Sichuan: Warum Frau Li Strafanzeige gegen den ehemaligen chinesischen Parteichef erstattet

(Minghui.org)  Frau Li Yi aus Chengdu, Provinz Sichuan, hat am 9. August 2015 gegen den früheren Parteichef Chinas, Jiang Zemin, der die Verfolgung gegen Falun Gong einleitete, Strafanzeige erstattet. Im Zuge der Verfolgungskampagne war sie wiederholt inhaftiert und gefoltert worden.

Die 51-jährige Frau wurde in den Jahren 2000 bis 2006 vier Mal festgenommen und zwei Mal in ein Zwangsarbeitslager eingesperrt. Ihr Mann ließ sich 2001 von ihr scheiden, einige Tage, bevor sie in ein Arbeitslager gebracht wurde.

Trotz der Qualen, die sie ertragen musste, blieb Frau Li in ihrem Glauben standhaft. Sie erwähnte, dass Jiang und das Regime Polizisten und Wärter der Haftanstalt gegen Falun Gong-Praktizierende aufgebracht haben.

Sie erinnert sich immer noch daran, wie erschüttert sie gewesen war, als ein Wärter der Haftanstalt zu ihre sagte: „Wir wissen alle, dass Falun Gong gut ist und dass ihr gute Menschen seid. Aber unsere Vorgesetzten haben die Praktik verboten und wir müssen ihren Befehlen folgen. Sehen Sie die viereckige Flasche dort auf dem Tisch? Wenn die Behörden sagen sie ist rund, dann sagen wir auch sie ist rund.“

Nach zwei Festnahmen ein Jahr Zwangsarbeit

Im November 2000 war Frau Li in Urlaub. Sie wurde festgenommen und zur Polizeistation am Platz des Himmlischen Friedens gebracht, weil sie gegen die Verfolgung von Falun Gong protestiert hatte. Weil sie sich weigerte, in das Polizeifahrzeug einzusteigen, wurde sie von Polizisten geschlagen. In der Polizeistation weigerte sie sich, ihren Namen und ihre Adresse anzugeben, deshalb wurde sie wieder geschlagen. Im Pekinger Verbindungsbüro unterzogen die Agenten aus Chengdu sie einer Leibesvisitation.

Als sie Mitte Januar 2001 zur Arbeit zurückkehrte, wurde sie festgenommen und in die Haftanstalt der Stadt Suining gebracht. Dort stand sie unter strenger Überwachung und bekam nur Wasser und schlechtes Essen.

Am 1. März brachte man sie in die Haftanstalt Lianhuacun in der Nähe von Wenjiang, wo über 200 andere Praktizierende ebenso eingesperrt waren. Sie alle weigerten sich in einen Versammlungsraum zu gehen, in dem die Wände mit Propagandasprüchen beklebt waren, die Falun Dafa und seinen Gründer, Meister Li Hongzhi beschimpften. Die Praktizierenden stellten sich Arm in Arm in einer Reihe vor den Polizisten auf und sagten gemeinsam Passagen aus Dafa Büchern auf. Sie fuhren sogar damit fort, als sie geschlagen wurden.

In dieser Nacht wurde Frau Li gezwungen neben einer Toilette zu schlafen. Sie wurde über 40 Tage lang eingesperrt und musste jeden Tag stundenlang Sklavenarbeit verrichten. Infolgedessen magerte sie stark ab.

Danach wurde sie zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt und am 28. April ins Zwangsarbeitslager für Frauen Zizhongnanmusi gebracht.

Dritte Festnahme gefolgt von brutaler Folter

Am 4. Mai 2003 nahmen Polizisten aus Jitou Frau Li wieder fest, weil sie DVDs mit Informationen über die Verfolgung von Falun Gong verteilte. Während Beamte ihre Wohnung durchsuchten, musste sie an ein Treppengeländer gefesselt zuschauen. Sie legte ihren Schmuck und 7.000 Yuan (ca. 981Euro) in eine Schublade, bevor sie weggebracht wurde. Die Beamten nahmen ihr den Haustürschlüssel ab.

Frau Li wurde in der Polizeistation über Nacht an ein Treppengeländer gefesselt. Sie musste sich zusammenkauern, um nicht zu frieren. Am nächsten Morgen zogen Polizisten ihre Arme weit auseinander und schnürten sie an einen Pfosten, ihre Füße konnten den Boden nicht berühren. So wurde sie verhört. Die Beamten wollten wissen, woher sie die Materialien über Dafa habe. Sie konnte kaum atmen und wäre beinahe erstickt. Diese Folter dauerte über eine halbe Stunde lang.

Am 7. Mai wurde Frau Li zur Haftanstalt im Landkreis Chengdu Pi gebracht. Die Wärter traten und schlugen auf sie ein, weil sie sich weigerte, die Gefängnisuniform zu tragen. Sie zogen sie an den Haaren und schlugen ihren Kopf gegen die Wand.

In der Haftanstalt durften die Praktizierenden nicht miteinander sprechen oder die Falun Gong Übungen machen. Sie gingen in einen Hungerstreik, um gegen diese Misshandlung zu protestieren. Frau Li wurde jeden zweiten Tag mit brutaler Gewalt ernährt. Wenn sie ihre Zähne fest zusammenbiss, stachen sie in ihre Zähne und Gaumen. Schließlich führten sie einen Plastikschlauch in ihre Nase ein, durch den sie sie ernährten. Sie musste wegen der unerträglichen Schmerzen schreien.

Zweite Haftstrafe in einem Arbeitslager

Im Juli wurde Frau Li in das Zwangsarbeitslager für Frauen Zizhongnanmusi gebracht, wo sie 18 Monate lang eingesperrt blieb. Sie musste auf einem kleinen Hocker sitzen und wurde über lange Zeiten von vier Drogenabhängigen überwacht. Sie durfte weder die Toilette benutzen noch sich duschen. Sie magerte stark ab und bekam Verstopfung.

Das vierte Mal festgenommen, weil sie die Polizei anzeigte

Am 8. September 2004 wurde Frau Li aus dem Arbeitslager freigelassen und Beamte der Polizeistation Jitou begleiteten sie nach Hause. Ihr Schmuck und ihr Bargeld waren verschwunden. Sie forderte mehrere Male ihre Besitztümer zurück und erstattete am 8. Januar 2005 Strafanzeige wegen des Verlustes ihrer Gegenstände, die einen Wert von ungefähr 12.000 Yuan (ca. 1.684Euro) hatten.

Ihre Strafanzeige wurde vom Gericht abgelehnt, weil sie Falun Gong-Praktizierende war. Am 23. Januar 2005 schrieb sie ebenfalls an die Disziplinierungsgruppe des Polizeiamtes, an das Verwaltungsbüro für öffentliche Sicherheit in Jitou und andere Ämter.

Als Vergeltungsschlag wegen ihrer Strafanzeige und weil sie an Regierungsämter geschrieben hatte, wurde sie am 9. April 2005 wieder von der Polizei verhaftet. Ihre Wohnung wurde durchsucht und ihre Falun Gong Bücher und Informationsmaterialien beschlagnahmt. Sie wurde in die Gehirnwäsche-Einrichtung Jinhua gebracht und durfte fast sechs Monate lang nicht duschen.

Frau Li wurde direkt nach dem Neujahr 2006 in die Gehirnwäsche-Einrichtung Xinjin in Chengdu gebracht. Dort überwachte man sie rund um die Uhr, zwang sie, Propagandavideos anzusehen und bedrohte sie häufig, weil sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben. Im Juni 2006 konnte sie plötzlich kaum atmen und hatte erhöhten Herzschlag. Weil die Einrichtung keine Verantwortung übernehmen wollte, falls sie sterben würde, ließen sie sie am 26. Juni frei.

Hintergrund

Jiang Zemin begann im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999. Trotz Widerspruch der übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros nutzte er seine damalige Position als Chef der Kommunistischen Partei Chinas und zwang ihnen seinen Willen auf, um die Verfolgung zu beginnen.

Die Verfolgung hat in den vergangenen 16 Jahren zum Tod vieler Falun Gong-Praktizierender geführt. Weitaus mehr wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.

Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan auf Parteibasis, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb des chinesischen Gesetzes und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.

Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen das frühere Staatsoberhaupt an.