Die Geschichte meines Hauses: geteilt, verloren und wiederbekommen

(Minghui.org) Wir können das, was uns geschieht, nicht kontrollieren, aber mit unseren Reaktionen darauf, können wir das Ergebnis beeinflussen. Ich glaube, dass das so ist. Das Rauf und Runter mit meinem Haus hat mich die letzten 20 Jahre, in denen ich Falun Gong praktizierte, begleitet: Ich teilte das Haus mit meiner Schwägerin; danach bekam ich ein größeres Haus; ich verlor es durch die Verfolgung von Falun Gong; und meine Schwiegermutter gab es mir vor wenigen Jahren zurück.

Meine Erfahrungen haben das bestätigt, was ich durch Falun Gong gelernt habe: Ein rücksichtsvoller und selbstloser Mensch zu sein bedeutet nicht, dass ich alles, was mir gehört verlieren muss. Stattdessen kann ich Wärme und Fröhlichkeit auf andere übertragen. Das wiederum macht mich ebenfalls glücklich.

Das Haus mit meiner Schwägerin teilen

Meine Schwiegermutter hat zwei Söhne und zwei zusätzliche Häuser: ein mehrstöckiges Haus und einen Bungalow. Mein Ehemann ist der ältere Sohn, also zogen wir nach unserer Hochzeit in das mehrstöckige Haus ein. So ist es chinesische Tradition.

Mein Schwager heiratete später. Er und seine Frau wollten nicht im Bungalow leben und mieteten ein anderes Haus. Meine Schwägerin hat eine ansteckende Lebererkrankung, also mied ich sie: Ich setzte mich bei Familienmahlzeiten nicht einmal neben sie.

Im Herbst 1996 begann ich, Falun Gong zu praktizieren. Einen Monat später wurde mein Mann nach Peking berufen. Meine Familie zog mit dem Job um und wir begannen ein neues Kapitel in unserem Leben.

Mein Schwiegervater kümmerte sich, nachdem wir umgezogen waren, um das Haus in unserer Heimatstadt. Als wir 1998 zum Chinesischen Neujahr nach Hause kamen, bemerkte ich, dass unser Haus zwar sauber war, aber komisch roch. Es schien, als ob jemand hier gewohnt hatte, aber wer?

Ich bemerkte ebenfalls, dass bestimmte Dinge in dem Haus fehlten und fragte meinen Schwiegervater danach, doch er versicherte mir, dass niemand in dem Haus gelebt habe.

In dieser Nacht schlief ich nicht gut und ich hatte alle möglichen Fragen im Kopf. Ich konnte den Geruch nicht ertragen und am nächsten Tag fuhren wir zurück.

Nach der Ankunft in Peking tätigte ich einen Anruf „nach Hause“. Ich hoffte, dass niemand abnehmen würde, da es erst sechs Uhr morgens war, aber meine Schwägerin antwortete.

Ich sagte kein Wort und legte wieder auf. Mein Herz war unruhig: Warum betrügen sie mich? Warum besetzen sie mein Haus, nur um Miete zu sparen, wenn sie doch einen Bungalow haben? Was ist mit ihrer ansteckenden Krankheit? Könnte es sich auf mein Kind auswirken?

Beim nächsten Fa-Lernen in der Gruppe, teilte ich meinen Ärger mit den Mitpraktizierenden. Einer von ihnen erinnerte mich, dass es eine Prüfung sei, damit ich meinen Egoismus beseitigte. Solche Prüfungen kommen normalerweise plötzlich; nur so können sie das Herz bewegen. Wenn es meine Eltern wären, wäre ich dann auch verärgert?

Ich wachte sofort auf: Der Meister lehrt uns, selbstlos zu sein und immer zuerst an die anderen zu denken; wie konnte ich mich so von meinen Gefühlen mitreißen lassen und die Worte des Meisters vergessen? Leider war ich es, die das Fa nicht gut gelernt hatte und vergessen hatte, dass sie eine Praktizierende war.

Meinen Egoismus erkennend, schickte ich meine Zweitschlüssel zu meiner Schwägerin und sagte: „Kein Problem. Du kannst in meinem Haus wohnen.“ Meine Schwiegereltern waren tief berührt.

Meine eigenen Eltern waren schockiert. Mein Vater sagte: „Was stimmt denn mit meiner Tochter nicht? Sie praktiziert Falun Gong und hat ihr eigenes Haus aufgegeben! Wo wollen sie denn wohnen, wenn sie aus Peking zurückkommen?

Aus lauter Neugierde las er das Zhuan Falun, das ich ihm zwei Jahre vorher gegeben hatte. Seine Ansichten änderten sich, nachdem er es gelesen hatte; er verstand mich.

Ein größeres Haus bekommen

Das Bildungsbüro, in dem meine Schwiegereltern arbeiteten, vergab wieder Häuser durch eine Lotterie. Meine Schwiegereltern planten, ein Haus für meinen Schwager zu kaufen, aber sie gewannen ein größeres Haus als gedacht und hatten nicht die finanziellen Mittel, es zu kaufen. Sie dachten an uns, somit kauften sie dann das Haus von unserem Geld. Das größere Haus wurde zu dem neuen Zuhause für mich und meinen Mann.

Ich erkannte, dass ich gar nichts verloren hatte, indem ich mein Haus mit meiner Schwägerin geteilt hatte. Was ich bekam, war die Erhöhung meiner Herzensnatur.

Falun Gong-Praktizierende sind angehalten, immer selbstloser zu werden. Wenn einer tatsächlich diesen Zustand erreichen kann, dann ist es gerade so, wie der Meister im Zhuan Falun sagt:

„Was deins ist, wird nicht verloren gehen; was nicht deins ist, kannst du auch nicht erkämpfen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 426)

Mein Haus verlieren und wiederbekommen

Mein Ehemann war gezwungen, sich wegen der Verfolgung von mir scheiden zu lassen. Bis ich aus dem Arbeitslager entlassen wurde, wusste ich nicht, dass ich auch mein Haus verloren hatte. Ich hatte meine Familie verloren und war obdachlos. Trotz allem, ich bereute nichts und lebte mein Leben weiter; ich wusste, dass ich wie eine Falun Gong-Praktizierende handelte, ganz nach den Lehren des Meisters. Ich hatte keinen Groll.

Bald schon gab mir meine ehemalige Schwiegermutter das Haus. Mein Kind kam ebenfalls nach zehn Jahren zu mir zurück. Das war sehr ungewöhnlich für meine Schwiegermutter, denn ich wusste, wie wichtig ihr das Haus war. Sie hätte es lieber leer stehen lassen, anstatt die Eltern meiner Schwägerin darin wohnen zu lassen. Auch wenn ich geschieden bin, kümmere ich mich nach wie vor um meine Schwiegereltern, und sie behandeln mich wie ein Familienmitglied.

Die Lehren des Falun Gong machten aus mir einen Menschen, der unter allen Umständen immer zuerst an die anderen denkt, und sie halfen mir, die Bedeutung von Loslassen und Festhalten zu verstehen. Es ist diese Erkenntnis, die mir half, selbst in den dunkelsten Tagen der Verfolgung und des persönlichen Leidens positiv zu bleiben.