Wir haben keine Zeit zu verlieren

(Minghui.org) In der „Fa-Erklärung auf der Konferenz in San Francisco 2014“ sagte der Meister:

„Ich habe es schon früher gesagt, bis wann wollt ihr noch warten? Bis wann wollt ihr noch warten?! Es gibt keine Zeit mehr.“(Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Konferenz in San Francisco 2014, 16.10.2014, Fragen und Antworten)

Wenn ich diese Stelle las, kamen mir jedes Mal die Tränen. - Ja, wie lange wollte ich noch warten? Worauf wartete ich? Warum konnte ich die Zeit nicht voll nutzen, um die Lebewesen zu erretten?!

Ich lebte seit drei Jahren in Australien und hatte mir immer wieder vorgenommen, meine Landsleute in Festlandchina anzurufen, um sie über Falun Dafa und die Hintergründe der Verfolgung aufzuklären. Ich tat es jedoch aus diesen und jenen Gründen nicht, oder hatte die Ausrede: „Erst wenn ich das Fa gut gelernt und starke aufrichtige Gedanken habe, dann rufe ich nach China an.“ Als ich dann über diese Begründung von mir einmal eingehend nachdachte, wurde mir bewusst, dass ich sehr egoistisch war; ich dachte dabei nur an mich. Diese Begründung schien sehr plausibel, jedoch verbarg sich dahinter ein tief versteckter Eigensinn.

Der Meister sagte:

„Es soll nicht so sein, dass das Fa nur gelernt, aber nicht angewandt wird. Ob du dich von dir aus kultivierst oder dich passiv mitziehen lässt, betrifft die Frage, ob du dich kultivierst oder nicht.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Konferenz in San Francisco 2014, 16.10.2014, Fragen und Antworten)

Ich wurde mir über das Arrangement des Meisters klar, dass wir im Zuge der Errettung der Lebewesen unsere Eigensinne beseitigen sollen. Die Störungen zu beseitigen und nach China anzurufen, um die Menschen zu erretten - genau das sind aufrichtige Gedanken. Weiter nur darauf zu warten, das Fa gut gelernt und starke aufrichtige Gedanken bekommen zu haben, um nach China anrufen zu können, würde nie zu einer Erhöhung führen. Mein menschliches Herz und das Ego würden dafür sorgen, dass ich das Fa nie gut lernte und keine starken aufrichtigen Gedanken entstehen würden. So könnte ich keinesfalls den folgenden vom Meister beschriebenen Zustand heraus kultivieren:

„Wenn ihr in Zukunft etwas tut, denkt zuerst an die anderen und kultiviert euch bis zur Selbstlosigkeit. Um das richtige Bewusstsein zu erlangen: Zuerst die anderen, dann ich.“ (Li Hongzhi, In der Buddha-Natur wird nichts ausgelassen, 13.02.1997, in: Essentielles für weitere Fortschritte)

Die drei Dinge ergänzen sich gegenseitig und sind unverzichtbar. Das Fa gut zu lernen dient sowohl uns selbst, als auch dazu, beim Erretten von Lebewesen ein besseres Ergebnis zu erlangen. Zugleich kommen unsere Eigensinne beim Telefonieren nach China zum Vorschein, so dass wir uns besser stählen können.

Als ich die ersten Male nach China telefonierte, las ich einen vorgefassten Text vor. Da ich dabei jedoch kein ruhiges Herz hatte, wollte keiner aus der KPCh austreten. Ich ließ mich davon nicht entmutigen, sondern versuchte es am nächsten Tag erneut. Nach zwei Stunden war dann tatsächlich ein Mitglied der KPCh ausgetreten. Darüber war ich sehr froh. Ich freute mich nicht nur für diese Person, sondern ich wusste nun auch, dass ich in der Lage war, meine Landsleute in China per Anruf zu erretten! Am dritten Tag konnte ich dann schon vier und am vierten Tag fünf Austritte verbuchen!

Mit dem Anstieg der Anzahl der Austritte kam bei mir ein Eigensinn auf. Ich sagte mir, dass es eigentlich gar nicht so schwer war, nach China anzurufen! Damals in China traute ich mich nicht, den Menschen die wahren Umstände zu erklären, nachdem ich mehrmals verfolgt worden war. Wie gut es doch jetzt ist; endlich kann ich offen mit den Menschen reden. - Dabei erkannte ich nicht, wie menschlich dieser Gedanke war. Es ist nämlich ein Unterschied, sich mit den Anrufen selbst bestätigen zu wollen oder wirklich an den Gesprächspartner am anderen Ende des Telefons zu denken!

Als ich den folgenden Tag sechs Reihen von Nummern angerufen hatte, war kein einziger Austritt dabei. Ich war ziemlich deprimiert. Als ich mit einem Mitpraktizierenden darüber sprach, erzählte er mir zur Ermutigung die Geschichte von dem 10. Pfannkuchen. (Anmerkung der Redaktion: Auch wenn der 10. Pfannkuchen zur Sättigung geführt hat, haben die anderen neun dazu beigetragen. Was in diesem Fall heißt: Wenn jemand zehnmal über die Hintergründe der Verfolgung von Falun Gong aufgeklärt wurde und sich danach von der Partei distanziert, so hatten die anderen neun Male auch einen Anteil daran.) Beim Nach-innen-Schauen fand ich Eigensinne, wie z.B. mangelndes Selbstvertrauen und Selbstbestätigung durch die Anzahl der Parteiaustritte, und legte sie ab. Was sich jetzt so einfach anhört, war jedoch sehr mühsam. Die Stärke dieses menschlichen Herzens war kaum vorstellbar.

Als ich einmal einen Mann vom Austritt aus der Kommunistischen Partei überzeugt und ihm die wahren Umstände bzw. die Bedeutung des Austritts klargemacht hatte, sagte er etwas, was mich sehr beeindruckte: „Mein Kind hat sich auch den Jungen Pionieren angeschlossen. Was soll ich machen?“ Daraufhin teilte ich ihm mein Verständnis mit, dass er als Elternteil die Entscheidung für sein Kind treffen könne. So verhalf ich auch seinem Kind zum Austritt. Im Nachhinein fällt mir ein, dass ich ihn noch hätte fragen sollen, wie alt sein Kind war. Auch hätte ich ihn darum bitten müssen, das Einverständnis seines Kindes nachträglich einzuholen.

Einmal traf ich bei meinen Anrufen auf einen Mann, der einer Mafia angehörte. Anfangs dachte ich, dass er mich nur einschüchtern wolle. Er prahlte damit, wie viele Regionen sich unter seiner Kontrolle befänden, und dann sagte er, dass ich ihn später noch einmal anrufen solle. Als ich den Hörer auflegte, überlegte ich, wie ich einen Gangster vom Austritt aus der Kommunistischen Partei überzeugen konnte. Ich ging erst einmal weiter meine Liste mit Telefonnummern nach. Gegen 22 Uhr fiel mir der Mann wieder ein und ich rief ihn erneut an.

Ich erzählte ihm die Geschichte des Literaturklassikers „Die Räuber von Liangshan-Moor“. Wie sich die Krieger darin gegenseitig vertrauten und unterstützten und sie die einfachen Menschen beschützten. Das gefiel ihm. Er war Parteimitglied und trat erfreut aus der KPCh aus. Zudem versprach er, dass er Falun Dafa-Praktizierende in seinem Einflussbereich schützen werde.

Die Menschen per Telefon über die wahren Hintergründe von Falun Dafa und die Verfolgung zu informieren, ist eine sehr wirksame Methode, die Menschen zu erreichen. Zudem hilft es, mich zu verbessern. Wenn ich an den Wochenenden in Chinatown den Chinesen die wahren Umstände direkt erkläre, stelle ich immer wieder fest, dass sich die mühevolle Arbeit des Telefonierens auszahlt. Darüber könnte ich viele Geschichten erzählen, was ich hier jedoch aus Zeitgründen nicht mache.

Ich möchte allen sagen, dass wir keine Zeit verlieren sollen, zum Hörer zu greifen, um die Menschen zu erretten! Weil der neue Kosmos darauf basiert, an andere zu denken, können wir uns nur in dem Prozess der Errettung von Lebewesen selbst erfolgreich stählen! Ich danke euch allen!