Frauengefängnis Gansu: Gespräch abrupt unterbrochen als die Besucherin den ehemaligen Sicherheitszar erwähnt

(Minghui.org) Als Frau Han Zhongcui am 19. Dezember 2014 im Frauengefängnis Gansu Besuch von ihrer älteren Schwester erhielt, bemerkte diese, dass ihre Schwester ganz anders aussah als noch vor einem Monat.

Frau Hans Gesicht und Augen waren geschwollen, sie sah nervös und ängstlich aus und bat ihre Familie, sie nicht mehr zu besuchen. Ihre ältere Schwester versuchte sie zu trösten, indem sie ihr erzählte, dass Zhou Yongkang nicht mehr an der Macht sei [1] und die Verfolgung von Falun Gong nicht länger andauern würde.

Doch sobald der Name Zhou Yongkang erwähnt wurde, unterbrachen die Bewacher das Gespräch. Die Telefone, die die beiden Schwestern miteinander verbunden hatten, wurden einfach abgeschaltet.

Der Ex-Staatssicherheitschef Zhou Yongkang war früher das mächtigste Mitglied des ständigen Ausschusses des Politbüros. Er war einer der Haupttäter, die die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden in Gang gesetzt und aktiv durchgeführt hatten. Es wird weithin vermutet, dass Zhous Fall mit seiner Beteiligung an der Verfolgung zu tun hat.

Als das Telefon aus war, eilte eine große Wärterin zu Frau Han. Die schien erschrocken zu sein. Sie stand rasch auf und tat einen Schritt zurück. Die Wärterin schimpfte mit Frau Han und entfernte sie aus dem Besucherraum.

Die ältere Schwester wurde zurückgelassen, fassungslos von dem, was gerade passiert war. Als sie an der Rezeption nach ihrer Schwester fragte, erklärte man ihr, dass der Hauptmann keinen Besuch erlaube. Das war alles.

Unbefriedigt ging die ältere Schwester zur Gefängnisbehörde in Gansu, um zu berichten, was während ihres Besuches passiert war. Sie erklärte dem Mitarbeiter dort, dass sie vermute, dass die Wärter die Folterung ihrer Schwester seit ihrem Besuch intensiviert hätten. Nachdem der junge Mann die Information über Frau Han am Computer überprüft hatte, ging er.

Als er zurückkam, fragte er Frau Hans Schwester, ob sie während des Besuchs über etwas gesprochen hätten, worüber sie nicht hätten sprechen sollen.

Wahrheitsgemäß antwortete sie: „Ich habe ihr nur erzählt, dass Zhou Yongkang verhaftet worden ist und nun alle vor dem Gesetz gleich seien.“

„Sie hätten solche Dinge, die nicht erlaubt sind, während des Besuchs nicht sagen sollen“, antwortete der junge Mann.

Persönliches: Sie hielt an Falun Gong fest – trotz Folter

Frau Han, 54 Jahre alt, lebte als Beamtin in Lanzhou bevor man sie rechtswidrig einsperrte. Während eines früheren Besuchs hatte sie ihrer Schwester berichtet, wie sie im Gefängnis häufig körperlich bestraft wurde, weil sie sich weigere, Falun Gong aufzugeben.

Schlafentzug war eine der Foltermethoden, die oft bei ihr angewendet wurden. Einmal wurde sie für fast drei Wochen wach gehalten. Ein anderes Mal wurde sie gezwungen, über drei Monate lang über Nacht still zu stehen. Ihre Beine schwollen derartig an, dass sie so breit waren wie ihre Füße lang.

Die Wärter im Gefängnis drohten anderen Gefangenen mit extra Arbeit, wenn sie Frau Han nicht dazu bringen könnten, ihren Glauben aufzugeben. Um eine Bestrafung zu vermeiden gingen die Insassen zu Frau Han und misshandelten und beschimpften sie. Sie zwangen sie auch, Falun Gong verleumdende Videos anzuschauen.

Frau Han hielt an ihrem Glauben fest und weigerte sich, den so genannten Reuebrief und die Garantieerklärung zu schreiben.

Familie leidet mit

Während Frau Han im Gefängnis litt, blieb ihr geistig behinderter Sohn zurück und musste sich alleine durchschlagen. Er ist ohne seine Mutter hilflos und kann sich nicht selbst versorgen, auch nicht mit anderen kommunizieren. Ihr Mann hatte sich von ihr scheiden lassen, als sie inhaftiert war.

Frau Hans 96-jähriger Mutter geht es gesundheitlich schlecht. Sie wartet jeden Tag darauf, dass Frau Han zurückkommt. Frau Hans beiden älteren Schwestern werden ständig von den Agenten des örtlichen Büros 610 belästigt.

[1] Der Chef der Staatssicherheit und drittmächtigste Mann des chinesischen Regimes war am 5. Dezember 2014 verhaftet worden.

Weitere Informationen zu Frau Hans familiärer Situation:http://de.minghui.org/html/articles/2013/5/26/74071.html