Auf meinem Kultivierungsweg ein Hindernis beseitigen

(Minghui.org) Vor ein paar Tagen hatte ich einen Traum: Ich ging aus einem großen Garten hinaus, als ein kleines Tier neben mir auftauchte. Es war ein entzückendes Geschöpf mit schwarzem, weichem Fell und kurzen Beinen. Es hob seinen Kopf und sah mich wie ein Kind an. Ich bückte mich und streichelte es eine Weile. Ich beschloss, es als Haustier zu behalten.

Der Traum blieb mir im Kopf und ich fragte mich, was dieses kleine Geschöpf war. War es ein Hund oder eine Katze? Warum war es zu mir gekommen und warum war ich so froh gewesen, es zu sehen?

Mehrere Tage lang dachte ich über den Traum nach. Da nichts ohne Grund geschieht, fühlte ich mich langsam unbehaglich. Dieses komische Tier war vielleicht keine gute Sache. Aber weshalb?

Als ich heute „Essentielles für weitere Fortschritte II” las, hielt ich bei „Zwang kann das Menschenherz nicht ändern“ (Li Hongzhi, 04.03.2001) inne. Das Schriftzeichen „qing” (Gefühl) kam mir in den Sinn. Sobald ich meine Augen schloss, tauchte jene Kreatur wieder auf. Ich dachte: „Wenn du Gefühl bist, verlasse mich augenblicklich.“

Nach kurzem Zögern verschwand das Bild. Ich öffnete meine Augen und schrieb Folgendes auf ein Blatt Papier: „Ich muss die Gefühle loslassen - jetzt.”

Überall „qing”

Bevor ich Falun Gong praktizierte, hatte ich starke Bindungen zu meiner Familie. Ich liebte meine Eltern zutiefst, und vor allem meinen Mann und meinen Sohn - sie waren meine Welt. Als ich 1999 mit Falun Gong anfing, lernte ich, das Leben anders zu betrachten. Ich verstand, dass jeder Mensch sein eigenes Schicksal hat, das durch sein Karma bestimmt wird.

Der Meister sagt:

„Alltägliche Menschen leben nun einmal für die Gefühle. Aber als ein Praktizierender, als ein außergewöhnlicher Mensch, kannst du nicht mehr nach diesen Grundsätzen beurteilt werden; du sollst sie durchbrechen. Daher sollen wir viele Arten von Eigensinn, die aus den Gefühlen abgeleitet sind, leichtnehmen, bis wir sie schließlich ganz loslassen können.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 345)

Seit Beginn meiner Kultivierung war ich sehr fleißig und hielt jahrelang einen dichten Zeitplan bei. Ich stand um 3:30 Uhr auf, praktizierte die Übungen, sendete aufrichtige Gedanken aus und las das Fa vor 6:00 Uhr. Jeden Tag nach dem Frühstück nahm ich Informationsmaterialien und DVDs über Falun Gong und die Verfolgung mit in mein Dreirad-Taxi und erzählte meinen Kunden die wahren Umstände von Falun Gong. Normalerweise versuchte ich, ihnen die Wichtigkeit des Austritts aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und ihren Organisationen zu erklären. Wenn sie nicht zustimmten, gab ich ihnen einen Flyer und eine DVD mit auf den Weg.

Die Menschen aufzuwecken, war meine Hauptaufgabe; das Geschäft war zweitrangig. Wenn ich nicht beschäftigt war, rezitierte ich die Gedichte des Meisters aus „Hong Yin“. Nach dem Abendessen las ich bis Mitternacht die Fa-Erklärungen und Bücher des Meisters. Anschließend sendete ich aufrichtige Gedanken aus und ging zu Bett.

Über Jahre hinweg versäumte ich kein Treffen unserer lokalen Fa-Lerngruppe und auch nicht das tägliche viermalige Aussenden der aufrichtigen Gedanken. Ich fühlte mich nie müde oder niedergeschlagen. Wenn ich dabei helfen konnte, die Menschen aufzuwecken, war ich voller Freude. Wenn manche Mitpraktizierende dies wegen familiärer Verpflichtungen nicht tun konnten, bedauerte ich sie.

Tiefe Gefühle erkennen

Im Jahr 2009 machte mein Sohn seinen Hochschulabschluss und kam wieder zu uns nach Hause. Ich war der Ansicht, dass er sich eine Freundin suchen sollte. Meine Gefühle steuerten mich und schon bald erlitt ich einen Rückschlag in meiner Kultivierung. Obwohl ich die Schwierigkeit überwand, fiel ich in der Kultivierung zurück.

In den vergangenen Jahren hat der Meister uns wiederholt erinnert:

„Kultivieren wie am Anfang, richtige Frucht mit Sicherheit.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz des Großraums New York 2009, 07.06.2009)

Ich wollte aufholen und zu meinem früheren Kultivierungszustand zurückfinden, doch ich konnte die Hindernisse nicht überwinden. Irgendetwas schien mich am Vorankommen zu hindern. War es Faulheit, Angst oder Bequemlichkeit? Ich denke, es war alles zusammen, und alles lief auf die Gefühle hinaus. Da ich beim Fa-Lernen nachgelassen hatte, tauchten die alten Gefühle wieder auf.

Der Meister sagt:

„Alltägliche Menschen können das vielleicht nicht verstehen. Wenn du an solchen Dingen festhältst, kannst du dich überhaupt nicht kultivieren; deshalb gibt es im Buddhismus so etwas nicht. Wenn du dich kultivieren willst, musst du die menschlichen Gefühle loslassen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 358)

Obwohl ich jeden Tag das Fa las, schaffte ich es nicht, diesen Grundsatz zu verinnerlichen. Ich genoss es, mich um meine Familie zu kümmern; und das erlaubte meinen Emotionen, mich herunterzuziehen.

Doch durch intensiveres Fa-Lernen und wirkliches Identifizieren meiner Mängel habe ich mich in Richtung Fleiß und Standhaftigkeit bewegt.

Auf diese Weise habe ich mich von einigen Eigensinnen wie Angst und egoistische Gedanken befreit. Ich bin dem Meister für diese Gelegenheit dankbar und kultiviere mich besser.