Rechtsanwältin nach jahrelanger Schikane im Gefängnis in Lebensgefahr

(Minghui.org) Eine Rechtsanwältin aus der Provinz Heilongjiang war im März 2013 wegen des Praktizierens von Falun Gong rechtswidrig zu eineinhalb Jahren Haft mit zwei Jahren auf Bewährung verurteilt worden.

Ihr Urteil wurde gefällt knapp zwei Monate nachdem sie auf Bewährung freigelassen worden war, um sich einer medizinischen Behandlung eines Schlaganfalls zu unterziehen, den sie im Gefängnis erlitten hatte.

Frau Liu Zhongie hat sich nie von den Komplikationen des Schlaganfalls erholt. Im letzten Bewährungsjahr verschlechterte sich ihre Gesundheit so weit, dass sie sich nicht mehr selbst versorgen und kein festes Essen zu sich nehmen kann. Sie kann außerdem nicht sprechen.

Frau Lius Mann ertrug die endlosen Schikanen der Behörden nicht mehr und ließ sich kurz nach ihrer Verurteilung von ihr scheiden. Nun ist ihre kleine Tochter mit ihrer bettlägerigen Mutter alleine zu Hause.

Der einzige Grund für Frau Lius Qualen ist die Verfolgung der spirituellen Praktik Falun Gong durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh), da sie sich weigert, ihren Glauben aufzugeben.

Verhandlung und Verurteilung in 2013

Seit dem Beginn der Verfolgung 1999 erlitt Frau Liu beständig Schikane, Drohungen und unrechtmäßige Verhaftungen. Nachdem sie 2003 einer weiteren Verhaftung entkommen war, zog sie von Ort zu Ort, um der Verfolgung zu entgehen. Ihre letzte Verhaftung war am 10. September 2012, zusammen mit der Praktizierenden Frau Zhao Min. Beide Frauen wurden mehr als vier Monate in der Haftanstalt Suihua in Untersuchungshaft gesperrt. Die Misshandlungen in der Haftanstalt führten zu Frau Lius Schlaganfall.

Frau Liu wurde daraufhin freigelassen. Allerdings befahl man ihrer Familie, sie am 3. März 2013 in das Bezirksgericht Beilin zu bringen, um bestimmte Informationen zu überprüfen. Das Büro 610 versicherte ihren Angehörigen, dass Frau Liu nicht verhaftet werden würde.

Die „Überprüfung“ stellte sich als Verhandlung heraus, um Frau Liu dafür zu verurteilen, Frau Zhao „beherbergt“ zu haben. Innerhalb von 20 Minuten verurteilte man Frau Liu zu eineinhalb Jahren Gefängnis.

Weil Frau Lius Zustand lebensbedrohlich war, bat ihre Familie um ihre vorübergehende Freilassung zur medizinischen Behandlung. Dafür erhielten sie die Genehmigung, jedoch mit der zusätzlichen Bedingung von zwei Jahren Bewährung und der Auflage, dass die Arbeitsstellen ihrer Geschwister als „Sicherheit“ dienen, dass Frau Liu nicht mehr praktizieren wird. Man sagte ihren Geschwistern, dass die Konsequenzen „ernsthaft wären“, falls Frau Liu wieder Falun Gong praktizieren würde.

Während dieser Zeit ließ sich Frau Lius Mann von ihr scheiden, da er die endlosen Schikanen durch die Polizei und die Agenten des Büros 610 nicht mehr aushalten konnte.

Nach mehr zehn Jahren körperlicher und geistiger Qualen verschlechterte sich Frau Lius gesundheitlicher Zustand rapide.

Zahlreiche Verhaftungen und Schikanen in vier Jahren

Wie viele andere Rechtsanwälte in China nahm auch Frau Liu früher Bestechungsgelder an, wenn sie ihre Mandanten vertrat. Als sie dann begonnen hatte, Falun Gong zu praktizieren, gab sie frühere Bestechungsgelder zurück und nahm keine weiteren mehr an. Sie folgte bei allem was sie tat, den Lehren von Dafa Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht. Sie war dankbar, dass sie durch Falun Gong eine aufrichtige Anwältin mit Integrität geworden war.

Nachdem die KPCh am 19. Juli 1999 mit der landesweiten Verfolgung von Falun Gong begonnen hatte, um diese friedliche Kultivierungspraktik auszulöschen, praktizierte sie entschlossen weiter.

Zwischen 1999 und 2003 wurde Frau Liu viele Male verhaftet und schikaniert, weil sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben. Am 29. Oktober 1999 ging sie zum ersten Mal nach Peking, um für das Recht zu appellieren, Falun Gong zu praktizieren. Sie wurde für zweieinhalb Monate eingesperrt.

Später arbeitete der Direktor ihrer Rechtskanzlei mit der Polizei zusammen, so dass sie am 29. April 2000 verhaftet wurde, damit sie nicht mehr nach Peking geht. Sie wurde für acht Monate eingesperrt. Nach ihrer Freilassung schickte ihr Arbeitgeber Leute zu ihrem Wohnhaus und ließ sie rund um die Uhr überwachen.

Weil Frau Liu Menschen helfen wollte, die Tatsachen über die Verfolgung zu verstehen, verteilte sie am 17. Januar 2001 Informationsmaterialien über Falun Gong. Fünf Tage später sperrte man sie und zwei weitere Praktizierende für ein Jahr in das Zwangsarbeitslager Qiqihar.

Als das Lager im Januar 2002 ihr Urteil verlängern wollte, trat Frau Liu in einen Hungerstreik und wurde zwangsernährt. Nachdem sie sich jedoch 17 Tage lang geweigert hatte zu essen und zu trinken, wurde sie freigelassen.

Jedes Mal wenn Frau Liu ins Gefängnis kam, wurde sie gefoltert, zwangsernährt und bekam Injektionen unbekannter Medikamente. Häufig verlor sie dadurch das Bewusstsein, bis sie schließlich dem Tode nahe war.

Am Tag nach ihrer Freilassung am 16. Januar 2002 kam der Direktor der Anwaltskanzlei, bei der sie angestellt war, mit der Polizei zu ihr nach Hause und verkündete, sie sei entlassen. Der Grund? Sie hatte sich geweigert, Falun Gong aufzugeben und war zuvor in einem Arbeitslager eingesperrt gewesen. Sie konnte nicht mehr als Anwältin praktizieren.

Trotz Frau Lius Freilassung wurden die Polizisten des Büro 610 instruiert, sie und ihre Familie zu schikanieren und ihre Wohnung immer wieder zu durchsuchen. Ihr Mann wurde ebenfalls bedroht.

Am 13. April 2003 kamen die Polizisten erneut zu ihrer Wohnung und fragten nach der Identität weiterer Praktizierender. Frau Liu weigerte sich zu kooperieren und so zerrten vier Zivilpolizisten sie aus der Wohnung und brachten sie zur Polizeistation. Nachts wurde sie in der Haftanstalt eingesperrt.

Um gegen die unvernünftige Haft zu protestieren, trat sie erneut in einen Hunger- und Wasserstreik. Nachdem ihr Mann der Polizei 200 Yuan gezahlt hatte, wurde sie fünf Tage später freigelassen.

Am 25. Juli 2003 wurde Frau Liu erneut verhaftet, als sie mit einer weiteren Praktizierenden Falun Gong-Informationsmaterialien verteilte. Ihr gelang die Flucht von der Polizeistation. Danach wechselte sie fast zehn Jahre beständig ihren Wohnort, bis sie zuletzt 2012 verhaftet wurde.

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Anwältin Liu Zhongjie flieht nach Haft im Gefängnis und Arbeitslager in die Obdachlosigkeit, nach 10 Jahren erneut verhaftethttp://de.minghui.org/html/articles/2012/11/12/71115.html

Beamte des Büros 610 Suihua und des Bezirksgerichts Beilin verfolgen weiterhin Anwältin Liu Zhongjie (Foto)http://de.minghui.org/html/articles/2013/3/29/73006.html