Mehrere Falun Gong-Praktizierende in Sichuan verhaftet, weil sie Strafanzeige gegen Jiang Zemin erstatten wollten

(Minghui.org) Nachdem ein Falun Gong-Praktizierender eine Strafanzeige gegen den ehemaligen chinesischen Parteivorsitzenden Jiang Zemin verschickt hatte, konnte er mit knapper Not einer Verhaftung im Postamt der Stadt Deyang in der Provinz Sichuan entkommen. Zwei andere Praktizierende aus Deyang wurden verhaftet. Eine der verhafteten Praktizierenden war dann gezwungen worden, die Polizei zum Haus einer Praktizierenden zu führen, wodurch noch weitere Falun Gong-Praktizierende verhaftet wurden.

Die Razzien in Postämtern in China in den vergangenen Wochen sind ein Versuch von den Anhängern der Fraktion von Jiang Zemin, um eine Welle von Strafanzeigen durch die Falun Gong-Praktizierenden zu verhindern. Die Polizei hat Falun Gong-Praktizierende in mehreren Städten und Gemeinden in Postämtern verhaftet und ihre Strafanzeigen beschlagnahmt.

Frau Qian Shuju und Frau Jiang Meng waren am 4. Juni 2015 zum Postamt in der Stadt Deyang in der Provinz Sichaun gegangen, um ihre Strafanzeigen an die Oberste Volksstaatsanwaltschaft und das Oberste Gericht zu schicken.

Frau Qian (65) und ihre Schwiegermutter hatten Frau Jiang um Hilfe beim Verschicken der Strafanzeige gebeten, weil Qians Schwiegermutter Analphabetin ist.

Als Frau Jiang den Versandzettel im Postamt ausfüllte, erklärte ihr ein Postbeamter: „Ihr Sendung kann nicht verschickt werden.“ Als sie nach dem Grund fragte, brachte der Angestellte den Versandzettel zur nächstgelegenen Polizeiwache.

Die im Postamt stationierten Polizisten nahmen Frau Qian und Frau Jiang fest und beschlagnahmten die Strafanzeige. Danach zwangen sie Frau Jiang, sie zum Haus des Absenders zu bringen. Als die Polizei ankam, waren dort mehrere Praktizierende und lernten die Schriften von Falun Dafa. Die Polizisten nahmen Lu Shi und mehrere andere Praktizierende fest und durchsuchten anschließend Qians Haus.

Am folgenden Tag, dem 5. Juni, versuchte die Polizei die Falun Gong-Praktizierende Gong Xingcan an ihrem Arbeitsplatz festzunehmen, weil sie vor Kurzem eine Strafanzeige gegen Jiang Zemin verschickt hatte. Doch Frau Gong hatte sich an diesem Tag freigenommen und entkam so den Behörden. Die Polizei setzte ihren Namen auf eine Fahndungsliste für die ganze Provinz Sichuan.

Nach einer anonymen Quelle fanden in den Postämtern vor Kurzem Versammlungen wegen der Falun Gong-Praktizierenden statt, die per Brief Strafanzeige erstatten. Dabei wurden die Angestellten angewiesen, dass in einem Postversand keine Strafanzeige erlaubt sei. Die Anordnung wird seit 1. Juni 2015 ausgeführt.

Qian Shuju, die am 4. Juni im Postamt verhaftet worden war, ist eine 65-jährige Bewohnerin von Deyang in der Provinz Sichuan. Sie war wegen des Praktizierens von Falun Gong zwei Jahre in einem Zwangsarbeitslager gewesen und in eine Gehirnwäsche-Einrichtung geschickt worden. Ihr Haus war durchsucht worden und sie wurde mit einer Geldstrafe belegt,.

Qian Shuju listete in ihrer Strafanzeige unter anderen die folgenden Beispiele der Verfolgung auf:

Frau Qian und andere Praktizierende machten im Juli 2001 die Übungen von Falun Gong im Shiniu Park, wo sie von Dutzenden Polizisten umstellt und verhaftet wurden. Die Polizisten versuchten die Praktizierenden zum Aufgeben des Praktizierens zu zwingen. Frau Qian weigerte sich und bekam eine Strafe in Höhe von 200 Yuan (28 Euro) auferlegt, bevor sie freikam.

Seit ihrer Festnahmen wurde sie wiederholt von Polizisten und vom Sekretär des örtlichen Wohnkomitees und anderen Behörden, in ihrer Wohnung belästigt.

Im Dezember 2001 machte Frau Qian gerade Besorgungen, als die Polizei ihr Haus durchsuchte und ihre Bücher von Falun Gong beschlagnahmte. Bevor sie nach Hause kam wurde sie von der örtlichen Polizei festgenommen. Die Polizisten durchsuchten sie gründlich, konnten jedoch kein Material über Falun Gong bei ihr finden. Sie vermuteten, dass Frau Qian entlang der Straße Zettel über Falun Gong aufgehängt habe und sperrten sie über einen Monat lang ein und schickten sie dann für zwei Jahre in das Frauenzwangsarbeitslager Nanmusi.

Die Leitung des Arbeitslagers ließ Frau Qian foltern und versuchte, sie dazu zu bringen, eine Erklärung zu unterschreiben, in der sie verspricht, nicht länger Falun Gong zu praktizieren. Man ließ sie nicht schlafen und keine Toilette benutzen. Sie musste lange Zeit mit dem Gesicht zu einer Wand stehen und bewegungslos auf einem harten Stuhl sitzen. Sie und andere Praktizierende waren auch gezwungen worden, in der brennenden Sonne zu laufen. Diejenigen, die wegen Erschöpfung nicht mehr konnten, wurden den Boden entlang geschleift.

Auch nach der Freilassung aus dem Arbeitslager fuhr die Polizei fort, Frau Qian zu überwachen und zu belästigen. Sie wollen sie zum Aufgeben des Praktizierens von Falun Gong zwingen. Ihre Familie ist so verängstigt, dass keiner von ihnen nach Hause geht, wenn sie Polizeiautos in der Straße parken sehen.