Wie ich lernte, wegen meinen eigenen Problemen bedingungslos nach innen zu schauen

(Minghui.org) Der Meister hat uns immer wieder gesagt, nach innen zu schauen, wenn wir Probleme haben. Aber viele Praktizierende, darunter auch ich, vergessen häufig dieses Prinzip und können ihm nicht bedingungslos folgen. Wenn wir die Lehre des Meisters lesen, denken wir oft, dass wir die Prinzipien verstehen. Aber im Alltag finden wir es schwer, ihnen zu folgen.

Ich habe versagt, mich von meinen Eigensinn der Selbstverteidigung zu befreien, auch jetzt, nach all den Jahren. Wenn Konflikte aufkommen, ist meine erste Reaktion, die Schuld auf andere zu schieben, anstatt bei mir nach der Ursache zu schauen. An diesem Morgen wurde mir nach den Übungen plötzlich klar, dass dieser versteckte Eigensinn meine Kultivierung seit Jahren behindert hat.

In der Vergangenheit betrachteten die Menschen das schlechte Verhalten historischer Persönlichkeiten als ein Beispiel dafür, wie man nicht handeln sollte und als eine Mahnung, es besser zu machen. Aber die Menschen heute haben dies vergessen. Bei Auseinandersetzungen beschuldigen die Menschen sich und greifen sich gegenseitig an, aber nur wenige geben sich selbst die Schuld. Trotz der Dafa-Prinzipien, die von uns fordern, jederzeit bedingungslos nach unseren eigenen Problemen zu suchen, ändern viele Praktizierende ihre alten Gewohnheiten nicht.

Der Meister sagte:

„Es wäre gut, wenn sie das, was sie bei anderen gesehen haben, umdrehen, um in sich selbst nachzusehen.“ (Li Hongzhi, Ein Dialog mit der Zeit, 03.07.1997, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Ich dachte immer, ich hätte dieses Prinzip gut verstanden, aber ich wusste es immer noch nicht zu verinnerlichen. Als ich dieses Prinzip bei meiner Kultivierung anwandte, begann ich, einen großen Unterschied zu spüren.

Eines Tages hörte ich, wie zwei Praktizierende miteinander sprachen. Als Frau Jin [Alias] hörte, dass sie kritisiert wurde, ging sie sofort in die Defensive und begann zu streiten. Ihre Reaktion störte mich ziemlich und es kamen negative Gedanken bei mir hoch. In diesem Moment dachte ich: „Warum denkt sie negativ über andere? Ist das nicht eine Gelegenheit, sich zu prüfen?“ Ich begann, nach meinen eigenen Unzulänglichkeiten zu suchen und erinnerte mich an einen Konflikt, an dem ich beteiligt war.

Die Praktizierende Wang [Alias] und ich haben seit Jahren ein gespanntes Verhältnis. Immer, wenn ich von ihr eine negative Rückmeldung erfuhr, fühlte ich mich verletzt und fing an, mich zu verteidigen. Ich beschwerte mich auch über ihre Mängel bei anderen Praktizierenden. Frau Jins Weigerung Kritik anzunehmen, war ein Spiegel meiner eigenen Unfähigkeit, Kritik zu akzeptieren. Ich beschwerte mich genauso über Frau Wang wie Frau Jin es tat.

Der Meister offenbarte uns das Geheimnis, uns zu unserer Kultivierungsebene zu erhöhen, aber haben wir wirklich die Lehre des Meisters geschätzt? Ich war nicht wirklich eins mit Dafa und dadurch wurde meine Kultivierung mit den Jahren träge. Wenn andere uns ungerecht behandeln und wir daraufhin defensiv werden, handeln wir nicht wie Praktizierende. Aber warum ärgern wir uns und werden defensiv? In dem Moment, in dem wir defensiv sind, schieben wir die wertvolle Kultivierungsgelegenheit von uns. Jedes Mal, wenn wir erklären und argumentieren, um unseren Ruf zu schützen, stärken wir unsere menschliche Seite.

Andere haben dich vielleicht wirklich ungerecht behandelt, aber bist du wirklich so unschuldig? Hinter dieser Selbstverteidigung steht ein starker Eigensinn der Selbstbestätigung und des Strebens nach Ruhm. Ich war ziemlich schockiert, als ich dies erkannt hatte. Ich hatte versucht, meinen menschlichen Ruf zu verteidigen, das ist keine Kultivierung.

Der Meister sagte:

„In den anderen Räumen kann sich ein Objekt vergrößern und verkleinern; wenn der Gedanke zu diesem Objekt gekommen ist, bekommt diese Buddha-Statue ein Gehirn und Gedanken, aber sie hat keinen Körper. Andere beten auch zu ihr, nach und nach wird ihr eine gewisse Energie gegeben. Besonders wenn Praktizierende sie anbeten, wird es noch gefährlicher, sie geben ihr beim Anbeten allmählich Energie, dann entsteht bei der Statue ein Körper mit Gestalt, doch dieser Körper mit Gestalt entsteht in den anderen Räumen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 181)

Ich erkannte, dass die alte Gewohnheit der Selbstverteidigung genauso ist wie ein Praktizierender, der einen falschen Buddha anbetet. Mit genug Energie wird der falsche Buddha unsere Kultivierung steuern und das wäre schrecklich.

Viele Prinzipien der Kultivierung werden von den Praktizierenden ignoriert. Jedes Mal, wenn wir mit menschlicher Logik beurteilen, wer Recht und wer Unrecht hat, gehen wir in eine Falle.

Wir sollten auf unsere Gedanken achten und keine Entscheidungen treffen, die auf menschlichen Werten basieren. Sich zu kultivieren ist ein Prozess, auf die menschlichen Gesinnungen zu verzichten und hat nichts mit „Fairness“ auf menschlicher Ebene zu tun.