Kritik an anderen Praktizierenden spiegelt mir meinen Eigensinn der Geltungssucht wider

(Minghui.org) Ich möchte eine Erfahrung mitteilen, die ich mit einer anderen Praktizierenden gemacht habe: Frau Yang hatte langjährige Eigensinne und trotz mehrfacher Ermahnungen verbesserte sie sich nie.

Deshalb machte ich mir Sorgen um sie, weil ich wusste, dass sie schon so oft an Aktivitäten für Dafa teilgenommen und so viele Lebewesen errettet hatte. Es wäre alles nutzlos für sie, wenn sie am Ende der Fa-Berichtigung nur den Segen eines gewöhnlichen Menschen erzielen würde.

Später erfuhr ich, dass Frau Yang sich nicht nur geweigert hatte, meine Rückmeldung anzunehmen, sondern sie war auch ärgerlich auf mich und soll sogar einer anderen Praktizierenden gesagt haben, dass ich sie „absichtlich hinausdrängen wollte“.

Tagelang fühlte ich mich ungerecht behandelt, falsch wiedergegeben und unbeachtet. In meinem Kopf spielten sich Beispiele dafür ab, wie Frau Yang das Fa nicht befolgte und wie sie bei anderen Praktizierenden schlecht über mich gesprochen hatte. Ich begann sogar mit dem Gedanken zu spielen, wie ich Vergeltung üben könnte.

Derzeit machte mich der aggressive Charakter meiner Gedanken ziemlich betroffen. Wurde mir doch plötzlich klar, dass es nicht Frau Yang war, die schlecht auf die Kritik reagierte, ich war es, die gegen Kritik intolerant war.

Dieser Eigensinn ergab sich aus einer Intoleranz und einem Hass auf die Mängel anderer. Ich war hartherzig und dachte, dass ich mich besser kultiviert hätte als andere. Außerdem unterstellte ich, dass andere nicht wüssten, wie sie sich kultivieren sollten, und dass ich diejenige sei, die den anderen sagen sollte, wie sie sich zu verbessern hätten.

Der verehrte Meister Li sagte:

„Die Gutherzigkeit der gewöhnlichen Menschen zeigt sich nicht dadurch, dass man beim Beschaffen der Lebensmittel kein Karma erzeugt, sondern dadurch, dass man sich das Böse der anderen nicht zu Herzen nimmt, keinen Hass im Herzen hegt, nicht neidisch ist, sich nicht mit Absicht rächt, keine Menschen tötet, nicht leichtsinnig Unschuldige tötet und nicht mit Absicht Lebewesen schadet.“ (Li Hongzhi, Dafa ist harmonisierend, 30.07.2001, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

Andererseits war ich immer auf die Mängel anderer fokussiert und benutzte die Entschuldigung, „die Mängel der anderen zu beheben“, um anzugeben, wie gut ich sei. So kann man meine Mitpraktizierenden kaum dafür verantwortlich machen, dass sie solche schrecklichen Dinge über mich zu sagten!

Tatsächlich hatte ich nach dem Fa des Meisters nicht einmal die unterste Ebene der Barmherzigkeit erreicht, die ein alltäglicher Mensch haben sollte. Gleichzeitig hatten meine Anschauungen von Geltungssucht und Einbildung mich gefesselt; sie hinderten mich daran, in meiner Kultivierung voranzukommen, und ich hatte die Gefühle von anderen Praktizierenden verletzt.

Ich dachte: „Wenn ich wohlwollend mit Frau Yang gesprochen hätte, warum lehnte sie es ständig ab, auf mich zu hören?“ Ich sann über meine verbalen und nonverbalen Signale und meine Beweggründe nach, mit ihr zu sprechen.

Ich erkannte, dass ich während all unseres Austauschs selbstsüchtig behauptet hatte, dass ich im Recht sei, dass ich besser sei als sie und dass Frau Yang dem folgen sollte, was ich gesagt hatte, und sich ändern sollte.

Ich sah sie nicht als Gleichberechtigte vor dem Dafa an. Ich hatte mich nicht wirklich um sie gekümmert und ihre Gefühle respektiert. Ich erinnerte sie weder demütig und barmherzig daran, sich zu verbessern, noch ermutigte ich sie und sprach mit ihr darüber, wie wir uns gemeinsam verbessern könnten.

Wir alle sind Lebewesen, die sich kultivieren, und wir alle haben menschliche Gedanken. Wenn mich jemand auf die Weise behandelt hätte, wie ich Frau Yang behandelt hatte, wäre ich auch aufgebracht gewesen.

Ich beschloss, von nun an achtsamer im Umgang mit anderen Praktizierenden zu sein. In Zukunft würde ich zuerst meine eigenen Unzulänglichkeiten korrigieren und demütig und respektvoll mit den Praktizierenden sprechen.

Als ich mir über all das klar geworden war, ging ich in Begleitung einer anderen Praktizierenden, Frau Yang besuchen. Ich entschuldigte mich aufrichtig bei ihr und fing an zu weinen, als ich daran dachte, wie oft ich sie verletzt hatte und wie sehr ich mich verändern wollte. (Kein einziges Mal dachte ich an ihre Mängel.)

Zu meiner Überraschung begann Frau Yang uns von ihrem eigenen Weg der Selbstreflexion zu erzählen. Sie fügte hinzu: „In der Vergangenheit beteiligte ich mich an den Aktivitäten für Dafa mit einer oberflächlichen Haltung und aus diesem Grund verpfuschte ich etliche Dinge. Von nun an werde ich mich gut im Dafa kultivieren!“

Damit lösten wir unseren Konflikt auf, der einige Tage gedauert hatte. Wir setzten unser Gespräch fort mit dem grundlegenden Wunsch, uns von allen negativen Gedanken zu reinigen. Dadurch lösten sich unsere persönlichen Eigensinne auf und verstärkten unsere Überzeugung zur aufrichtigen Kultivierung.

Ich möchte dem verehrten Meister danken, dass Er so viele Möglichkeiten nutzt, um uns unsere Eigensinne aufzuzeigen und uns hilft, sie loszuwerden. Danke, Meister Li, dass Sie sich barmherzig um uns kümmern und dafür sorgen, dass niemand zurückbleibt.