Lehrerin zeigt wegen langjähriger Haft und brutaler Folter Chinas Ex-Staatsoberhaupt an

(Minghui.org) Die Falun Gong-Praktizierende Frau Liu Juhua aus der Provinz Hubei stellt Strafanzeige gegen den ehemaligen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) Jiang Zemin. Er war derjenige, der die Verfolgung von Falun Gong eingeleitet und ihr Recht auf Glaubensfreiheit, das in der chinesischen Verfassung garantiert wird, abgeschafft hat.

Sie schickte ihre Strafanzeige an die Oberste Volksstaatsanwaltschaft. Darin fordert sie, dass eine Untersuchung durchgeführt wird, um Jiang für seine Verbrechen vor Gericht zu stellen.

Frau Liu wurde seit Beginn der Verfolgung 1999 sechsmal verhaftet. Sie befand sich drei Mal in verschiedenen Arbeitslagern, insgesamt waren fünf Jahre und zwei Monat. Anschließend verbrachte sie vier Jahre im Gefängnis. Sie wurde außerdem dreimal unterschiedlich lang in Gehirnwäsche-Einrichtungen festgehalten.

Zwischen 1999 und 2012 war Frau Liu ungefähr neuneinhalb Jahre unrechtmäßig eingesperrt gewesen. Während dieser Zeit wurde sie wegen der brutalen Folter und weil sie mehrfach fast zu Tode geprügelt worden war, psychisch krank.

Frau Liu bekam ihre Pension entzogen und hatte deshalb kein Einkommen mehr. Ihre Tochter musste ihre Ausbildung im dritten Jahr an der Universität abbrechen. Ihre alte Mutter konnte dem enormen psychischen Druck nicht standhalten und starb im Jahr 2013.

Hier ist der persönliche Bericht von Frau Liu:

„Mein Name ist Liu Juhua und ich wurde im Jahr 1948 geboren. Ich lebe in der Stadt Huanggang in der Provinz Hubei. Vor meinem Ruhestand war ich Lehrerin an der Mittelschule. Ich habe Dutzende Artikel in Bildungszeitschriften veröffentlicht und habe für einige meiner Arbeiten Auszeichnungen erhalten.

Meine Tochter wurde im März 1997 schwer krank, doch wir konnten uns die Behandlung nicht leisten. Wir fingen beide an, Falun Gong zu praktizieren und meine Tochter wurde schnell wieder gesund. Auch meine Gesundheit verbesserte sich und wir waren beide sehr dankbar für die Vorteile, die wir durch Falun Gong erhalten haben.

Jiang gab im Juli 1999 den Befehl, Falun Gong zu verfolgen. Ich wurde verhaftet und zu Zwangsarbeit verurteilt. Man folterte mich, weil ich Falun Gong nicht aufgab. In den Arbeitslagern ließen sich die Wärter und Insassen viele Methoden einfallen, um mich zu foltern und mich so zu zwingen, Falun Gong aufzugeben. Einige der schlimmsten Foltermethoden, die ich ertragen musste, waren die Folgenden:

16 Stunden lang stillstehen

Anfangs zwang man mich, drei bis vier Stunden am Tag zu stehen, wodurch meine Beine anschwollen. Danach musste ich jeden Tag stehen und meine Beine waren so angeschwollen, dass ich nicht mehr in meine Hosen passte. Später musste ich 16 Stunden am Tag, von 06:00 Uhr bis 22:00 Uhr, stehen. Ich musste sogar im Stehen essen.

Die Toilette nicht benutzen dürfen

Ich durfte eine Zeitlang nur einmal am Tag, um 23:30 Uhr, auf die Toilette gehen. Wenn ich erwischt wurde, wie ich auf die Toilette ging, wurde ich verprügelt. Damit ich nicht so oft gehen musste, aß ich nur ein Brötchen am Tag und trank gar nichts. Dadurch wurde ich sehr schwach.

Einmal hatte ich schreckliche Bauchschmerzen und musste dringend zur Toilette gehen, doch die Insassen hielten mich ungefähr zwei Stunden lang zurück.

Dann wollte ich mich in der Gefängniszelle erleichtern, doch meine Peiniger drohten, es mit meinen Kleidern aufzuwischen und sie dann in meinen Mund zu stopfen. Darüber hinaus waren wir zu siebt oder zu acht in einer Zelle, wo wir zusammen aßen und tranken. Es wäre sehr rücksichtslos von mir gewesen, den Ort zu verunreinigen. Es war ein schreckliches Gefühl.

Schlafentzug

Im September 2002 durfte ich einen Monat lang nicht schlafen, als ich im Zwangsarbeitslager Shayang war. Ich musste die ganze Zeit stehen oder knien. Wenn ich schläfrig wurde, zwangen mich die Insassen, Treppen zu steigen. Ich wurde so müde, dass ich ständig hinfiel oder gegen Wände stieß.

Immer, wenn ich meine Augen schloss, schlugen oder schubsten mich die Aufseher so hart, dass ich nicht schlafen konnte. Später konnte ich die Belastung nicht mehr aushalten. Ich verfiel in Trance und hatte Halluzinationen. Ich sabberte unkontrolliert und streckte meine Hände vor meiner Brust aus, um imaginäre Dinge zu fangen.

Ich wurde im Juli 2004 im Zwangsarbeitslager Baimalong inhaftiert und wieder auf Schlafentzug gesetzt. Nachdem ich 13 oder 14 Tage gezwungen worden war, wach zu bleiben, bekam ich dieselben Symptome psychischer Instabilität. Ich musste ständig in meiner Zelle herumlaufen, doch in meinem ermüdeten Zustand sah ich die weißen Wände als weiße Straßen und lief geradewegs dagegen, so verletzte ich mich selbst. Mein Kopf und Körper waren voller Prellungen.

Elektroschocks

Im Juni 2002 wurde ich im Zwangsarbeitslager Shayang in das Büro der Wärter gerufen. Ein Beamter fesselte meine Hände mit Handschellen hinter meinem Rücken und fing an, mir elektrische Schläge zu verpassen. Weil meine Hände gefesselt waren, konnte ich mich nicht schützen. Nachdem sie mich über eine Stunde lang gefoltert hatten, konnte ich die Schmerzen nicht mehr ertragen und schlug meinen Kopf gegen die Wand.

Hintergrund

Im Jahr 1999 überging Jiang Zemin als damaliger Vorsitzender der KPCh die anderen Mitglieder des Ständigen Ausschusses des Politbüros und startete die gewalttätige Unterdrückung von Falun Gong.

Die Verfolgung führte in den vergangenen 16 Jahren zum Tod vieler Falun Gong-Praktizierender. Noch mehr wurden für ihren Glauben gefoltert und sogar für ihre Organe umgebracht. Jiang Zemin ist direkt für den Beginn und die Fortführung der brutalen Verfolgung verantwortlich.

Unter seiner persönlichen Leitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan, das „Büro 610“. Diese Organisation ist der Polizei und der Justiz bei der Durchführung von Jiangs Richtlinie bezüglich Falun Gong übergeordnet: um ihren Ruf zu zerstören, sie finanziell zu ruinieren und sie physisch zu vernichten.

Das chinesische Gesetz erlaubt es seinen Bürgern, Strafanzeige zu erheben und viele Praktizierende nutzen nun dieses Recht und zeigen Jiang Zemin an.