Lehrerin stellt nach mehreren Festnahmen und Inhaftierungen Strafanzeige gegen ehemaligen Diktator (Fotos)
(Minghui.org) Zwei engagierte Lehrer durften, nachdem sie für das Praktizieren von Falun Gong im letzten August verhaftet worden waren, ihre Schulklassen nicht weiter unterrichten.
Frau Wei Xiujuan und ihr Ehemann Han Yongqiang wurden durch das Praktizieren von Falun Gong gesund. Sie bekamen eine neue Einstellung zum Leben und ihre Arbeitsleistung verbesserte sich. Dafür waren beide sehr dankbar. Für ihre pädagogischen Spitzenleistungen wurden sie von der Schule mehrmals ausgezeichnet.
Aber als das kommunistische Regime begann, Falun Gong zu unterdrücken, wurden sie bei weiteren Beförderungen und Auszeichnungen übergangen. Die Schüler konnten nicht verstehen, warum ihre geschätzten Lehrer bestraft wurden, nur weil sie Falun Gong praktizierten.
Nach vielen Gewissensprüfungen kamen Frau Wei und Herr Han zu dem Schluss, dass es nicht falsch sei, ein guter Mensch zu sein und den Prinzipien von Falun Gong, Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht, zu folgen. Daher praktizierten sie weiter, woraufhin sie mehrere Male festgenommen und inhaftiert wurden. Aufgrund ihrer jüngsten Verhaftung im August wurden sie nach ihrer Freilassung von der Arbeit suspendiert.
Frau Wei ist 45 Jahre alt und kommt aus der Stadt Jilin, Provinz Jilin. Sie stellte Strafanzeige gegen den ehemaligen chinesischen Diktator Jiang Zemin, weil er die Verfolgung von Falun Gong initiiert und die einst vielversprechenden Karrieren von ihr und ihrem Mann zerstört hat. Auch wirft sie Jiang vor, ihr und ihrer Familie ständig seelische Qualen bereitet zu haben.
Am 17. Juni 2015 schickte sie ihre Strafanzeige an die Oberste Volksstaatsanwaltschaft und an das Oberste Volksgericht. Die Strafanzeige wurde von beiden Stellen per Online-Tracking-System bestätigt.
Online-Bestätigung für die Strafanzeige an die Oberste Volksstaatsanwaltschaft
Online-Bestätigung für die Strafanzeige an das Oberste Volksgericht
Es folgen nun einige Auszüge aus der Strafanzeige von Frau Wei mit Einzelheiten darüber, was sie und ihr Mann in den vergangenen 16 Jahren erleiden mussten.
Falun Gong gibt uns ein neues Leben
Ich litt an einer Herzerkrankung, Gebärmutterblutung, Anämie, Migräne, Bronchitis, Gallenblasenentzündung und Arthritis. Ich dachte sogar daran, mir das Leben zu nehmen, weil ich mit meinen Leiden nicht zurechtkam.
Mein Mann litt an Hepatitis B und hatte oft unerträgliche Leberschmerzen. Er war völlig abgezehrt.
Aber kurz nachdem wir 1996 begonnen hatten, Falun Gong zu praktizieren, verschwanden alle unsere Krankheiten.
Ich war glücklicher und wurde ein besserer Mensch. Mein Mann wurde viel kräftiger und hatte immer gute Laune. Wir arbeiteten fleißig und wurden in unserer Schule als hervorragende Lehrer anerkannt. Unsere Schule war der Beihua-Universität in der Stadt Jilin, Provinz Jilin, angegliedert.
Aber trotzdem wurden wir beide festgenommen, gedemütigt, einer Gehirnwäsche unterzogen, überwacht und schikaniert.
Über Nacht in einen Käfig gesperrt und auf der Bühne gedemütigt
Am 20. Juli 1999, der Tag, an dem die Verfolgung begann, fuhren mein Mann und ich nach Peking, um für das Recht zu appellieren, Falun Gong praktizieren zu dürfen. Die Angestellten unserer Schule waren sehr beunruhigt, als sie herausfanden, wo wir hingefahren waren. Sie wollten uns dazu bringen, die Praktik aufzugeben. Ich verlor meine Anstellung als Klassenlehrerin.
Wir konnten nicht verstehen, warum Falun Gong verfolgt wurde und beschlossen, erneut nach Peking zu fahren, um für Gerechtigkeit zu appellieren.
Auf unserem Weg nach Peking am 6. September 1999 wurden wir in Changchun von Schulbeamten und der Polizei abgefangen. Sie brachten uns nach Jilin zurück und hielten uns getrennt voneinander fest.
Sie sperrten mich über Nacht in einen 1 m³ großen Metallkäfig und brachten mich am nächsten Morgen in ein Auditorium in der Nähe unserer Schule. Mir und einigen anderen Praktizierenden wurden Handschellen angelegt. Wir mussten auf der Bühne stehen, wo auch Lautsprecher standen, über die Falun Gong diffamierende Propaganda abgespielt wurde. Im Publikum waren viele Lehrer und Schüler von unserer Schule. Gelinde gesagt, es war eine äußerst demütigende Erfahrung.
Danach wurde ich für 15 Tage in eine Haftanstalt gebracht. Da ich mich weigerte, meinen Glauben aufzugeben, verlegte man mich in eine andere Haftanstalt. Dort traf ich meinen Mann und erfuhr, dass er seit unserer Festnahme dort festgehalten worden war. Die Lebensbedingungen dort waren schrecklich – in den Dampfbroten war Ungeziefer und mehrere Praktizierende mussten sich ein langes Bett teilen, das direkt neben einer Toilette stand.
Irregeführte Angehörige setzen mich unter Druck, Falun Gong aufzugeben
Meine Mutter, mein Bruder und mein Schwiegervater hatten sehr von Falun Gong profitiert, nachdem ich es ihnen vorgestellt hatte. Aber aufgrund des Drucks und der Lügen des Regimes, die über die Medien verbreitet wurden, waren sie alle sehr böse auf uns, weil wir die Praktik nicht aufgeben wollten. Vor unserer Verhaftung war mein Schwiegervater zu uns nach Hause gekommen und hatte viele unserer Bücher zu Falun Gong zerrissen.
Meine Mutter, die durch das Praktizieren von Falun Gong ihre Krampfanfälle und Herzprobleme losgeworden war, kam in die Haftanstalt, um mich zu besuchen. Bei dem Versuch, mich von Falun Gong abzubringen, weinte sie und schlug mir ins Gesicht.
Ich war sehr unglücklich und unter dem massiven Druck schrieb ich einen Monat später eine Erklärung, in der ich versicherte, die Praktik aufzugeben.
Selbstkritik-Sitzungen
Nachdem mir die Rückkehr in die Schule erlaubt worden war, musste ich mich vor allen Lehrern selbst kritisieren. Mein Mann, der in Haft ebenfalls zum Schreiben einer Garantieerklärung gezwungen worden war, musste dasselbe tun.
Die Ortspolizei und die Schulbelegschaft überwachten und belästigten uns weiterhin. Ich fühlte mich verloren und schämte mich, dass ich nicht den Mut hatte, die Wahrheit zu sagen, nämlich, dass die Verfolgung von Falun Gong falsch ist.
Obwohl mein Mann und ich wieder unterrichteten, wurden wir aber weder befördert noch ausgezeichnet. Sie verspotteten uns sogar wegen unserer Verhaftung.
Zu Falun Dafa zurückkehren
Ich wusste, dass es falsch war und dass Menschen ein Gewissen brauchen. Deshalb begannen mein Mann und ich wieder zu praktizieren und verhielten uns gemäß dem Maßstab eines Praktizierenden.
Ab dem Jahr 2000 unterrichtete ich eine Hochschulklasse und meine Schüler erbrachten unter meiner Leitung hervorragende Leistungen. In der Qualitätsbewertung für Lehrkräfte zählte ich an unserer Fakultät unter 19 Hochschulen der Stadt zu den Besten.
Polizei bricht ein
Am Morgen des 1. August 2014 brachen mehrere Polizisten in unsere Wohnung ein. Ich kam gerade aus der Dusche heraus und hatte nur einen dünnen Schlafanzug an. Bevor ich auch nur ein Wort sagen konnte, schlug mich einer der Polizisten. Sie drückten mich zu Boden und fesselten mir die Hände auf dem Rücken. Ich wehrte mich und bat darum, mich anziehen zu dürfen.
Als ich noch einmal fragte, wurde ich wieder geschlagen. Dann klebten sie mir den Mund mit Klebeband zu. Einer von ihnen fand das Buch „Neun Kommentare über die Kommunistische Partei“ und schrie mich an: „Heute werde ich Ihnen zeigen, wie brutal die Kommunistische Partei sein kann.“ Sie zerrten mich ins Schlafzimmer.
Aus Angst und durch die Erniedrigung wurde ich ohnmächtig. Als ich wieder aufwachte, war ich zu schwach, um stehen zu können. Daher schleppten sie mich zu einem Polizeiwagen und brachten mich ins Krankenhaus. Dort wurde unregelmäßiger Herzschlag, Angina und hoher Blutdruck bei mir festgestellt. Anschließend brachten sie mich in eine Gehirnwäsche-Einrichtung. Obwohl ich immer noch sehr schwach war, musste ich mir Reden anhören und Propagandavideos ansehen, in denen Falun Gong diffamiert wurde.
Zufallsbegegnung mit meinem Mann
Sechs Tage später wurde ich in eine Haftanstalt gebracht, wo ich zufällig meinen Mann traf. Ich erfuhr, dass man ihn an dem Tag meiner Verhaftung ebenfalls ergriffen hatte, als er aus unserem Wohnhaus herausgekommen war. Polizisten hatten ihn am darauffolgenden Tag in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht, in der ich ebenfalls einmal festgehalten worden war. Die Wärter hatten ihm zwei brennende Zigaretten in die Nasenlöcher gesteckt, bis sie heruntergebrannt waren.
Da ich nicht alleine gehen konnte, befahl die Polizei meinem Mann, mich auf dem Rücken in die Haftanstalt zu tragen. Während ich im Gang wartete, wurde mir schwindelig. Halb bewusstlos legte ich meinen Kopf in seinen Schoß. Er brachte mich die ganze Strecke bis zu meiner Zelle. Ich wusste, dass es für ihn die reinste Folter war, mich so leiden zu sehen.
Bei der Aufnahme in der Haftanstalt verlor ich wieder das Bewusstsein. Ich hatte keinen Puls und wurde ins Krankenhaus gebracht. Einige Tage später wurde ich medizinisch bedingt aus der Haft entlassen, aber mein Mann musste im Gefängnis bleiben. Die Wärter befahlen mir, 1.500 Yuan (ca. 225 €) für die ärztliche Behandlung und 5.000 Yuan (ca. 750 €) Kaution zu bezahlen.
Familie verängstigt, nachdem sie den Kontakt zu uns verloren hat
An diesem Tag im August benachrichtigte die Polizei meine Angehörigen nicht über unsere Verhaftungen. Da sie uns nicht erreichen konnten, gingen sie in unsere Wohnung und sahen, dass sie durchwühlt worden war. Sie brauchten vier Tage, um herauszufinden, wo wir waren.
Als sie uns in der Gehirnwäsche-Einrichtung besuchen wollten, durften sie uns nicht sehen. Sie hatten Angst und wussten nicht, wie es uns ging.
Einige Tage später benachrichtigte man sie, mich vom Krankenhaus abzuholen. Als sie sahen, dass ich im Sterben lag, waren sie erschüttert.
Obwohl ich nicht mehr in Lebensgefahr schwebte, war ich immer noch sehr gebrechlich und sorgte mich ständig um meinen Mann. Die Ortspolizei und Regierungsangestellte kamen häufig zu mir nach Hause, um mich zu überwachen. Jedes Mal, wenn es an der Tür klopfte oder das Telefon klingelte, erschrak ich. Als ich Ende 2014 an einer Schulversammlung teilnahm, holte mich die Polizei vor allen Lehrern ab.
Am 13. April 2015 wurde mein Mann zu drei Jahren Haft mit Strafaussetzung auf fünf Jahre Bewährung verurteilt.
Während unserer Festnahme im August 2014 beschlagnahmte die Polizei Vieles von unserem persönlichen Besitz, darunter ein Laptop, ein Drucker, eine Videokamera, ein Fotoapparat, ein Computer, ein DVD-Spieler und mehrere Mobiltelefone. Einiges davon haben wir nicht wieder zurückbekommen.
Obwohl mein Mann und ich nicht mehr in Haft sind, dürfen wir nicht zu unserer Arbeitsstelle zurückkehren.
Hintergrund
Jiang Zemin begann 1999 im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong. Er setzte sich über die übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros hinweg. In seiner Position als Chef der Kommunistischen Partei zwang er ihnen seinen Willen auf und begann mit der Verfolgung.
Die Verfolgung hat in den vergangenen 16 Jahren zum Tod vieler Falun Gong-Praktizierender geführt. Viele wurden wegen ihrer Organe getötet. Weitaus mehr wurden gefoltert. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn und die Weiterführung der Verfolgung verantwortlich.
Unter seiner persönlichen Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein Sicherheitsorgan auf Parteibasis, das „Büro 610“ genannt wird. Diese Organisation setzt sich bei der Umsetzung der Direktive, die Jiang Zemin für die Verfolgung ausgegeben hatte, über die Polizeikräfte und das Rechtssystem hinweg. Die Direktive lautete: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie körperlich!“
Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu stellen. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen den ehemaligen Diktator an.
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