Meinen Eigensinn loslassen heißt, meinen Gehstock loszulassen!

(Minghui.org) Ich bin über siebzig und praktiziere seit über 20 Jahren Falun Dafa.

Hier im Norden Chinas sind im Winter die Straßen vom Schnee oft sehr rutschig. Als ich eines Abends im letzten Winter zu unserer lokalen Fa-Lerngruppe ging, bekam ich plötzlich Angst, ich könnte ausrutschen und hinfallen. Also fing ich an, wenn ich am Abend hinausging, zu meiner Beruhigung einen Gehstock zu benutzen.

Dann begann ich, den Gehstock die ganze Zeit zu verwenden, was mich alt und schwach aussehen ließ. Ich fing sogar an, mit dem Stock langsamer zu gehen. Selbst meine Freunde gaben Kommentare ab. Einer von ihnen sagte: „Plötzlich bist du alt! Was ist geschehen?“

Meine Entscheidung, einen Stock zu benutzen, beeinflusste mein Leben in vielerlei Hinsicht. Ich ging zum Badehaus, aber der Bademeister wollte mich nicht hineinlassen, es sei denn, ein Familienmitglied würde mich begleiten. Er sagte, er könne keine Verantwortung übernehmen, wenn ich fallen und mich verletzen würde.

Während des chinesischen Neujahrs war ich auf der Suche nach einem Taxi. Ein Taxifahrer hielt für mich an, aber dann verweigerte er mir die Fahrt, weil ich allein und ein älterer Mensch sei.

Diese Vorfälle bewirkten, dass ich mich schlecht fühlte, wie die Leute auf mich als einen alten und kranken Mann sahen. Dann erinnerte ich mich, dass ich ein Praktizierender bin, und dass das, was ich tat, eine Schande für Dafa war. Wie konnte ich mein Vertrauen in einen Gehstock statt in den Meister setzen?!

Ich fuhr fort, das Fa zu lernen und nach innen zu schauen.

Der Meister sagte:

„Als wahre Praktizierende sollen wir diese Sache auf sehr hohen Ebenen betrachten und nicht mit den Ansichten alltäglicher Menschen. Wenn du dich für krank hältst, kann das wohl schon zur Erkrankung führen. Denn sobald du glaubst, dass du krank bist, schon ist deine Xinxing nur so hoch wie die der alltäglichen Menschen. Bei einem Praktizierenden oder bei einem wahren Kultivierenden, vor allem in diesem Zustand, kann es zu keiner Erkrankung führen. Ihr wisst, dass bei einem, der wirklich krank wird, die Krankheit zu 70 Prozent an seiner Psyche und zu 30 Prozent an der Krankheit selbst liegt. Oft ist ein Mensch zuerst psychisch angegriffen, psychisch geht es ihm nicht mehr gut, er steht unter einer sehr schweren Belastung, sodass sich seine Krankheit rapide verschlechtert; oft ist das so.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 191)

Ich erkannte, dass mein Kultivierungszustand von meinem Eigensinn der Angst beeinflusst wurde. Wenn ich meinen Eigensinn loslasse – kann ich auch meinen Gehstock loslassen!

Es dauerte nicht lange, da konnte ich wieder schnell gehen und hatte keine Mühe, zum Fa-Lernen sechs Treppen hinaufzusteigen. Wenn ich gehe, fühlt es sich an, als ob mich jemand schieben würde.

Dies ist meine persönliche Kultivierungserfahrung, bitte korrigiert mich, wenn etwas unpassend ist.