Den Eigensinn beseitigen, von anderen abhängig zu sein

(Minghui.org) Ich erinnere mich an eine Begebenheit, die fünf Jahre zurückliegt. Wir veranstalteten einen Informationsstand über Falun Dafa im Einkaufsviertel Ginza in Tokio. Ich war etwas zu früh da und ein Polizist wollte von mir wissen, ob ich eine Genehmigung hätte, um dort Materialien verteilen zu dürfen. Möglicherweise hatte ein Reisebusfahrer die Polizei verständigt, denn er hatte mir etwas zugerufen, als ich die Informationsmaterialien verteilte.

Auf die Nachfrage des Polizisten hin rief ich Annie (Pseudonym) an, die die Genehmigung für den Stand hatte. Da mein Japanisch nicht so gut war, wollte ich, sobald ich Annie erreicht hatte, dem Polizisten das Telefon geben, damit Annie ihm alles erklären könne.

Doch ich erreichte sie nicht, egal wie oft ich es auch probierte. So musste ich dem Polizisten die Situation selbst schildern. Er verstand mich schließlich, fand, dass alles seine Richtigkeit habe, und ging fort.

Sobald er weg war, kam Annie an. Sie sagte, dass sie ihr Telefon zu Hause vergessen habe. Ich erkannte, dass alles aus einem Grund geschieht, weshalb ich nach meinen Eigensinnen suchen musste. Ich entdeckte, dass ich eine Art Abhängigkeit von anderen entwickelt hatte.

Von anderen abhängig sein, bedeutet: Bequemlichkeit und schlechte Angewohnheit

Einmal gingen uns die Informationsmaterialien auf Englisch aus. Ich bemerkte, dass einige westliche Passanten enttäuscht schienen, als sie unsere Schautafeln sahen. Obwohl ich spürte, dass etwas nicht richtig war, unternahm ich jedoch nichts. Später wurde mir klar, dass das auch auf meine Abhängigkeit von anderen zurückzuführen war. Wenn ich von da an Westler vor unseren Informationstafeln sah, grüßte ich sie auf Englisch und sprach mit ihnen über Falun Dafa.

Abhängigkeit von anderen ist Bequemlichkeit und gilt selbst bei alltäglichen Menschen als eine schlechte Angewohnheit. Sie lässt einen Praktizierenden im Außen schauen. Das heißt, die Wirkung einer Sache ist von äußeren Faktoren abhängig. Man schreibt einem äußeren Faktor den Grund für das Scheitern zu, anstatt nach innen zu schauen.

Prioritäten setzen

Letztendlich muss ich mich selbst positionieren. Nach meinem Erlebnis mit dem Polizisten stellte ich mir in schwierigen Situationen und wenn ich enttäuscht oder ratlos war, die Frage: „Wenn ich das Fa ohne die Hilfe von Mitpraktizierenden nicht bestätige, was ist dann der Sinn meines Lebens? Wenn die Praktizierenden, von denen ich abhängig bin, mit der Kultivierung aufhören, werde ich dann auch einfach aufhören, das Fa zu bestätigen?“

Wenn ich Lebewesen nicht errette, weil Informationsmaterialien fehlen, sind meine Prioritäten möglicherweise etwas durcheinandergeraten. Als Dafa-Jünger sollten wir unser Herz in die Kultivierung unserer Xinxing und in die Bestätigung des Fa legen. Wir dürfen den Problemen weder aus dem Wege gehen noch dürfen wir vor unserer Verantwortung zurückschrecken. Wir haben das Fa in unseren Gedanken und können nicht nur abwarten und uns auf andere verlassen. Wir sollten uns Mühe geben, das zu tun, was wir tun sollen.

Kooperation

Die Abhängigkeit loszulassen bedeutet aber wiederum nicht, einen neuen Kultivierungsweg zu beschreiten. Wir sollten einfach miteinander kooperieren. Ich erkannte, dass die eigene Unabhängigkeit von Mitpraktizierenden ein wesentlicher Punkt ist, um Teil des einen Körpers zu sein. Wenn man an einem Projekt teilnimmt und dabei von etwas oder jemand abhängig ist, ist das nicht wirklich nützlich. Ich würde sogar sagen, die Hoffnung, dass andere mit mir kooperieren und mir helfen, ist ichbezogen.

Wenn Probleme auftauchen, ist die erste Reaktion mancher Praktizierender: „Darum sollte sich der Koordinator kümmern.” Oder: „Das sollte von einem Mitpraktizierenden gemacht werden, der die technischen Fähigkeiten dazu hat, oder von einem Praktizierenden, der mit dieser Art von Situation vertraut ist.“ Auch das ist eine Form von Abhängigkeit.

Aus der Sicht des einen Körpers steigert eine geordnete Arbeitsteilung und eine gute Zusammenarbeit die Effizienz. Wenn der eine Körper auf Probleme stößt, sollte man sich als Praktizierenden fragen, ob das Probleme sind, denen man sich selbst auch stellen sollte. Man sollte die Verantwortung tragen, sein Möglichstes tun und mit den Mitpraktizierenden kooperieren.