Xinjiang: Rentner macht Chinas Ex-Staatschef für seine Haft und den Tod seiner Frau verantwortlich

(Minghui.org) Herr Ping Shouji hat kürzlich eine Strafanzeige gegen Chinas Ex-Staatschef Jiang Zemin erstattet. Der 70-jährige Rentner aus der autonomen Region Uyghur in Xinjiang arbeitete früher für die Petrochemie-Firma der Stadt Dushanzi. Er beschuldigt Jiang Zemin der Initiierung der Verfolgung von Falun Gong, an deren Folgen seine Familie zerbrach.

Herrn Pings ganze Familie ist überzeugt von Falun Gong, weil sie dadurch wieder gesund geworden waren und ein glücklicheres Leben bekamen. Allerdings wurden er, seine Frau und sein Sohn wiederholt verhaftet, weil sie sich geweigert hatten, ihre Überzeugung aufzugeben.

Besonders Herr Ping und sein Sohn wurden beide Anfang 2006 verhaftet, wobei der Vater eineinhalb Jahre Zwangsarbeit und der Sohn 46 Tage Haft absitzen mussten. Der jüngere Herr Ping war kaum sechs Monate vor einer fünfjährigen Inhaftierung freigelassen worden, und seine jüngste Verhaftung wurde zum Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Seine Frau ließ sich von ihm scheiden und bekam das alleinige Sorgerecht für deren damals sechsjährige Tochter.

Die Rente des älteren Herrn Ping wurde kurz nach seiner Verhaftung im Jahr 2006 gestrichen, womit er seine Frau zurückließ mit ihrem emotionalen Leid und der finanziellen Bürde. Ihre Inhaftierung, die Scheidung ihres Sohnes und der Verlust ihrer Enkelin bereiteten ihr Schmerzen. Die Herzprobleme seiner Frau tauchten wieder auf und ein Jahr darauf verstarb sie.

Im Folgenden ist Herrn Pings persönlicher Bericht darüber, was seine Familie in den vergangenen 16 Jahren seit Beginn der Verfolgung von Falun Gong alles durchstehen musste.

Meine ganze Familie profitierte von Falun Gong

Einmal hatte ich viele Krankheiten und probierte mehrere Behandlungen aus, aber nichts davon half. 1996 lernte ich Falun Gong kennen und alle meine Krankheiten verschwanden. Als meine Frau, Fan Jilin, die im April 1950 geboren wurde, meine Veränderungen miterlebte, praktizierte sie auch mit mir Falun Gong. Sie profitierte ebenso. Später lernte auch mein Sohn, Ping Yuguo, der 1971 geboren wurde, Falun Gong.

Als allerdings der chinesische Ex-Staatschef 1999 die Verfolgung von Falun Gong initiierte, wurde meine ganze Familie wegen ihres Glaubens inhaftiert und gefoltert.

Inhaftiert, weil sie in der Öffentlichkeit praktiziert haben

Im Oktober 2000 praktizierte ich in einem öffentlichen Park die Übungen von Falun Gong. Irgendwann kam Wang Yuemei, die Sekretärin des Komitees für Politik und Recht, auf mich zu und nahm das Musikgerät weg. Sie führte die lokale und die Staatssicherheitspolizei an, die in meine Wohnung einbrachen und meine Bücher, Computer und andere Elektrogeräte beschlagnahmten.

Meine Frau und ich wurden acht Tage lang in einem Konferenzraum bei der Staatssicherheitsabteilung eingesperrt. Man wollte uns einer Gehirnwäsche unterziehen, damit wir unseren Glauben aufgeben. Wir gaben aber nicht nach und wurden für 15 Tage in die Haftanstalt von Dushanzi geschickt. Während der folgenden Jahre befanden wir uns unter strenger Beobachtung. Wir mussten bis zur Berufung eine Bürgschaft leisten.

Mein Sohn Yuguo wurde im Jahr 2000 15 Tage lang vom Polizeirevier des Bezirks Sha in Urumqi (Wulumuqi) inhaftiert. Er und seine Frau verloren beide ihre Arbeitsstelle, weil sie sich weigerten, ihren Glauben aufzugeben und mussten zurück in die Stadt Dushanzi gehen.

Sohn zu fünf Jahren verurteilt, weil er appellierte

Yuguo ging im Oktober 2000 nach Peking, um zu appellieren und ein paar Tage später folgte meine Frau ihm. Als meine Frau beim Beschwerdebüro eintraf und feststellte, dass es geschlossen war, ging sie zum Platz des Himmlischen Friedens und setzte sich zur Meditation hin.

Die Polizei verhaftete sie und brachte sie in die Haftanstalt der Stadt Dushanzi. Später wurde sie für ein Jahr lang in das Zwangsarbeitslager für Frauen gebracht, wo sie gefoltert wurde. Wegen der Folter ging es mit der Gesundheit meiner Frau immer mehr bergab. Da das Arbeitslager keine Verantwortung für ihren Zustand übernehmen wollte, gewährte man ihr Haftaussetzung gegen Kaution zur medizinischen Behandlung. Allerdings verlangten sie einmal im Monat von ihr einen Gedankenbericht.

Yuguo wurde in die Haftanstalt von Dushanzi zurückgeschickt. Nach einem Jahr in Haft wurde er zu fünf Jahren im fünften Gefängnis von Wulumuqi verurteilt. Dort zwang man, Schwerstarbeit zu verrichten.

Ein Jahr später stirbt die Ehefrau

Im Oktober 2005 schickte das Büro 610 meine Frau und mich in die Haftanstalt von Dushanzi. Meine Frau wurde zehn Tage später wegen starkem Bluthochdruck wieder freigelassen. Bis zum Chinesischen Neujahr von 2006 war ich inhaftiert.

Schon bald nach meiner Freilassung am vierten Tag nach dem Chinesischen Neujahr brach Xu Shaojin, der Leiter der Staatssicherheitsabteilung von Dushanzi in meine Wohnung ein und wollte mich dazu bringen, eine Erklärung für die Zwangsarbeit zu unterschreiben. Ich weigerte mich und sagte, dass es völlig egal sei, ob ich das unterschreibe.

Ich wurde für eineinhalb Jahre in das Zwangsarbeitslager von Jichang gebracht. Meine Rente wurde mir gestrichen.

Einmal im Monat besuchte mich meine Frau. Als sie einmal unterwegs zum Arbeitslager war, sprach meine Frau mit dem Taxifahrer über die Verfolgung von Falun Gong. Er meldete das dem Arbeitslager, das daraufhin das Besuchsrecht entzog.

Einige Monate später im April 2006 wurde mein Sohn für 48 Tage in die Haftanstalt von Dushanzi gebracht. Er durfte in dieser Zeit nicht besucht werden. Unter großem Druck ließ seine Frau sich von ihm scheiden.

Diese Rückschläge bestürzten meine Frau tief. Am 7. Mai 2007 verstarb sie.

Mein Sohn und ich wurden ständig vom Büro 610, der Staatssicherheitspolizei und unserem ortsansässigen Polizeirevier belästigt. Wir wurden dazu gezwungen, jedes Jahr an Gehirnwäscheverfahren teilzunehmen.

Hintergrund

Jiang Zemin begann im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999. Trotz Widerspruch der übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros nutzte er seine damalige Position als Chef der Kommunistischen Partei Chinas und zwang ihnen seinen Willen auf, um die Verfolgung zu beginnen.

Die Verfolgung hat in den vergangenen 16 Jahren zum Tod vieler Falun Gong-Praktizierender geführt. Weitaus mehr wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.

Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan auf Parteibasis, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb des chinesischen Gesetzes und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.

Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen das frühere Staatsoberhaupt an.