Staatsicherheit behält Pass wegen Einstehen für Falun Gong ein

(Minghui.org) Frau Lu Yan ist 32 Jahre alt. Sie lebt in Suzhou in der Provinz Jiangsu. Sie hatte bei der Verwaltungsbehörde für Ein- und Ausreise einen Pass beantragt. Eine Woche nachdem sie nach ihrem Pass gefragt hatte, wurde sie darüber informiert, dass er zwar erstellt worden sei, jedoch von der örtlichen Staatsicherheitsabteilung einbehalten worden sei. Das war am 28. November 2015.

Als Frau Lu am 15. Dezember 2015 zur Staatsicherheitsabteilung fuhr, um nach ihrem Pass zu fragen, kontrollierten die Polizisten dort zunächst ihren Ausweis und brachten sie dann in einen Abstellraum, der sich beim Empfangsbüro befand. Ein Polizist unterhielt sich mit ihr und ein anderer filmte das Gespräch.

Die Polizisten erklärten ihr, sie dürfe das Land nicht verlassen, weil sie Falun Gong praktiziere. Frau Lus Hinweis, die chinesische Verfassung garantiere die Glaubensfreiheit und es gäbe kein Gesetz gegen Falun Gong, änderte nichts.

Am 29. Dezember begab sich Frau Lu erneut zur Verwaltungsbehörde für Ein- und Ausreise und fragte, ob sich etwas Neues ergeben habe. Der Angestellte am Aufnahmeschalter erklärte ihr, er könne ihr nicht helfen und sie müsse auf weitere Informationen von der Staatsicherheit warten.

Vorgeschichte: Frau Lu fordert Freilassung für ihren Vater

Frau Lu war in den Jahren 2008 und 2009 verhaftet und auf eine schwarze Liste gesetzt worden. Sie hatte die Freilassung ihres Vaters gefordert, der im Jahr 2008 verhaftet und zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden war, weil er Falun Gong praktiziert.

In der Zeit, in der sie sich für ihren Vater einsetzte, begann sie auch selbst Falun Gong zu praktizieren.

Gehirnwäsche, um Informationen zu erpressen

Im Jahr 2013 wurde sie ein drittes Mal verhaftet und 18 Tage lang in der Gehirnwäscheeinrichtung Shangfangshan festgehalten. In der Einrichtung wurde sie rund um die Uhr überwacht. Man setzte sie einer Gehirnwäsche aus und verhörte sie. Die Agenten dort wollten herausfinden, wer den Bericht über die Verfolgungsgeschichte ihres Vaters an die Minghui-Webseite geschickt hatte.

Eingangstor der Gehirnwäscheeinrichtung Shangfangshan

Während ihrer Zeit in der Einrichtung machte sich Frau Lus ca. 80-jährige Großmutter große Sorgen um sie. Sie hatte keinen Appetit mehr und musste schließlich ins Krankenhaus eingeliefert werden. Als Frau Lu aus der Einrichtung entlassen wurde, lag ihre Großmutter bereits im Koma. Vier Tage später verließ sie die Welt.

Frau Lu besucht ihre Großmutter noch einmal im Krankenhaus

Strafanzeige gegen früheren Ex-Staatschef ist weiterer Grund

Frau Lu vermutet, dass die Behörden auch noch einen weiteren Grund hatten, ihren Pass einzubehalten: Sie hatte eine Strafanzeige gegen den früheren Ex-Präsidenten Jiang Zemin gestellt, der die Verfolgung von Falun Gong angeordnet hatte.

„Die Verfolgung, die ich erlitten hatte, mit drei Verhaftungen und zwei Hausdurchsuchungen, haben meine Familie einem enormen Druck ausgesetzt. Des Weiteren denunzierte mich die Polizei auch an meinem Arbeitsplatz und zerstörte meinen Ruf unter den Kollegen und die Beziehung zu meinen Freunden. Die 18 Tage in der Gehirnwäscheeinrichtung führten direkt zum Tod meiner Großmutter. Nach ihrem Tod verschied auch mein Großvater. Diese Verfolgung zerstörte mein friedliches Leben“, schrieb Frau Lu in ihrer Anzeige.