San Francisco: Aufruf zur Rettung von Familienangehörigen, die in China wegen ihres Glaubens inhaftiert sind

(Minghui.org) „Am 19. April 2003 rief mich mein Bruder zum letzten Mal an. Seitdem konnte ich ihn nicht mehr erreichen“, berichtete Huang Wanqing bei einer Kundgebung vor dem chinesischen Konsulat in San Francisco am 25. Oktober.

Diese Kundgebung war eine von mehreren Veranstaltungen in San Francisco am letzten Wochenende mit tausenden von Teilnehmern aus der ganzen Welt. Zum Beispiel hatten an der Parade am 22. Oktober über 4.000 Praktizierende teilgenommen und an der  Konferenz zum Erfahrungsaustausch am 24. Oktober an die 6.000 Praktizierende.

Eine unvollendete Aufgabe weiterführen

Wanqing und sein jüngerer Bruder Xiong hatten 1996 angefangen, Falun Dafa zu praktizieren. Ein Jahr später kam Wanqing in die USA, um hier an seiner Doktorarbeit zu arbeiten. Wanqing erinnert sich: „Als der frühere chinesische Staatschef Jiang Zemin im Juli 1999 die Unterdrückung von Falun Dafa befahl, studierte Xiong an einem Computerausbildungszentrum in Peking. Wie viele andere Praktizierende ging Xiong zu den Regierungsbehörden, um sich für Falun Dafa einzusetzen.“

Huang Wanqing hat seit 13 Jahren nichts mehr von seinem Bruder Huang Xiong gehört. Xiong wurde inhaftiert, weil er Falun Dafa praktizierte.

Im Februar 2000 wurde der 22-jährige Xiong in Peking festgenommen. 18 Monate Haft in einem Arbeitslager folgten. Nachdem er aus einem Gefängnis entlassen worden war, stellte er fest, dass sein fester Wohnsitz annulliert worden war. Er war gezwungen, sich von Zuhause fernzuhalten, um einer weiteren Verfolgung zu entgehen.
In dieser Zeit konnte Xiong seinen Bruder Wanqing von Zeit zu Zeit anrufen. Er ging an viele Orte und informierte die Menschen über Falun Dafa und die brutale Behandlung der Praktizierenden durch das kommunistische Regime. Mit seinen Kenntnissen, die er sich in seiner Computer-Ausbildung angeeignet hatte, produzierte Xiong über 5.000 DVDs, um die Menschen die wahren Hintergründe von Falun Dafa wissen zu lassen. Bald darauf wurde er festgenommen, konnte jedoch entkommen.

In Shanghai produzierte Xiong weitere 5.000 DVDs. Obwohl er von der Polizei gesucht wurde, fuhr er nach Yunan in Südchina und bemühte sich dort weiter, auf die Verfolgung aufmerksam zu machen. Darüber hinaus versuchte er, die wahren Umstände an die breite Öffentlichkeit zu bringen, indem er Fernsehsignale mit wahren Informationen zu Falun Dafa einspeiste. Seit seinem letzten Telefonat mit Wanqing hat sein Bruder seit 13 Jahre nichts mehr von ihm gehört.

„Mein Bruder hatte den Wunsch, dass mehr Chinesen erfahren, was Falun Dafa ist. Sie sollten nicht nur blindlings der Propaganda des kommunistischen Regimes in China glauben. Ich muss seine unvollendete Aufgabe weiterführen“, sagte Wanqing.

Eltern festgenommen, Tochter bittet um Hilfe

Wang Xiao, eine Falun Dafa-Praktizierende aus San Francisco berichtete, dass ihre gesamte in China lebende Familie Falun Dafa praktiziere: ihre Eltern und ihr jüngerer Bruder. „2010 wurden sie alle wegen ihres Glaubens in ein Untersuchungsgefängnis gesperrt und gefoltert.“ Ihr Vater war vier Jahre lang im Gefängnis und musste dort Zwangsarbeit leisten. Außerdem entzogen die Behörden ihm die Anwaltslizenz. Ihre Mutter wurde nach ihrer Entlassung unter Hausarrest gestellt und oft von der Polizei schikaniert. Die Arbeitgeber ihres Bruders wurden gezwungen, ihn zu entlassen. Ihre Anträge, Pässe zu bekommen, um sie zu besuchen, wurden abgelehnt.

Wang Xiao berichtet, dass ihre Eltern und ihr jüngerer Brüder wegen ihres Glaubens in Haft waren.

Liu Danqing ist Marketing-Direktorin bei einem technischen Unternehmen im Buchtgebiet von San Francisco. Ihr Vater Liu Xuemin, ein ehemaliger Mitarbeiter von Sinochem in der Provinz Shandong, wurde verhaftet und 15 Monate lang wegen des Praktizierens von Falun Dafa inhaftiert. Nachdem ihr Vater im Juli 2015 erneut verhaftet worden war, verurteilte man ihn im August 2016 zu Gefängnis.

„Ich stehe hier in der Hoffnung, meinen Vater retten zu können. Unterdessen hoffe ich aufrichtig, dass die internationale Gemeinschaft dieser Angelegenheit ihre Beachtung schenkt und mithilft, diese grausamen Verbrechen zu beenden“, sagte Liu.

Eine Praktizierende tritt für ihre Eltern ein, die in China wegen des Praktizierens von Falun Dafa misshandelt wurden.

Ein bekannter Fall ist der von Danielle Wang. Sie berichtete den Teilnehmern der Kundgebung über Telefon von der Geschichte ihrer Familie. Ihr Vater Wang Zhiwen war Koordinator der damaligen Falun Dafa Forschungsgesellschaft gewesen. Als die Verfolgung am 20. Juli 1999 begann, verhafteten ihn die Beamten noch am selben Tag und sperrten ihn 15 Jahre lang ein. Auch nach seiner Entlassung im Jahr 2014 wurde Wang von der Polizei 24 Stunden am Tag überwacht und schikaniert.

„Mein Mann und ich haben es geschafft, im August alle erforderlichen Dokumente für meinen Vater zusammen zu bekommen, damit er uns in den USA besuchen konnte. Aber bei den Zollbehörden in der Provinz Guangdong zerstörten Beamte seinen Pass und hinderten ihn an der Ausreise aus China. Es war eine schmerzliche Erfahrung für uns. Bisher konnten wir keine Lösung finden.“ Sie hofft, dass mehr Menschen ihrem Vater und vielen anderen misshandelten Falun Dafa-Praktizierenden helfen können, ihre Freiheit wiederzuerlangen.

Passant: Verfolgung von Falun Dafa ist „schrecklich“

Emil, ein Tourist aus Frankreich, verfolgte die Kundgebung zusammen mit seiner Freundin. Als er die Berichte der Familienangehörigen der Falun Dafa-Praktizierenden hörte, die lange Zeit inhaftiert waren oder sogar seit mehr als einem Jahrzehnt vermisst werden, war es für ihn nur schwer vorstellbar, dass so etwas in der heutigen Zeit geschieht. „Diese Verfolgung ist schrecklich. Ich werde dazu weiter im Internet recherchen und Sie mit einer Online-Petition unterstützen.“

Omar ist Arzt. Er hatte schon von dem Organraub des chinesischen Regimes an lebenden Falun Dafa-Praktizierenden gelesen. „Transplantationsorgane müssen von freiwilligen Spendern kommen. Ansonsten sollte es verboten sein“, sagte Omar.

Zara Hayes, eine Ballettlehrerin, hatte noch nichts von der Verfolgung in China gehört. Sie erklärte, dass kein Mensch und keine Regierung die Befugnis habe, andere für ihre Organe zu töten. „Ob dies wegen Geld, Macht oder Gier geschieht, es muss aufhören. Als Menschen müssen wir füreinander da sein“, betonte sie.