Internationaler Menschenrechtstag: Bremer Praktizierende nehmen teil an deutschlandweiten Veranstaltungen

(Minghui.org) Auf zahlreichen Mahnwachen, Kundgebungen und Veranstaltungen in ganz Deutschland haben am 10. Dezember Falun Gong-Praktizierende ein Ende der Verfolgung in China gefordert und sofortige Maßnahmen gegen den Organraub an Lebenden – auch in Bremen, dieses Jahr unterstützt von Praktizierenden aus Israel.

 Sie gedachten an diesem Tag der zahllosen Todesopfer der vergangen 17 Jahre, seit Falun Gong in China verboten ist. Ihre Trauer galt insbesondere der Opfer des Organraubes.

In Bremen wandten sich die Praktizierenden in der Innenstadt am Hillmannplatz an die Öffentlichkeit. Sie informierten dort über die unvorstellbaren Gräueltaten in Hunderten chinesischen Kliniken, wo aus Profitgründen die Körper von Gewissensgefangenen regelrecht ausgeschlachtet werden.
Unterstützung erhielten die Bremer Falun Gong-Praktizierenden aus Osnabrück und sogar aus Israel. Karin (77 Jahre) und ihr Mann Zeevi (76 Jahre) leben seit nunmehr über 20 Jahren in Israel. Sie kommen 1-2 Mal im Jahr für vier Wochen nach Bremerhaven, wo Karin herstammt, und helfen dann tatkräftig bei den Informationsveranstaltungen mit. Dieses Mal fiel ihre Reise mit dem Internationalen Menschenrechtstag zusammen. 
Zeevi: „Uns ist es wichtig, Falun Gong überall in der Welt zu unterstützen, speziell an einem solchen Tag wie dem Internationalen Tg der Menschenrechte. Wir hoffen, damit die Verfolgung stoppen zu können.“

Karin und Zeevi aus Israel

Aufruf einer Bremerin, mit seiner Stimme die Schrecken zu beenden

Die meisten Passanten waren an diesem Tag in Eile. In vorweihnachtlicher Feierstimmung strömten sie zum Bremer Weihnachtsmarkt oder zu den Geschäften, um noch ausstehende Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Einige unter ihnen hielten jedoch inne, betrachteten die aufgespannten Transparente am Informationsstand und waren bereit, sich mit dem Schrecken der Verfolgung zu beschäftigen. Gerne unterschrieben sie dann die ausliegenden Petitionen zur Beendigung der Verfolgung von Falun Gong.

Jennifer, eine Naturheilpraktikerin (34 Jahre), hatte bereits durchs Internet von dem Organraub an Falun Gong-Praktizierenden erfahren. Sie sagte: „Ich möchte alle aufrufen“, dabei zeigte sie in Richtung der ausliegenden Petition, „dazu ihre Stimme abzugeben, um diesem Schrecken ein Ende zu setzen. Ich finde es erstaunlich und bin stolz darauf, dass es Menschen gibt [gemeint waren die Falun Gong-Praktizierenden], die sich dafür einsetzen. Ich stehe mit meinem Namen dazu. Ich bin Heilpraktikerin mit Schwerpunkt chinesische traditionelle Medizin. Es würde mich freuen, gerade in der Vorweihnachtszeit den Falun Gong-Praktizierenden durch die eigene Stimme zu helfen und damit diesem Schrecken ein Ende zu setzen – das ist mir ganz wichtig.“

Eine andere Passantin war ganz erschüttert. Sie fand den Organraub „ganz schrecklich“. Es gehe nicht nur darum, dass Politiker Position beziehen, sagte sie, sondern dass sie wirklich handeln. Sie könne nicht verstehen, dass die Politiker nach der Europäischen Resolution 2013 nichts weiter gegen den Organraub unternommen hätten und es seitdem nur bei der Resolution geblieben sei. Zu der Feststellung, dass Deutschland bisher noch kein Gesetz gegen den Organtourismus nach China erlassen hat, sagte sie ganz fassungslos: „Wenn die Politiker um diese schrecklichen Verbrechen wissen, wie können sie dann nichts dagegen unternehmen?“ 

Organtourismus unter Strafe stellen

Mittlerweile gibt es die ersten Politiker, die wirklich etwas dagegen unternehmen wollen. So setzt sich der Bundestagsabgeordnete Martin Patzelt dafür ein, eine Resolution gegen den Organraub in China in den Bundestag einzubringen. „Transplantationen mit geraubten Organen, das Ausweiden von inhaftierten Menschen für Devisen auf dem Weltmarkt sind ein großes Verbrechen“, sagt Patzelt. 

Ziel ist, Transplantationen mit zwangsweise entnommenen Organen unter Strafe zu stellen. Italiens jüngstes Gesetz gegen Organhandel vom 23. November 2013 kann Deutschland dabei als richtungsweisend dienen. Hiernach soll jeder, der in irgendeiner Weise illegal mit Organen oder Teilen von Organen einer lebenden Person handelt, diese verkauft oder kauft mit einer Freiheitsstrafe von 3 - 12 Jahren und einer Geldstrafe von 50.000 - 300.000 Euro bestraft werden. Arbeitet diese Person im Gesundheitsbereich, wird sie dauerhaft von der Ausübung dieses Berufs ausgeschlossen.

Hintergrund

Angaben der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und der Nichtregierungsorganisation DAFOH (Doctors Against Forced Organ Harvesting) zufolge ist von dem systematischen Organraub in China Falun Gong die am größten betroffene Opfergruppe. 

Dazu heißt es zusammengefasst in der Pressemitteilung des Falun Dafa Informationszentrum  vom 06.12.2016: „Dahinter verbirgt sich die größte Verfolgungskampagne unserer Zeit: An die 100 Millionen Falun Gong-Praktizierende wurden am 20. Juli 1999 vom damaligen Staats- und Kommunistischen Partei-Chef Jiang Zemin geächtet. Hunderttausende wurden in Chinas Arbeitslager getrieben. Dort sind sie – bis zum heutigen Tag – das beliebteste Ziel für Organraub.“

In den Arbeitslagern werden sie systematischen Bluttests unterzogen und als lebende Organbanken gehalten. Sobald ein Kunde anfragt und Bedarf anmeldet, bringt man sie für ihre Lunge, Leber, das Herz oder die Nieren um – ein Töten auf Bestellung. (Lesen Sie dazu auch die neue Studie „Bloody Harvest / The Slaughter – An Update“) [1]


[1] Studie: Bloody Harvest / The Slaughter – An Update: http://endorganpillaging.org/an-update/

Weitere Links zu dem Thema:

DIE ZEIT: http://www.zeit.de/2013/11/China-Transplantationen-Organhandel

Süddeutsche Zeitung: http://www.sueddeutsche.de/panorama/organhandel-in-china-tod-auf-bestellung-1.2267742

ÄrzteZeitung: http://www.aerztezeitung.de/panorama/article/878727/organspende-hinter-chinas-neuer-ankuendigung-steckt.html

Ausführliche Informationen zum Organraub in China auf Englisch: http://endorganpillaging.org

Resolution des Repräsentantenhauses in den USA: http://de.faluninfo.eu/2016/06/22/h-res-343

Resolution 0048/2016 des Europäischen Parlaments: http://www.europarl.europa.eu/

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