Auch wenn du mich schlecht behandelst, behandle ich dich gut

(Minghui.org) Aus dem Buddhismus ist folgende Geschichte überliefert: Ein Mönch war zu Fuß unterwegs und kam am späten Nachmittag in ein Dorf. Es begann zu regnen. Der Mönch klopfte an die Tür eines großen Hauses. Der Diener sah den Mönch und fragte: „Was ist los?“ Der Mönch antwortete: „Es regnet so sehr. Ich komme nicht mehr in den Tempel zurück. Kann ich hier in diesem Haus übernachten? Ein kleiner Raum würde reichen.“ Der Bedienstete berichtete es dem Hausbesitzer. Der Besitzer lehnte seine Bitte ab. Dem Mönch blieb nichts anders übrig, als vor der Tür sitzen zu bleiben und die Nacht frierend zu verbringen.

Am nächsten Morgen hörte der Regen auf. Der Bedienstete öffnete die Tür und sah den Mönch am Boden sitzen, nass und zitternd. Der Mönch bat ihn: „Sag mir bitte den Namen des Besitzers.“ Der Bedienstete antwortete ihm, ohne zu zögern. Erst später wunderte er sich über seine Frage. Der Mönch lächelte, sagte nichts und ging zum Tempel zurück.

Ein halbes Jahr später heiratete der Hausbesitzer eine Konkubine. Einmal ging die Frau in den Tempel und verbrannte Räucherstäbchen. Plötzlich sah sie auf einer Säule den Namen ihres Mannes stehen. Sie war überrascht und erkundigte sich bei einem Mönch nach dem Grund. Der Mönch sagte: „Unser Abt war unterwegs und bettelte um Essen. Am späten Nachmittag regnete es und er fragte in einem großen Haus nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Doch der Hausbesitzer erlaubte es ihm nicht. Der Abt musste die ganze Nacht vor der Tür ausharren. Als der Abt wieder im Tempel war, zog er sich einige Tage zurück und danach gravierte er diesen Namen in die Säule ein.“

„Hat der Abt noch immer Groll im Herzen? Ist das ein Fluch auf den Hausbesitzer?“, fragte die Konkubine. „Nein“, erklärte der Mönch: „Der Abt sagte uns, der Hausbesitzer habe ihn wegen einer schlechten Schicksalsverbindung nicht erlaubt, zu übernachten. Es sei nicht sein Fehler gewesen, sondern sein eigener. Er hasse ihn nicht. Er hat den Namen des Hausbesitzers in die Säule eingraviert und dann jeden Tag Sutren rezitiert, um die schlechte Schicksalsverbindung aufzulösen, damit er mit Glück gesegnet werde und viele Nachfahren bekomme.“

Die Konkubine war sehr berührt und weinte. Nach ihrer Rückkehr erzählte sie ihrem Mann von der Sache. Einige Tage später ging dieser selbst in den Tempel und entschuldigte sich bei dem Abt. Er versprach ihm: „Ich werde in Zukunft dafür zu sorgen, dass alle Mönche hier im Tempel ausreichend Getreide bekommen.“

Vielleicht sind einige von uns im Laufe der Kultivierung einer ähnlichen Angelegenheit begegnet. Haben wir es geschafft, sie so wie dieser Mönch zu behandeln? Den Menschen wurde seit Tausenden von Jahren eingeprägt, bei Konflikten die Fehler bei anderen zu suchen. Doch der Grundsatz bei der Kultivierung lautet: bei sich selbst suchen, auch wenn man verletzt wird. Man hegt keinen Groll und behandelt den anderen gutherzig. Das ist wirklich nicht einfach.

Die obige Geschichte hat mich seit Langem inspiriert.

Vor einiger Zeit machte ich ein Geschäft mit einem Freund. Dabei hat er mich psychisch sehr verletzt. Ich konnte die Sache nicht loslassen und war voller Hass. Später dachte ich: „Ich bin ein Dafa-Jünger und kann nicht einmal wie der Mönch im Tempel handeln. Das Dafa, das der Meister uns lehrt, ist so tiefgehend. Warum kann ich diesen Zustand nicht erreichen?“

Weil es äußerst schwer ist, alte Anschauungen zu ändern. Ich hatte die Sache mit den Grundsätzen der alltäglichen Menschen beurteilt. Erst als ich meine Anschauungen änderte und wiederholt mit dem Fa beurteilte, gelang es mir das Menschenherz loszulassen. Die Dämon-Natur wurde beseitigt. Danach dachte ich: „Du hast mir bei der Kultivierung sehr geholfen, ich möchte unbedingt, dass du errettet wirst. Ich möchte, dass es dir mit der größten Barmherzigkeit vergolten wird.“

Die obige Geschichte hat mich sehr oft inspiriert, ich möchte sie nun auch meinen Mitpraktizierenden empfehlen.