Probleme mit meinen Verwandten halfen mir, meinen Egoismus zu erkennen

(Minghui.org) Ich hatte mich schon lange nicht mehr fleißig kultiviert, und es kam mir vor, als befände sich eine schwarze Wolke über meinem Kopf. Es tauchten immer wieder alle möglichen menschlichen Anschauungen auf. Ich schaute nach innen und konnte einige Eigensinne finden und auch loszulassen. Jedoch wusste ich, dass ich nicht die Wurzel dessen gefunden hatte, was mich störte.

Kürzlich hatte ich wieder einer Prüfung meiner Xinxing. Als ich den Meister fragte, was ich tun sollte, sah ich plötzlich den tief verborgenen Egoismus, der meiner Kultivierung seit Jahren im Wege stand.

Da mein Mann viele Geschwister hat, ist in seiner großen Familie immer etwas los; es finden viele Ereignisse statt, wie Hochzeiten, Baby-Partys, Einschulungen usw...

Während ich wegen des Praktizierens von Falun Dafa inhaftiert war, kam unser Sohn auf die Universität. Er erhielt von der Familie meines Mannes jedoch keine Geldgeschenke, so wie ihre Kinder sie von uns erhalten hatten. Das ärgerte mich dermaßen, dass ich am liebsten keinen Umgang mehr mit ihnen gehabt hätte.

Ich bin jedoch eine Falun Dafa-Praktizierende und mir ist klar, dass ich jeden gutherzig behandeln muss. Daher behielt ich zumindest an der Oberfläche einen herzlichen Umgang mit ihnen bei.

Kürzlich wurde ein Neffe meines Mannes an einer Universität in einer anderen Provinz aufgenommen. Da seine Schule nicht weit von uns entfernt war, kam dieser Neffe uns oft besuchen. Oberflächlich gesehen schien es, als stünden wir uns sehr nahe.

Dann erzählte mein Mann mir vor kurzem, dass sein Bruder ihn gebeten hätte, unseren Neffen zur Universität zu fahren. Als ich mir überlegte, wie hoch der Gaspreis war, und dass es uns mehr als 1000 Yuan kosten würde, fragte ich ihn: „Warum fährt er seinen Sohn nicht selbst zur Universität? Warum bist du dafür verantwortlich?“

Mein Mann antwortete nicht. Dabei wurde mir klar, dass es mir eigentlich darum ging, meine eigenen Interessen schützen zu wollen. Ich sagte mir deshalb: „Ich muss diese menschliche Haltung loslassen. Er soll selbst entscheiden.“

Einige Tage später fragte mein Mann seinen Vater, ob sein jüngerer Bruder, unserem Sohn damals Geld gegeben hätte, als er auf die Hochschule gekommen sei. Sein Vater antwortete, dass er sich nicht daran erinnern könne. Daraufhin sagte mein Mann, dass er wisse, dass unser Sohn kein Geld von seinem Onkel bekommen habe. „Das bedeutet, dass wir nicht verpflichtet sind, ihm Geld zu geben“, mischte ich mich sofort ein.

„Ist das richtig, so zu handeln?“, fragte mich mein Mann.

Sofort dachte ich daran, mich zu kultivieren. Ich sagte nichts mehr dazu, und sagte mir wieder, dass er die Entscheidung treffen solle.

Vor einigen Tagen hat meine Nichte ein Baby bekommen. Als wir sie zuhause besuchten, um zu gratulieren, war die Familie meines jüngeren Schwagers auch gerade dort. Um höflich zu sein, bot ich dann seinem Sohn an, zu uns zu kommen und bei uns zu übernachten. Ich bot auch an ihn den Tag darauf zum Bahnhof zu bringen, damit er mit dem Zug zur Universität fahren könne. Aber eigentlich war es so, dass ich ihm gar nicht wirklich helfen wollte. Ich machte das Angebot nur, um einen freundlichen Umgang aufrecht zu erhalten.

Letztendlich wurde entschieden, dass mein Mann den Jungen nicht zur Universität fahren bräuchte. Stattdessen sollte der Junge mit dem Zug zur Universität fahren und von der ältesten Schwester meines Mannes begleitet werden.

Vor der Weiterreise zur Universität übernachtete der Junge dann bei uns. Als ich nach dem Abendessen die Meditationsübung praktizierte, konnte ich jedoch nicht zur Ruhe kommen.

Ich fand es nicht richtig, dem Jungen, der uns so nahe stand, kein Geschenk zukommen zu lassen. Derzeit haben wir in unserer Familie jedoch ein großes Geldproblem. Mein Mann hat ein Darlehen aufgenommen, und wir haben hohe Zinsen zu zahlen. Wir mussten uns sogar Geld borgen, um das Darlehen und die Zinsen bezahlen zu können. Zudem hat unsere Familie noch andere Sorgen. Ich fragte mich jetzt: „An wen könnte ich mich wenden? Wer kann mir einige Ratschläge geben?“

Ich bat dann den Meister, mir zu zeigen, was ich übersah. Die Worte „sei offen und aufrichtig“ kamen mir in den Kopf.

Plötzlich spürte ich eine große, schwere Substanz von mir abfallen, und die Trennung zwischen der Familie meines Mannes und mir löste sich auf. Auf einmal erkannte ich, dass ich seit Jahren nicht offen gewesen war. Wollte ich nicht den Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“ folgen? Das musste der Grund sein, warum ich nicht fleißig vorankommen konnte und bisher nicht imstande gewesen war, irgendeinen Fortschritt in meiner Kultivierung zu machen.

Mir wurde bewusst, dass das Problem nicht das Geld war, oder wie viel Geld ich geben oder nicht geben sollte, sondern, dass es der tief verborgene hässliche Egoismus war. In diesem Moment verstand ich, dass all die Konflikte und Unfreundlichkeiten seitens meiner Verwandten Gelegenheiten für mich waren, mich zu kultivieren und zu verbessern. Ich sollte meinen Verwandten wirklich danken!

Am nächsten Morgen gab ich meinem Neffen 200 Yuan und sagte ihm offen und aufrichtig: „Wir haben zurzeit nicht viel Geld. Wir haben ein großes Darlehen zurückzuzahlen. Aber es freut uns, dass du so gut vorankommst, bitte nimm dieses kleine Geschenk an.“

Ich denke, dass der Junge meine Aufrichtigkeit spüren konnte. Er nahm das Geschenk dankbar an und setzte seine Reise fort.

Als die Barrieren zwischen meinen Verwandten und mir aufgelöst waren, öffnete sich mein Herz! Ich fühle mich ihnen sehr nahe und interessierte mich wirklich für ihre Belange.

Meine jüngere Schwägerin hat Knieprobleme, und es ist schwierig für sie, aufzustehen oder zu gehen. Früher schaffte sie es noch, meine Schwiegereltern zu besuchen, die mit uns zusammen im Haus wohnen. Damals grüßte ich sie zwar immer höflich, wollte aber keinen näheren Kontakt mit ihr.

Gestern habe ich sie angerufen und mich nach ihrem Gesundheitszustand erkundigt. Dann habe ich ihr gesagt, dass ich sie bald einmal besuche. Das meine ich jetzt wirklich ehrlich. Ich möchte ihr erzählen, wie wundervoll Falun Dafa ist und sie über die Hintergründe der Verfolgung aufklären. Ich möchte ihr die Chance geben, sich über Falun Dafa klar zu werden und mit einer glänzenden Zukunft gesegnet zu sein.

Meister, ich danke Ihnen, dass Sie mir aufgezeigt haben, dass ich aufrichtig sein muss, und dass Sie mir geholfen haben, die Wurzel meines Egoismus und meines Grolls zu beseitigen!