Gibt es eine Prüfung ohne Prüfungsaufgaben?

(Minghui.org) Als ich eines Morgens aufwachte, erinnerte ich mich sehr klar an einen Traum:

Eine junge Lehrerin kam in den Unterrichtsraum. Mit einem Klingelzeichen begann die Prüfung. Da es eine Open-Book-Prüfung war, nahm ich die Prüfungsblätter mit, beantwortete einige Fragen und unterhielt mich dann mit meinen Kollegen.

Wir standen auf einem Balkon und plauderten über die Auseinandersetzungen der alltäglichen Menschen und über familiäre Ereignisse. Ich war empört und beschwerte mich. Außerdem beschwerte ich mich über die kleinen Schriftzeichen auf den Prüfungsblättern, die golden glänzten und hervorstanden. Obwohl ich mir große Mühe gab, konnte ich sie fast nicht entziffern.

Ein Kollege fragte mich: „Warum hast du dich nicht rechtzeitig auf die Prüfung vorbereitet und dir die Prüfungsaufgaben vorher einmal durchgelesen? Ich habe das gestern schon getan und versucht, die Aufgaben zu lösen. Ich habe jetzt alle Fragen beantwortet.“ Danach wollte ich mir seine Lösungen anschauen.

In diesem Moment sah ich die junge Lehrerin vor dem Gebäude mit den Prüfungsblättern vorbeigehen. Ich öffnete das Fenster und rief laut: „Lehrerin! Lehrerin!“ Aber sie ging ohne ihren Kopf umzudrehen weiter. Auf meinem Prüfungsblatt waren nur wenige Fragen beantwortet.

Als ich aus dem Traum aufwachte, konnte ich mich vor allem an diesen Satz erinnern: „Warum hast du dich nicht rechtzeitig vorbereitet?“

Im Alltag ermahnte ich mich oft mit diesen Worten des Meisters:

„Dieser Moment ist tausend- und abertausendfach mehr wert als Gold.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Chicago-City, 26. Juni 2005)

Sobald ich Zeit hatte, lernte ich das Fa und versuchte – bis auf wenige Ausnahmen - zu den festgelegten globalen Zeiten aufrichtige Gedanken auszusenden. Ich erklärte die wahren Umstände zwar nicht so oft, aber wenn ich es tat, machte ich es mit ganzem Herzen.

Die Nachrichten im Fernsehen schaute ich nur während des Essens. Ins Internet ging ich nur, um dort etwas zu bestellen. Ich führte auch keine langen Unterhaltungen.

Ich dachte, dass ich mich ganz gut kultiviert hätte. Durch den Traum erkannte ich jedoch, dass ich den Prüfungen keine ausreichende Beachtung geschenkt hatte. Außerdem war ich sehr eigensinnig darauf aus, die Geschehnisse in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen mitzubekommen. Ich nahm die Zeit nicht ernst und beschwerte mich oft über die Prüfungen und Pässe auf meinem Kultivierungsweg.

Bei einer tiefgehenden Selbstprüfung und ernsthaften Suche nach innen stellte ich fest, dass ich mich nicht fleißig kultiviert hatte. Es kam immer wieder vor, dass ich für mehr als eine Stunde in den Webseiten der alltäglichen Menschen surfte und somit viel kostbare Zeit verschwendete. Manchmal diskutierte ich über eine halbe Stunde lang aufgeregt über die Probleme anderer Leute. Außerdem schlief ich gerne und praktizierte die Übungen nicht fleißig. Auch bei der Erklärung der wahren Umstände war ich nicht konsequent genug und verpasste viele Gelegenheiten.

Kürzlich habe ich erkannt, dass die solide Kultivierung im alltäglichen Leben mit einer schriftlichen Prüfung vergleichbar ist. Es wird geschaut, ob wir unsere Gelöbnisse erfüllen und inwieweit wir uns von der Vollendung entfernen. Wenn wir uns - wie in meinem Traum - nicht für die Prüfung vorbereiten, während der Prüfung fahnenflüchtig sind und die Lösungsblätter am Ende nicht abgeben, können wir dann die Prüfung bestehen? Nein. Noch weniger können wir gute Noten erhalten.

Die jetzige Zeit ist wertvoll. Wir sollten jeden Tag, ja sogar jede Stunde zu schätzen wissen. Wenn wir diese Zeit verpassen, werden wir für immer die Gelegenheit verlieren, den Meister bei der Fa-Berichtigung zu unterstützen, Lebewesen zu erretten und uns zur Vollendung zu kultivieren.

Der Meister ist barmherzig, Dafa errettet alle Lebewesen und behandelt alle Lebewesen gleich. Die Kultivierung ist ernsthaft und die Prüfung sehr streng, für alle Lebewesen gelten dieselben Maßstäbe. Die Zeit ist unerbittlich, die Geschichte ist gnadenlos, für die Praktizierenden wird es keine zweite Gelegenheit geben.

Als Praktizierende sollten wir uns auch einmal darüber Gedanken machen: Wie gehen wir mit den täglichen Prüfungen bei der Kultivierung um, was denken wir, worüber reden wir? Anders ausgedrückt, wonach streben wir?