Guangzhou: Folteropfer bedroht wegen der Strafanzeige gegen Chinas Ex-Staatsoberhaupt

(Minghui.org) Nachdem Zhang Lixia aus Guangzhou letztes Jahr Strafanzeige gegen Chinas Ex-Staatschef Jiang Zemin erstattet hat, findet sie keine Ruhe mehr. Polizisten kommen häufig zu ihr nach Hause, schikanieren und bedrohen sie. Dabei hat sie schon 15 Jahre lang extrem gelitten unter der Verfolgungskampagne, die Jiang Zemin 1999 in Gang gesetzt hat. Gefangennahmen, Inhaftierungen in Zwangsarbeitslagern und Folter bestimmten ihr Leben.

Am 29. Dezember 2015 statteten sie ihr den ersten Besuch nach ihrer Strafanzeige ab: Vier Beamte des örtlichen Büros 610, der Polizeiwache und des Wohnkomitees. Sie zwangen sie, zum örtlichen Büro des Wohnkomitees zu kommen. Dort verhörten sie sie und ließen sie anschließend wieder gehen.

Am 13. Januar 2016 kamen abermals vier Beamte zu Zhangs Wohnung und wollten sie dazu bringen, Falun Gong aufzugeben und eine „Garantieerklärung“ zu unterschreiben. Als sie sich weigerte, drohten sie ihr, sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung zu bringen.

Am 2. Februar kamen wieder drei Beamte zu ihr nach Hause. Ihre Familienangehörigen weigerten sich, die Tür zu öffnen, da sie nicht zu Hause war. Sie drohten erneut, sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung zu schicken.

Ein Beamter des örtlichen Wohnkomitees rief sie am 23. Februar an und forderte sie auf, zum Büro zu kommen, um ein Formular zu unterschreiben. Damit würde sie versprechen, in Zukunft keine Strafanzeige mehr zu erstatten und sich nicht mehr für Falun Gong einzusetzen. Erneut wurde sie bedroht, weil sie nicht kooperierte.

Inhaftiert, mit Chiliwasser zwangsernährt

Frau Zhang begann 1991 Falun Gong zu praktizieren. Dadurch erholte sie sich von Hepatitis B. Wie Millionen Falun Gong-Praktizierende weigerte sie sich, die Praktik aufzugeben, als die Verfolgung begann. Stattdessen ging sie am 24. Oktober 1999 zum Platz des Himmlischen Friedens, um für das Recht zu appellieren, Falun Gong zu praktizieren Sie wurde verhaftet, verhört, gefoltert und nach 15 Tagen freigelassen.

Im Jahr 2000 nahm man Frau Zhang fünf Mal fest, was zu insgesamt 53 Tagen Haft und sieben Tagen Hausarrest führte.

Vom 18. Juni bis 3. Juli 2000 trat sie aus Protest gegen die Misshandlungen während ihrer 15-tägigen Haft in einen Hungerstreik. Vier Männer hielten sie fest und eine Beamtin öffnete ihren Mund gewaltsam mit einem Löffel und einem Vaginaldilator und füllte ihr Brei, heißes Wasser und heißes Chiliwasser ein. Während des Prozesses brach einer ihrer Zähne ab.

Sie verkrampfte sich und das Wasser kam in ihre Lungen, wodurch sie eine volle Minute lang nicht atmen konnte. Als sie das Pfefferwasser in heftiger Weise auf dem Boden verspritzte, schrie einer der Wärter alarmiert auf, weil er dachte, dass sie sterben würde. Sie wurde nicht wieder zwangsernährt. Den letzten Rest der roten Chiliflocken hustete sie erst einen Monat später heraus, als sie bereits nicht mehr im Untersuchungsgefängnis war.

In Haft gefoltert

Frau Zhang wurde am 31. Dezember 2000 erneut in Peking verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Haidian gesperrt. Dort wurde sie von den Wärtern sexuell belästigt, geschlagen, mit Elektrostäben geschockt, extremer Kälte ausgesetzt und brutal zwangsernährt.

Der damalige Winter war der kälteste in Peking. Bei ihrer Ankunft im Gefängnis zog man Frau Zhang aus und zwang sie, nackt in einem Büro zu knien. Wenn sie nicht kooperierte, zwickten drei Wärterinnen in ihre Brust, griffen ihr zwischen die Beine und drehten ihre Arme auf den Rücken.

Um Informationen zu gewinnen, verhörten die Beamten sie jedes Mal um Mitternacht unter Folter. Sie peitschten sie mit einem Gummilineal bis ihre Wangen geschwollen, ihr Zahnfleisch blutete und ihre Lippen aufgeplatzt waren. Sie schlugen ihr auch auf die Stirn, wodurch sie eine große Beule bekam.

Zum Schluss schockten die Beamten ihren Kopf mit Elektrostäben. Dabei hatte sie das Gefühl, als ob sie mit Tausenden Nadeln gestochen würde. Danach verursachte ihr die kleinste Berührung extreme Schmerzen, weshalb sie eine ganze Zeitlang nicht schlafen konnte.

Am nächsten Tag waren die Beamten schockiert, als sie sahen, dass sich ihr Haar über Nacht weiß gefärbt hatte. Dennoch weigerte sich Frau Zhang zu kooperieren. Sie fuhren mit der Foltermethode „Flugzeugfliegen“ fort und traten sie, wann immer sie ihren Befehlen nicht entsprach. Dies dauerte einen halben Tag lang an.

Einmal sperrten sie Frau Zhang im Pyjama für eine halbe Stunde bei heftigem Schneefall nach draußen. Ein anderes Mal forderten sie von ihr, die Falun Gong-Übungen draußen im Schnee zu machen. Als sie eine halbe Stunde lang ohne Probleme in Meditation gesessen hatte, zerrten sie sie ärgerlich zurück nach drinnen.

Ins Zwangsarbeitslager gesperrt

Praktizierende in diesem Lager waren gezwungen, sich jeden zweiten Tag untersuchen zu lassen. Die mit guter Gesundheit wurden schließlich weggebracht. Frau Zhang bestand die Untersuchungen nicht und wurde dann zu 18 Monaten Zwangsarbeit verurteilt.

Zuerst sperrte man sie in das Zwangsarbeitslager Xin`an und später in das Frauenzwangsarbeitslager in Peking. Sie musste viele Stunden lang arbeiten und wurde bestraft, indem sie lange Zeit still stehen musste und nicht schlafen durfte. Am 30. Juli 2002 wurde sie freigelassen und am 20 Juli 2009 erneut verhaftet und zu weiteren zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Hintergrund

Jiang Zemin begann im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999. Trotz Widerspruch der übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros nutzte er seine damalige Position als Chef der Kommunistischen Partei Chinas und zwang ihnen seinen Willen auf, um die Verfolgung zu beginnen.

Die Verfolgung hat in den vergangenen 16 Jahren zum Tod vieler Falun Gong- Praktizierender geführt. Unzählige wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.

Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan auf Parteibasis, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb des chinesischen Gesetzes und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.

Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen das frühere Staatsoberhaupt an.