Chongqing: Arzt erstattet gegen ehemaligen Parteichef Chinas Strafanzeige wegen Folter während seiner Inhaftierung

(Minghui.org) Dr. Wu Qun ist 58 Jahre und lebt in Chongqing. Er erstattete Strafanzeige gegen den ehemaligen Parteichef Chinas, Jiang Zemin, der die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden anordnete. Dr. Wu zeigt Jiang an, weil er rechtswidrig inhaftiert und gefoltert wurde und weil ihm sein verfassungsmäßiges Recht auf Glaubensfreiheit entzogen worden war.

Die Anzeige wurde am 12. Juni 2015 bei der Obersten Volksstaatsanwaltschaft eingereicht. Darin beschreibt Dr. Wu Einzelheiten seiner vier Jahre langen Haft und drei Haftstrafen in Zwangsarbeitslagern. Weil er Falun Gong-Praktizierender ist, wurde er sowohl in den Gefängnissen als auch in den Arbeitslagern gefoltert.

Aufgrund des gewaltigen seelischen Druckes dieser Verfolgung ließ sich seine Frau von ihm scheiden. Zum Zeitpunkt dieses Schreibens versucht Dr. Wu weitere Festnahmen zu vermeiden und kann deshalb nicht nach Hause zurückkehren. Er wurde in Januar 2013 aus gesundheitlichen Gründen auf Bewährung freigelassen, doch befindet er sich seitdem auf der Flucht vor den Behörden.

Nachfolgend berichtet Dr. Wu über Haft und Folter, die er wegen seines Glaubens ertragen musste.

Ich war Arzt an der Gesundheitsklinik der Keramikherstellungsfabrik in der Stadt Chongqing. Nachdem ich im Jahr 1997 entlassen worden war, eröffnete ich meine eigene Apotheke.

Obwohl ich Arzt bin, litt ich unter verschiedenen Krankheiten wie Gastritis und Arthritis. Alle Krankheiten verschwanden, nachdem ich im Jahr 1996 mit dem Praktizieren von Falun Gong begonnen hatte. Ich versuchte im Umgang mit Patienten, Kollegen, Familie und Freunden mein Bestes, um den Prinzipien Wahrhaftigkeit Barmherzigkeit und Nachsicht zu folgen. Eine Weile lief alles gut für mich.

Doch änderte sich alles, als Jiang Zemin im Juli 1999 die Verfolgung von Falun Gong anordnete.

Ich ging nach Peking, um für Falun Gong zu appellieren. Ich hoffte, dass die Regierung wissen würde, dass Falun Gong unschuldig ist, wenn ich ihnen von meinen eigenen Erfahrungen erzählen würde, und wie ich durch die Praktik profitierte hatte.

Doch gleich, nachdem ich wieder zu Hause war, wurde ich festgenommen und 31 Tage in die Haftanstalt Yudong im Bezirk Banan eingesperrt.

Im August 2000 brachen Beamte des Polizeibezirks Lijiatuo im Bezirk Banan in meine Wohnung ein. Ich wollte einen Durchsuchungsbefehl sehen, doch sie hatten keinen. Trotzdem nahmen sie mich fest und brachten mich wieder in die Haftanstalt Yudong. Später wurde ich ein Jahr im Zwangsarbeitslager Xishanping eingesperrt.

Im Zwangsarbeitslager wurde ich brutal gefoltert, weil ich mich weigerte, meinen Glauben an Falun Gong aufzugeben. Einmal versuchte ich die Wärter im Lager davon abzuhalten, einen Mitpraktizierenden zu foltern, doch der Polizist Ye Hua schlug mich so lange bis meine Rippen gebrochen waren.

Meine Rippen wurden in diesem Lager vier bis fünf Mal gebrochen. Ich konnte ein halbes Jahr lang wegen einem Pneumothorax (Gasbrust) nicht gut schlafen.

Ende November 2001 wurde ich bis zur Behinderung gefoltert und danach zur Behandlung auf Kaution freigelassen. Die Verfolgung ging jedoch weiter.

Im Mai 2002 kam der Polizist Tang Guozhi aus dem Polizeibezirk Chenjiawan in meine Apotheke und sah wie ich in einem Falun Gong Buch las. Er rief Unterstützung herbei und sie brachten mich in die Polizeiwache Lijialuo. Bald danach wurde ich in die Haftanstalt Yudong gebracht und dann wieder ein Jahr in das Zwangsarbeitslager Xishanping.

Im Oktober 2004 wurde ich das dritte Mal in ein Zwangsarbeitslager gebracht, weil ich Informationsmaterialien über die Verfolgung verteilte. Der Polizist Wan aus Lijiauo verhaftete mich. Sie sperrten mich zwei Jahre im Zwangsarbeitslager Xishanping ein.

Im Dezember 2007, ein Jahr nachdem ich freigelassen worden war, wurde ich von Beamten der Polizeiwache Tuqiao festgenommen und 31 Tage lang in der Haftanstalt Yudong eingesperrt. Dies geschah, weil ich einer älteren Frau Informationsmaterialien über Falun Gong gegeben hatte und ihre Tochter mich der Polizei meldete.

Im Juni 2010 ging ich zur Longren Schule im Bezirk Yuzhong und gab meinem Mitschüler Yang Luhan eine DVD mit Fakten über die Verfolgung. Doch meldete mich ein Lehrer den Behörden. Der Polizist Wang Yun aus der Polizeiwache Lianglukou im Bezirk Yuzhu verhaftete mich und sperrte mich in die Haftanstalt Liziba.

Nachdem ich ein Jahr eingesperrt war, verurteilte mich das Bezirksgericht Yuzhong zu vier Jahren Gefängnis in Yongchuan, wo ich wieder gefoltert wurde, bis ich in einem kritischen Zustand war. Im Januar 2013 wurde ich zur Behandlung auf Bewährung freigelassen.

Hintergrund

Jiang Zemin begann im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999. Trotz Widerspruch der übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros nutzte er seine damalige Position als Chef der Kommunistischen Partei Chinas und zwang ihnen seinen Willen auf, um die Verfolgung zu beginnen.

Die Verfolgung hat in den vergangenen 16 Jahren zum Tod vieler Falun Gong- Praktizierender geführt. Unzählige wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.

Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan auf Parteibasis, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb des chinesischen Gesetzes und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.

Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen das frühere Staatsoberhaupt an.

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