Im Zuge der Jobsuche Eigensinne beseitigen

(Minghui.org) Nach 23 Jahren Kultivierung werde ich als langjährige Praktizierende betrachtet. Jedoch habe ich es bei der wahren Kultivierung und des Nach-innen-Schauens viele Jahre lang nicht gut gemacht. Oft benutzte ich die Ausrede, viel Arbeit zu haben, und verschob das Fa-Lernen, das Praktizieren der Übungen und auch das Aussenden der aufrichtigen Gedanken. Dadurch stieß ich auf etliche Störungen, die 2013 zu meiner Arbeitslosigkeit führten.

Es dauerte fast zwei Jahre, eine neue Arbeit zu finden. In diesen zwei Jahren mühte ich mich mit vielen Enttäuschungen ab. Gleichzeitig lernte ich allmählich, wie man nach innen schaut. Schließlich fand ich mit dem Arrangement des Meisters eine neue Arbeit.

Im Folgenden berichte ich von meinen Erfahrungen bei meiner Kultivierung in den letzten zwei Jahren.

Verlust

Nachdem ich im Sommer 2013 entdeckt hatte, dass meine Vorgesetzte Firmengeld veruntreut hatte, verlor ich meine Arbeit. Sie befürchtete, dass ich sie eines Tages bloßstellen würde, und ließ ihre Beziehungen spielen, um meine Funktion in der Firma abzuschaffen.

Ich verließ die Firma voller Groll. Dann nahm ich mir vor, in einem besseren Unternehmen anzufangen, wo ich auch mehr verdienen wollte. Die Firma, für die ich anschließend arbeitete, fand ich jedoch nicht gut genug, sodass ich nach fast fünf Monaten dort kündigte.

Als unverheiratete Frau Mitte Vierzig stieß ich bei der Jobsuche auf viele Herausforderungen. Im Jahr 2014 stagnierte die Konjunktur in China, und die Firmen wurden bei der Personaleinstellung wählerischer.

Im Zeitraum von einem Jahr hatte ich viele Vorstellungsgespräche, wobei mir die unterschiedlichsten Menschen begegneten. In dieser Zeit wurde ich ausgefragt, beschimpft und manchmal sogar sexuell belästigt.

Da ich zu jener Zeit das Fa mehr lernte, gelang es mir, mich so weit zu kontrollieren, dass ich in den jeweiligen Situationen unbewegt bleiben konnte. Aber es fiel mir auch nichts anderes ein, als vor dem Fa-Lernen das Foto des Meisters anzusehen und zu fragen: „Meister, in welchem Bereich hinke ich immer noch hinterher?“

Bei einigen Vorstellungsgesprächen zog ich in der Endphase dann doch wieder den Kürzeren, wobei mir verschiedene Gründe genannt wurden. Manchmal konnten die Firmen mir aber noch nicht einmal Gründe für ihre Ablehnung nennen. Dies geschah einige Male.

Einmal hatte ich das Gefühl, seelisch zusammenzubrechen. Deshalb fuhr ich in eine einsame Gegend und weinte mich dort aus.

Nach innen schauen

Im letzten Winter lud mich ein Ex-Kollege zum Essen ein. Ich erzählte ihm die Gründe für mein Ausscheiden aus der Firma und fragte ihn: „Meinst du, dass ich falsch gehandelt habe?“

Völlig unerwartet für mich antwortete er: „Ja, es war nicht richtig!“ Ich war davon ausgegangen, dass er mir beipflichten würde.

Er erklärte: „Ich habe deinen Groll gegenüber deiner Vorgesetzten spüren können. Obwohl du gesagt hast, ihr vergeben zu haben, musst du es noch vom Herzen her wirklich loslassen. Du denkst immer noch, dass sie an deiner gegenwärtigen Situation Schuld sei. Wenn eines Tages jemand ihren Namen erwähnen würde und du dann beiläufig fragen würdest: „Wer ist sie?“, dann erst hättest du deinen Groll wirklich losgelassen.“

Ich starrte ihn an und wusste, dass der Meister mir durch seine Aussage einen Hinweis gab. Bevor ich mich mit ihm getroffen hatte, hatte ich die „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz 2014 in San Francisco“ gelesen.

Dort sagte der Meister:

„Ihr wisst, dass bei den Kultivierenden oft Folgendes gesagt wird: Wenn du jenen Eigensinn hast, wird dein Herz dadurch berührt; wenn du aber jenen Eigensinn nicht hast, wirst du es gar nicht wahrnehmen, die Worte anderer wehen wie ein Windhauch vorbei. Wenn jemand sagt, dass du andere töten oder einen Brand stiften willst, wirst du es sehr lustig finden. (Der Meister lacht.) Wie kann das möglich sein? Mit einem Lächeln ist es vorbei. Du wirst es gar nicht ernst nehmen, weil du jenen Eigensinn nicht hast und diese Worte dich nicht treffen können. Ohne jenen Eigensinn kann es dich nicht berühren. Wenn sich dein Herz aber bewegt, bedeutet es, dass du den Eigensinn doch hast! Wenn du dich in deinem Herzen wirklich unausgeglichen fühlst, bedeutet es, dass diese Sache bei dir doch nicht so klein ist. (Beifall.) Sollst du sie nicht wegkultivieren?“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in San Francisco 2014 – Fragen und Antworten, 16.10.2014)

Mir kam der Gedanke: „Gibt es einen Eigensinn, den ich in Anbetracht der vielen Drehungen und Wendungen bei meiner Jobsuche auflösen muss? Was muss ich noch loslassen? Wenn da nichts sein sein sollte, warum kann ich es dann nicht mit einem Lächeln abtun?“

Der Meister gab mir durch die Aussage meines Ex-Kollegen den Hinweis: Es war tatsächlich meine Einstellung, die bei den Bewerbungsgesprächen die Absagen zur Folge hatten.

In diesem Jahr steckte ich in einer menschlichen Sichtweise fest. Ich beurteilte Recht und Unrecht und dachte, dass ich ungerecht behandelt worden sei dafür, dass ich Gerechtigkeit hochgehalten hatte. Eigentlich sind für einen Kultivierenden Recht und Unrecht in der menschlichen Gesellschaft nicht wichtig. Es geht um das Loslassen von Eigensinnen, daher hatte ich wiederholt bei den Prüfungen versagt. Ich war nicht glücklich darüber zu hören, dass meine Vorgesetzte in ein Auslandsbüro befördert sowie meine Funktion wiederhergestellt und dafür eine neue Person eingestellt worden war. Und außerdem waren meine Verwandten noch über meine Arbeitslosigkeit schadenfroh.

Ich war empört und gekränkt, dass diese „schlechten Menschen“ das Leben genossen, während ich arbeitslos und unaufhörlich auf der Suche nach Arbeit war. „Warum erhielten sie keine karmische Vergeltung?“ Dieser Gedanke ging mir oft durch den Kopf.

Ich schaute nach innen und entdeckte, dass meine Gedanken auf meinem Hang nach Ruhm und Ansehen, Konkurrenzdenken und Eitelkeit beruhten. Es waren Gedanken, wie nach Firmen zu suchen, die weltweit unter den 500 Besten lagen, und der Wunsch, eine bessere Arbeit und Firma zu finden sowie Ex-Kollegen nicht mehr treffen zu wollen. Außerdem war ich neidisch – es schmerzte mich regelrecht zu sehen, dass jemand, auf den ich herunterschaute, den Job bekam, den ich gern gehabt hätte.

Ich hatte gedacht, ich sei in diesen mehr als 20 Jahren immer Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht gefolgt. Doch als ich in Schwierigkeiten geriet, verhielt ich mich nicht besser als ein alltäglicher Mensch. Ich bewahrte weiterhin mein Image und ließ diese Eigensinne nicht los.

Zwar sagte ich mir, dass ich diese Eigensinne loslassen müsse, doch tauchten sie immer wieder unkontrollierbar auf. Ich versuchte zwar, das Fa zu lernen, konnte es aber nicht. In jenem Moment kam mir ein Gedicht aus Hong Yin II in den Sinn:

„Das Abgetrennte nicht EigenesDas alles verdummt im Nebel“(Li Hongzhi, Eigensinn beseitigen, 16.04.2001, in: Hong Yin II)

Daraufhin bat ich den Meister, mir bei der Beseitigung dieser Eigensinne zu helfen.

Alles wird vom Meister gegeben

Jedes Mal, wenn ich auf Schwierigkeiten stieß, arrangierte der Meister unterschiedliche Wege und Methoden, um mich erkennen zu lassen. Ab dem Jahr 2013 sah ich viele Berichte von Praktizierenden auf der Minghui-Website bezüglich ihrer Erfahrungen beim Auswendiglernen des Fa. Ich war davon angetan und versuchte ebenfalls, es auswendig zu lernen, doch schaffte ich das nicht. Nachdem ich festgestellt hatte, dass sogar viele ältere Praktizierende das Zhuan Falun (Li Hongzhi) erfolgreich auswendig lernten, war ich schließlich entschlossen, das Buch ebenfalls auswendig zu lernen.

Ende Mai 2014 begann ich damit. Ich benötigte dazu ein Jahr. Während des Prozesses stieß ich auf eine Menge Schwierigkeiten, wie zum Beispiel Krankheitskarma. Als ich das Buch fast auswendig konnte, sagte ich zu meiner Mutter: „Ich habe das Gefühl, dass ich bald einen Job bekommen werde.“ Tatsächlich fing ich einen Monat später an zu arbeiten.

Alle Aspekte meiner neuen Arbeit sind ideal. Viele meiner Freunde, die Personalberater sind, meinen, dass es ein Wunder sei, unter solch einer fatalen ökonomischen Situation diesen Job erhalten zu haben. Alle Firmen, von denen ich dachte, dass sie ideal wären, haben in diesem Jahr Leute entlassen.

Ich weiß, dass meine neue Arbeit vom Meister arrangiert wurde.

In den 20 Jahren meiner Berufstätigkeit wechselte ich vier bis fünf Mal meinen Arbeitsplatz und drei Mal meinen Aufgabenbereich. Das wirkte sich jedoch nie nachteilig auf mein Gehalt aus. Jedes Mal, wenn ich die Firma wechselte, erhielt ich mehr Geld. Ich glaubte immer, dass meine guten Jobs auf meine guten Leistungen und früheren Erfahrungen zurückzuführen seien.

Der Meister sagte jedoch:

„Aus der Sicht der höheren Lebewesen entwickelt sich die Gesellschaft der Menschheit nur nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten, deshalb ist das, was du in deinem Leben machst, nicht nach deinen Fähigkeiten eingerichtet worden. Im Buddhismus wird vom Kreislauf der Karma-Vergeltung gesprochen und es wird nach deinem Karma eingerichtet. Ganz gleich, wie tüchtig du auch sein magst, wenn du aber keine De hast, hast du vielleicht nichts in deinem Leben. Du siehst zwar, dass er zu nichts taugt, aber er hat viel De, deshalb wird er ein hoher Beamter beziehungsweise sehr reich sein. Ein alltäglicher Mensch kann das nicht einsehen, er glaubt immer, dass er das tun soll, was seinen Fähigkeiten entspricht. Deshalb kämpft und streitet er sein ganzes Leben lang und sein Herz nimmt großen Schaden. Er findet es sehr bitter und mühsam und er fühlt sich im Herzen ständig unausgeglichen. Er kann weder gut essen noch gut schlafen und ist sehr deprimiert.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 426)

Obwohl ich diese Passage des Fa kannte, hatte ich meine menschlichen Anschauungen jedoch viele Jahre nicht geändert, auch nicht meinen Neid und Groll gegenüber meiner früheren Vorgesetzten. Tatsächlich ist das Leben eines alltäglichen Menschen von karmischen Beziehungen abhängig. So steckte ich in der menschlichen Sichtweise fest und kultivierte mich nicht.

Wenn ich mich selbst betrachte: Ist nicht alles, was ich habe, vom Meister gegeben? Das betrifft auch meine beruflichen Fähigkeiten. Wenn ich an meine langjährige Berufserfahrung zurückdenke, hat der Meister jeden Schritt arrangiert.

Doch beim letzten Mal verlief der Prozess der Jobsuche nicht glatt. Schließlich lernte ich das Fa auswendig, schaute nach innen und entdeckte viele Eigensinne. Während dieser Zeitspanne erkannte ich, dass Kultivierung ernsthaft und schwierig ist.

Zum Schluss möchte ich gerne noch eine andere Erfahrung mitteilen.

Ein weiteres Mal aufgeweckt worden

Einmal hatte ich ein Bewerbungsgespräch in Tianjin. Als ich wieder zu Hause war, beschlich mich bei diesem Stellenangebot jedoch ein ungutes Gefühl und ich bekam sogar eine Gänsehaut. Daher verfolgte ich diese Bewerbung nicht mehr weiter. Viele meiner Freunde kritisierten mich deswegen, weil sie meinten, dass ich eine gute Gelegenheit verpasst hätte. Am 12. August 2015 gab es in Tianjin eine gewaltige Explosion. Die Firma, bei der ich mich beworben hatte, war nur etwa 1.000 Meter von der Explosion entfernt und das Firmenwohnheim befand sich ebenfalls ganz in der Nähe.

Dies weckte mich ein weiteres Mal auf. Der Meister hatte jeden einzelnen Schritt für mich arrangiert, doch ich war immer so sehr in der menschlichen Gesellschaft gefangen.

Ich muss an den Meister und das Fa glauben und mich wahrhaftig und sorgfältig kultivieren.