(Minghui.org) Meine Mutter war früher autoritär und unvernünftig. Weder meine beiden älteren Schwestern noch ich mochten sie besonders. Sogar mein Vater fürchtete sich vor ihr. Die ganze Familie musste zuhause vorsichtig sein, um sie nicht zu reizen. Die andere Seite an ihr war: Sie arbeitete stets hart und war immer bereit, anderen zu helfen.

Sie wollte ein guter Mensch sein

Ein Jahr nach meiner Heirat – sie war im Jahr 1996 – berichtete mir meine Mutter, dass sie in unserem Wohnblock eine Gruppe von Leuten getroffen habe, die zusammen irgendwelche Übungen machten. Sie erzählte, dass sie auch die Übungen gelernt habe. Nach dem Praktizieren sei sie in der Lage gewesen, bis zum achten Stock meiner Wohnung hinaufzugehen, ohne dass sie müde wurde. Das fand ich wirklich erstaunlich.

Sie war gerade in Rente gegangen und freute sich, dass sie diese Übungen zum Fitbleiben gefunden hatte. Auf diese Weise begann meine Mutter 1997, Falun Dafa zu praktizieren.

Unser Vater erzählte uns, dass Mutter, seit sie Falun Dafa praktizierte, ihre Sache gut machte. Sie war gesund und verpasste es nicht mehr, für ihn die Mahlzeiten zu kochen. Er bemerkte auch, dass meine Mutter nicht mehr so häufig ärgerlich wurde. Stattdessen sagte sie immer wieder, dass sie ein guter Mensch sein wolle. Wir nahmen jedoch die Versuche meiner Mutter, ein guter Mensch sein zu wollen, nicht so ernst.

Verfolgung

Bald darauf sagte mein Vater, dass Mutter wieder starrköpfig geworden sei. Wir sorgten uns, weil unser Vater nicht jammerte, sondern ziemlich aufgebracht war. Ich hatte damals mit meinem Baby zu tun und lebte fast 100 Kilometer von meinen Eltern entfernt. Glücklicherweise stimmte meine Schwiegermutter zu, auf mein Baby aufzupassen, damit ich meine Eltern besuchen konnte.

Als ich zuhause ankam, sagte mein Vater: „Die Regierung hat Falun Dafa verboten. Weil es verboten ist, kann man doch einfach mit dem Praktizieren aufhören. Eure Mutter will jedoch nicht auf mich hören. Sie besteht darauf zu praktizieren. Wenn sie es nicht aufgibt, kann sie verhaftet werden!“

Ich war nicht so besorgt. Mein Vater aber antwortete: „Du hast die Kulturrevolution nicht erlebt, daher weißt du nichts darüber.“

„Vater, seit ich klein bin, wissen wir, dass sie immer ihren Kopf durchsetzt“, sagte ich. „Auch wenn du versuchst, sie davon abzuhalten, wird sie ihre eigenen Interessen verfolgen und höchstwahrscheinlich nicht auf dich hören. Stattdessen musst du dich wirklich gut um dich selbst kümmern.“

Tränen liefen Vater über das Gesicht. Seine nächsten Worte überraschten mich völlig. Er sagte: „Da ich jetzt keinen Einfluss auf sie habe, werde ich ihren Meister verfluchen!“

Bald darauf starb mein Vater an Magenkrebs. Ich war so deprimiert und war hasserfüllt gegenüber meiner Mutter.

Außergewöhnliche Wahrheiten in Zhuan Falun

Vier Jahre nach dem Tod meines Vaters zog meine Mutter in die Stadt und lebte in meiner Nähe. Eines Morgens im Spätherbst brachte ich meine Tochter zur Schule. Es war noch zu früh, um zur Arbeit zu gehen und so schaute ich bei meiner Mutter vorbei, um nicht zu frieren. Als sie mich sah, bat sie mich, das Zhuan Falun zu lesen, das Hauptwerk von Falun Dafa. Ich ignorierte sie und tat so, als ob ich fernsehen würde.

Mutter sagte zu mir, dass sie mich nie anlügen würde. Ihre Worte ließen mich aufhorchen, weil ich genau das Gleiche an jenem Morgen zu meiner Tochter gesagt hatte. Ich bat sie, zu wiederholen, was sie gerade gesagt hatte. Dann hatte ich plötzlich den Gedanken, dass ich tatsächlich einen Blick in das Buch werfen sollte.

Ich las das Zhuan Falun auf einmal ganz durch. Zu meiner Schwester sagte ich: „.Wenn sich Mama wirklich an das hält, was in dem Buch gefordert wird, dann kann sie nicht nur ein guter Mensch, sondern sogar eine Unsterbliche werden!“

Meine Schwester lachte, aber sagte, dass sie es auch lesen wolle. Meine älteste Schwester weigerte sich, weil es etwas von unserer Mutter war.

Karmische Schuld bestimmt das Schicksal

Etwas, was die Schwester meines Großvaters einmal gesagt hatte, hatte bei mir für immer einen tiefen Eindruck hinterlassen. Sie kümmerte sich um ihren alten Vater, einen griesgrämigen Mann, der über 90 Jahre alt war. Sie sagte oft, dass sie sich um ihn nur kümmern würde, weil er ihr Vater sei. In mir waren die gleichen Gefühle gegenüber meiner Mutter.

Aber nach dem Lesen des Zhuan Falun veränderten sich meine Gefühle ihr gegenüber. Ich erkannte, dass die Dinge anders sein können, als wir sie wahrnehmen. Karmische Vergeltung und Leiden gehen Hand in Hand mit der Zurückzahlung der karmischen Schulden. Wer bestimmt also unser Schicksal? Das Buch verweist ganz klar darauf, dass erleuchtete Wesen, also Leben von höheren Ebenen – Gottheiten und Buddhas – dafür verantwortlich sind.

Nur aufrichtige Gottheiten bieten uns eine Anleitung auf unserer Suche nach dem Glücklichsein im Leben an. Wenn jemand mit Trübsal konfrontiert wird und weiß, wie er die Hindernisse ertragen und zerstreuen kann, dann ist er ein weiser Mensch. Ein solcher Mensch ist so wie diejenigen, die sich an den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht orientieren. Ein solcher Mensch ist ausersehen, Segen zu erhalten.

Aus diesem Prinzip heraus fing ich an, meine Mutter in einem anderen Licht zu sehen.

Die Mutter retten

Vor Jahren schon wünschte ich, dass sie sich durch die Kultivierung von der Trübsal verabschieden und Segen erlangen würde. Seit 2005 hat sie sich täglich beständig im Falun Dafa kultiviert. So blieb sie gesund. Aber vor einigen Jahren war sie hin und wieder sehr verärgert. In den letzten Jahren war sie jedoch eine sehr barmherzige ältere Dame. Ihre Haut ist hell, ihre Augen leuchten und oft kann man an ihren Mundwinkel ein Lächeln sehen.

2008 wurde sie festgenommen und zur Polizeiwache gebracht. Meine älteste Schwester hielt eine Familiensitzung ab. Sie sagte zu uns: „Habt keine Angst. Ich denke nicht, dass die Regierung eine freundliche alte Dame festnimmt und andererseits bei korrupten Beamten wegschaut. Wir wollen unsere Freunde über Mutters Lage informieren und bezahlen, was nötig ist, damit diejenigen zufrieden sind, die bezahlt werden müssen. Wir sollten nicht kleinlich sein.“

Unsere Mutter wurde 36 Stunden in der Polizeiwache festgehalten. Als sie uns vor dem Tor warten sah, sah ich einen kurzen Moment lang Tränen in ihren Augen glitzern.

Dankbarkeit gegenüber Falun Dafa

Mutter lebt nun ein ganz normales Leben. Sie kauft Lebensmittel ein, kocht, wäscht ihre Kleider und liest Falun Dafa-Bücher. Sie übt sich in Kalligrafie, besucht die Nachbarschaft, praktiziert die Falun Dafa-Übungen und lehrt ihre Enkelkinder, brave Kinder zu sein.

Manchmal denke ich an Vater und bedauere, dass er nicht mehr lebt. Dann könnte er sehen, wie unsere Mutter heute ist – eine Frau mit einer völlig neuen Persönlichkeit, von Falun Dafa zum Vorschein gebracht.

Vor ein paar Tagen besuchte ich sie, um zu sehen, ob sie irgendwelche Lebensmittel benötigte. Sie sagte: „Mädchen, schau dir das an. Kannst du mir dabei helfen, es zu schreiben?“ Ich nahm das Blatt und es war ein Aufruf für Artikel zur Feier des Welt-Falun-Dafa-Tages.

„Natürlich“, sagte ich. Es ist ganz einfach, einen Artikel dafür zu schreiben. Ich muss weder etwas erfinden, noch irgendetwas darüber zusammenlügen.“

Ich bin Falun Dafa dankbar, das uns eine völlig veränderte Mutter gebracht hat! Ich bin dem Meister von Falun Dafa dankbar, der aus uns eine glückliche Großfamilie gemacht hat!