Xinxing erhöhen beim Umgang mit einem indischen Kollegen

(Minghui.org) Anfang dieses Jahr habe ich durch die Empfehlung eines Freundes meinen jetzigen Chef M kennengelernt. Er ist Inder. Da ich eine lange Zeit mit Indern zusammengearbeitet hatte, kenne ich mich mit ihre Kultur, ihrem Glauben, ihren Essgewohnheiten und auch mit ihrer Sprache aus. Nach dem Vorstellungsgespräch mit M empfahl er mich weiter an den Direktor. Der Direktor entschied nach einem ganztägigen Vorstellungsgespräch sofort, mich einzustellen, und beauftragte mich, für den chinesischen Markt verantwortlich zu sein.

Xinxing erhöhen

Am zweiten Arbeitstag geriet ich mit M in Konflikt. Ich war gerade beschäftigt und er kam zu mir und erklärte mir ein paar Sachen. Ich antwortete: „Warte mal“, ohne den Kopf umzudrehen. Ich war mir nicht bewusst, dass meine Haltung nicht in Ordnung war. Er aber war plötzlich aufgebracht und sagte: „Dein Ton ist schlimm. Wenn du auf diese Weise sprichst, wie können wir dann in Zukunft zusammenarbeiten?“ Ich war verwirrt und fragte ihn: „Was ist los mit meinem Ton?“ Er betonte weiter, dass mein Ton nicht gut sei. Ich erklärte: „Vielleicht ist mein Temperament zu dringlich. Im Alltag spreche ich so. Wenn ich mit den Kunden rede, ist mein Ton noch dringlicher.“ Er meinte: „Es ist nicht so, dass dein Temperament dringlich ist, mein Temperament ist noch dringlicher, aber ich spreche anders als du. Dein Ton gefällt mir nicht.“ Dann ging er weg.

Seit jenem Tag wies er mich ab und zu auf meine Fehler hin. Am Anfang meinte er, dass mein Ton nicht richtig sei. Später war er der Ansicht, dass mein Verhalten auch nicht in Ordnung war. Zum Schluss fand er, dass meine ursprüngliche Natur und mein Wesen problematisch seien. Jedes Mal wenn er mich kritisierte, meinten die chinesischen Kollegen, dass er gern überall herummäkele. Ich nahm mir seine Kritik auch nicht zu Herzen. Wenn ich von Wesen her schlecht wäre, wie könnte ich eine Dafa-Jüngerin sein? Damals begann ich gerade erst, bei der Firma zu arbeiten, und war sehr beschäftigt, deshalb hörte ich den Worten von M nicht wirklich zu.

Eines Tages passierte Folgendes. Als ich beim Direktor bei einem Vorstellungsgespräch war, forderte er mich auf, dass ich ihm jeden Tag ein Arbeitsprotokoll per Email schreiben sollte. Damals sagte ich zu und ich würde auch eine Kopie an M schicken. M war anwesend und reagierte nicht darauf. Aber am nächsten Morgen meinte M, dass er meine Email an den Direktor gesehen habe und sie nicht gut sei. In Zukunft müsse ich keine Emails mehr schreiben. Ich dachte auch, dass es nicht passend war, direkt an den Direktor zu schreiben. Am nächsten Tag hörte ich mit dem Arbeitsprotokoll auf.

Nach einem halben Monat brachte ich einen Kunden zum Direktor. Der Direktor betonte wiederholt die Wichtigkeit, ihm jeden Tag das Arbeitsprotokoll zu schreiben. Damals war M abwesend. Ich fragte den Direktor: „Soll ich eine Kopie an M schicken?“ Der Direktor lächelte ohne darauf zu antworten. Ich dachte dann, kein Arbeitsprotokoll mehr zu schreiben, ginge nicht, wenn der Direktor mich nochmals aufforderte. Wenn ich ihm aber schreiben würde, wäre M wahrscheinlich verärgert. Wenn ich aber unbedingt schreiben müsste, dann würde ich M nichts davon sagen, damit er nicht ärgerlich wurde.

So ging wieder ein halber Monat vorbei und ein Kollege in der Hauptabteilung erzählte M, dass ich Arbeitsprotokolle an den Direktor schrieb. M wurde ganz sauer. An jenem Abend rief er mich an und warnte mich davor, dass ich mich nicht mehr so verhalten dürfte. Nach dem Telefongespräch war ich ziemlich ruhig und fand, dass ich nichts Falsches getan hatte. Ich tat nur das, worum mich der Direktor gebeten hatte.

Am darauffolgenden Tag kritisierte mich M gleich zu Beginn der Arbeit ununterbrochen. Es dauerte fast den ganzen Vormittag. Ich erklärte ihm: „Es war nicht verkehrt, die Email zu schreiben, aber mein Fehler war, dass ich dir nicht Bescheid gegeben habe. Ich entschuldige mich dafür.“ Unerwartet erwiderte er: „Du bist nicht würdig, dich zu entschuldigen!“Während er mich pausenlos beschimpfte, konnte ich es langsam nicht mehr aushalten. Ich musste weinen. Je mehr ich an die Sache dachte, umso mehr fühlte ich mich ungerecht behandelt. Ich bewahrte meine Xinxing nicht mehr und schließlich weinte ich laut. M reagierte darauf: „ Auch wenn du weinst, bedeutet es nichts und du kannst damit kein Problem lösen!“ Ich versuchte, mich zurückzuhalten und weinte leise.

Ein Tag später redete M mit mir und sagte: „Ich war zu verärgert, deshalb redete ich viel über dich. Als ich sah, dass du weintest, war es mir innerlich auch schwer zumute. Ich möchte auch nicht, dass wir jeden Tag so viel Unangenehmes miteinander haben, bis wir eines Tages dann heftig streiten. Ich will das nicht. Wenn du schon so eine Natur besitzt und dich so verhältst, versuche ich, dich zu akzeptieren. Ich will keinen Ärger mehr mit dir haben. In Zukunft, mach was du willst!“ Ich war überrascht und fragte: „Welches Problem habe ich eigentlich durch meine Natur und mein Verhalten? Könntest du mir das sagen?“ Er antwortete: „Du nimmst gern direkt Kontakt mit dem Direktor auf, meinst, dass du über neun Jahre lang Erfahrungen hast, hältst deine Entscheidung immer für richtig, kannst keine andere Meinung anhören, auch hörst du überhaupt nicht zu, was der andere sagt ...“

M erzählte weiter über meine Probleme. Ich hörte gewissenhaft zu. Danach verstand ich plötzlich. Was er mir aufzeigte, war die Parteikultur in mir. Dazu noch die unweibliche Verhaltensweise. All dies kann er nicht akzeptieren.

In jenem Moment erkannte ich, dass M wie ein Engel vom Meister geschickt worden war. Er konnte direkt meine Probleme aufzeigen und erinnerte mich jeden Tag dran. Selbstverständlich sagte ich zu ihm: „Ich danke dir!“ Plötzlich hörte er auf zu reden und fragte mich: „Wieso?“ Ich antwortete:“Ich wusste nichts von meinen Problemen. Ohne dich würde ich weiterhin Fehler machen. Jetzt weiß ich, warum ich bei der Arbeit mit den anderen oft nicht zurechtkomme, und warum ich geschieden bin. Vielleicht ist das die Ursache. In Zukunft hoffe ich, dass du mir weiter meine Probleme aufzeigst. Vielleicht verschwendet das deine Zeit und Energie, aber ich bitte dich darum, ist das ok?“ Er war anscheinend innerlich bewegt und sagte zu mir: „Weißt du, ich habe vor vier Jahren meine Heimat verlassen. Meine Eltern, meine Frau, meine Kinder sind alle in Indien. Jeden Tag bin ich bis vier Uhr früh schlaflos. Ich möchte nur für die Familie mehr Geld verdienen. In diesen Jahren halte ich treu zu der Firma und respektiere den Direktor. Seit du gekommen bist, ist aber alles anders geworden. Der Direktor hat mich heute angerufen. Er hat mit mir niemals auf diese Weise gesprochen. Warum? Du bist schuld. Weiß er davon, dass ich jeden Tag schlaflos bin, nichts zu essen habe? Ich weiß noch nicht, woher ich mein Abendessen bekomme kann. Jeden Tag esse ich Sandwich. Ich hasse Sandwich!“

Mir kamen die Tränen. Die meisten Inder essen vegetarisch und sind empfindlich gegen Fleisch. Auch wenn das Gemüse aus einer ausgespülten Pfanne kommt, in der vorher Fleisch gebraten wurde, können die Inder das bemerken. Deshalb haben die Inder nur wenig Auswahl beim Essen. Die meisten Inder wollen ungern in Festlandchina arbeiten, auch wenn sie gut bezahlt werden.

Nach dem Gespräch war M viel freundlicher zu mir. Er sagte mir noch: „In Zukunft greife ich nicht mehr ein, wenn du dem Direktor das Arbeitsprotokoll schreibst. Genieße deine Arbeit!“

2. Gefühle loslassen

M. ist nicht von der Parteikultur vergiftet und auch wenig beeinflusst von der „außerirdischen“ Kultur. Handy und Computer benutzt er nur bei der Arbeit, ein Tablet benutzt er nicht einmal in seiner Freizeit. Aufgrund seiner religiösen Überzeugung raucht er nicht, trinkt keinen Alkohol und hat auch keine schlechten Lebensgewohnheiten. Außerdem ist er ein redlicher Mensch. Ein Kollege erzählte mir, dass es bei der Installationsarbeit in der Firma ein bisschen zu laut gewesen sei. Danach kam einer von der Nachbar-Firma und kritisierte uns. M. war nicht anwesend und zwei Mitarbeiterinnen gaben ihm Bescheid. M. sagte dem Mann von der Nachbar-Firma: „Wenn es Probleme gibt, bitte wendet euch direkt an mich, anstatt meine Mitarbeiter damit zu belästigen!“ Das hat die Kollegen sehr berührt. Ms Haltung im Alltag ist: „Ich bin doch da! Macht euch keine Sorgen!“ Wenn er sich mit seiner Frau durch Video-Kontakt unterhielt, hörte ich gelegentlich zu. Ich bemerkte, dass seine Frau tugendhaft und sanft war. Manchmal lächelte sie schüchtern. Solch einen guten Charakter habe ich nicht. Das Ehepaar war genauso wie der Meister sagte:

„Als Frau hat sie dir ihr ganzes Leben anvertraut, dann sollst du als Mann daran denken: Wenn diese Frau ihr ganzes Leben dir anvertraut hat, so musst du dich ihr gegenüber verantwortlich verhalten.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Sitzung der Lernenden aus der asiatisch-pazifischen Region,12.04.2004)

Ich sehe, wie diese Menschen sich wirklich wie Menschen verhalten, aber im heutigen Festlandchina ist das selten zu sehen.

Allmählich entstanden bei mir Gefühle für M, nämlich Gefühle wie zwischen Mann und Frau, nicht freundschaftliche Gefühle oder Gefühle wie zwischen Verwandten, aber sie waren mir nicht bewusst. Zwei Wochen lang wurde ich vom Erotik-Dämon gestört. Im Kopf waren fast nur erotische Szenen. Nach den aufrichtigen Gedanken kamen sie wieder hoch, dann beseitigte ich sie wieder. Egal, wie sehr ich die erotischen Gedanken wegräumte, ich schaffte es nicht. Einmal erklärte ich einem Taxi-Fahrer die wahren Umstände. Nach ein paar Sätzen fragte mich der Fahrer, ob ich verheiratet sei. Ich antwortete, dass ich geschieden sei. Er meinte: „Wer dich heiratet, hat wirklich Glück!“ Er fragte mich auch nach meiner Telefonnummer. Bevor ich ausstieg, konnte ich ihn gerade noch vom Austritt aus der KPCh überzeugen, aber er schien ein bisschen widerwillig zu sein. Ich war nicht sicher, ob ich ihn wirklich errettet hatte. Innerlich fühlte ich mich schwer. Später tauchten wiederholt solche Zustände auf. Früher war mir so etwas nie passiert. Wenn ich über die wahren Begebenheiten gesprochen hatte, hörte mancher zwar ungern zu oder wollte nicht austreten, aber niemand wollte mich heiraten. M. verhielt sich auch anormal. Er sagte nichts über meine Probleme, sondern war sehr nett zu mir. Manchmal schaute er mich sogar gefühlvoll an.

Beim Austausch mit den Mitpraktizierenden bin ich mir erst klar darüber geworden, dass die Gefühle mich beunruhigten. Als ich dies erkannte, verschwand die erotische Szene, noch bevor ich die aufrichtigen Gedanken aussendete. Zugleich wusste ich nun auch, wo meine Blockade war: M. ist ein normaler Mensch ohne Parteikultur und mit wenig „außerirdischer“ Kultur, aber immerhin ist er ein alltäglicher Mensch in der menschlichen Gesellschaft in der End-Zeit des alten Kosmos. Als eine Falun Dafa-Praktizierende habe ich den Maßstab vom Meister bekommen, das ist der Maßstab einer Gottheit im neuen Kosmos. Der Abstand dazwischen ist riesig groß! Denn ich entwickelte Zuneigung und Respekt für einen alltäglichen Mensch, wurde selbst stark gestört und auch die Errettung der Menschen wurde aufgehalten.

Nachdem ich zu dieser Erkenntnis gekommen war, war das Verhalten von M. sofort wieder in Ordnung. Er kritisierte mich wieder wie früher, bloß sagte er mir nicht mehr, dass mein Wesen und mein Verhalten problematisch seien. Jetzt bin ich von Herzen dankbar für seine Worte, die mein Herzen beunruhigten. Ich kann spüren, dass sich das starke „Ego“ Schritt für Schritt auflöst.