Meine emotionale Bindung zu Mitpraktizierenden erkennen

(Minghui.org) Kürzlich las ich in einem Artikel über Kultivierungsaustausch die Worte: „… emotionale Bindung zu den Mitpraktizierenden …“, was mir sofort aufgefallen war. Ich dachte über einige Prüfungen nach, die ich in der Vergangenheit nicht gut bestanden hatte. Dabei stellte ich fest, dass ich eine emotionale Bindung zu meinen Mitpraktizierenden hatte.

1999 begann ich Falun Dafa zu praktizieren. Damals lasen wir:

„Fa lernen, Fa erhalten,Das Lernen vergleichen, Kultivieren vergleichen,Jede Tat danach richten,Das erreichen ist kultivieren“.(Li Hongzhi, Solide Kultivieren, 07.10.1994, in: Hong Yin I)

Wir verglichen unsere Kultivierung untereinander: Wer harrte am längsten im doppelten Lotussitz aus, wer machte mehrmals täglich die Übungen, wer hatte die meisten Lektionen im Zhuan Falun (Li Hongzhi) gelesen, wer erinnerte sich an die meisten Absätze vom Falun Dafa oder wer schrieb die meisten Abschnitte vom Zhuan Falun, dem Hauptwerk von Falun Dafa, von Hand ab.

Als im Juli 1999 die Verfolgung plötzlich begann, schlug ich den Mitpraktizierenden vor, nach Peking zu gehen, um für Falun Dafa zu appellieren. Aber keiner von ihnen war damit einverstanden. Manche meinten sogar, dass ich „unvernünftig“ sei, „nicht dem normalen Verhalten entspräche“ oder „das Dafa sabotierte“.

Das verwirrte mich, weil ich meinte, sie hätten sich besser kultiviert als ich. Täglich machten sie fleißig mehrere Stunden lang die Übungen, lehrten unermüdlich die Übungen am Übungsplatz und lasen jede freie Minute das Zhuan Falun. Ich bewunderte sie wirklich.

Auch wenn ich nicht so fleißig war wie die anderen, war ich der Einzige, der vorschlug nach Peking zu gehen. Ich fühlte mich plötzlich allein gelassen und verlor mein Selbstvertrauen.

Das war erst der Beginn der Prüfungen, ob ich wirklich standhaft an das Falun Dafa glaubte.

Einige Praktizierende erhielten eine Gehirnwäsche und halfen der Kommunistischen Partei bei der Verfolgung von Mitpraktizierenden. Andere hörten mit dem Praktizieren auf. Bei einigen entwickelte sich eine schwere Krankheit. Einige verstarben. Einige hatten einen tödlichen Unfall. Ein anderer erlitt einen Nervenzusammenbruch.

Ich war mit den Mitpraktizierenden emotional so verstrickt, dass ich die Lehren des Meisters vergaß.

Der Meister sagt:

„...Kultivieren heißt, sich selbst zu kultivieren“.(Li Hongzhi, Ein harter Schlag, 18.06.1997, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Die menschlichen Anschauungen hatten mich für eine lange Zeit dominiert. Ich schwankte in meinem Glauben an Falun Dafa. Das war eine bittere Lektion.

Obwohl ich die Falun Dafa Schriften oft gelesen hatte, verstand ich sie immer noch nicht. Erst nachdem ich erkannt hatte, dass ich an meinen Emotionen festhielt, verstand ich plötzlich die Worte des Meisters.

„....Aber du hast in der Kultivierung den Teil zu kultivieren, den du kultivieren sollst und das bisschen zu ertragen, was du ertragen sollst. Das ist für dich nicht gefährlich, aber du musst erkennen, was Kultivierung ist und wie man sich kultiviert. Wenn du in der Kultivierung etwas erkennst und dich erhöhst, ist das erst die Kultivierung“. (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2010, 05.09.2010)

Dann kam ich zur Erkenntnis, dass ich kein wirklicher Kultivierender war. Ich machte hauptsächlich nur die Übungen, weil ich sehr wenige neue Erkenntnisse und Verbesserungen erreicht hatte.

Sobald ich meinen Eigensinn losgelassen hatte, entstand bei mir anstelle der Emotionen mehr Mitgefühl. Wenn mir jemand erzählte, ein Praktizierender hätte es bei der Fa-Berichtigung sehr gut gemacht, indem er Flyer verteilte, oder mit vielen Menschen über den Parteiaustritt geredet hatte, respektierte ich es. Jedoch bewunderte ich ihn nicht mehr oder ahmte ihn auch nicht mehr blindlings nach.

Ich werde auch weiterhin das Fa auf meine eigene Weise bestätigen und solide meine Xinxing verbessern.

Ich möchte nach innen schauen und alles nur mit dem Fa und nicht am Handeln anderer Praktizierenden messen. Jede emotionale Bindung kann gefährlich sein.