Jedem dankbar sein, der mir eine Xinxing-Prüfung verursacht

(Minghui.org) Vor Kurzem bekam ich neue Erkenntnisse über den Satz:

„Recht hat er, unrecht habe ich“ (Li Hongzhi; Wer hat recht, wer hat unrecht; in: Hong Yin III, 16.05.2011)

Ich verstand, dass ich den Mitpraktizierenden, die mir eine Xinxing-Prüfung gestellt haben, von Herzen danken sollte.

Xinxing-Prüfung durch Konflikte

Als ich eine Xinxing-Prüfung hatte und mein Herz getroffen war, konnte ich manchmal nur mehr oder weniger nach innen schauen. Dadurch wurden tatsächlich einige menschliche Gesinnungen und Eigensinne beseitigt. Allerdings gab es in meinem Herzen auch manchmal leise Beschwerden gegenüber den Mitpraktizierenden und ich konnte meinen Ärger nicht ganz loslassen. Ich fand tief in meinem Herzen, dass die Mitpraktizierenden keine gute Xinxing hätten und sich nicht gut kultivieren würden. Mit der Zeit entstand bei mir eine Ablehnung. Ich bewertete Praktizierende negativ, die mit mir Konflikte hatten und dachte schlecht über sie, wenn ich mit Mitpraktizierenden über sie sprach.

Im vergangenen halben Jahr erlebte ich einige relativ große Xinxing-Prüfungen. Ich wurde von einem Mitpraktizierenden beschimpft und er sah dabei auch noch sehr wütend aus. Das traf mich. Ich betrachtete ihn als einen Spiegel und erkannte in mir Kampfgeist, Neid und Rachsucht. Außerdem bemerkte ich, dass ich meinen Mund nicht gut kultivierte und dass mein Durchhaltevermögen nicht sehr groß war.

Dennoch dachte ich oft, dass dieser Mitpraktizierende nicht gut sei und Fehler gemacht habe. Ich überlegte: „Ist es richtig, andere zu beschimpfen? Soll man dabei auch noch bösartige Gesichtszüge zeigen?“ Ich konnte nicht verstehen, was der Meister meinte, mit:

„Recht hat er, unrecht habe ich“ ( Li Hongzhi, ebd).

Ich fand, es war doch eindeutig, dass der andere unrecht hatte, denn ich hatte dabei doch kaum einen Ton von mir gegeben.

Dann überlegte ich weiter und erkannte, dass der Meister nichts darüber sagt, wann ein anderer recht hat, sondern „Recht hat er, unrecht habe ich“. Also hieß das, dass das Problem bei mir lag. Ich hatte eine bestimmte Anschauung nicht beseitigt und konnte deshalb das Fa des Meisters nicht komplett verstehen.

Erkenntnisse aus dem Konflikt

Eines Tages verstand ich plötzlich: „Ja, oberflächlich sah es so aus, dass der Mitpraktizierende unrecht hatte. Aber er hatte mir eine Chance gegeben, meine Xinxing zu erhöhen und das war richtig.“ Früher diskutierte ich gerne mit Mitpraktizierenden, wenn wir einen Konflikt hatten. Durch Diskussionen versanken wir in Beurteilungen, was oberflächlich richtig oder falsch war. Wenn ich eine Xinxing-Prüfung mit Mitpraktizierenden hatte und wütende Worte hörte, dachte ich dabei oft, dass dieser Mitpraktizierende eine schlechte Bildung habe und noch nicht einmal so gut wie ein gewöhnlicher Mensch sei. Auch wenn ich mich in diesem Konflikt beherrschen konnte, bildete ich im Herzen eine Trennung zu ihm. Im Grunde genommen wollte ich mich nicht kultivieren und ich konnte einen Konflikt nicht mit den Fa-Grundsätzen beurteilen.

Wenn ich den Konflikt mit dem Fa beurteilt hätte, hätte ich daran gedacht, dass der andere mich so behandelte, weil ich etwas Falsches gemacht hatte. Auch wenn der andere mich nicht beschimpft hatte, hatte er mir aber eine Chance gegeben, mein Durchhaltevermögen zu vergrößern. Außerdem kann ich ohne Konflikte meine verborgenen Gesinnungen und Eigensinne nicht erkennen. Ich habe erkannt, nur wenn ich im Konflikt so denken kann, bin ich im Fa und kann das Fa erkennen.

Ich erkannte auch, dass ich zwar früher bei einem Konflikt nach innen geschaut hatte, aber der Ausgangspunkt falsch war. Tief in meinem Herzen war ich der Meinung, dass ich recht hatte. Ich hatte nur Nachsicht kultiviert, unter der Annahme, dass der andere unrecht hatte. Weil ich das Fa „Recht hat er, unrecht habe ich“ nicht verstanden hatte, konnte ich meine Wut und meine negativen Gedanken nicht loslassen.

Der Meister erklärte:

„Sich kultivieren, wie Leiter erklimmen“ (Li Hongzhi, Nebel, in: Hong Yin I, 04.01.1996)

Nach meinem jetzigen Verständnis bedeutet das, dass wir nur zur Vollendung kommen können, wenn wir die jeweilige Ebene erreichen. Sind die viele Stufen nicht die Pässe? Und zeigen sich diese Pässe nicht durch Reibereien mit den gewöhnlichen Menschen, Freunden, Verwandten und Mitpraktizierenden? Sollen wir diesen Menschen nicht von Herzen dankbar sein, die für uns diese Leiter bilden?

Die gewöhnlichen Menschen sind oft dankbar gegenüber denjenigen, die ihnen Vorteile bringen. Diese Vorteile beschränken sich oft auf Geld, Gefühle oder psychische Hilfe. Die gewöhnlichen Menschen sind oft sehr dankbar, wenn sie über diese Menschen reden. Sollen wir als Kultivierende nicht erst recht denjenigen von Herzen danken, die uns helfen, Schritt für Schritt in den Himmel zu steigen und Gottheiten zu werden? Ich denke, wenn wir unsere verbohrten Anschauungen nicht ändern, wird unsere Erhöhung beeinträchtigt.

Zu dem Thema, wie wir Konflikte behandeln sollen, erklärte der Meister:

„Nicht nur, dass du dich nicht über ihn ärgern sollst, sondern du sollst ihm auch noch von Herzen danken, ihm wirklich danken.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 234)

Bis jetzt reicht mein Durchhaltevermögen noch nicht aus. Ich kann es noch nicht schaffen, von Herzen dankbar zu sein und keinen Groll zu hegen. Ich verstand, dass der Prozess der Kultivierung ein Prozess ist, das Durchhaltevermögen zu vergrößern. Um dies zu erreichen, müssen wir bedingungslos nach innen schauen und die menschlichen Gesinnungen beseitigen.

Das sind meine Erkenntnisse.