Verurteilt, nachdem Familie unter Druck gesetzt worden war, keinen Anwalt einzuschalten

(Minghui.org) Eine Bewohnerin der Stadt Rui`an wurde zu einer „bedingten Haftstrafe“ verurteilt, obwohl sie in Ausübung ihres Grundrechts auf Glaubensfreiheit gegen kein Gesetz verstoßen hatte.

Wang Liyun wurde am 18. Mai 2017 in ihrer Wohnung verhaftet, weil sie das Praktizieren von Falun Gong [1] nicht aufgeben wollte. Man brachte sie daraufhin in ein Untersuchungsgefängnis, wo ein Agent des Büros 610 und ein Beamter sie verhörten. Nach dem Verhör weigerte sich Wang, die Aufzeichnungen dazu zu unterschreiben.

Wang erklärte den Polizisten, die sie verhörten, dass kein Gesetz in China Falun Gong für illegal erkläre. Sie forderte ihre bedingungslose Freilassung. Doch die Agenten des Büro 610 und die Polizisten übten Druck auf ihre Familie aus, damit die Angehörigen auf das Recht verzichteten, einen Anwalt zu engagieren. Man versprach der Familie eine kürzere Haftstrafe für Wang, wenn sie während der Verhandlung schweigen würde, und drohte andererseits mit Konsequenzen.

Weil Wangs Familie das Beste für sie wollte, unterließen die Angehörigen es, einen Anwalt für ihre Verteidigung zu beauftragen.

Als Wang am 11. August vor Gericht stand, wurde eine halbe Stunde später der Schuldspruch verkündet. Der Vorsitzende Richter verurteilte sie zu einem Jahr Gefängnis auf Bewährung und zu einer Geldstrafe von umgerechnet 1.300 Euro. [2]

Am 15. August wurde sie freigelassen.

Vor diesem Vorfall war Wang bereits im Jahr 2014 verhaftet worden, als sie Informationsmaterial über Falun Gong verteilt hatte. Sie blieb über zwei Monate lang eingesperrt und wurde dann gegen Kaution freigelassen. Als der Richter sie im April 2015 vorlud, ließ er ihr Handschellen anlegen und widerrief die Freilassung. Wang konnte entkommen und lebte sechs Monate fern ihrer Heimat, um einer Verhaftung zu entgehen.

Früherer Bericht:

Frau aus Zhejiang wegen ihres Glaubens erneut verhaftethttp://de.minghui.org/html/articles/2017/6/4/127590.html


[1] Falun Gong ist ein buddhistischer Kultivierungsweg, der von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt wurde. Es verbreitete sich rasant und viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. In China wird er jedoch seit 1999 durch das kommunistische Regime verfolgt.

[2] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro.