Praktizierender nach Freilassung aus dem Gefängnis erneut verhaftet – Aufenthaltsort nicht bekannt

(Minghui.org) Am 12. Januar 2017 wurde der 50-jährige Falun Gong-Praktizierende Qu Guangyi direkt nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis der Stadt Jilin erneut vom ortsansässigen Büro 610 verhaftet.

Vorderseite des Gefängnisses der Provinz Jilin

Qus Familie von Agenten des Büros 610 umringt

Der 12. Januar 2017 war der Tag, an dem Qu freigelassen werden sollte. Seine Familienangehörigen kamen zum Gefängnis, um ihn von dort abzuholen. Sie wussten nicht, dass das Büro 610 von Dehui und die Lokalverwaltung planten, Qu erneut zu verhaften. Man begründete es damit, dass man einen bestimmten Ablauf einhalten müsse. Nach einer mehr als dreistündigen Pattsituation umringten die Agenten des Büros 610 sowie andere Beamte Qus Familienauto und verhafteten Qu und fotografierten den Führerschein des Fahrers. 

Qus Aufenthaltsort ist derzeit nicht bekannt.

Rückblick: 2012 – Verhaftung und Hausdurchsuchung

Am Morgen des 13. September 2012 verhafteten Agenten des Büros 610 von Dehui Qu Guangyi, als er gerade auf dem Heimweg von der Arbeit war. Die Polizisten plünderten sein Haus in der Gemeinde Dafangshen, Stadt Dehui und beschlagnahmten persönliche Gegenstände, einschließlich seines Sparbuches mit einem Wert von 100.000 Yuan (ca. 13.600,- €) [1].

Der Gerichtshof für den Wirtschaftsentwicklungsraum der Stadt Changchun verurteilte Qu am 18. Juni 2013 gesetzeswidrig zu einer viereinhalbjährigen Gefängnisstrafe. Man brachte ihn zum Gefängnis der Stadt Jilin.

2006/2007 – Inhaftierung und Folter im Zwangsarbeitslager von Yinmahe

Die Staatssicherheitspolizei in Dehui verhaftete Qu am 23. August 2006. Die Polizisten schlugen ihn in der Öffentlichkeit und verletzten ihn dabei schwer.

Qu wurde für zwei Jahre unrechtmäßig im Zwangsarbeitslager von Yinmahe in der Stadt Jiutai, Provinz Jilin, eingesperrt. Dort erlitt er Folter und Gehirnwäsche. Die Wärter hängten ihn an seinen Handgelenken auf, entzogen ihm den Schlaf und brannten seine Haut an. Daraufhin verschlechterte sich sein psychischer wie auch sein körperlicher Gesundheitszustand drastisch.

Im Mai 2007 wurde Qu in eine Zwangsarbeitsfabrik gebracht, wo er für viele Stunden arbeiten musste. Das Essen dort wäre nicht einmal für Tiere geeignet gewesen. Er litt psychisch sehr in dieser Zeit. Dann wurde bei ihm eine Nierenentzündung diagnostiziert. Er bekam keine medizinische Versorgung, stattdessen zwang man ihn weiterhin zu harter Arbeit.

Als seine Familie ihn besuchte, ermahnten die Wärter ihn, nichts von seiner Krankheit oder der Folter zu erzählen, die er in dem Zwangsarbeitslager durchlitt.

2003 - 2005 – In zwei Zwangsarbeitslagern inhaftiert und gefoltert

Qu Guangyi wurde im Jahr 2003 für zwei Jahre im Zwangsarbeitslager von Chaoyanggou der Stadt Changchun eingesperrt.

Fan Shenglu, der stellvertretende Leiter, Peng Zilong, der Wärter, und eine Gruppe Insassen prügelten Qu am 1. Dezember 2004 heftig. Dabei brach Fan Qus Rippen, und die Wärter öffneten seinen Mund, um ihn zwangszuernähren. Dabei verlor Qu viele Zähne. Während seines Aufenthaltes im Zwangsarbeitslager verschlechterte sich Qus Gesundheitszustand.

Am 29. März 2005 wurde er ins Zwangsarbeitslager von Weizigou gebracht, wo er brutal gefoltert wurde. Als seine Familie ihn am 18. April 2005 besuchte, sahen sie seine vielen Prellungen und stellten fest, dass er abgemagert und schwach war.

Am 22. April wurde ein Familienbesuch verboten. Als Ausrede hieß es, dass Qu sich geweigert habe, seinen Glauben an Falun Gong aufzugeben. Seine Familie wurde auch darüber informiert, dass seine Haftzeit verlängert würde. Um gegen die Verfolgung zu protestieren, trat Qu in einen Hungerstreik.

Frühere Berichte:

Stadt Dehui, Provinz Jilin: Aktuell sind dort 11 Falun Gong-Praktizierende rechtswidrig inhaftierthttp://de.minghui.org/html/articles/2014/3/5/77952.html

Herr Qu Guangyi und seine Frau stehen in der Stadt Changchun einer unrechtmäßigen Gerichtsverhandlung gegenüberhttp://de.minghui.org/html/articles/2013/3/4/72783.html

Practitioner Qu Guangyi Subjected to Brutal Torture in Yinmahe Forced Labor Camp (Jiutai, Jilin Province)http://en.minghui.org/html/articles/2007/6/22/86994.html


[1] Das durchschnittliche Einkommen eines chinesischen Arbeiters beträgt monatlich umgerechnet etwa 300,- €.