Neue Praktizierende: Mein Mann spiegelt mir meine Unzulänglichkeiten

(Minghui.org) Ich bin eine neue Falun Dafa-Praktizierende. Bevor ich 2015 mit meiner Kultivierung begann, war ich jähzornig, arrogant und egoistisch. Zu Beginn machte ich viele Fehler, weil ich die Prinzipien des Fa nicht gut verstand. Besonders wenn es um die Beziehung zu meinem Mann ging, kam ich mit unseren Konflikten nur mangelhaft zurecht.

Manchmal konnte ich zwar bei auftretenden Konflikten den Eigensinn, den ich beseitigen sollte, genau erkennen, doch konnte ich ihn einfach nicht loslassen. Oft ließ ich mich nach einem Streit mit meinem Mann hinplumpsen und weinte verzweifelt – es schien einfach unmöglich, manche Xinxing-Pässe zu überwinden. Ich bat den Meister um Hilfe, machte mir selbst aber auch Vorwürfe und fühlte mich schuldig, dass ich es nicht gut gemacht hatte.

Glücklicherweise konnte ich viele Hindernisse überwinden, wenn ich das Fa mit ruhigem und klarem Verstand lernte. 

Wie der Meister sagte: 

„Das Fa kann allen Eigensinn aufbrechen …“ (Li Hongzhi, Störungen beseitigen, 05.07.2000, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

Unter dem Schutz des Meisters und der Anleitung durch das Fa brachte ich es weit, indem ich jeweils einen Schritt nach dem anderen machte.

Ich entwickelte mich von „keine Ahnung, wie man sich kultiviert“ hin zu „wissen, wie man das macht“; von „auf jede Kleinigkeit empfindlich reagieren“ zumindest hin zu „nicht mehr zurückzuschnauzen und schließlich Kritik mit ruhigem Herzen hinnehmen können“; von „nicht bereit sein, nach innen zu schauen“ hin zu „aktive Selbstprüfung“.

Langsam verstand ich, was Kultivierung wirklich ist und auch den wahren Sinn des Lebens. Ich erlebte auch die großartige Zufriedenheit, als ich letztendlich die Eigensinne ablegte, in denen ich steckengeblieben war. Ich kann meinen Mann und die Menschen um mich herum mit Geduld und Barmherzigkeit behandeln, weil ich nun weiß, dass sie wahre Spiegel meiner Unzulänglichkeiten sind und nur da sind, um mir bei der Erhöhung zu helfen.

Konflikte in der Ehe

Ich begann etwa in jener Zeit mit der Kultivierung, als ich heiratete, und so gab es zwischen mir und meinem Mann viele Konflikte. Ich war immer sehr stolz. In den Augen anderer zeichnete ich mich in allen Aspekten des Lebens aus und natürlich war ich sowohl am Arbeitsplatz als auch zu Hause überheblich und rechthaberisch. Doch als ich mich kultivierte, war mir klar, dass ich meine Art ändern und mit anderen fürsorglich und freundlich umgehen musste.

Mein Mann ist sehr feinfühlig und noch hitziger, als ich früher war. Nachdem wir geheiratet hatten, bereitete er mir viele Kopfschmerzen. Die Konflikte schienen wie aus dem Nichts zu kommen. Manchmal war es wirklich sein Fehler, doch er warf sie mir vor und ließ seinen Unmut an mir aus.

Zuerst konnte ich es nicht hinnehmen – ich fing an, mit ihm zu streiten oder versteckte mich irgendwo und weinte. Als Praktizierende war mir jedoch klar, dass ich es ertragen musste und in der Lage sein sollte, wie der Meister sagt:

„Ich habe oft gesagt, als ein Kultivierender eines orthodoxen Fa, musst du zuerst erreichen, nicht zurückzuschlagen, wenn du geschlagen wirst und nicht zurückzuschimpfen, wenn du beschimpft wirst. “ (Li Hongzhi, Die Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Australien, 2. u. 3.05.1999)

Nach jedem Konflikt schaute ich nach innen und überprüfte mich, um den Grund für mein Versagen bei der Bewahrung meiner Xinxing zu entdecken, und nahm mir vor, es das nächste Mal besser zu machen.

Langsam erhöhte ich mich und fing an zu verstehen, wie ich diese Konflikte aus der Perspektive einer Kultivierenden betrachten musste. Ich hörte auf, herausfinden zu wollen, wer recht hat und wer nicht. Stattdessen betrachtete ich diese Konflikte als Chancen, mich zu erhöhen. Die meiste Zeit konnte ich meine Zunge im Zaum halten und vermeiden, mit meinem Mann zu streiten.

Jedoch:

„Nachsicht üben unter Tränen gehört zur Nachsicht eines gewöhnlichen Menschen, der an Bedenken festhält.“ (Li Hongzhi, Was bedeutet Nachsicht, 21.01.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Ich war immer noch auf der Ebene eines alltäglichen Menschen. Ich konnte mich zwar zurückhalten und nicht kämpfen, war aber immer noch wütend und nachtragend. Mein Konkurrenzdenken zeigte sich oft in meinen heimlichsten Gedanken: „Wenn ich keine Falun Dafa-Praktizierende wäre, hättest du keine Chance, diesen Streit zu gewinnen.“

Unsere Beziehung verschlechtert sich

Indem ich meine Zunge im Zaum hielt, gab es weniger offensichtliche Konflikte zwischen meinem Mann und mir, doch meine Eigensinne und die Grundursache unserer Konflikte bewirkte neue Probleme.

Ich blickte auf ihn herunter und das zeigte sich im Klang meiner Stimme und in meinem Gesichtsausdruck. Ich wusste, dass es nicht richtig war, konnte es aber nicht ändern. Unsere Beziehung wurde angespannt und wir stritten wieder häufig.

Wir konnten einander nicht mehr leiden. Mein Mann hasste es, dass ich herablassend, rücksichtslos und egoistisch war. Ich trug ihm nach, dass er faul, verantwortungslos, pingelig und streitsüchtig war. Er beklagte sich, dass ich keine gute Frau sei und ich verachtete ihn, weil er Kritik nicht annehmen konnte.

Mir war klar, dass diese Probleme nicht zufällig waren – es waren vermutlich alle die Bereiche, in denen ich mich verbessern sollte und Pässe, die ich überwinden musste. Doch es schien einfach unmöglich, inmitten von Konflikten gut damit umzugehen. Immer und immer wieder rezitierte ich die Worte des Meisters:

„Kultivierung nicht schwer

Herz ablegen, schwer

Wie viele Eigensinne, wann abgelegt

Jeder weiß, bitteres Meer ohne Ufer ewiglich

Wille nicht standhaft

Pass wie Berg

Wie aus der irdischen Welt heraus“ 

(Li Hongzhi, Ablegen – Yuan Genre, 0101.2004, in: Hong Yin II)

Ständig fragte ich mich: „Warum schaust du auf ihn herunter?“ Ich erkannte, dass ich tief in mir das Gefühl hatte, besser als er zu sein. Ich mochte es nicht, dass er keinen Ehrgeiz hatte und mit dem zufrieden war, was er im Leben war. Er versuchte nicht, sich zu erhöhen, was für mich bedeutete, verantwortungslos zu sein.

Verständnis entwickelt sich

Ich vergaß, dass ich nur besser geworden war, weil ich Falun Dafa kultivierte. Mein Mann war nur ein ganz alltäglicher Mensch, ein Mensch, der unter dem Einfluss der heutigen sich verschlechternden moralischen Maßstäben lebte. Wie konnte ich ihn nur an meinen Maßstäben messen. Der Meister sagte, dass wir als Kultivierende uns selbst kultivieren und nicht andere. Anstatt mich auf seine Probleme zu konzentrieren, sollte ich nicht zuerst mich selbst prüfen?

Hatte ich denn nicht die gleichen Probleme, die ich an ihm nicht mochte? War es nicht Faulheit, die mich davon abhielt, morgens früh aufzustehen, um die Übungen zu machen? War es nicht Neid, der mich denken ließ, es sei unfair, dass ich mehr zu der Familie beitrug als mein Mann? War es nicht verantwortungslos von mir, in der Zeit der Fa-Berichtigung die drei Dinge nicht fleißig zu machen? War nicht ich diejenige, die gerne gelobt, anstatt kritisiert werden wollte? War es nicht mein Konkurrenzdenken, das mich ständig dazu brachte beweisen zu wollen, dass ich recht hatte?

Barmherzigkeit und Nachsicht

Als ich nach innen schaute, entdeckte ich, dass ich genau diese Art Mensch war, die ich nicht mochte. Mein Mann war wie ein Spiegel, in dem ich eine ehrliche Widerspiegelung meiner eigenen Unzulänglichkeiten sah. Ich begriff, dass es kein Zufall war, dass ich so viele Mängel bei ihm entdeckte – es bedeutete für mich, meine Eigensinne zu erkennen und sie abzulegen.

Während ich mich immer als besser betrachtete als andere, hatte ich mich nur mit alltäglichen Menschen in dieser End-Fa-Zeit verglichen. Diese Erkenntnis erwies sich als noch größerer Schock. Verglichen mit den Maßstäben des Fa, war ich noch weit entfernt davon. Doch der Meister ist so barmherzig und gab mich nie auf. Er schützt mich immer und leitet mich an. Das ist die gütige Barmherzigkeit eines wirklich erleuchteten Wesens.

Das Fa verlangt von uns, Barmherzigkeit zu kultivieren und fürsorglich mit anderen umzugehen. Der Hauptgrund meines Nichtaushaltenkönnens und mich besser als andere zu fühlen, war mein Mangel an Barmherzigkeit. Endlich verstand ich, warum mein Mann meine Versuche nicht schätzte, ihm bei seiner Erhöhung zu helfen: In die Freundlichkeit, die ich ihm entgegenbrachte, waren menschliche Gefühle und Egoismus hineingemischt.

Der Meister sagte:

„Es ist nur eine menschliche Gesinnung. Mit menschlicher Gesinnung ist es kein bei [Trauer]“. (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Westen der USA 2004, 28.02.2004)

Solange ich noch Eigensinne habe, werden in alles, was ich sage und tue, menschliche Anschauungen hineingemischt sein. Selbst wenn ich sie wirklich gut verberge, wird der andere Mensch es spüren. Andere Menschen spiegeln die Unzulänglichkleiten und menschlichen Anschauungen, die ich immer noch habe.

Ich arbeitete hart daran, meine Eigensinne loszulassen. Wenn Konflikte auftauchten, bemerkte ich schließlich, dass ich ruhig bleiben konnte und keinen Groll hegte. Das ist die Nachsicht eines wahren Kultivierenden. Kein Wunder, dass der Meister immer die Wichtigkeit des Nach-innen-Schauens und des Sich-selbst-Kultivierens betonte. Wahrlich, alle Probleme, denen wir begegnen, sind dazu da, uns bei der Kultivierun zu helfen, sodass unser Leben auf höhere Ebenen steigen kann.

Meine Ebene ist begrenzt und meine Gedanken sind oberflächlich. Ich bitte meine Mitpraktizierenden, mich freundlich auf alles Unangemessene hinzuweisen.
Heshi