Bei einem Konflikt muss man immer sich selbst kultivieren

(Minghui.org) Wer hat recht und wer hat unrecht? Diese Frage ist der Kern des Konflikts. Für die heutigen gewöhnlichen Menschen ist der Maßstab, um gut und schlecht zu beurteilen, längst nicht mehr die Moral, sondern ihr Eigeninteresse. Wie sollen wir als Kultivierende dieses Problem betrachten? Die Antwort ist sehr einfach. Egal wie die gewöhnlichen Menschen es beurteilen, in einem Konflikt sind es immer wir selbst, die Fehler begangen haben. Anders ausgedrückt dient ein Konflikt immer der eigenen Erhöhung. Nur wenn wir unsere Fehler finden, können wir uns erhöhen. 

Dabei gibt es folgende drei Punkte zu überlegen.

1. Unterscheidung zwischen Anschauungen und Haupturgeist

Um in einem Konflikt zwischen richtig und falsch unterscheiden zu können, sollte man sich zuerst die Frage stellen, ob der Maßstab die eigenen Anschauungen sind oder ob es der Haupturgeist ist, der sich im Fa befindet. Allerdings können viele Menschen als Betroffene schwer erkennen, wenn sie von Anschauungen kontrolliert werden.

Zum Beispiel neigen manche dazu, Dinge schnell zu erledigen, und sie mögen Menschen nicht, die etwas langsamer sind. Manche sind vorsichtig und mögen unvorsichtige Menschen nicht. Manche reden gerne und mögen die ruhigen Menschen nicht. Andere achten auf Sauberkeit und mögen Ungepflegte nicht und so weiter.

Natürlich sind Vorsicht, Sauberkeit, Extrovertiertheit und Schnelligkeit positive Eigenschaften unter den gewöhnlichen Menschen. Deshalb wollen wir andere nach unseren Vorstellungen ändern und haben dafür anscheinend gute Gründe. Wenn die anderen sich aber nicht ändern, beschweren wir uns. Wir zeigen auf ihre Fehler und werden zornig. Aber haben wir wirklich recht, wenn wir es aus dem Blickwinkel eines Praktizierenden betrachten und mit den Fa-Grundsätzen beurteilen?

Die Maßstäbe in der Menschenwelt, um gut und schlecht zu unterscheiden, sind überhaupt nicht die Maßstäbe eines Praktizierenden. Was ein Praktizierender in einem Konflikt wirklich machen soll, ist, seinen Eigensinn finden, sich berichtigen und sich im Fa erhöhen.

Wir können nach innen schauen und entdecken, dass wir unter dem Einfluss der Anschauungen und des Eigensinns Trennungen zwischen uns und den Mitpraktizierenden erschaffen und Konflikte verursacht haben. Wir haben Fehler gemacht, weil wir die Probleme nicht vom Fa her betrachtet haben.

2. Die Ungerechtigkeit ist Rückzahlung von Karma

Ich denke, dass viele Mitpraktizierende ungerechte Behandlungen im Privatleben erlebt haben. Mir gegenüber brachen einige Praktizierende in Tränen aus, weil sie beschuldigt wurden, andere Praktizierende verraten zu haben; wegen Erotik Fehler begangen zu haben; Mitpraktizierenden Geld geschuldet zu haben und wegen weiteren Beschuldigungen. Am Anfang fand ich auch, dass die Mitpraktizierenden ungerecht zu ihnen gewesen waren und sich von Lügen hatten beeinflussen lassen. Ich tat dann mein Bestens, damit sie klarer wurden den anderen Praktizierenden gegenüber. Jetzt erkenne ich, dass auch meine Handlung damals von Gefühlen gesteuert war. Ich konnte die Situation nicht unabhängig von Gefühlen mit den Fa-Grundsätzen urteilen.

Der Meister hat uns erklärt:

„Wenn du während der Kultivierung auf konkrete Konflikte stößt oder wenn dich andere schlecht behandeln, kann es zwei Möglichkeiten geben: Erstens, du hast vielleicht in deinen Vorleben andere schlecht behandelt. Du fühlst dich im Herzen nicht ausgeglichen: ‚Warum werde ich so behandelt?‘ Aber warum hast du andere früher so behandelt? Du würdest sagen: ‚Damals wusste ich das nicht, in diesem Leben kümmere ich mich nicht um die Dinge aus jenem Leben.‘ Das geht aber nicht.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 231)

Der Meister hat bereits die Wurzel aller dämonischen Schwierigkeiten in der Kultivierung erklärt. Dennoch versinken wir in Gefühlen und können sie nicht überwinden. Wenn wir weinen, weil wir uns ungerecht behandelt fühlen, denken wir dann daran, dass wir in den Vorleben die anderen genauso schlimm oder noch schlimmer behandelt haben? Alles hat seine Ursache und es gibt nichts Grundloses für einen Praktizierenden. Alles wird durch Karma verursacht, das wir in der Vergangenheit durch falsche Handlungen gesammelt haben. Der Meister hat bereits mehr als die Hälfte davon übernommen. Sollen wir nicht den Rest selber zurückzahlen? Außerdem benutzt der Meister diese Fälle, damit wir uns während der Rückzahlung des Karmas erhöhen können. Wenn wir wegen ungerechter Behandlungen traurig sind, handelt es sich um nichts anderes als Angst vor Schädigung des Rufes. Eine gute Möglichkeit, das Trachten nach Ruhm zu beseitigen. Was gibt es denn da Trauriges? Es ist ein Glück für einen Praktizierenden und wir sollen dafür dankbar sein, nicht wahr?

So gesehen, wenn wir die ungerechte Behandlung nicht leichtnehmen können, dann machen wir einen Fehler. Es ist eine gute Chance, Karma zurückzuzahlen. Wir sollen diese Chance nicht verpassen.

3. Die Mitpraktizierenden richtig betrachten

Als wir den Wunsch bekamen, uns zu kultivieren, wurden wir zu Lebewesen, die von hohen Ebenen betrachtet goldglänzend sind. Dies ist unabhängig davon, wie gut sich jeder Einzelne kultiviert. Außerdem haben wir die Verantwortung, dem Meister bei der Fa-Berichtigung zu helfen. Der Meister schätzt uns, die Lebewesen auf hohen Ebenen schätzen uns auch. Wie können wir Konflikte miteinander haben und uns gegenseitig verachten?

Solche Verhaltensweisen werden durch Anschauungen und Eigensinne verursacht. Unser wahres Selbst gleicht sich den Eigenschaften des Kosmos an und schätzt jeden Mitpraktizierenden genauso wie der Meister. Wenn wir Mitpraktizierende sehen, sollen wir daran denken, dass ihr Herz goldglänzend ist und dass das Licht unsere Herzen anleuchtet. Wir sollen auf ihre guten Eigenschaften achten, die sie erhielten, nachdem sie sich dem Dafa angeglichen hatten. Noch wichtiger ist, darauf zu achten, dass sie sich trotz der vielen Schwierigkeiten bis heute kultivieren und die drei Dinge gut machen. Wir sollen auf ihre Tugend und Ausdauer achten. Dann werden wir nicht mehr auf die Seite schauen, die noch nicht gut kultiviert ist. Wegen der aufrichtigen Gedanken wissen wir bereits ganz klar, dass die schlechte Seite der Mitpraktizierenden nicht ihr wahres Selbst ist. Der Meister ist da, das Fa ist da – auch die schlechte Seite wird noch durch die Kultivierung berichtigt.

Lasst uns noch einmal das Fa des Meisters lernen. 

Der Meister hat erklärt:

„Bei der Kultivierung wird das Herz der Menschen kultiviert. Und man kultiviert sich selbst. Nur wenn man in der Lage ist, bei Problemen, Konflikten, Schwierigkeiten oder wenn man ungerecht behandelt wird, nach innen zu schauen und Fehler bei sich selbst zu suchen, ist es wahre Kultivierung. Erst dann kann man sich ständig erhöhen und den Weg der Kultivierung auf aufrichtige Weise gehen und zur Vollendung kommen!“ (Grußwort an die Fa-Konferenz in Taiwan, Li Hongzhi, 27.11.2016)

Jetzt habe ich über „man kultiviert sich selbst“ folgendes Verständnis: Wenn Konflikte oder Probleme auftauchen, soll ein Praktizierender direkt wissen, dass er selbst einen Fehler gemacht hat. Es ist auf jeden Fall immer richtig, dass man zuerst nach den eigenen Fehlern sucht. Ich habe erkannt, dass der wahre Weg der Kultivierung ist, bedingungslos nach innen zu schauen.