Bericht über die Festnahme einer 73-Jährigen, den Tod ihrer Schwiegertochter und die Verbrechen von Zhang Jiangang

(Minghui.org) Ji Delian, 74, wurde am 22. Juni 2017 rechtswidrig verhaftet, als sie bei der lokalen Polizeiwache einen neuen Ausweis anforderte. Gegenwärtig befindet sie sich im Untersuchungsgefängnis Geliao in Taiyuan. Ihr steht eine dreijährige Gefängnisstrafe bevor.

Ji und ihre Familie haben seit Beginn der Verfolgung von Falun Gong in China sehr gelitten. Viele Male wurde sie verhaftet und eingesperrt, weil sie für ihr Recht appelliert hatten, Falun Gong zu praktizieren. Ihre Schwiegertochter verlor sogar ihr Leben durch die ständigen Belästigungen und Drohungen der Polizei.

Jis Qualen

Ji Delian aus dem Dorf Ximing im Bezirk Wanbailin der Stadt Taiyuan (Provinz Shanxi) bekam vor 20 Jahren die Diagnose Krebs. Doch durch das Praktizieren von Falun Gong verschwand dieser auf wundersame Weise nach nur drei Monaten. Ihre Schwiegertochter Zhou Laxiang war Zeugin ihrer erstaunlichen Genesung und begann danach ebenfalls zu praktizieren. Es war eine glückliche Zeit für die ganze Familie.

Nicht lange danach setzte der damalige Staatschef Jiang Zemin aus Neid über die Beliebtheit der Kultivierungsschule und Angst vor Machtverlust eine landesweite Verfolgung von Falun Gong in Gang.

Ji ging nach Peking, um für Falun Gong zu appellieren, doch Polizisten ihrer Heimatstadt brachten sie zurück. Der Polizeichef schlug ihr damals immer wieder ins Gesicht und trat sie. Nachdem 800 Yuan (ca. 100 EUR) [1] von ihrer Familie erpresst worden war, ließ man sie frei.

Das war erst der Beginn ihrer Qualen. Später wurde Ji in eine Gehirnwäsche-Einrichtung in ihrem Dorf gesperrt und im Dezember 2000 in ein Zwangsarbeitslager.

Am 21. Mai 2014 verhaftete man sie erneut, als sie Informationsmaterial über Falun Gong verteilte. Ihre vier Söhne forderten bei der Polizeiwache ihre Freilassung. Die Unterabteilung Wanbailin der Polizeibehörde Taiyuan stimmte schließlich einer Freilassung auf Kaution zu.

Ein Jahr später, am 18. Mai 2015, wurde Ji erneut verhaftet, als sie an der Gerichtsverhandlung eines Praktizierenden in Yuci teilnehmen wollte.
Am nächsten Tag stellte die Polizeibehörde Taiyuan sie unter Hausarrest.

Am 10. September 2015 belästigte die Polizei Ji und ihre Familie erneut, nachdem Ji Strafanzeige gegen Jiang Zemin für seinen Befehl zur Verfolgung von Falun Gong erstattet hatte.

Am 13. November 2015 verurteilte das Gericht Wanbailin in Taiyuan Ji mit falschen Anschuldigungen. Richter Li Zhiqiang sagte am Tag vor der Verhandlung zu ihrer Tochter: „Sagen Sie Ihrer Mutter, dass sie mit uns kooperieren soll. Denken Sie ja nicht, dass sie nicht verurteilt wird, nur weil sie in den 70ern ist. Die Altersgrenze liegt bei 75.“

Im Gerichtssaal sprach Ji darüber, wie Falun Gong ihr geholfen hatte, ein besserer Mensch zu werden. Sie erzählte dem Gericht: „Falun Gong lehrt uns, gute Menschen zu sein und immer zuerst an andere zu denken. 2012 wurde ich von einem Auto angefahren. Der Fahrer brachte mich ins Krankenhaus. Meine Hüfte war verrenkt und mein Becken an drei Stellen gebrochen. An meinem Arm hatte ich eine Verletzung, die mit über 20 Stichen genäht werden musste. Noch mehr Schnitte waren nötig, um mein linkes Augenlid zu schließen. Mein Gesicht war schwer verletzt und geschwollen.“

Doch sie habe in ihrem Herzen gewusst, dass alles wieder in Ordnung kommen würde, erzählte sie weiter. Vier Tage später sei die Schwellung und die Entzündung verschwunden gewesen und am 6. Tag habe sie das Krankenhaus verlassen können.

„Als ich zuhause war, kontaktierte ich den Fahrer und gab ihm die 8.000 Yuan (ca. 1.000 EUR) zurück, die er für meine Behandlung bezahlt hatte. Wenn ich nicht Falun Gong praktiziert hätte, hätte ich das nicht gemacht.“

Der Richter unterbrach sie und hielt sie davon ab, weiter zu sprechen.

Ji wies die Beamten im Saal darauf hin, respektvoll zu Falun Dafa zu sein, damit sie und ihre Familien später nichts zu bedauern hätten.

Das Gericht verurteilte Ji zu drei Jahren Gefängnis unter der Anklage nach § 300 des chinesischen StGB: „Verwendung einer Sekte, um den Gesetzesvollzug zu unterminieren“. Diesen Paragraphen benutzt das kommunistische Regime Chinas regelmäßig, um Falun-Gong-Praktizierende zu verleumden und ins Gefängnis zu bringen.

Das Untersuchungsgefängnis, wohin man Ji bringen wollte, nahm sie nicht auf, weil sie die körperlichen Prüfungen nicht bestand. Deshalb durfte sie nach Hause.

Einige Tage später erklärte ihr die Polizei, dass sie nicht mehr unter Beobachtung stehe.

Ji legte beim Mittleren Gericht Taiyuan Berufung gegen ihr Urteil ein. Das Urteil wurde jedoch bestätigt und das Gericht plante, Ji am 18. Mai 2016 in ein Untersuchungsgefängnis zu bringen.

Daher musste Ji, trotzt ihres Alters von 73 Jahren, ihr Zuhause verlassen, um einer Verfolgung zu entgehen. Ihr Name wurde auf die „schwarze Liste“ gesetzt.

Ein Jahr später kam sie zurück, weil sie dachte, dass alles vorbei sei. Doch als sie bei der lokalen Polizeiwache einen neuen Ausweis beantragte, wurde sie verhaftet. Gegenwärtig befindet sie sich im Untersuchungsgefängnis Geliao in der Stadt Taiyuan.

Schwiegertochter stirbt infolge der Verfolgung

Zhou Laxiang war die Frau von Jis ältestem Sohn. Als sie gesehen hatte, wie die Polizei ihre Schwiegermutter schlug und in eine Gehirnwäsche-Einrichtung sperrte, hörte sie aus Angst auf zu praktizieren.

Später erlitt sie einen Schlaganfall und konnte sich nicht mehr selbst versorgen.

2011 begann sie, wieder Falun Gong zu praktizieren. Zwei Monate später hatte sie sich so weit erholt, dass sie den Haushalt wieder führen konnte. Wenn man ihre gesunde Erscheinung und ihre rosige Haut sah, konnte man sich kaum vorstellen, dass sie kurz zuvor einen Schlaganfall erlitten hatte. Die ganze Familie wurde erneut Zeuge der wundervollen Kraft von Falun Dafa.

Als sie am 18. Mai 2015 gemeinsam mit ihrer Schwiegermutter eine Verhandlung gegen eine Praktizierende besuchte, wurde sie von der Polizei bedroht und verhört.

Acht Tage später, am 27. Mai, kam der Leiter der Polizeiwache Ximing, Zhang Jiangang, mit mehreren anderen Beamten und belästigte ihre Familie. Sie durchsuchten die Räumlichkeiten und beschlagnahmten Falun-Gong-Bücher, ein Bild von Meister Li, ihren Musikspieler für die Übungen und Falun-Gong-Informationsmaterial. Sie gaben vor, Zhou mitnehmen zu wollen. Da fiel Zhou in Ohnmacht, woraufhin die Polizisten unverrichteter Dinge wieder gingen.

Anfang September 2015 kam Zhang Jiangang erneut mit einigen Beamten zu ihrer Wohnung. Zhou war sehr schwach geworden und konnte kaum gehen, deshalb musste ihr Sohn sie auf seinem Rücken zum Polizeiauto tragen. Auf der Polizeiwache zwang man ihren Sohn, eine Art Erklärung zu unterschreiben, bevor sie ihn gehen ließen.

Die Polizei belästigte ihre Familie viele Male. All dies führte dazu, dass sich Zhous Gesundheit immer weiter verschlechterte. Ihre Angehörigen brachten sie schließlich ins Krankenhaus, wo sie zehn Tage blieb. Dann erklärten die Ärzte, dass sie nichts mehr für sie tun könnten und baten sie, Zhou nach Hause zu bringen.

In den letzten Tagen ihres Lebens wurde Zhou extrem schwach. Sie konnte nur mit Unterstützung sitzen und kaum ein Wort sprechen. Sie konnte weder essen noch trinken und bestand nur noch aus Haut und Knochen und benötigte die ganze Zeit über Sauerstoff.

Dennoch ließ Zhang Jiangang sie nicht in Ruhe. Am Morgen des 15. Oktober 2015 brachte er ungefähr ein Dutzend Polizisten mit in Zhous Wohnung, um sie erneut zu belästigen. Zhou hielt es nicht mehr aus. Sie starb an diesem Abend um 19:00 Uhr, kurz nachdem die Polizisten gegangen waren – mit 54 Jahren.

Einige von Zhang Jiangangs früheren Verbrechen bei der Verfolgung

Zhang Jiangang ist Leiter der Polizeiwache Ximing. Seit Jahren verfolgt er willkürlich Falun-Gong-Praktizierende zur persönlichen Bereicherung. Deshalb trug er den Spitznamen „Bin Laden“. Etliche Praktizierende verloren ihr Leben als Folge seiner grausamen Misshandlungen.

Hou Lijun gefoltert

In seiner Strafanzeige gegen Jiang Zemin berichtete Hou Lijun, wie er von Zhang Jiangang und seinen Untergeordneten gefoltert worden war. Er war einer der Praktizierenden, die während einer von der Polizei durchgeführten Massenverhaftung in Taiyuan im Oktober 2002 verhaftet wurden.

„Sie schockten mich mit einem 180.000 Volt Elektrostab, als ich bereits durch einen sechstägigen Hungerstreik aus Protest gegen die Verfolgung sehr schwach war. Sie zogen mich aus, hielten mich am Boden fest und stellten drei Stühle über mich, so dass mein Körper darunter eingeklemmt war. Danach schockten sie mich von den Zehen bis zum Kopf mit zwei Elektrostöcken pausenlos und sparten dabei auch meine Genitalien nicht aus. Mein Kopf war mit großen Blasen bedeckt und blutete.

Meine Hände waren hinter meinem Rücken gefesselt. Die Elektrostöcke machten ein schreckliches Geräusch und ich konnte blaue Funken der Elektrizität sehen. Es fühlte sich an, als ob mich Hunderte Nadeln gleichzeitig wie Hämmer schlugen. Es brannte am ganzen Körper.

Die Folter dauerte lange an – bis ich nicht mehr stehen konnte und im Kopf unklar wurde. Der gesamte Raum war von dem schrecklichen Geruch von verbranntem Fleisch ausgefüllt ... In jener Zeit nahm ich sechs Tage lang keinen Tropfen Wasser und keine Nahrung zu mir. Sie folterten mich, um mich zu zwingen, die Namen von meinen Mitpraktizierenden preiszugeben.“

Die Verfolgung von Song Cuiping und Shi Yumei

Im Mai 2012 befahl Zhang Jiangang als Leiter der Polizeiwache Duerping seinen Untergeordneten, die weiblichen Praktizierenden Song und Shi zu verhaften, als diese den Menschen über Falun Gong und die Verfolgung aufklärten.

Polizisten ergriffen Song von hinten ins Haar und zerrten sie zum Polizeiauto. Man wies sie für drei Jahre in ein Zwangsarbeitslager ein. Shi blieb 15 Tage lang eingesperrt und durfte dann nach Hause gehen.

Rechtswidrige Verhaftung von Li Jinlan

Die 65-jährige Li Jinlan kommt aus dem Dorf Ximing im Bezirk Wanbailin der Stadt Taiyuan.

Am 27. Mai 2015 kam Zhang Jiangang mit 20 Leuten, darunter Polizisten und einige lokale Dorfvorsteher, zu Lis Wohnung. Sie stellten ihr Fragen bezüglich ihrer Teilnahme an der Verhandlung einer Falun-Gong-Praktizierenden, die eine Woche zuvor in Yuci stattgefunden hatte.

Ohne einen Durchsuchungsbefehl vorzuweisen, durchsuchten sie die Wohnung und beschlagnahmten persönliche Gegenstände wie Computer, Drucker, CD-Schreiber und Druckerzubehör. Sie nahmen Li mit und verhängten ihrer Familie eine Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.300 EUR). Später verurteilte man sie zu vier Jahren Gefängnis.

Auch viele andere unschuldige Falun-Gong-Praktizierende haben in den Händen von Zhang Jiangang gelitten. Er muss für seine Verbrechen zur Verantwortung gezogen werden.


[1] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 EUR.