Falun Dafa lehrte mich, gütiger zu werden

(Minghui.org) Ich hatte immer schlechte Laune und dachte nur daran, wie ich mein Leben genießen könnte. Mein Mann beschwerte sich bei meiner Schwester, dass ich viel mit ihm streiten würde. Manchmal war ich so wütend, dass ich ihn mit einem Messer bedroht habe. Außerdem warf ich viele wertvolle Dinge einfach weg. Nach einem Streit war ich erschöpft und empfand das Leben als anstrengend.

Als ich 1999 einmal meine Schwester besuchte, hörte sie sich gerade aufmerksam einen Vortrag von Meister Li an, dem Gründer von Falun Dafa. Sie zeigte mir dann das Zhuan Falun, das Hauptwerk von Falun Dafa, und schlug mir vor, es zu lesen.

Ich öffnete das Buch und las diesen Absatz.

„Schwer zu ertragen ist zu ertragen, Unmögliches ist möglich.“ In Wirklichkeit ist es so, ihr könnt das später einmal versuchen. Bei den wirklichen Schwierigkeiten oder beim Überwinden des Passes versuch es einmal. Wenn es schwer zu ertragen ist, versuch doch mal, es zu ertragen; wenn es unmöglich erscheint oder man glaubt, dass es nur schwer möglich ist, versuch es mal und schau, ob es tatsächlich unmöglich ist oder nicht.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 580)

Diese Worte berührten mich. Einige Tage später schrie mich mein Mann im Beisein meiner Schwiegermutter und meines Schwagers wegen einer Kleinigkeit an. In diesem Moment erinnerte ich mich an das Wort „Nachsicht“ und spürte einen Energiestrom von meinem Herz zu meinem Kopf fließen. Anstatt angespannt oder verärgert zu sein, blieb ich sehr ruhig und entspannt. Während mich mein Mann beschimpfte, fühlte es sich an, als ob er jemand anderes anschrie. Früher hätte ich mit ihm gestritten. Als mein Mann sah, dass ich ruhig und tolerant blieb, entschuldigte er sich mehrmals und lobte mich sogar.

Ich erkannte, dass Falun Dafa etwas Besonderes war, also bat ich meine Schwester, mir das Buch Zhuan Falun zu bringen. Ich begann, das Fa zu lernen und suchte bei Konflikten nach meinen eigenen Mängeln. Anstatt zu kämpfen, wurde ich freundlich und weitherzig. Meine Schwiegermutter sagte: „Dafa ist so erstaunlich! Ich war mir sicher, dass ihr euch irgendwann scheiden lassen würdet. Ich sollte Meister Li danken.“

Auch mein Mann stellte positive Veränderungen bei sich fest und war besser gelaunt.

Ich erkannte, dass wir als Praktizierende jeden einzelnen Gedanken und jede Handlung mit dem Fa abwägen müssen, nur so können wir wirklich gütig werden.

Nachsicht üben

Meine Schwiegermutter hat eine schlechte Angewohnheit: Sie schnüffelt gerne in den Dingen anderer Leute herum. Manchmal nimmt sie sogar Geld oder andere Dinge. Obwohl ihre Kinder es wissen, hat sich niemand getraut, es anzusprechen. Deshalb wollten ihre Kinder sie an Feiertagen nicht zu sich einladen. Weil sie allein lebt, hatte ich Mitgefühl mit ihr, und lud sie immer zu uns ein. Ich war sehr respektvoll und behandelte sie gut. Sie sagte jedem, dass ihre Schwiegertochter sie besser behandeln würde als ihre eigene Tochter.

Kurz vor dem diesjährigen Laternenfest erinnerte ich meinen Mann daran, meine Schwiegermutter für ein paar Tage zu uns einzuladen. Zuerst war mein Mann nicht einverstanden. Ich sagte, dass seine Mutter vielleicht unglücklich sein würde, wenn sie die Feiertage allein verbringen müsste. Ich schlug vor, dass wir Respekt zeigen und sie einladen sollten.

Meine Schwiegermutter kam. Bald darauf bemerkte ich, dass sie einige Sachen, die unserer Tochter gehörten, weggenommen hatte. Noch überraschter war ich, als ich feststellte, dass sie auch mir meinen einzigen Hundert-Yuan-Geldschein [1] weggenommen hatte. Ich dachte: „Ich habe sie so gut behandelt. Sie respektiert Falun Dafa und die Materialien zur Erklärung der wahren Umstände der Verfolgung. Sie ist auch aus der Kommunistischen Partei und deren Jugendorganisationen ausgetreten.“ Wenn zum Beispiel ein Transparent über Falun Dafa nicht sauber aufgehängt war, strich sie es glatt, damit es besser aussah. Ich hätte niemals gedacht, dass sie mich bestehlen würde. Ich wollte sie nicht mehr sehen und dachte: „Niemand wollte dich einladen, nur ich habe dich eingeladen. Vielleicht war es das letzte Mal.“

Ich war verstimmt und wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Also las ich weiter das Fa.

Der Meister sagt:

„Wenn bei uns wirklich Probleme aufgetaucht sind und es so scheint, als ob die anderen ungerecht zu uns wären, denke ich: Als Kultivierender hast du dann in deinen Vorleben sehr wahrscheinlich den anderen etwas geschuldet; versuch einmal, es zu erdulden und lass es damit gut sein.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Schweiz, 04./05.09.1998)

„[... ]wir Kultivierenden reden davon, dem natürlichen Lauf zu folgen. Was deins ist, wird nicht verloren gehen; was nicht deins ist, kannst du auch nicht erkämpfen. Natürlich ist das auch nicht absolut. Wenn es absolut wäre, dann gäbe es auch nicht mehr die Frage, ob man Schlechtes tut. Das heißt, dass auch gewisse instabile Faktoren existieren können. Aber um uns als Praktizierende kümmert sich in der Regel der Fashen des Lehrers; wenn andere deine Sachen wegnehmen wollen, können sie das nicht. Deshalb sagen wir, dem natürlichen Lauf folgen. Manchmal glaubst du, dass etwas deins sei und andere sagen dir auch, dass dieses Ding deins sei, in Wirklichkeit ist es aber nicht deins. Du wirst vielleicht glauben, dass es deins sei, am Ende ist es aber nicht deins. Auf diese Weise ist zu sehen, ob du das loslassen kannst. Wenn du das nicht loslassen kannst, so ist es Eigensinn und genau auf diese Weise wird dein Eigensinn an deinen eigenen Vorteilen beseitigt, so ist das.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 426)

Ich dachte darüber nach und erkannte: Vielleicht habe ich in einem früheren Leben meine Schwiegermutter auch so behandelt, und jetzt zahle ich diese Schuld zurück. War das nicht eine gute Sache? Ich fand auch Neid, Kampfgeist, Groll und Rachegelüste.

Wenn ich als Praktizierende sehe, dass meine Schwiegermutter Dinge von anderen nimmt, sollte ich nicht auch nach innen schauen, ob ich dasselbe Problem habe? Beim Nach-innen-Schauen stellte ich fest, dass ich zwar anderen nichts wegnahm, aber mich für die Sachen anderer interessierte. Zum Beispiel las ich heimlich das Tagebuch meiner Tochter, weil ich Angst hatte, sie könnte sich in jungen Jahren verlieben. War das nicht ähnlich, wie das, was meine Schwiegermutter tat? Sie war ein Spiegel für mich, damit ich meine Probleme erkennen konnte!

Nach dieser Erkenntnis spürte ich Barmherzigkeit, ich fühlte mich ruhig und gelöst. Ich bin dem Meister und Dafa dankbar, dass sie mir gezeigt haben, was wahre Barmherzigkeit ist! Nun habe ich keinen Groll mehr gegenüber meiner Schwiegermutter und unsere Beziehung ist sehr harmonisch.


[1] Das sind etwa 12,50 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro.