Trauriges Leben einer jungen Frau in Changchun: Mutter tot, Vater nach zwölfjähriger Haft erneut im Gefängnis

(Minghui.org) Einer jungen Frau in der Stadt Changchun wurde ein weiterer Schlag versetzt, als ihr Vater am 12. Oktober 2018 erneut verhaftet wurde, weil er Falun Dafa [1] praktiziert.

Zheng Xianchu war erst vier Jahre alt gewesen, als ihr Vater zum ersten Mal wegen seines Glaubens ins Visier der Verfolger genommen und am 6. März 2002 zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt wurde. An jenem Tag hielt ihre Mutter, ebenfalls eine Falun-Dafa-Praktizierende, sie fest an der Hand und wartete mit ihr vor dem Gerichtsgebäude, weil sie an der Verhandlung nicht teilnehmen durfte.

Als die Verhandlung drinnen im Gange war, ergriff die Polizei draußen Zhengs Mutter. Lokale Falun-Dafa-Praktizierende, die auch daran gehindert worden waren, das Gerichtsgebäude zu betreten und draußen warteten, nahmen das kleine Mädchen mit und übergaben es später an seine Großeltern.

Weder Zheng noch sonst jemand in ihrer Familie sah ihre Mutter jemals wieder. Aus verschiedenen Quellen erfuhren sie, dass ihre Mutter nur einen Monat nach ihrer Verhaftung in Polizeigewahrsam starb. Bis heute wurden ihnen keine Details darüber mitgeteilt, wie sie gestorben ist oder wo sie sich zuletzt aufgehalten hat.

Lange Inhaftierung und erneute Verhaftung des Vaters

Zhengs Vater, Zheng Weidong, ist als leitender Dozent am Fachbereich Informatik in Jilin angestellt. Nach Angaben ihrer Familie durchsuchte die Polizei die Wohnung ihres Vaters und beschlagnahmte seine Falun-Dafa-Bücher, seinen Computer und Drucker am Tag seiner letzten Verhaftung. Nach 15 Tagen Administrativhaft stellte die Polizei ihn am 27. Oktober im Untersuchungsgefängnis Nr. 3 der Stadt Changchun unter Strafhaft.

Seine Akte wurde am 23. November bei der Bezirksstaatsanwaltschaft Nanguan eingereicht. Die hat sieben Tage Zeit, zu entscheiden, ob sie seine Verhaftung genehmigt oder nicht und ob sie ihn anklagt.

Vater vor fünf Jahren freigelassen – nach zwölf Jahren Gefängnis und Folter

Diese neueste Festnahme von Zheng kam nur fünf Jahre nach seiner Freilassung aus der zwölfjährigen Haft im Gefängnis von Jilin und im Gefängnis von Shiling.

Weil er sich weigerte, auf seinen Glauben zu verzichten, war er dort mit gespreizten Armen und Beinen an ein Bett gefesselt und drei Monate lang jeden Tag verprügelt worden. Um sein Leiden zu verstärken, zogen die Wärter seinen Körper von der Bettfläche nach oben, während seine Gliedmaßen noch an das Bett gebunden waren.

Im Jahr 2009 war er mit Tuberkulose infiziert, aber die Wärter zwangen ihn trotz seines abgemagerten Zustandes immer noch zu schwerer Arbeit.

2002: Mutter stirbt in Gewahrsam innerhalb eines Monats nach der Verhaftung

Shen Jianli, Zhengs Mutter, war Mathematikdozentin an der Universität Jilin. Ihre Familie sah sie nie wieder, nachdem sie am 6. März 2002 vor dem Gerichtsgebäude verhaftet worden war, wo sie auf die Ergebnisse des Prozesses gegen ihren Mann gewartet hatte.

Shen Jianli

Zhengs Großmutter väterlicherseits war von der Verhaftung ihrer Mutter und dem schweren Strafmaß ihres Vaters so erschüttert, dass sie kurz darauf starb.

Insidern zufolge wurde Shen Jianli nach ihrer Verhaftung in das Untersuchungsgefängnis Changchun Nr. 3 gebracht. Dort begann sie einen Hungerstreik, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Die Polizei nahm sie eines Tages mit, „um sie zu verhören“, und sie kehrte nie in die Haftanstalt zurück.

Einer der Polizisten verriet Ende April 2002 unabsichtlich, dass Shen bereits gestorben war.

Ein anderer Polizist sagte zu einem örtlichen Praktizierenden, der nach ihr suchte. „Ich kann Ihnen nicht sagen, wo sie ist. Wenn ich es täte, wäre ich tot.“

Ein Jahr später erfuhr Shens Familie von einem Insider, dass sie tatsächlich im April 2002 gestorben war.

Shen war erst 33 Jahre alt gewesen, als sie verhaftet wurde. Als 2006 die Verbrechen des Organraubs an Falun-Dafa-Praktizierenden aufgedeckt wurden, hatte ihre Familie eine schreckliche Vermutung: dass Shen Jianli Opfer dieser Grausamkeit gewesen sein könnte.

Frühere Berichte:

Seven-year-old Zhen Xianchu Endures Hardship and Sorrow Because Her Mother, Shen Jianli, Was Tortured to Death in 2002Shen Jianli, a Lecturer from Jilin University, is Tortured to Death, Her Family Members Also Suffer GreatlyFalun Gong Praktizierende Shen Jianli aus Changchun wurde zu Tode verfolgt


[1] Falun Dafa (auch Falun Gong genannt), eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode, wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt. Es verbreitete sich rasant und viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Allerdings werden Praktizierende dieses Kultivierungswegs seit 1999 in China verfolgt.