Sechs Jahre Zwangsarbeitslager, Folter und Gehirnwäsche – wie mein Glaube mir half, diese Zeit zu überleben

(Minghui.org) Mein Name ist Fang Yingwen. Es waren insgesamt sechs Jahre, in denen ich von der Kommunistischen Partei Chinas verfolgt und gefoltert wurde, aber meinen Glauben an Falun Dafa habe ich nie aufgegeben. Er half mir, diese Zeit durchzustehen.

Ich bin 59 Jahre alt, komme aus dem Dorf Jinlongxin der Stadt Shenzhen und praktiziere Falun Dafa (auch Falun Gong genannt) seit 1998. Mein Geburtsort ist das Dorf Shikeng im Stadtteil Longtian von Shantou, Bezirk Chaonan, Provinz Guangzhou.

Um für Falun Dafa einzutreten, ging ich am 1. Januar 2001 auf den Platz des Himmlischen Friedens, wo ich verhaftet wurde. Man brachte mich ins Zwangsarbeitslager Tuanhe in Peking. Zweieinhalb Jahre lang hielt man mich dort gefangen und folterte mich.

Nach meiner Freilassung dauerte es gerade neun Monate, da wurde ich erneut verhaftet. Dieses Mal verschleppte man mich in das Zwangsarbeitslager Shenzhen Meilin. Weitere drei Jahre Gefangenschaft und Misshandlung folgten. Da ich standhaft blieb, wollte man mich am Ende der Haftzeit noch immer nicht gehen lassen. Am letzten Tag meiner Haft brachte man mich in die Gehirnwäsche-Einrichtung Shenzhen. Dort musste ich weitere sechs Monate Haft und Folter ertragen.

Zwangsarbeitslager Tuanhe in Peking

Es war der Morgen des 1. Januar 2001, als ich den Platz des Himmlischen Friedens mit einem Transparent in der Hand und einer Fahne betrat. Das Transparent trug die Aufschrift „Falun Dafa ist gut“. Die Fahne, an einer Angelrute befestigt, zeigte die Schriftzeichen „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht“. Auch auf meiner Weste, die ich trug, standen diese Worte.

Ich war nur etwa 20 Meter auf den Platz gekommen und hatte mein Transparent noch nicht ausgerollt, da hielt mich eine Person in grüner Uniform an. Er fragte mich: „Bist du ein Falun-Gong-Praktizierender?“

„Ja.“

Sofort stieß er mich in ein Polizeiauto. Drinnen rief ich „Falun Dafa ist gut“, woraufhin der Polizist mir drei Mal mit einem Schlagstock auf den Rücken schlug.

Ich wurde ins Zwangsarbeitslager Tuanhe in Peking gebracht. Man erklärte mir, dass ich eineinhalb Jahre dort bleiben würde. Weil ich mich entschieden weigerte, Falun Dafa aufzugeben, wurde mein Aufenthalt sogar um ein Jahr verlängert. Insgesamt wurde ich zweieinhalb Jahre dort festgehalten.

Im Arbeitslager gab es Falun-Gong-Praktizierende unterschiedlichen Alters und aus verschiedenen Orten: ältere Pekinger, Schüler der Mittelschule aus Changchun und Studenten der Tsinghua Universität. Etwa die Hälfte der Inhaftierten waren Praktizierende.

Anfangs kam ich in die zweite Gruppe des Arbeitslagers. Dort gab es einen Hauptmann namens Li. Eines Tages schrieb ich das Jingwen von Meister „Über Dafa“ ab. Ich war gerade fertig, da packte er mich und nahm es mir weg. Diese Nacht hatte er Dienst. Er rief mich in sein Büro und befahl mir, mich auf eine lange Bank zu setzen. Er jedoch setze sich auf seinen Sessel, wo er dann einschlief. Etwa eine halbe Stunde später erwachte er, stand auf, kam an meine linke Seite, schlug mir drei Mal gegen die Schulter, kehrte dann zurück zu seinem Sessel und schlief wieder ein. Das Ganze wiederholte sich eine halbe Stunde später wieder. Er versetzte mir drei weitere harte Schläge gegen die Schulter.

Ein anderes Mal wurde ich von einem Häftling mehrere Tage lang gefoltert. Zu dieser Zeit war ich in der sechsten Gruppe. Er befahl mir, mich auf einem Hocker zu setzen, und setzte sich mir gegenüber. Dann trat er mir immer wieder kräftig gegen die Waden. Sieben Tage lang folterte er mich auf diese Weise. Meine Beine waren verletzt und blutig. Ich konnte nur noch langsam gehen und nicht stillstehen. Der Hauptmann lachte mich noch aus und fragte mich, warum ich so seltsam gehen würde.

Einmal verwehrte man mir sogar den Gang zur Toilette. Stattdessen schob mich der Häftling, der mich überwachte, unter das Bett, wo ich zwei Stunden ausharren musste, bevor er mir erlaubte zu urinieren. Aus Protest trat ich danach für sieben Tage in einen Hungerstreik.

Obwohl ich im Arbeitslager schlecht behandelt wurde, befürchtete ich nicht, krank zu werden. Während der zweieinhalb Jahre im Arbeitslager gab ich keinen Cent für ärztliche Behandlungen aus. Jeden Tag wiederholte ich die Gedichte aus Hong Yin und Artikel aus Essentielles für weitere Fortschritte von Meister Li Hongzhi. Ich blieb die ganze Zeit über gesund. Nur einmal in der gesamten Zeit bekam ich Fieber, erholte mich aber innerhalb von nur drei Tagen davon.

Es gab noch zehn andere standhafte Praktizierende, die wegen ihres Glaubens zu langen Haftstrafen verurteilt worden waren. Sie kamen aus Guangdong, Peking, Shanghai, Fujian und anderen Regionen. Ich erinnere mich an einen besonders mutigen Praktizierender, der „Falun Dafa ist gut“ rief, während er von zwei Häftlingen an den Armen gehalten wurde. Er hielt das zehn Tage lang durch.

Am 30. Juni 2003 endete schließlich nach zweieinhalb Jahren meine Zeit im Zwangsarbeitslager und ich kehrte nach Shenzhen zurück.

Zwangsarbeitslager Meilin

Weniger als ein Jahr war vergangen, es war im April 2004, da ließ mir die Polizei über meinen Sohn ausrichten, ich solle auf die Wache kommen. Ich ging hin und es folgte eine Durchsuchung meiner Wohnung. Schließlich nahmen sie mich fest und beschlagnahmten meine Dafa-Bücher.

Zunächst wurde ich in das Untersuchungsgefängnis Shenzhen Meilin gebracht. Man sperrte mich in eine Zelle, in der ich sieben Tage zubrachte. Als sie sahen, wie ich mich mit überkreuzten Beinen auf den Boden setzte, um aufrichtige Gedanken auszusenden, verlegten sie mich in eine andere Zelle.

Der Anführer dort hatte ein Drachen-Tattoo. Jeden Tag schlug und trat er mich. Ich versuchte durchzuhalten, doch nach zwei Monaten konnte ich seine Gewalt nicht mehr ertragen. Ich rief „Falun Dafa ist gut“ und „das Fa berichtigt das Universum, das Böse vollständig vernichtet“.

Am nächsten Tag wurde ich ins Zwangsarbeitslager Meilin in Shenzhen gebracht. Die nächsten drei Jahre verbrachte ich dort in Gefangenschaft.

Für meine Familie begann nun eine harte Zeit. Als ich zuvor im Zwangsarbeitslager Tuanhe festgehalten wurde, hatten wir noch Ersparnisse. So konnten wir mit Hilfe von Freunden den Schulbesuch meiner beiden Töchter weiterhin finanzieren.

Nun aber gingen mir meine Ersparnisse aus und meine Frau hatte keinen Job. Uns fehlte Geld und unsere Töchter konnten ihre Ausbildung nicht fortsetzen.

Ich schrieb ihnen in einem Brief, dass Falun Dafa das Buddha Fa sei und es nicht falsch sei, weiterhin fest an Falun Dafa zu glauben. Sie müssten nun ihren Lebensunterhalt alleine bestreiten. Eine Tochter besuchte eine Musikschule und die andere das Gymnasium.

Folter, weil ich das Fa rezitierte

Auch in diesem Arbeitslager hielt ich weiter daran fest, das Fa zu rezitieren. Einmal sahen aber die Insassen, dass sich meine Lippen bewegten, und riefen den Leiter, der sich das anschauen sollte.

Dieser fesselte mich mit Klebeband an einen Metallstuhl, den Stuhl aber befestigte er an einer Stange.

Ich rezitierte weiter das Fa. Als er sah, dass sich meine Lippen noch immer bewegten, klebte er meinen Mund zu. Nur meine Nase ließ er frei zum Atmen. Ich schloss die Augen, während ich über eine Stunde lang so gefesselt war.

Ich reagierte mit Protest, verweigerte es, mich zu melden, wenn ich hinein - oder hinausging. Ich weigerte mich, den Leiter zu grüßen, zu sprechen, Fragen zu beantworten, Dafa aufzugeben oder eine Vereinbarung zu unterzeichnen. Mehrmals schlug man mich, weil ich mich weigerte, dem Wärter zu antworten, wenn er uns aufrief. Nicht selten fesselte mich die Polizei an ein Metallgeländer und ließ mich über längere Zeit so stehen.

Einmal verbrachte ich 15 Tage in einem kleinen Badezimmer, wo mir das Essen zwischen den Gitterstäben hindurchgeschoben wurde. Es begann damit, dass mir zwei Polizisten plötzlich einen schwarzen Beutel über den Kopf stülpten, sodass ich nichts sehen konnte. Zwei Insassen hielten meine Hände fest und schoben mich vorwärts. Nachdem wir etwa hundert Meter gelaufen waren, stießen sie mich eine Treppe hinauf. Der schwarze Beutel wurde entfernt und ich stand in diesem kleinen Badezimmer. Dann zogen sie mich bis auf die Unterwäsche aus.

Ein anderes Mal saß ich auf einem Hocker und sandte aufrichtige Gedanken aus, um das Böse zu beseitigen. Dieses Mal hatte ich weder die Beine gekreuzt noch die Augen geschlossen oder eine Geste gemacht. Das machte ich sieben Tage durchgehend. Wann immer ich Zeit hatte, sandte ich aufrichtige Gedanken aus.

Tagelanges Schlagen, bis das Schlüsselbein gebrochen ist

Sie aber konnten es nicht ertragen und meldeten mich einem Beamten der Gruppe Acht. Der Beamte veranlasste die Insassen, mich zu schlagen. Nach einigen Tagen dieser Behandlung schien mein rechtes Schlüsselbein gebrochen zu sein. Als ich dem Leiter von meiner Verletzung berichtete, ignorierte er mich. Nachts hatte ich extreme Schmerzen. Erst nach 16 Tagen brachten sie mich schließlich ins Krankenhaus, wo eine Untersuchung ergab, dass mein rechtes Schlüsselbein tatsächlich gebrochen war.

Die Behandlung sollte im Polizeikrankenhaus Shenzhen stattfinden, doch ich weigerte mich und bat darum, die Falun-Gong-Übungen praktizieren zu dürfen, damit ich mich selbst erholen konnte. Das erlaubten sie nicht. So musste ich mich zwei Operationen unterziehen.

In den letzten drei Monaten der Haft im Zwangsarbeitslager wurde ich wegen meines festen Glaubens an Falun Dafa noch heftiger gefoltert. Die Polizei bestimmte sieben Häftlinge, die mich rund um die Uhr im Auge behielten. Jede Schicht dauerte acht Stunden, und jede Schicht waren zwei Insassen im Einsatz. 95 Prozent der Insassen im Zwangsarbeitslager Meilin waren Drogenabhängige. Die Polizei wählte die Schlimmsten unter ihnen, um mich zu schlagen. Wenn ein Häftling es schaffte, einen Praktizierenden zum Aufgeben zu veranlassen und seine Unterschrift auf der Verzichtserklärung war, konnte er eine dreimonatige Verkürzung der Haftzeit bekommen.

Folter: bewegungsloses Verharren auf einem Hocker

Wieder zwangen sie mich, jeden Tag auf einem kleinen Plastikhocker zu sitzen. Kein bisschen durfte ich mich bewegen. Ich musste von 5:30 bis 2 Uhr am nächsten Morgen dort sitzen und konnte nur dreieinhalb Stunden schlafen. Mein Körper hatte ständig Schmerzen, und jeder Tag erschien mir wie ein Jahr.

Während ich auf dem Hocker saß, wurde mir befohlen, mich nicht zu bewegen. Wenn meine Hände sich auch nur ein wenig bewegten, schlugen sie mich; wenn ich nicht gerade saß, schlugen sie mich. Manchmal schlugen sie mich sogar, wenn ich meine Augen für ein paar Sekunden schloss.

Zwei der Insassen hatten Stöcke in eine Zeitung eingewickelt. Wenn sich mein Körper ein wenig bewegte, schlugen sie mir auf den Rücken. Ich kann mich nicht erinnern, wie oft sie mich jeden Tag schlugen. Oft hörte ich meinen Rücken knacken, wenn ich versuchte, gerade zu sitzen. Ich hatte Schmerzen beim Gehen und Bücken. Mein Rücken war schwer verletzt.

Als ich einmal auf einem Hocker saß – mit Pantoffeln an den Füßen –, kam ein neuer Beamter und stellte sich auf meinen Fuß. Genauer gesagt, er stellte sich mit seinem rechten Fuß auf meinen großen Zeh, während sich sein linker Fuß in der Luft befand. Er aber trug Lederschuhe. Mit seinem ganzen Gewicht stand er so auf meinem Zeh und drehte den Fuß noch dabei. Dadurch löste sich der Nagel meines großen Zehs – ich hatte große Schmerzen.

Gehirnwäsche

Eine Zeit lang waren sie wie Dämonen. Sie klebten das Bild von Meister Li auf den Boden, stellten einen Hocker auf das Bild und zwangen mich, mich darauf zu setzen. Als ich mich weigerte, kamen sieben von ihnen und trugen mich auf den Stuhl, während sie mich schlugen.

Ein anderes Mal befahlen sie mir, vor einem Fernseher zu sitzen, und zwangen mich, mir Videos anzusehen, die Falun Dafa diffamierten. Wenn ich nicht hinsehen wollte, schlugen sie mich. Wenn meine Augen nicht auf den Fernseher gerichtet waren, schlugen sie mich auch.

Sie zwangen mich auch, Aufnahmen zu hören, die Falun Dafa diffamierten – ich musste einen Kopfhörer tragen. Als ich mich weigerte, umzingelten sie mich, packten meine Hände, hielten meinen Kopf fest und setzten mir die Kopfhörer gewaltsam auf.

Schlafentzug

Ohne Schlaf in der Nacht schaffte ich es nicht, tagsüber wach zu bleiben. Sie schlugen mich, wann immer ich ein wenig einnickte. Manchmal durfte ich aufstehen und in der Zelle herumlaufen. Einmal war ich so müde, dass ich umfiel und gegen die Wand stieß.

Während der Arbeit war es mir untersagt, den Platz zu verlassen. Verließ ich meinen Platz ohne ihre Erlaubnis, schlugen sie mich. Sie erlaubten mir nicht, die Toilette zu benutzen, bis Urin und Kot herauskamen, dann erst erlaubten sie mir, auf die Toilette zu gehen, um mich zu reinigen. Als ich fertig war, übergossen sie mich oft mit eiskaltem Wasser. Diese Art Folter erlebte ich jeden Tag.

Es war zehn Tage vor meiner Entlassung, als die Polizei einen Häftling zu mir brachte, der behauptete, seine Handflächen seien wie Äxte. Und er habe damit bereits etwa sieben Praktizierende zum Aufgeben gezwungen. Er sagte, dass niemand in der Lage sei, seine Schläge zu überleben, also wären sie gezwungen gewesen, sich umerziehen zu lassen und zu unterzeichnen.

Sie brachten mich in den dritten Stock. Besagter Häftling fragte mich, ob ich mich umerziehen lassen und unterzeichnen würde. Ich ignorierte ihn. Daraufhin schlug er mir mit seiner rechten Hand auf die linke Seite meines Gesichts, während ich auf einem kleinen Hocker saß. Er schlug mich mehrmals und ich fiel jedes Mal nieder, stand aber auch jedes Mal wieder auf.

Sieben Tage vor meiner Entlassung kam dieser Häftling wieder. Er las die Verzichtserklärung erneut vor und fragte mich, ob ich sie unterschreiben würde. Ich ignorierte ihn wieder. Danach schoben mich mehrere Häftlinge in eine Ecke, in der es keine Überwachungskameras gab, und schlugen mich erneut.

Wegen der brutalen Schläge war mein Gesicht geschwollen und mit Blasen übersät, mein Zahnfleisch blutete, meine Zähne waren lose. Mein Kopf schmerzte und ich hatte Schwierigkeiten beim Essen. Ich sprach mit dem Leiter und dem Ausbilder und bat um ein Treffen mit dem Staatsanwalt des Zwangsarbeitslagers. Ich wollte den Häftling verklagen. Sie redeten sich heraus und hinderten mich daran, den Staatsanwalt zu treffen. Schließlich sagten sie dem Häftling, er solle sich bei mir entschuldigen. Während der gesamten drei Jahre im Zwangsarbeitslager Meilin litt ich unter enormen Schmerzen.

Als ich endlich entlassen wurde, kam ich sofort in die Gehirnwäsche-Einrichtung Shenzhen. Während der ersten Tage erklärte ich dem Personal dort die wahren Umstände von Falun Dafa. Später weigerte ich mich zu sprechen. Sie konnten nicht mit mir umgehen und mussten mich freilassen. Nach sechs Monaten konnte ich nach Hause zurückkehren.

Während der sechs Jahre, in denen ich grausam verfolgt wurde, überlebte ich das Böse und bewahrte die Würde des Dafa mit meinen aufrichtigen Gedanken.

Ich bin dankbar, dass Dafa mich mit einem unnachgiebigen Willen ausgestattet hat. Ich werde nie in der Lage sein, Buddhas grenzenlose Gnade zurückzahlen zu können.