Groll beseitigt – Güte entsteht

(Minghui.org) Lange Zeit wollte ich meine Mutter gut behandeln, konnte es aber nicht, egal wie sehr ich mich auch anstrengte. Ich schaute nach innen und suchte tief nach der Ursache. Zum Schluss fand ich sie – Groll, tiefer Groll. Woher kam dieser Groll? Aus innerlicher Unausgeglichenheit, also aus Neid.

Als ich klein war, war ich krank. Meine Mutter suchte aber nicht sehr engagiert nach Heilungsmöglichkeiten. Das führte dazu, dass ich später viel Leiden ertragen musste und starke Minderwertigkeitskomplexe hatte. Seit ich mich erinnern konnte, zog meine Mutter immer andere Kinder vor und verachtete mich. Manchmal sagte sie verletzende Worte zu mir. So sah unsere Schicksalsverbindung in diesem Leben aus.

In einem Traum sah ich, dass meine Mutter mich im Vorleben in eine Zelle mit Wasser eingesperrt hatte. Ich war gefesselt und saß in der dunklen Zelle mit tiefem schmutzigem Wasser. Wenn der Traum wahr ist, dann sind meine unerklärliche Angst und mein großer Groll gegenüber meiner Mutter in diesem Leben nicht weiter verwunderlich. Wenn die Wut hochkam, biss ich zwar meine Zähne zusammen, machte ihr aber innerlich viele Vorwürfe.

Vom Standpunkt des Kosmos ist alles gerecht

Ich forderte von mir, den Groll loszulassen. Aber je angestrengter ich ihn ablehnte, desto stärker wurde er. Es war wirklich so, dass ich das Gefühl weder unterdrücken noch beseitigen konnte. Der Groll kam wie ein Sturm. Wenn ich für einen kurzen Moment nicht aufpasste, tauchte er auf. Dann wurde ich wie meine Mutter aufbrausend, schimpfte wütend und zitterte dann vor Wut.

Was sollte ich tun? Ich rezitierte ein ums anderen Mal das Fa des Meisters:

„Ein böser Mensch ist böse aufgrund des Neides.Aus Egoismus und Ärger beklagt er sich über sogenannte Ungerechtigkeiten.

Ein gütiger Mensch ist immer barmherzig.Ohne Beschwerde und Hass hält er die Leiden für Freude.

Ein erleuchteter Mensch ist frei von Eigensinn.Ruhig beobachtet er die Menschen auf dieser Welt, die durch die Illusion verwirrt sind.“ (Li Hongzhi, Ebenen der Gesinnung, 25.09.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Nach und nach erkannte ich Folgendes: Aus meinem Blickwinkel, mit den Grundsätzen der gewöhnlichen Menschen betrachtet, denke ich, dass man mich ungerecht behandelt habe. Deshalb beschwere ich mich über den Himmel und über die Menschen. Vom Standpunkt des Kosmos, mit den Grundsätzen des Karmas betrachtet, ist alles gerecht. Die innere Unausgeglichenheit, das Selbstmitleid, der Neid, die Wut und die Vorwürfe sind alles Erscheinungen der Dämon-Natur.

Der Meister sagte:

„Die Dämon-Natur der Menschen ist Boshaftigkeit. Sie zeigt sich im Töten, Stehlen, Rauben, Egoismus, häretischen Gedanken, Hervorrufen von Zwistigkeiten, Anstiftung, Verbreitung von Gerüchten, Neid, Bösartigkeit, Wahnsinn, Faulheit, Blutschande usw.“ (Li Hongzhi, Buddha-Natur und Dämon-Natur, 26.08.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

In meiner Einstellung zu meiner Mutter zeigte ich diese Dämon-Natur. Wie konnte ich mit so einer starken Dämon-Natur die Buddha-Natur herauskultivieren? Die Buddha-Natur und die Dämon-Natur sind wie Feuer und Wasser: Wenn die eine zunimmt, wird die andere kleiner. Wenn die Dämon-Natur nicht beseitigt wird, erscheint keine Buddha-Natur. Wenn der Groll nicht beseitigt wird, entsteht keine Gutherzigkeit. Nur wenn man auf sein Herz achtet und die Dämon-Natur beseitigt, kann es für alles eine glückliche Lösung geben.

Der Meister sagte:

„Die Kultivierung zum Buddha dient dazu, deine Dämon-Natur zu beseitigen und deine Buddha-Natur zu kräftigen.“ (Li Hongzhi, Buddha-Natur und Dämon-Natur, 26.08.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Wenn die bösartigen Gesichtszüge meiner Mutter wieder vor meinem geistigen Auge erschienen, sagte ich mir: „Vergiss ihre schlechte Seite!“ Jedes Mal, wenn meine Mutter wieder aufbrauste und etwas Verletzendes sagte, erinnerte ich mich daran, dass ich das Schimpfen leichtnehmen sollte. Mein Herz schmerzte und manchmal stiegen mir Tränen in die Augen. Manchmal konnte ich es nicht mehr aushalten und weinte laut. Oft strengte ich mich an, um die Störungen zu beseitigen.

Im Himmel gibt es keinen Groll

Als ich einmal durch den Groll gewaltige Kopfschmerzen bekam, hörte ich in mir eine Stimme: „In deinem diesmaliges Leben geht es nur darum, den Groll durch Kultivierung zu beseitigen.“ Ich verstand: Wenn ich den Groll nicht beseitigen kann, ist dieses Leben umsonst. Im Himmel gibt es keinen Groll. Wer Groll im Herzen hat, kann nicht zur Buddha-Welt gehen. Kann ein Mensch mit Groll in den Himmel kommen? Kann ich mit Groll gegenüber meiner Mutter die Vollendung erreichen und Buddha werden? Wer Groll hat, kann nur in die Hölle gehen und in jener leidvollen Umgebung niederknien.

Durch ununterbrochenes Fa-Lernen lehnte ich mit Entschlossenheit die negativen Gefühle ab. Mit der Zeit verblassten die schmerzhaften Erinnerungen und die Dämon-Natur in mir wurde immer weniger.

Danach beurteilte ich Dinge nicht mehr zu extrem und betrachtete auch nicht mehr nur die schlechte Seite meiner Mutter. Tatsächlich hatte sie viele gute Eigenschaften. Sie war sehr selbständig und arbeitete ausgezeichnet. Sie war auch in der Kindererziehung erfolgreich. Sie erinnerte uns immer wieder: „Sei dankbar, auch wenn jemand uns nur einen kleinen Gefallen getan hat.“ Und: „Man soll die Zeit nutzen, über eigene Fehler nachzudenken, anstatt über andere zu lästern.“

Ich erkannte auch, dass meine Mutter nicht daran schuld war, dass ich in diesem Leben so viel Leid durch Krankheiten hatte. Das lag am Karma, das ich verschuldet hatte, das hatte mit meiner Mutter gar nichts zu tun. Sie hatte mich groß gezogen und viel für mich geopfert. Aber ich hatte dies alles vergessen und ihr gegenüber nur Groll übrig gehabt. War das nicht ein Zeichen von Dämon-Natur?

Jetzt erkenne ich, dass die Natur des Menschen gutherzig ist. Dämonische Eigenschaften wie Groll sind nur Schmutz, der die Natur verdeckt. Wenn man seine Dämon-Natur beseitigt, kann man sich von diesem Schmutz reinigen, dann kommt die wahre Natur zum Vorschein. Man kann andere verstehen, verzeihen, Nachsicht üben und man kann Dinge auf aufrichtige Weise betrachten. Die Beseitigung der Dämon-Natur und die Kultivierung von Barmherzigkeit unterstützen sich gegenseitig.

Das Arrangement der alten Mächte

Ich verstehe auch, dass die wahren Gründe für das Unwohlsein eines Kultivierenden nicht die Boshaftigkeit und das Schimpfen der anderen ist, sondern der eigene Groll. Es gab einmal einen Mann, der bei einem gutherzigen Menschen nach Dao fragte. Der gutherzige Mann antwortete nur: „Kein Groll.“ Der Mann dachte zunächst, dass er nicht die Wahrheit gesagt habe. Später erkannte er aber, dass es die Wurzel für den Weg zum Buddha und Dao war. Seitdem fragte er sich jeden Tag, ob er noch Groll habe. Ein Buddha kann Groll auflösen, ein Dao hat keinen Groll. Wenn man sich wirklich kultiviert, muss man den Groll beseitigen. Wenn man sich über den Himmel und die Menschen beklagt, dann bleibt man ein gewöhnlicher Mensch.

Nachdem ich den Groll mit der Zeit beseitigt hatte, sah mein Erscheinungsbild viel barmherziger aus. In meiner Familie wurde es harmonisch, uns ging es finanziell immer besser und die Wohnung fühlte sich auch wärmer an. Auch meine Mutter sah nicht mehr immer nur unzufrieden aus. Sie lächelte und kritisierte viel seltener. 

Wenn der Groll beseitigt ist, kann das Buddha-Licht bei mir zu Hause erstrahlen.

Der Meister sagte:

„Wenn deine Gutherzigkeit aufgetaucht ist, wirst du sehr gütig mit allem umgehen. Schon auf den ersten Blick zeigst du dich sowohl im Inneren als auch im Äußeren sehr gutherzig. Jetzt wird dich niemand mehr schikanieren.“ (Li Hongzhi, Falun Gong, 2016)

Nachdem sich der Groll wie Rauch aufgelöst hatte, erkannte ich, dass das alles im Grunde genommen ein Arrangement der alten Mächte gewesen war. Sie hatten unsere Knoten im Vorleben und die viele Streitigkeiten in diesem Leben arrangiert. Außerdem hatten sie arrangiert, dass ich die Fehler meiner Mutter viel stärker wahrnahm und der Groll in mir größer wurde. Tatsächlich haben die Kultivierenden seit Beginn der Kultivierung mit Groll nichts mehr zu tun. Sie sollen über die gewöhnlichen Menschen hinausgehen. Als Falun-Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung haben wir mit den Menschen nichts zu tun, außer sie zu erretten. Wir sollen uns erst recht nicht über sie beklagen.

Wenn ich den Groll nicht losgelassen hätte, würden die alten Mächte das als Grund nehmen, die Schwierigkeiten zu vergrößern und eine Trennung zwischen uns zu erzeugen. Sie könnten daraus sogar meine Verfolgung planen. Auch die gewöhnlichen Menschen sagen, dass Groll Unheil verursachen kann. Als Kultivierende müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass Groll eben ein Anzeichen der dämonischen Natur ist.

Den Groll entdecken

Der Groll kann in verschiedenen Arten erscheinen und ist nicht leicht zu erkennen. Manche Mitpraktizierende beschweren sich über ihre Verwandten. Sie können nicht aufhören zu klagen und werden krank. Sie nehmen den Hass sogar mit ins Grab. Manche beschweren sich über ihren Vorgesetzten. Sie sind wütend und können keine harmonischen Beziehungen aufbauen. Manche können den Polizisten nicht verzeihen. Das führt dann noch zur schlimmeren Verfolgung. Manche Praktizierende beschweren sich übereinander, was schließlich zur Verfolgung führt. Die alten Mächte sind die Verursacher der Verfolgung. Wenn ein Praktizierender Groll hat, ist das eine Lücke, die sie ausnutzen können. Wenn wir rechtzeitig über uns nachdenken und den Groll beseitigen, wird die Kultivierung viel einfacher sein und die Schwierigkeiten nehmen ab.

Man hat Groll, weil man die anderen nicht verstehen, ihnen nicht verzeihen und keine Nachsicht üben kann. Das liegt daran, dass man nicht ausreichend nach innen schaut. Solange noch Groll da ist, gibt es noch Konflikte und Kämpfe. Das heißt, die Dämon-Natur hat uns dann noch im Griff. Wenn wir wütend sind und Menschen die Fakten von Falun Dafa nahebringen, werden die Menschen die Wut wahrnehmen, anstatt Barmherzigkeit. Es könnte sogar sein, dass wir dann dem Ruf des Buddha-Fa schaden und die Zukunft der Lebewesen ruinieren.

Mehr Groll bedeutet weniger Barmherzigkeit, dann kann man die Lebewesen nicht erretten. Wenn wir den Groll durch Kultivierung beseitigen, wird die Gutherzigkeit entstehen. Dann kann man die Lebewesen wirklich erretten.

Das ist mein persönliches Verständnis. Ich bitte die Mitpraktizierenden, mich auf barmherzige Weise zu korrigieren.