Unternehmer und sein Fahrer wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu Gefängnis verurteilt

(Minghui.org) Zwei Bürger der Stadt Guiyang, Provinz Guizhou sind wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] zu Gefängnisstrafen verurteilt worden. Es handelt sich um Zhou Xiaochao, einen unter den Ortsansässigen sehr bekannten Unternehmer, und Shi Denglin, Zhous Fahrer und Armee-Veteranen.

Die Verhaftung

Die beiden Männer wurden am 7. Juli 2017 auf der Fahrt durch den Kreis Guiding, etwa 80 Kilometer von Guiyang entfernt, angehalten und verhaftet. Sie waren ins Visier der Polizei geraten, als Beamte sie verdächtigten, Pseudo-Basisstationen zu benutzen, um Massen-SMS über Falun Dafa zu senden. Es gab jedoch keine Beweise dafür, dass die beiden Männer die Stationen, die die Polizei im Auto der beiden entdeckte, tatsächlich benutzt hatten.

Nach der Festnahme unterzog die Polizei die beiden Männer einem zweitägigen Marathon-Verhör ohne Schlaf. Sie versuchte, ihnen Geständnisse abzuringen, was gegen das Gesetz verstieß. Zhou trat danach in einen einwöchigen Hungerstreik, um gegen die Misshandlung zu protestieren.

In jener Nacht gingen über 30 Polizeibeamte der Kreispolizei von Guiding, der Stadtpolizei von Guiyang, der Polizeistation von Bihai und des Sondereinsatzkommandos des Büros für öffentliche Sicherheit der Provinz Guizhou zu Zhous Elternhaus und beschlagnahmten dort ein paar Taschen mit Falun-Dafa-Büchern.

Dies ist nicht das erste Mal, dass Zhou und Shi für ihren Glauben ins Visier der Verfolger geraten waren. Shi war 2001 zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Auch Zhou war in der Vergangenheit mehrfach wegen seines Glaubens verhaftet worden.

Ungereimtheiten in der Anklage – Anwälte widerlegen Beweise

Zhou und Shi hatten ihren Gerichtstermin am Vormittag des 25. April 2018. Nur drei von Zhous und Shis Familienmitgliedern durften an der Verhandlung teilnehmen, während Beamte der öffentlichen Sicherheit den Rest des Publikums ausmachten.

In der Anklage hieß es, drei verschiedene Unternehmen hätten bezeugt, dass Zhou und Shi Textnachrichten über Falun Dafa verschickt hätten. Die Firma Chongqing Electronics behauptete, dass die beiden Männer mehr als 290.000 Textnachrichten an mehr als 240.000 ihrer Nutzer versendet hätten. Das Elektronikunternehmen Qiannanzhou behauptete, dass 190.000 Texte an mehr als 190.000 Personen verschickt worden seien. Das Mobilfunkunternehmen Qiannanzhou erklärte, drei seiner Sendeanlagen mit mehr als 1.000 Nutzern habe solche Texte erhalten.

Die Anwälte fragten, warum die drei Unternehmen so unterschiedliche Zahlen angegeben hätten. Die Staatsanwältin Xu behauptete, dies sei auf unterschiedliche statistische Methoden zurückzuführen.

In der Anklage hieß es auch, dass die Angeklagten am 7. Juli 2017 um 14:45 Uhr an drei verschiedenen Orten beim Versenden von Texten erwischt worden seien. Die Anwälte fragten, wie es möglich sei, dass die beiden Angeklagten an drei verschiedenen Orten gleichzeitig auftreten konnten. Die Anwälte wiesen auch darauf hin, dass ihre Mandanten an diesem Tag gegen 14:30 Uhr verhaftet worden seien und dass es unmöglich gewesen sei, dass sie in Polizeigewahrsam Nachrichten hätten versenden können.

Xu hatte darauf keine Antwort. Später rief sie zwei Zeugen der Staatsanwaltschaft auf: Wu Xin und Luo Zhenshan (beide Techniker der Drahtlosbehörde Qiannanzhou). Diese sagten aus, sie hätten Zhou und Shi der Polizei gemeldet, als sie entdeckten, dass die beiden Botschaften über Falun Dafa verschickten. Yao Feng, der stellvertretende Leiter der Polizeistation von Guiding, ordnete bald darauf die Verhaftung von Zhou und Shi an.

Wu und Luo konnten jedoch nicht erklären, wie sie herausgefunden hatten, dass es Zhou und Shi waren, die die Texte verschickten.

Staatsanwältin Xu behauptete, dass insgesamt fünf Personen, die die Textnachrichten über Falun Dafa erhalten hatten, die Botschaften fotografiert hätten. Die Verteidiger argumentierten, dass jedes Beweisstück der Staatsanwaltschaft laut Gesetz zwei Zeugen haben müsse. Jedes der fünf Bilder habe jedoch nur einen Zeugen.

Die Anwälte und ihre Mandanten beantragten, die Beweise der Strafverfolgung von einem Dritten überprüfen zu lassen, aber Richter Luo wies den Antrag zurück. Am 18. Mai 2018 verurteilte er Zhou zu fünfeinhalb Jahren und Shi zu fünf Jahren Gefängnis. Zhou legte gegen seine Strafe Berufung ein und trat aus Protest erneut in einen Hungerstreik.

Urteil aufrechterhalten – seit Oktober 2018 sind beide Männer im Gefängnis

Siebzehn Tage, nachdem Zhou in den Hungerstreik getreten war, wurde er zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht. Die Ärzte waren überrascht, als sie feststellten, dass er noch gesund war. Sie weigerten sich, ihn einer Zwangsernährung zu unterziehen.

Die Wärter des Untersuchungsgefängnisses brachten Zhou dann in ein „Medizinisches Zentrum“ zur Behandlung von Magersucht und setzten ihn einer Elektrotherapie aus, woraufhin er das Bewusstsein verlor. Noch heute leidet er an Komplikationen, die auf diese Misshandlungen zurückzuführen sind. Später erfuhr er, dass viele Menschen ihr Leben verloren, als sie ein zweites Mal dieser Elektrotherapie ausgesetzt wurden.

Das örtliche Berufungsgericht entschied am 30. September 2018, das Urteil von Zhou aufrechtzuerhalten, ohne eine Anhörung durchzuführen. Zhou und Shi wurden am 11. Oktober in das Gefängnis von Duyun eingeliefert.

Zhous Eltern durften ihn besuchen, nachdem das Gefängnis festgestellt hatte, dass sie keine Falun-Dafa-Praktizierenden sind.

Hintergrund: Ein herausragender Unternehmer

Nachdem Zhou sein Studium an der Universität für Finanzen und Wirtschaft in Tianjin abgeschlossen hatte, arbeitete er als Lehrer am Finanz- und Handelskolleg in der Stadt Zunyi, Provinz Guizhou. Dort wurde er für drei aufeinander folgende Jahre als „Vorbildlicher Mitarbeiter“ ausgewählt.

Im Jahr 2001 wurde Zhou verhaftet, nachdem er nach Peking gegangen war, um sich dort für Falun Dafa einzusetzen. Er musste daraufhin eineinhalb Jahre Zwangsarbeit ableisten. Nach seiner Entlassung nahm er seine Lehrtätigkeit 2003 wieder auf, musste aber 2004 Freistellung beantragen, nachdem ihn die Polizei immer wieder schikaniert hatte. Im Jahr 2005 arbeitete Zhou dann bei Yonyou Software.

Zhou wurde Geschäftsführer seiner beiden Unternehmen, die er 2006 gegründet hatte. Um die traditionelle chinesische Kultur zu fördern, richtete Zhou 2010 eine Kultur-Website ein. Im Jahr 2011 entwickelte er Software für die lokale Stadtregierung von Guiyang.

Zwischen 2008 und 2013 schickte die Polizei jedoch zwei Spione in seine Unternehmen und stahl die Geschäftsgeheimnisse seines Unternehmens, was für einige Zeit zu enormen finanziellen Verlusten führte.

Im November 2016 vertrat Zhou eine Gruppe von herausragenden Technologieunternehmern und reiste zur Schulung in die Vereinigten Staaten. Als er im Juli 2017 verhaftet wurde, konnten viele Projekte, an denen er beteiligt war, nicht fortgesetzt werden. Das führte zu finanziellen Verlusten für die Region.

Früherer Bericht:

Zwei Praktizierende seit über fünf Monaten in Gewahrsam


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.