Aus Marokko: Wie sich meine Umgebung veränderte, als ich meine Anhaftungen losließ

(Minghui.org) Ende 2017 zogen wir, mein Ehemann und ich, aus beruflichen Gründen nach Marokko. Mein Mann ist ebenfalls Falun-Dafa-Praktizierender.

Anfangs war ich nicht so recht damit einverstanden, dass wir in Marokko lebten. Die neue Umgebung war für mich nicht einfach. Mir wurde klar, dass ich ständig mit meinen Anschauungen konfrontiert war und meine Einstellung in vielerlei Hinsicht ändern musste.

Ein Jahr nach dem Umzug wurden mir viele Dinge klarer. Ich habe manche Herausforderungen gemeistert und sehe jetzt, dass der Umzug nach Marokko das Beste war, was mir passieren konnte. Dank der gütigen Arrangements von Meister Li konnte ich viele meiner Anhaftungen erkennen und infolgedessen beseitigen.

„Das heißt, dass das worauf du verzichtest, etwas Schlechtes ist und nur so kannst du zum Ursprung, zum Wahren zurückkehren.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 219)

In der neuen Umgebung kamen viele meiner verborgenen Gedanken zum Vorschein, die nicht mit den Prinzipien des Universums – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – übereinstimmen. Ich beschuldigte zum Beispiel gern andere, hatte eine vorgefertigte Meinung, wie sich andere Menschen (Praktizierende und Nicht-Praktizierende) verhalten sollten, und verglich sie gern miteinander. Ich machte es mir auch gern bequem. Meine Umgebung und das Verhalten der anderen Leute zeigten mir diese Anhaftungen. Ich hatte das Gefühl, dass die Menschen in Marokko mich kritisch beurteilten, weil ich eine Fremde war. Deshalb fühlte ich mich ein bisschen wie im Feindesland und wusste nicht, was die unangenehmen Blicke bedeuteten. Außerdem fand ich, dass die Dienstleistungen im Land nicht auf dem Niveau waren, das ich erwartete, und beschwerte mich innerlich ständig darüber.

Ich weiß jetzt, dass dies überhaupt nicht die Realität war, die sich um mich herum zeigte, und dass es eine falsche Projektion durch meine eigenen Gedanken war.

„Alles in deinem Raumfeld wird von dem Bewusstsein deines Gehirns gesteuert …“ (ebd. S. 354)

Später bemerkte ich, dass die Leute in Marokko meinen Mann nicht auf die gleiche Weise behandelten wie mich. Sie lächelten ihn immer an und benahmen sich in seiner Gegenwart sehr freundlich. Nach einiger Zeit begann ich mich zu fragen, warum sie sich mir gegenüber anders verhielten. Was machte ich falsch?

Als ich nach innen schaute, wurde mir klar, dass ich selbst die Ursache dafür war. In meinen Gedanken verurteilte ich andere, war verschlossen und behandelte sie nicht freundlich und respektvoll. Über diese Erkenntnis war ich schockiert und wollte mich unbedingt ändern. Als ich mich veränderte und mich an die Prinzipien des Universums anglich, änderte sich auch meine Umgebung. Die Leute auf der Straße fingen an, mich zu grüßen, lächelten mich an und waren sehr offen und freundlich. Dadurch ergaben sich viele Gelegenheiten, sie über die wahren Umstände von Falun Dafa und über die Verfolgung durch die Kommunistische Partei Chinas aufzuklären. Ich hatte die Möglichkeit, das Fa auf die Art und Weise zu bestätigen, von der der Meister spricht.

Dann wurde ich als Mitglied von mehreren Organisationen in Marokko akzeptiert. Menschen mit Schicksalsverbindung, die auf Falun Dafa warteten, traten in mein Leben. 

Mein Mann und ich kaufen regelmäßig Obst und Gemüse auf dem Markt ein. Wir sind dort gut bekannt und gehören sozusagen dazu. Eine Marktfrau, bei der wir einkaufen, sagt jedes Mal mit einem strahlenden Lächeln zu mir, dass ich sehr nett sei. Alle sind sehr freundlich zueinander. Sie gehen nicht wie Konkurrenten miteinander um, sondern unterstützen und helfen sich gegenseitig.

Anfang letzten Jahres besuchte ich einen Französischkurs. In Casablanca sprechen fast 90% der Menschen Französisch. Damit ich ihnen die wahren Umstände erklären konnte, musste ich eine neue Sprache lernen. Nach zwei Monaten konnte ich die wahren Umstände auf Französisch erklären. Ich glaube, der Meister hat mir dabei geholfen. Mein Wunsch war, die Lebewesen zu erretten – das hat bestimmt dazu beigetragen.

Wenn unser regulärer Französischlehrer ein paar Tage Urlaub nahm, vertraten ihn andere Dozenten. Ich nutzte diese Gelegenheit, um ihnen die wahren Umstände bezüglich Falun Dafa zu erklären. Die Reaktionen waren sehr positiv. Nur einmal stieß ich auf Schwierigkeiten. Eines Tages hatten wir eine Lehrerin, die sich in meinen Augen gemein und sehr unangenehm und arrogant verhielt. Sehr negative Gedanken tauchten in mir auf. Das trennte mich von den Prinzipien des Universums. So war es mir nicht möglich, ihr die wahren Umstände zu erklären.

Als ich nach Hause kam, war ich ganz unglücklich darüber. Ich hatte diese einmalige Gelegenheit, auf die sie wahrscheinlich schon lange gewartet hatte, nicht genutzt. Das kam alles nur wegen meiner Anhaftungen. Tatsächlich spiegelte ihr Verhalten genau meines wider. So benahm ich mich nämlich anderen Menschen gegenüber, wenn ich mit etwas nicht zufrieden war. Anstatt mich sofort zu korrigieren, verstrickte ich mich in negative Gedanken über sie. Ich fühlte mich tief im Inneren sehr traurig und schämte mich. Ich bat den Meister, dieser Frau noch einmal zu einer Begegnung mit Falun Dafa zu verhelfen. Ich wollte nicht, dass sie meinetwegen die Chance verpasste.

In der folgenden Woche ging ich zum Unterricht und war entschlossen, mein Bestes zu geben. Ich nahm mir vor, nach innen zu schauen, um das Fa zu bestätigen und die wahren Umstände zu erklären, unabhängig davon, wer der Dozent war. Als ich das Klassenzimmer betrat, sah ich eben diese Dozentin. Es war niemand da, nur wir beide. Ich kann nicht mit Worten beschreiben, wie sehr mich die große Barmherzigkeit des Meisters berührte.

Die Dozentin erzählte mir, dass sie an diesem Tag unsere Klasse unterrichte, weil sie etwas mehr Zeit in ihrem Stundenplan habe. Ich sagte, dass mich das sehr darüber freuen würde. Sie fragte mich, was ich in meiner freien Zeit sonst so mache. Ich antwortete, dass ich bei verschiedenen Aktivitäten zur Verbesserung der Menschenrechtssituation in China teilnähme. Dann erklärte ich ihr die wahren Umstände und gab ihr einen Flyer über Falun Dafa sowie eine Origami-Lotusblume. (Ich hatte immer einige Lotusblumen in meiner Tasche, falls jemand neu in unsere Klasse kam.) Später sagte sie während des Unterrichts vor allen Mitschülern, dass es eine großartige Sache ist, so etwas zu tun. Mir kamen die Tränen und ich dankte dem Meister von ganzem Herzen.

Nichts, was ein Praktizierender tut, um Lebewesen zu retten, gehört zu den gewöhnlichen Dingen

Seit Beginn meiner Kultivierung habe ich mit meinem introvertierten Charakter und meiner Anhaftung an Bequemlichkeit gekämpft. Bei der Aufklärung der Menschen ist das nämlich oft ein Hindernis. Ich lernte nicht gerne neue Leute kennen, aß nicht gern mit den Kollegen meines Mannes zu Abend und machte auch nicht gern bei Gruppenaktivitäten mit. Ich rechtfertigte das, indem ich sagte, all diese gewöhnlichen Aktivitäten seien Zeitverschwendung, stattdessen bliebe ich lieber zu Hause und würde mich kultivieren. Aber eigentlich war ich einfach nicht in der Lage, mein Ego und meine Anhaftung an Bequemlichkeit zu beseitigen. Dann hätte ich die Gelegenheit nutzen können, um die wahren Umstände zu erklären.

Eines Tages bat mich mein Mann, ihn zu einem Abendessen mit seinen Kollegen zu begleiten. Ich dachte lange darüber nach. Schließlich wurde mir klar, dass es an der Zeit war, die Dinge aus der Sicht einer Praktizierenden zu betrachten. Ich sollte es als eine Gelegenheit erkennen, die wahren Umstände zu erklären. Also sagte ich zu. Im Laufe des Abends sprachen wir über verschiedene Themen. Plötzlich wandte sich ein Kollege an mich und bat mich, allen mehr über die Kultivierung von Falun Dafa zu erzählen – er wusste bereits, dass wir Falun-Dafa-Praktizierende sind. Mein Mann und ich erklärten allen Anwesenden die wahren Umstände über die Verfolgung von Falun Dafa und beantworteten tiefgehende Fragen zur Kultivierung. Zwei Kollegen notierten sich den Namen des Hauptwerkes  Zhuan Falun von Li Hongzhi. Sie wollten es gleich in derselben Nacht noch lesen. Seitdem weigere ich mich nicht mehr, an sogenannten gewöhnlichen Ereignissen teilzunehmen. Ich versuche, das Beste daraus zu machen, nämlich das Fa zu bestätigen.

Im Sommer nahm ich mit den Kollegen und Vorgesetzten meines Mannes an einer Feier zum erfolgreichen Abschluss eines Projekts teil. Als der Kellner mich fragte, welchen Cocktail ich wolle, sagte einer seiner Kollegen sofort, dass ich keinen Alkohol trinken würde, weil ich Falun Dafa praktiziere. Das bot wiederum die Gelegenheit, den Menschen, die mich noch nicht getroffen hatten, die wahren Umstände zu erklären.

Eines Tages beschlossen wir, mit einer Gruppe von Freunden zum Strand zu gehen. Zum Abschluss machten wir gemeinsam die Falun-Dafa-Übungen.

Diese Erfahrungen erinnerten mich daran, dass nichts, was ein Praktizierender unternimmt, um Lebewesen zu erretten, eine gewöhnliche Sache ist.

„Das heißt auch, diese Formen in der Menschheit sind nicht etwas, was die Gottheiten haben möchten. Die Gottheiten wollen, dass du diese Formen nutzt, um dich zu erhöhen. Wenn du es schaffst, diese Formen zu nutzen, um dich zu erhöhen, so bist du dabei, das Fa und die Gottheiten zu bestätigen und Lebewesen zu erretten. Ist das nicht so?“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Los Angeles City, 25.02.2006)

Die restliche Zeit gut nutzen

Der Chef meines Mannes kündigte gegen Oktober 2018 an, dass sie meinen Mann befördern würden. Später erfuhren wir, dass die neue Position viele Reisen durch Afrika mit sich bringen würde. Seine Vorgesetzten wollten, dass er zuerst nach Rom zurückging und von dort aus die neue Stelle annahm. Das bedeutete, dass wir Ende des Jahres nach Rom zurückkehren würden und meine Aufgabe in Marokko zu Ende wäre.

Ich begann, alles neu zu bewerten, was ich seit unserer Ankunft in Marokko erreicht hatte. Tief in mir spürte ich, dass ich meine Zeit nicht hundertprozentig effektiv genutzt hatte, ich hatte meine vorgeschichtlichen Gelübde nicht erfüllt. Es gab so viele Dinge, die ich hatte tun wollen, aber nicht getan hatte. Mein Herz war schwer und ich konnte nicht schlafen. Jeden Tag bat ich den Meister, unsere Zeit in Marokko zu verlängern. Ich versprach, das Beste daraus zu machen.

Nach einiger Zeit erhielt mein Mann die Beförderung, aber seine Vorgesetzten hatten entschieden, dass er von Marokko aus reisen könne. So konnten wir mindestens bis Ende des darauffolgenden Jahres in Marokko bleiben. Das war wie eine große Warnung des Meisters, dass alles zu Ende geht. Deshalb sollte ich nicht warten. Ich sollte jede Minute, die ich hier und jetzt hatte, voll nutzen, um meine vorgeschichtlichen Gelübde zu erfüllen.

Das Fa vom Fa her erkennen und mein Verständnis allmählich vertiefen

Das Fa-Lernen und mich dabei allmählich dem Fa anzugleichen und mit den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu messen, hat wesentlich dazu beigetragen, mein Verständnis zu vertiefen. Es wurde dadurch für mich einfacher, meine Anhaftungen zu erkennen und zu beseitigen.

„Da wir alle gekommen sind, um Dafa zu lernen, musst du dich als einen wahren Kultivierenden betrachten und du musst auf deine Eigensinne verzichten.“ (Li Hongzhi,  Zhuan Falun 2012, S. 3)

Ohne täglich das Fa zu lernen und den Blick nach innen zu richten, hätte ich keine positive Wirkung auf meine Umgebung ausüben können. Viele Lebewesen hätten dann ihre vorherbestimmte Chance zur Errettung verloren.

Ich schätze die Schwierigkeiten und Herausforderungen sehr, auf die ich im Laufe der Zeit traf. Durch sie konnte ich auf höhere Verständnisebenen in Bezug auf das Fa gelangen. Ich weiß, dass es wichtig ist, bei sich selbst zu beginnen und sich mit immer höheren Maßstäben zu messen. Auf diese Weise kann ich meine Umgebung verändern, was auch die Lebewesen aus meinem Bereich einschließt.

Mich bei der Arbeit für die italienische Minghui-Website kultivieren

Damals hat mir die Arbeit für die italienische Minghui-Website auch sehr geholfen. Ich hatte täglich mit den Erfahrungsberichten anderer Praktizierender zu tun. Für diese Tätigkeit musste ich ständig als Kultivierende an mir arbeiten und meinen Maßstab erhöhen. Je besser ich mich kultiviere, desto besser kann ich meine Arbeit erledigen. Ich nehme jede Kultivierungserfahrung an, auf die ich stoße, und schaue nach innen. Dadurch kann ich Lücken in meiner Xinxing finden und letztendlich in meiner Kultivierung vorankommen.

Bei jeder Übersetzung stelle ich eine Verbesserung in meiner Kultivierung fest. Es ist, als ob mich andere Praktizierende ständig unterstützen, wenn sie ihre Erfahrungen mit uns teilen. Ich finde es wichtig, dass ich mich mit den Problemfeldern meiner eigenen Kultivierung befasse. Dadurch wird mir klar, wie wichtig es ist, an diesem Projekt mitzuarbeiten. Ich schätze es, dass ich zum italienischen Übersetzungsteam gehöre. Durch diese Erfahrungsberichte verstehe ich meine Aufgabe als Praktizierende jetzt besser. Viele meiner Fragen wurden beantwortet, als ich mich mit den Maßstäben anderer Praktizierender beschäftigte. Es ist mir deshalb wichtig, weiterzumachen und von ganzem Herzen meine Übersetzungsarbeit zu verbessern. Die Erfahrungsberichte anderer Praktizierender haben mich motiviert, meinen eigenen Weg der Kultivierung aufzuschreiben. Das kann für andere hilfreich und positiv für unsere Kultivierungsumgebung sein.