75-Jährige insgeheim zu vier Jahren Gefängnis verurteilt

(Minghui.org) Liu Xuerong, 75, aus dem Bezirk Muping in der Stadt Yantai, Provinz Shandong ist im vergangenen Dezember insgeheim zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Sie war am 17. Juli 2018 von Zivilbeamten verhaftet worden, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa [1] auf dem Bauernmarkt im Bezirk Muping verteilt hatte. Polizisten durchsuchten sie und brachten sie dann ins Untersuchungsgefängnis der Stadt Yantai. Die Staatssicherheit, die Staatsanwaltschaft und das Gericht des Bezirks Muping verurteilten Liu danach insgeheim zu vier Jahren Gefängnis. Am 28. Dezember 2018 brachte man sie ins Frauengefängnis Jinan.

Mehrmalige Verhaftungen und Inhaftierungen

Liu war früher im Zementwerk des Bezirks Muping beschäftigt. Sie wurde mehrfach festgenommen und inhaftiert. Beamte der Staatssicherheit des Bezirks Muping durchsuchten mehrmals ihre Wohnung. Außerdem erpressten sie 4.000 Yuan [2] von ihr. 

Dazu im Folgenden einige weitere Details.

Oktober 2004: festgenommen und inhaftiert

Liu wurde im Oktober 2004 angezeigt, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte. Sie wurde verhaftet und auf der Polizeiwache Laishan festgehalten, wo man sie in Handschellen gefesselt jeden Tag etwa drei Stunden lang an einem Fensterrahmen aufhängte.

Folterillustration: An Handschellen aufgehängt

Oktober 2006: Während der Haft gefoltert

Im Oktober 2006 zeigte jemand sie erneut an, als Liu Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte. Sie wurde in der Polizeiwache der Stadt Ninghai im Bezirk Muping eingesperrt. Dort befahlen die Beamten ihr, sich hinzuknien, aber Liu weigerte sich. Daraufhin hielt man sie fest und schlug sie, dann fesselte man ihre Hände mit Handschellen. Zuerst wurde sie an Säulen und dann an einen Heizkörper festgebunden, und das die ganze Nacht lang.

März und Mai 2008: Unter Beobachtung

Im März 2008 fand der Nationalkongress und die politische Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes in Peking statt. Außerdem waren die Vorbereitungen für die Olympischen Spiele im August 2008 in Peking im vollen Gange. In dieser Zeit überwachten die Bezirksregierung Muping, die Polizeiwachen und die Staatssicherheit Liu 18 Tage lang rund um die Uhr. Sun Shumao und Ren Wenfu, zwei Wärter am Tor ihres Wohngebietes, hätten Liu sofort der Staatssicherheit gemeldet, wenn sie nach draußen gegangen wäre, und hätten zu ihrer Verfolgung Polizisten entsandt.

Am Morgen des 27. Mai 2008 sahen die Wärter Liu auf ihrem Dreirad wegfahren und meldeten es der Polizei. Die Wärter folgten ihr. Sie riefen immer wieder die Polizei an und berichteten, dass Liu unterwegs den Leuten von Falun Dafa berichte. Sie übertrieben und gaben anschauliche Beschreibungen. Daraufhin wurde Liu verhaftet und ihre Wohnung durchsucht. Sie blieb 30 Tage lang in Gewahrsam und erhielt eine Geldstrafe von 1.000 Yuan (ca. 130 Euro). Ihre Familie stand in dieser Situation unter enormer psychischer Belastung.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.
[2] Das sind umgerechnet ca. 530 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro.