Provinz Shandong: Großangelegte Verhaftungswellen im Shengli Ölfeld

(Minghui.org) Im Jahr 2018 haben zwei Verhaftungswellen gegen Falun-Dafa-Praktizierende aus dem Shengli Ölfeld in der Provinz Shandong stattgefunden. Dabei wurden insgesamt 21 Praktizierende festgenommen. Einen von ihnen hat man zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, fünf weitere befinden sich noch in Untersuchungshaft. Die anderen wurden wieder freigelassen. 

Das Shengli Ölfeld befindet sich bei der Stadt Dongying in der Provinz Shandong. Dongying liegt in der Nähe des Bohai-Meeres, dort wo der Gelbe Fluss in das Gelbe Meer mündet. Dieses Gebiet wird seit langem wegen seiner reichen Ölreserven geschätzt. Das Shengli Ölfield ist das zweitgrößte Ölfeld Chinas.

Groß angelegte Razzia im November 2018 

Bei einer groß angelegten Razzia am 24. November 2018 wurden über ein Dutzend Praktizierende aus Dongying verhaftet. Man verhörte sie und durchsuchte ihre Wohnungen. Von den 12 Praktizierenden sind Gao Hongwei (m), Zhang Aili (w), Wang Ziming (m) und Shang Zhaoxiang (w) noch in Haft.

Diese groß angelegte Razzia hatten die Behörden seit Juli 2018 geplant. Viele Praktizierende aus Dongying standen monatelang unter Beobachtung und wurden bis zu diesem Tag beschattet.

Beamte der Polizeistationen Dongying, Wenhui, Dongsanlu und der Polizeistation Bafenfabrik Shengli überwachten und verhafteten die Praktizierenden.

Einzelheiten über die Verhaftungen von Xia Deyun und ihren Angehörigen

Am 21. April 2018 brachte Xia Deyun ihre Eltern zur Bahnstation Dongying. Ihr Mann Wang Zhian, ihre Schwester Xia Dezhen und ihr Schwager Guo Shusen begleiteten sie. Nach einer gründlichen Leibesvisitation am Sicherheitskontrollpunkt wurden sie verhaftet. Dabei wurde eine externe Festplatte beschlagnahmt. Beamte der Polizeistationen in Jidi und Bindong durchsuchten die Wohnungen der beiden Paare.

Die vier Praktizierenden protestierten mit einem Hungerstreik gegen ihre Verhaftung. Einige Zeit später brachte man sie ins Krankenhaus Shengli. Dort wurden sie vom stellvertretenden Polizeichef Binhai und mehr als 20 Beamten überwacht und während des Hungerstreiks mehrmals verhört.

Wang Zhans gesundheitliche Zustand verschlechterte sich während des 40-tägigen Hungerstreiks dramatisch. Da die Behörden nicht für seinen Tod verantwortlich gemacht werden wollten, gewährten sie Wang und Xia Dezhen eine Haftaussetzung und ließen sie am 5. Juni 2018 frei.

Drei Wochen später wurde Wang von seiner Wohnung weggeschleppt und für eine weitere Woche eingesperrt. Wang Zhan ist leitender Ingenieurgeologe beim Shengli Ölfeld Forschungs- und Verwaltungszentrum. Bis zu seiner Verhaftung hatte er dort in einer hohen Position gearbeitet.

Ende Mai 2018 brachten Beamte Xia Deyun und ihren Schwager Guo Shusen in das Untersuchungsgefängnis Binhai. Xia wurde zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr verurteilt, die am 27. Mai 2019 endete. Xia Deyun war Ingenieurin an der Shengli Ölfeld Akademie für Geologie. Weil sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben, wurde sie gezwungen, in den Vorruhestand zu gehen.

Am 12. April 2019 fand der Gerichtstermin von Guo Shusen statt. Seine Frau durfte an der Verhandlung nicht teilnehmen. Richter Chen Zhongxia ließ sie vor Verhandlungsbeginn aus dem Gerichtssaal führen. Am Ende der Verhandlung vekündete das Gericht kein Urteil. Guo befindet sich weiterhin in Polizeigewahrsam. Guo ist Techniker bei der Shengli Ölfeld Shenga Gruppe.

Über ein Dutzend Falun-Dafa-Praktizierende festgenommen

Gao Hongwei arbeitet als Geschäftsführer in einem Unternehmen, das Wasser aufbereitet. Seine Frau ist Akupunkturärztin. Beamte der Staatssicherheitsabteilung verhafteten sie und durchsuchten anschließend ihre Klinik. Seit ihrer Entlassung wird sie beschattet und genauestens überwacht.

Gao Hongwei

Zhang Aili ist Krankenschwester im Ruhestand. Die 65-Jährige arbeitete früher im Zentralkrankenhaus von Shengli Ölfeld. Eines Tages stellte sie In der Wohnung eines Mitpraktizierenden druckte sie Informationsmaterialien über Falun Dafa. Beamte der Staatssicherheitsabteilung des Bezirkspolizeidezernats Dongying verhafteten die Praktizierende und durchsuchten ihre Wohnung. Sie wurde im Untersuchungsgefängnis der Stadt Dongying eingesperrt.

Zhang Aili

Die über 50-jährige Shang Zhaoxiang lebt in der Stadt Taian in der Provinz Shandong. Vor ihrer Verhaftung führte sie gemeinsam mit ihrem Mann Liu Mingguo ein kleines Reinigungsgeschäft. Der Laden wurde inzwischen geschlossen. Ihr Mann nahm eine befristete Tätigkeit auf einer Baustelle an.

Shang Zhaoxiang

Wang Ziming ist Wanderarbeiter in Dongying.

Wang Ziming

Weitere Verfolgungsfälle beim Shengli Ölfeld  

Zwei weitere Mitarbeiter des Unternehmens Shengli Ölfeld waren der fast 70-jährige Zhu Hengde und Shi Qiang. Beide wurden wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verfolgt. 

Zhu befindet sich im Ruhestand. Am 25. Oktober 2018 wurde er zu drei Jahren Gefängnis verurteilt und ist aktuell im Provinzgefängnis Shandong interniert. Er hatte sich geweigert, seinen Glauben an Falun Dafa aufzugeben. Er wird im Provinzgefängnis Shandong festgehalten.

Shi Qiang arbeitete bei Shengli Ölfeld im Transportwesen. Er wurde zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Dabei unterzogen die Beamten ihn auch einen Monat lang intensiver Gehirnwäsche. Danach befand sich Shi in einem schlechten gesundheitlichen Zustand, bis er am 17. Mai 2019 im Alter von 46 Jahren starb. (Weiteres dazu: Todesmeldung: Haft und Gehirnwäsche fordern das Leben eines 46-Jährigen)

Shi Qiang

Shi Qiang nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis und der Gehirnwäscheeinrichtung

Appell zur Freilassung der Praktizierenden

Immer mehr Menschen auf der ganzen Welt werden auf die widerrechtliche Verfolgung der Falun-Dafa-Praktizierenden in China aufmerksam. Neue Verhaftungen erfahren international Aufmerksamkeit. Heutzutage sind Falun-Dafa-Praktizierende von der internationalen Gemeinschaft weithin anerkannt. Praktizierende außerhalb Chinas nutzen verschiedene Situationen, um die Mitpraktizierenden in China zu unterstützen. Sie fordern die chinesische Regierung auf, widerrechtlich inhaftierte Falun-Dafa-Praktizierende in China unverzüglich und bedingungslos freizulassen.

Falun-Dafa-Praktizierende, die früher in Shengli Ölfeld gearbeitet haben, fordern die Freilassung der inhaftierten Praktizierenden aus der Region. Das Foto wurde am 16. Mai 2019 während der Parade in New York aufgenommen.

Gehirnwäsche-Einrichtungen im Shengli Ölfeld

Li Hongzhi, der Begründer des Falun Dafa, besuchte Dongying im Februar 1994. Dort gab er ein neuntägiges Seminar und unterrichtete seine Lehre. Falun Dafa und seine Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht haben sich seitdem von Mund zu Mund im ganzen Flussdelta verbreitet.

Im Jahr 1999 ordnete der damalige Staatschef und Vorsitzende des kommunistischen Regimes, Jiang Zemin, die Verfolgung von Falun Dafa an. Seitdem verfolgten die lokalen Behörden in Dongying Tausende Praktizierende.

Viele Parteifunktionäre, die aktiv an der Verfolgung von Falun Dafa beteiligt waren, erhielten dadurch eine höhere Position. Zhou Yongkang beispielsweise wurde schnell die drittmächtigste Person innerhalb der Partei. Er erlangte die Kontrolle über das Shengli Ölfeld, von dem es heißt, die wichtigste Geldquelle für Beamte in allen Positionen zu sein.

Die Gier nach Geld und Macht brachte die Parteifunktionäre in Dongying dahin, gnadenlos gegen Falun Dafa vorzugehen. Tausende Praktizierende wurden verhaftet, in Zwangsarbeitslager gebracht, zu Gefängnis verurteilt, von ihren Arbeitsplätzen entlassen, überwacht und schikaniert.

Die Gehirnwäsche-Einrichtung Shengli Ölfeld umfasst fast 1.000 Praktizierende. Dort gab es bisher elf Todesfälle als direkte Folge der Verfolgung. Über 200 wurden in Zwangsarbeitslager gesteckt oder zu Gefängnis verurteilt.

Mindestens sechs wurden in einer Psychiatrie untergebracht, wo sie gefoltert werden. Ihnen werden Medikamente injiziert, die das zentrale Nervensystem schädigen, und sie werden mit Elektroschlagstöcken geschockt.

Innerhalb des Systems in Shengli Ölfelds gibt es in Jishu und Shengcai je eine Gehirnwäsche-Einrichtung. Ihr Betrieb ist sehr teuer.

Gehirnwäsche-Einrichtung Jishu