Frau wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet – hilfebedürftiger Ehemann allein zurückgelassen

(Minghui.org) Eine Praktizierende aus der Stadt Changchun, Provinz Jilin, wurde wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] verhaftet. Ihr bettlägeriger Ehemann muss sich nun selbst versorgen.

Am 15. Juli 2020 brachen morgens gegen sechs Uhr Polizisten in Yu Ailis Wohnung ein. Sie durchsuchten jeden Winkel und beschlagnahmten über 90 Falun-Dafa-Bücher, einige Mobiltelefone, zwei Laptops, PC-Laufwerke und mehrere Abspielgeräte. Ein Plakat zu Falun Dafa und das Foto seines Gründers an der Wand wurden abgerissen. Yu Aili nahmen sie mit.

Am Nachmittag kamen zwei Polizisten nochmal in die Wohnung und wollten ihren Ehemann verhören. Er war verwirrt und nicht in der Lage, auf irgendeine Frage zu antworten. Als die Beamten zur Polizeiwache zurückgingen, sagten sie Yu, dass ihr Mann ein Geständnis abgelegt habe. Insbesondere habe er die mit ihr in Kontakt stehenden Praktizierenden benannt. Doch Yu ließ sich nicht täuschen und lehnte weiterhin jede Zusammenarbeit mit der Polizei ab.

Daraufhin versuchte die Polizei, Yu in die Haftanstalt Weizigou einzuliefern. Die Wärter lehnten die Aufnahme an zwei Tagen dreimal ab. Die Beamten wurden wütend und versuchten, Yu in eine dunkle Ecke zu zerren, um sie dort zu schlagen. Die Praktizierende lief schnell zu einem hellen Platz. Dort konnten die Leute sie sehen und sie konnte den Schlägen entkommen. Am Ende setzten die Polizisten sich gegenüber den Wärtern der Haftanstalt durch und erzwangen Yus Aufnahme.

Nach fünf Tagen Haft zwang man Yu zu einem Corona-Test. Am 21. Juli kam sie in die Haftanstalt Nr. 4 der Stadt Changchun. Aufgrund der harten Bedingungen dort leidet Yu jetzt an geschwollenen Beinen und an Mastdarm-Blutungen. Die Bezirksstaatsanwaltschaft Chaoyang genehmigte am 31. Juli die Verhaftung Yus. Nun erwartet sie eine Anklage.

Von der Opferrolle häuslicher Gewalt zur Rolle der Betreuerin

Früher wurde Yu von ihrem Mann oft geschlagen und beschimpft. Später ließ sich Yu scheiden.

Dann begann Yu, Falun Dafa zu praktizieren. Sie folgte den Prinzipien von Falun Dafa Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Sie lernte, die Sichtweise von anderen zu verstehen und wurde rücksichtsvoller. Seitdem besuchte sie regelmäßig ihre ehemalige Schwiegermutter und kaufte für sie Kleidung und Lebensmittel ein.

Später erlitt ihr ehemaliger Mann einen Schlaganfall. Es wurde bei ihm eine chirurgische Öffnung am knöchernen Schädel durchgeführt. Yu wollte sich um ihren Mann kümmern, obwohl er gelähmt war. Deshalb heiratete sie ihn wieder. Wegen der körperlichen Beschwerden war ihr Mann oft schlecht gelaunt; er verlor dann oft die Beherrschung und schrie Yu an. Bei jeder Mahlzeit verlangte er ein anderes Essen. Wenn er mit dem Essen nicht zufrieden war, warf er mit Dingen um sich. Yu bemühte sich, das Essen so zu verbessern, dass er es aß.

Wegen Schwierigkeiten nach dem Schlaganfall litt Yus Mann oft an Zuckungen und brach zusammen. Yu musste ihn dann hochheben und zu Bett bringen. Zudem litt er an Bluthochdruck. Mit der Zeit verschlechterte sich auch sein geistiger Zustand immer mehr.

Die Verfolgung von Mutter und Schwester

Yu war nicht die Einzige in ihrer Familie, die wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verfolgt wurde. Ihre Mutter Liang Deqin und ihre Schwester Yu Aiji praktizierten auch Falun Dafa. Im Jahr 2015 wurde ihre Mutter verhaftet und die Wohnung durchsucht. Der Grund für ihre Verhaftung war Liangs Strafanzeige gegen Jiang Zemin, den früheren Vorsitzenden des kommunistischen Regimes. Er hatte die Verfolgung der Falun-Dafa-Praktizierenden angeordnet.

Als Liang aus der Haftanstalt Shanyou freigelassen wurde, war sie aufgrund der erlittenen Verfolgung traumatisiert. Wann immer sie Schritte im Flur oder ein lautes Klopfen an der Tür vernahm, erschrak sie und brach zusammen.

Am 21. Januar 2016 wurde Yus Schwester zu drei Jahren Haft verurteilt. Als ihr Vater davon erfuhr, erlitt er einen Schlaganfall und starb. Nur eine Woche später ließ sich der Mann von ihrer Schwester scheiden, weil er nicht verfolgt werden wollte. Er nahm das gesamte Eigentum in Besitz. Als der Arbeitgeber von Yus Schwester sie im Gefängnis über ihre Kündigung informierte, traf sie ein weiterer Schlag. Das geschah kurz nach der Scheidung.

Yus Schwester wurde depressiv. Sie zog sich nach ihrer Freilassung zurück. Sie kann nicht mit Menschen zusammen sein und auch nicht arbeiten.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.