Ehemann einer Falun-Dafa-Praktizierenden fordert Freilassung seiner Frau – in offenem Brief

(Minghui.org) Eine 60-jährige Frauenärztin befindet sich seit ihrer Festnahme am 16. Juli 2020 in Haft, weil sie Falun Dafa [1] praktiziert.

Sun Fengxian wohnt im Kreis Nong´an in der Provinz Jilin. Als sie am 16. Juli 2020 zur Arbeit gehen wollte und die Wohnungstür öffnete, stürmten mehrere Polizisten herein. Sie durchsuchten die Zimmer und nahmen Sun in Gewahrsam. Nachdem die Staatsanwaltschaft Dehui Anklage erhoben und den Fall am 10. November an das Gericht Dehui weitergeleitet hatte, droht ihr nun ein Prozess.

Noch am selben Tag schrieb Suns Mann, Zhang Wei, einen offenen Brief an den Staatsanwalt und den Richter, indem er diese aufforderte, den Fall einzustellen und die Praktizierende freizulassen.

Zhang schrieb: „Meine Frau litt früher unter Migräne. Sie nahm so viele Schmerzmittel ein, dass sie schon nicht mehr wirkten. Zudem hatte sie Herzbeschwerden und einen unregelmäßigen Herzschlag. Wenn sie Migräne hatte, bekam sie Schmerzen in der Brust. Es fühlte sich an, als würde ein großer Stein auf ihrer Brust liegen, und sie konnte nur schwer atmen. 1999 erklärte uns ein Arzt, dass es keine Möglichkeit auf vollständige Heilung gebe – man könne nur mit Medikamenten unterstützen. Können Sie sich vorstellen, unter welchem Druck wir damals standen?

Dann begann meine Frau ebenfalls im Jahr 1999, Falun Gong zu praktizieren. Innerhalb eines Jahres waren ihre Kopfschmerzen vollständig verschwunden. Auch das Engegefühl in der Brust war weg. Es war einfach unglaublich! Seitdem musste sie nie mehr zum Arzt gehen. Sie war voller Energie und hatte nie ein Problem damit, die aus ihrem vollen Terminkalender resultierenden Aufgaben als Gynäkologin zu erfüllen. Die Veränderungen in unserem Leben waren für die ganze Familie spürbar.

Am 16. Juli um 7:30 Uhr wollte meine Frau gerade zur Arbeit gehen. Kaum hatte sie die Tür geöffnet, stürmten ein Dutzend Beamte herein. Sie suchten überall, zeigten aber keinen Durchsuchungsbefehl vor und ließen uns auch nicht zu Wort kommen. Sie nahmen unseren Computer und alles mit, was ihrer Meinung nach mit Falun Gong zu tun hatte, einschließlich der Bücher. Sogar mein Mobiltelefon wurde beschlagnahmt, obwohl ich nichts mit Falun Gong zu tun habe. Dabei blieb auch unsere Fernsehantenne nicht unberührt. Wo ist der Unterschied zwischen dem, was die Polizei getan hat, und einem Raubüberfall?

Wir beide wurden zum Verhör auf die Polizeiwache gebracht. Meine Frau war verängstigt und fühlte sich benommen. Sie begann, sich wieder krank zu fühlen. Man brachte sie auf die Krankenstation der Haftanstalt von Changchun und verlegte sie anschließend in die Haftanstalt Nong´an.

Meine Frau hat gegen kein Gesetz verstoßen. Es gibt keine rechtliche Grundlage für die Verfolgung. Die Verfassung schützt auch die Religionsfreiheit. Ich weiß, dass das Büro 610 [2] nie eine formelle Verfügung über die Verfolgung veröffentlicht hat, sondern diese nur mündlich angeordnet hat. Das taten sie, damit es keine Beweise gab. Wenn eines Tages die Wahrheit ans Licht kommt, werden diejenigen, die ihre Verfolgungspolitik ausgeführt haben, den Sündenbock für sie spielen.

Verehrter Herr Staatsanwalt und verehrter Herr Richter, ich bin davon überzeugt, dass Sie bei der Entscheidung über den Fall meiner Frau dem Gesetz folgen werden. Bitte, lassen Sie sie frei. Ich glaube daran, dass Menschen mit einem gütigen Herzen gesegnet werden.“

Früherer Bericht:

Nach Massenverhaftungen in der Provinz Jilin: 14 Falun-Dafa-Praktizierende weiterhin in Gewahrsam


[1] Falun Gong, auch Falun Dafa genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] Das Büro 610 ist eine außergesetzliche Sicherheitsbehörde, die die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden durchführt. Sie ist befugt, gesetzliche Anordnungen zu übergehen und ohne den Rechtsweg einzuhalten Falun-Dafa-Praktizierende zu verhaften.