Mit Richter in Wohnung eingedrungen – Gerichtsverhandlung vor Ort veranstaltet

(Minghui.org) Eine Frau aus der Stadt Qinhuangdao in der Provinz Hebei war am 6. April 2020 zu Hause, als Polizisten und Angestellte des Bezirksgerichts Haigang in ihre Wohnung eindrangen. Die Polizisten hielten ihren Sohn fest, während ein Richter die gerichtliche Anhörung ihres Falles durchführte.

Die Behörden hatten Yang Suhua wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] ins Visier genommen.

Am 13. April kamen die Justizbeamten erneut in Yangs Wohnung und gaben das Urteil bekannt. Sie wurde zu einer Haftstrafe von vier Jahren und einer Geldstrafe von 2.000 Yuan (ca. 260 Euro) verurteilt. Sie hatte zehn Tage Zeit, Berufung einzulegen (vom 13. bis 23. April 2020). Ihre Internierung war für den 24. April vorgesehen.

Ob Yang gegen das Urteil Berufung eingelegt hat oder ob sie ins Gefängnis gebracht wurde, ist noch ungeklärt.

Nach Auskunft ihrer Familie wurde Yang in den letzten Jahren ständig von der Polizei schikaniert. Die Behörden verurteilten Yang dermaßen eilig, weil sie ihren Fall beenden wollten, der seit 2016 lief.

Seit 2016 unter Hausarrest

Weil Yang mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte, hatte man sie angezeigt. Sie wurde am 29. August 2016 verhaftet. Aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands nahm das Untersuchungsgefängnis Qinhuangdao Yang nicht auf. Die Polizei ließ sie wieder frei und stellte sie unter Hausarrest.

Beamte der Polizeiwache von Duzhuang riefen Yang des Öfteren an. Anfang 2017 drängten sie Yang, zur Polizeiwache zu kommen, um einige Fragen zu beantworten.

Als sie einige Wochen später schließlich zur Polizeiwache ging, brachten sie Yang zur Staatsanwaltschaft des Bezirkes Haigang, damit sie dort die Anklageschrift unterschreiben sollte. Erst da bemerkte Yang, dass die Polizei das Verhörprotokoll von 2016 gefälscht und ihren Fall bei der Staatsanwaltschaft eingereicht hatte.

Am 14. März 2017 suchten zwei Polizeibeamte und zwei Personen der Staatsanwaltschaft Yang in ihrem Zuhause auf. Sie sagten ihr, dass ihr Fall an das Gericht weitergeleitet worden sei.

Am Morgen des 10. Mai 2017 wollten Polizisten Yang holen, um sie vor Gericht zu stellen. Als sie herausfanden, dass sie nicht zu Hause war, gaben sie auf.

Infolge der Schikanen und ihrer Angst vor einer Inhaftierung, verschlechterte sich Yangs Gesundheitszustand. Sie befand sich oft in einem fiebrigen Zustand und hatte Schwierigkeiten zu gehen.

Die Behörden setzten die Schikanen bis 2020 fort und beschlossen schließlich, sie trotz ihres schlechten Gesundheitszustands zu vier Jahren Haft zu verurteilen.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.