Wie eine Aufseherin die weiblichen Praktizierenden im Zwangsarbeitslager Hebei folterte

(Minghui.org) Die Sanktionierung von Menschenrechtsverletzern ist unter demokratischen Ländern zum Konsens geworden. Nach der Verabschiedung des Magnitsky-Gesetzes durch die USA im Jahr 2016 haben Kanada, Großbritannien und die Europäische Union mit ihren 27 Mitgliedsstaaten ähnliche Gesetze erlassen. Australien und Japan arbeiten ebenfalls an einem solchen Gesetz.

In Anlehnung an diese Gesetze haben Falun-Dafa-Praktizierende Listen von Tätern erstellt, die an der Verfolgung von Falun Dafa beteiligt sind. Jedes Jahr reichen sie mehrere Listen bei den demokratischen Regierungen ein und fordern, die aufgeführten Täter zu bestrafen.

Es folgt ein Überblick über die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden durch Liu Ziwei, einer ehemaligen Aufseherin im Arbeitslager der Provinz Hebei.

Informationen zur Täterin

Vollständiger Name: Liu (Nachname) Ziwei (Vorname)Geschlecht: weiblichLand: China

Titel oder Position

Liu war von 2001 bis 2007 Wärterin im Zwangsarbeitslager Baoding, bevor sie im Juli 2007 ins Frauenzwangsarbeitslager Shijiazhuang (auch bekannt als Frauenarbeitslager der Provinz Hebei) versetzt und dort zur Kommandantin befördert wurde. Das chinesische Arbeitslagersystem wurde 2013 offiziell abgeschafft.

Hauptverbrechen

Liu Ziwei war direkt an der Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden beteiligt. Zu den von ihr angewandten Methoden gehörten körperliche Bestrafung, Schläge, Vergewaltigung, Handschellen, Nadelstiche, Elektroschocks, Schlafentzug und das Herausreißen von Haaren. Die Folter führte dazu, dass Praktizierende verletzt oder behindert wurden. Manche starben sogar.

Ausgewählte Todesfälle

Li Ruiying

Die 54-jährige Li Ruiying lebte im Kreis Dingxing, Provinz Hebei. Sie wurde im Jahr 2003 verhaftet, weil sie Informationen über Falun Dafa veröffentlicht hatte. Später brachten Beamte sie für zwei Jahre ins Zwangsarbeitslager Baoding, wo sie einmal vier Tage lang gefesselt wurde. Im Jahr 2004 war sie vier Tage ans Bett gefesselt. Ihr wurden unbekannte Substanzen gespritzt und als Infusion verabreicht. Zudem wurde sie einer Zwangsernährung unterzogen.

Folter-Zeichnung: An ein Brett gebunden

Während Li gegen ihren Willen Infusionen verabreicht wurden, schlugen und schockten die Wärter sie mit Elektroschlagstöcken. Als sie dem Tode nahe war, wurde im September 2004 ihre Haft zur ärztlichen Behandlung ausgesetzt. Körperlich und mental schwer beeinträchtigt, erlitt Li schließlich einen Schlaganfall und starb am 19. Dezember 2005.

Folter-Nachstellung: Mit Elektroschlagstöcken geschockt

Zhao Ye

Am 8. Mai 2011 brachten Beamte die 42-jährige Zhao Ye aus dem Zwangsarbeitslager Kaiping ins Frauenzwangsarbeitslager Shijiazhuang. Zhao weigerte sich, Zwangsarbeit zu leisten. Daraufhin wurde sie von mehreren Wärtern der dritten Brigade gefoltert. Sie zwangen sie, den ganzen Tag in der Werkstatt zu stehen, bis alle mit der Arbeit fertig waren. Dann musste sie eine Woche lang auf einem kleinen Hocker in der Eingangshalle sitzen.

Vom 15. bis 17. August 2011 setzten die Wärter Lyu (Vorname unbekannt) und Liu Ziwei mehrere männliche Wärter ein, die die Praktizierende abwechselnd in getrennte dunkle Räume brachten, wo sie sie zwei Tage mit Elektroschocks und Schlägen malträtierten. Sie schnitten Zhao mit einer Metallklinge in den rechten Arm, was zu schweren Verletzungen und dauerhaftem Muskelschwund führte. Aufgrund von Durchfall und Unterernährung war Zhao dehydriert und fiel mehrmals in Ohnmacht. Einmal brach sie bewusstlos auf der Toilette zusammen.

Liu und andere Wärter folterten Zhao zunächst lange Zeit mit Elektroschlagstöcken, bevor sie Hochspannungsschlagstöcke einsetzten. Die Wärter schlugen die Praktizierende, sodass ihr ganzer Körper mit blauen Flecken übersät war. Zhao wurde zweimal von Liu persönlich schwer verletzt. Ihr Arm und ihre Schulter waren stark geschwollen. Sie konnte die Finger der rechten Hand nicht mehr biegen und ihre Hand nicht mehr bewegen. Lange Zeit war Zhao nicht in der Lage, sich richtig zu waschen. Um den Vorfall zu vertuschen, sperrten die Wärter Zhao in eine Isolationszelle und zwangen sie, mehr als zwei Wochen in der Eingangshalle zu stehen. Danach musste sie unbezahlte Arbeit verrichten.

Am 1. März 2012 war Zhao in einem lebensbedrohlichen Zustand. Daher erlaubte das Arbeitslager, dass sie im Sanitätsraum mit Infusionen behandelt wurde. Am 14. März erhielt Zhaos Familie die Nachricht, dass sie Zhao besuchen könnte. Als die Angehörigen beim Arbeitslager ankamen, befand sich Zhao in einem halb-bewussten Zustand und konnte sich nicht allein versorgen. Sie hatte anhaltendes Fieber von 40 Grad Celsius und wog nur noch 30 Kilogramm. Schließlich gewährte das Arbeitslager eine Haftverschonung, sodass die Familie Zhaos Pflege übernehmen musste. Kurz nach ihrer Heimkehr starb Zhao zu Hause.

Fälle von Folter

Die folgenden Fälle ereigneten sich alle im Frauenarbeitslager Shijiangzhuang.

1. Shi Zhenlou

Im Jahr 2002 zerrten mehrere Gefangene und Wärter, darunter Liu, Shi Zhenlou in einen kleinen Raum. Dort prügelten sie abwechselnd auf die Praktizierende ein, bis sie zu Boden fiel. Dann fesselten sie Shi an einen eisernen Stuhl und schlugen sie weiter. Zusätzlich versetzten sie ihr Elektroschocks. Dann verbanden sie ihr Augen und Mund und prügelten weiter auf sie ein. Aufgrund der heftigen Schmerzen wehrte sich Shi und kippte den Stuhl um. Die Folter dauerte von Nachmittag bis 2 Uhr morgens. Shis Gesicht war völlig entstellt, geschwollen und mit Blutergüssen übersät.

2. Gao Chulian

Am 25. Juli 2002 weigerte sich Gao Chunlian, Videos anzusehen, die Falun Dafa verleumdeten. Liu zog sie daraufhin in ein kleines Büro und fesselte sie mit Handschellen an einen Stuhl. Der Wärter Bai Jie befahl zudem, dass auch ihre beiden Beine an den Stuhl gefesselt wurden. In der Nacht war Gaos Körper von Moskitos übersät. Liu befahl mehreren inhaftierten Straftätern, Gao abwechselnd zu schlagen. Die Häftlinge packten sie an den Haaren und stießen sie mit dem Kopf mehr als 40 Mal gegen die Wand. Außerdem ohrfeigten sie sie über 100 Mal, wobei sie auch Mund und Kiefer trafen. Abwechselnd traten sie Gao gegen die Beine; Liu trat ihr in den Bauch. Gaos Haare lagen überall auf dem Boden herum, sie blutete aus Mund und Nase. Ihr Kiefer war gebrochen und ihr Gesicht geschwollen und entstellt. Nach den Schlägen hatte Gao starke Kopfschmerzen, selbst wenn sie ihren Kopf auf ein Kissen legte.

3. Chen Xiumei

Chen Xiumei wurde dreimal im Zwangsarbeitslager inhaftiert, weil sie ihren Glauben an Falun Dafa bewahrte. Die ersten beiden Male war sie im Zwangsarbeitslager Baoding, beim dritten Mal in Shijiazhuang.

Am 1. Oktober 2002 durchsuchten Wärter des Zwangsarbeitslagers Baoding die Habseligkeiten aller Insassen. Bei Chen fanden sie ein Falun-Dafa-Buch. Als ein Wärter ihr das Buch wegnahm, versuchte die Praktizierende, es wieder an sich zu nehmen. Daraufhin schlugen und traten Wärter und Gefangene auf Chen ein. Liu schlug ihr mit einem Schuh gegen den Kopf, sodass sie ohnmächtig wurde. Anschließend wurde Chen in einen anderen Raum getragen und an ein Bett gefesselt. Man spritzte ihr unbekannte Medikamente. Die Wärter, die keine medizinische Ausbildung hatten, stachen wahllos Nadeln in Chens Arme und Beine, sodass sie Blutergüsse davontrug. Als sie sich wehrte, prügelten die Wärter auf sie ein. Am Ende der Haft war sie abgemagert und mit Wunden übersät.

Am 19. Februar 2004 wurde Chen – an der Schwelle des Todes – vorzeitig freigelassen. Nach einer weiteren Verhaftung im Jahr 2007 wurde sie abermals ins Zwangsarbeitslager Baoding gebracht. Im März 2007 legten die Wärter sie aufs Bett und fesselten ihr Hände und Beine mit Handschellen an den Bettrahmen, sodass ihre Gliedmaßen vollständig ausgestreckt waren. An den Handgelenken bildeten sich durch die Handschellen Blasen, die eiterten. Ihre Hände schwollen an wie kleine Ballons. Chens Herz schlug schneller, ihr war schwindelig und sie konnte sich nicht konzentrieren. 18 Tage dauerte die Folter an.

Im Januar 2009 wurde Chen erneut verhaftet und ins Frauenzwangsarbeitslager der Provinz Hebei gebracht. Die Wärterin Liu veranlasste die Gefangenen, Chen komplett zu entkleiden und ihre Kleidung zu zerreißen. Ungefähr einen Wintermonat konnte Chen nur dünne Kleidung tragen. Da sich Chen weigerte, die Gefangenenuniform anzuziehen, stiftete Liu andere Häftlinge an, sie zu schlagen, zu ohrfeigen, an den Haaren zu ziehen und zu treten. Nach einer halben Stunde Prügel öffneten sie das Fenster, fesselten Chen mit Handschellen an einen Herzkörper und zwangen sie zu stehen. Die Folter endete gegen Mittag.

Einmal saß Chen auf dem Bett, als ihr Liu brutal an den Haaren riss. Die Praktizierende wehrte sich und hielt sich am Bett fest. Die Wärterin zog Chen daraufhin vom Bett und warf sie zu Boden, wobei sie ihr Haare herausriss. Dann wurde Chen hinausgeschleppt und über eine Stunde lang geschlagen, bis ihr Gesicht geschwollen und Liu erschöpft war. Nach der Tortur wurde Chen mit Handschellen an einen Heizkörper gefesselt.

Im Februar 2009 kettete Liu Chen über einen Monat lang mit Handschellen an ein Metallgeländer. Während dieser Zeit konnte Chen weder aufrecht stehen noch sitzen. Sie wurde nur losgebunden, wenn sie zur Toiletten musste oder Essen bekam. An einem Tag wurde ihr die Toilettenbenutzung auf zwei Besuche begrenzt, sodass sie sich in ihre Hose erleichtern musste. Liu ermutigte auch andere Gefangene, Chen nach Belieben zu verprügeln. Dadurch erlitt Chen Verletzungen an den Beinen und der Schulter. Eine Gefangene zerkratzte mit ihren zehn Fingern Chens Gesicht, wodurch sich Narben bildeten. Von einer Gefangenen wurde Chen geohrfeigt, bis ihr Gesicht entstellt war.

Am 23. März 2009 trat Chen aus Protest gegen die Verfolgung in Hungerstreik. Liu befahl den Gefangenen, die Praktizierende an Brust, Gesäß und im Intimbereich mit Elektroschocks zu foltern. Sie wurde geohrfeigt und getreten, sodass sie überall Blutergüsse hatte. Jeden Tag musste sie diese Folter erdulden. Am 23. April 2009 besuchte ihr Mann das Arbeitslager. Liu erzählte ihm, dass seine Frau psychische Probleme habe, und leugnete, sie geschlagen zu haben.

4. Li Yunxia

Im September 2004 weigerte sich Li Yunxia, Falun Dafa aufzugeben. Daraufhin wurde sie im Arbeitslager von den Wärtern mit allen erdenklichen Methoden gefoltert. Aus Protest gegen die Verfolgung trat Li in Hungerstreik. Die Wärter unterzogen sie einer Zwangsernährung, wobei sie ihre Arme nach oben ausstreckten und ihre Hände am Kopfende des Bettrahmens fixierten. Als Li einmal zur Toilette wollte, verbot Liu, ihr die Handschellen abzunehmen und versetzte ihr stattdessen Elektroschocks. Da sich die Praktizierende weigerte, an den Gefängnisübungen teilzunehmen, wurde sie gezwungen, auf dem Gelände herumzulaufen und durfte nicht schlafen. Sie wurde geschlagen, mit Elektroschocks gefoltert und mit Handschellen gefesselt, was dazu führte, dass sie nur noch undeutlich sprechen konnte und verzögert reagierte.

5. Gao Yuzhen

Im Juli 2001 las Gao Yuzhen im Zwangsarbeitslager gerade ein Falun-Dafa-Buch, als sie von einer diensthabenden Gefangenen überrascht wurde. Die Häftlinge zerrten sie in das Büro und verhörten sie. Liu und ein anderer Wärter stifteten zwei Gefangene an, Gao zu ohrfeigen. Als sie mit den Schlägen aufhörten, wurde Gao weiter verhört.

6. Lu Suhua

Im Juli 2008 wurde Lu Suhua dabei beobachtet, wie sie die Falun-Dafa-Übungen praktizierte. Daraufhin wurde sie von fünf oder sechs Wärtern zwischen einem Heizkörper und einem Fenster gefesselt. Unter den Personen waren auch die Wärterin Liu sowie die Gefangene Liu Juan. Lus Arm wurde extrem gedehnt. Die Wärterin Liu sagte: „Macht es ihr nicht zu bequem. Macht es so, dass sie weder aufstehen noch sich hinhocken kann.“ Die Praktizierende protestierte gegen die Folter und schrie: „Falun Dafa ist gut!“ Die Wärter versiegelten ihren Mund mit einem Handtuch und Klebeband. Anschließend schlugen die Wärterin sowie die Gefangene Lu so heftig ins Gesicht, dass sie fast eine Woche nicht mehr klar sehen konnte.

Mitte September zwang die Wärterin Liu die Praktizierende, die Gefangenenuniform anzuziehen. Andernfalls würde ihr der Zugang zur Toilette verboten, hieß es. Lu stellte daraufhin die Nahrungsaufnahme ein, um die Benutzung der Toilette zu vermeiden. Nach sechs Tagen schlug die Wärterin Lu derart, dass ihr linker Arm gebrochen war und sie unzählige Blutergüsse hatte. Lange Zeit konnte Lu ihren Arm nicht bewegen.

7. Zhang Yanchun

Zhang Yanchun ist eine ledige Praktizierende. Am 19. September 2008 zwang Liu sie, sich die Haare schneiden zu lassen. Als Zhang sich wehrte, zogen Liu und andere Wärter ihr die Kleidung aus und versetzten ihr 40 Minuten lang Elektroschocks, bis ihr Gesicht blass war und sie am ganzen Körper zitterte. Um das Verbrechen zu vertuschen, sperrten sie Zhang in eine kleine Isolationszelle, wo sie mit Handschellen an einen Heizkörper gefesselt wurde. 48 Stunden musste sie in derselben Position sitzen. In dieser Zelle musste sie essen und auch ihre Notdurft verrichten.

Am zweiten Tag zwang Liu Zhang, die Gefangenenuniform zu tragen. Als sie diesen Befehl ignorierte, schlug Liu ihr ins Gesicht, das bereits stark geschwollen war. Liu schlug so lange zu, bis sie erschöpft war. Zhangs Gesicht war daraufhin völlig entstellt. Außerdem befahl Liu zwei Gefangenen, Zhang komplett zu entkleiden, sie zu schlagen und sexuell zu missbrauchen. Sie rissen ihr Haare am Kopf und im Intimbereich aus. Bei einer Gelegenheit durchbohrte Liu Zhangs Arme mit einem scharfen gezahnten Metallgegenstand, sodass sie am Arm – neben den Narben von den Elektroschocks – zahlreiche kleine Löcher davontrug. Aus den Wunden sickerte Blut, das auch eine Rolle Toilettenpapier nicht stoppen konnte.

8. Wang Lixia

Am 25. September 2008 wurde Wang Lixia für ihren Glauben mit einem Jahr Frauenzwangsarbeitslager Shijiazhuang bestraft. Als die Wärter ihr befahlen, die Gefangenenuniform anzuziehen, widersetzte sie sich. Zwei Gefangene entkleideten sie und zogen ihr die Uniform an. Dann sperrten sie sie in einen überwachten Raum.

Eines Tages wurde Wang bei den Falun-Dafa-Übungen entdeckt. Liu und eine andere Wärterin brachten sie in einen geheimen Raum. Dort zogen sie die Vorhänge zu und verprügelten sie brutal. Als Wang durch die Schläge zu Boden fiel, zog Liu sie an den Haaren hoch und schlug ihr mit einem Schuh ins Gesicht und auf den Kopf. Die andere Wärterin versetzte ihr Elektroschocks an Genitalien, Brüsten und dem restlichen Körper. Die beiden Frauen hörten erst damit auf, als sie erschöpft waren.

Nach der Folter war Wangs Gesicht blutverschmiert und ihre Kleidung völlig von Blut durchtränkt. Um ihre Taten zu vertuschen, wechselte Liu schnell Wangs Kleidung und sperrte sie in einen Beobachtungsraum. Dann fesselten sie ihr die rechte Hand an einen hohen Bettrahmen und entzogen ihr zwei Tage und Nächte lang den Schlaf. Wang war gezwungen, mit gefesselten Händen zur Toilette zu gehen. Später durfte sie wenigstens in der Nacht ohne Handschellen schlafen. Diese Tortur dauerte etwa einen Monat.

Immer wenn Wang die Übungen machte, schlug Liu ihr mit einem Schuh ins Gesicht und auf den Kopf. Durch die häufigen Schläge war Wangs Gesicht so geschwollen, dass sie ihre Augen nicht mehr richtig öffnen konnte; überdies rissen sie ihr büschelweise die Haare heraus.

Als sich Wang eines Tages weigerte, Zwangsarbeit zu leisten, zogen ihr Liu und die Gefangene Zhu Liying die Baumwolljacke aus und schlugen ihr mit ihren Schuhsohlen auf den Rücken. Wangs gesamter Rücken lief schwarz-lila an. Später musste Wang eine ganze Nacht lang in einer sehr kleinen Zelle verbringen.

Außerdem wies Liu zwei Gefangene an, sie zu überwachen. Die Essensration pro Tag bestand aus einem Brötchen und zwei Tassen Wasser. Die Toilette durfte sie nur zweimal am Tag besuchen. Aus Protest gegen die Verfolgung trat Wang in Hungerstreik und wurde zwangsernährt. Sie magerte von über 70 auf weniger als 35 Kilogramm ab. Als sie kurz vor dem Tod stand, kam sie frei.

9. Liu Binglan und Liu Li

Im November 2008 wurden Liu Binglang und Liu Li über längere Zeit in Isolationszellen gefangen gehalten, weil sie keine Zwangsarbeit leisten wollten. Sie wurden mit Handschellen ans Bett gefesselt und von der Wärterin Liu sowie Gefangenen geschlagen. Da sie nicht zur Toilette durften, erleichterten sie sich in die Hose. Die Folter dauerte einen halben Monat. Als sie aus den Zellen freigelassen wurden, konnten sie ihre Arme nicht mehr bewegen.

Vom 3. bis 12. November 2008 fesselte die Wärterin Liu die Praktizierende Liu Li mit Handschellen an ein Fenster und einen Herzkörper. Anschließend versetzte sie ihr Elektroschocks an Brustwarzen und Kopf, bis ihr Gesicht zertrümmert und die Nase gebrochen war. Das Blut tropfte auf ihren Bauch und den Boden. Durch die Folter verlor Liu Li ihr Gehör. Ihre Augen tränten, sodass sie schlecht sehen konnte. Zudem litt sie unter Kopfschmerzen. Gesicht, Hände und Beine waren geschwollen. Die linke Körperseite fühlte sich kalt an. Ihre Hände waren verkrampft und sie konnte nur schwer atmen. Da im Arbeitslager eine ärztliche Versorgung unterblieb, hinterließen die Verletzungen eine bleibende Narbe auf der linken Gesichtshälfte.

15 Tage später wurden die beiden Praktizierenden geschlagen, getreten und mit Elektroschocks gefoltert, weil sie sich geweigert hatten, die Bettlaken für Liu zu waschen.

10. Feng Xiaomei

Ab Mai 2009 befahl Liu den Gefangenen, Feng Xiaomei am Schlafen zu hindern und sie die ganze Nacht stehen zu lassen. Die Gefangenen ließen sie stundenlang in der Lotusposition mit übereinander gelegten Beinen sitzen und trampelten dann auf ihren Beinen, Knien und Knöcheln herum. Feng schrie vor Schmerzen. Weil ihre Beine durch die Folter stark geschwollen waren, konnte sie danach nicht gehen. Liu zwang sie, die ganze Nacht zu stehen, ohne dass sie schlafen oder zur Toilette durfte.

Liu sagte zu ihr: „Ich will nicht, dass du stirbst. Ich will nur, dass du leidest.“ Liu verbot Familienbesuche und ließ Feng nicht duschen. Infolge der andauernden Misshandlungen bekam Feng stark blutenden Stuhlgang und wurde extrem schwach. Trotzdem musste sie täglich 500 Versandtaschen mit Metallverschlüssen herstellen. Wenn sie nicht fertig wurde, mussten sie und ihre ganze Gruppe zur Strafe stehen.

11. Wang Haixu

Wang Haixu ist eine ledige Praktizierende. Liu entkleidete Wang und stiftete andere Gefangene an, sie zu schlagen und ihr Arme und Beine zu verdrehen. Liu hatte auch die Idee, Wang vergewaltigen zu lassen. Dazu rief sie einen Wärter herbei und sperrte ihn zusammen mit Wang in einen kleinen Raum ein.

12. Chen Jianhua

Chen Jianhua lebt in Shijiazhuang. Im Arbeitslager wurde sie oft von den Ausbildern geschlagen. Zwei von ihnen brachten sie in den Waschraum und vergewaltigten sie mit einer Zahnbürste im Zeitraum Juli 2008 bis Juli 2009.

13. Xie Cuixia und Luo Meiling

Als Xie Cuixia und Luo Meiling sich weigerten, an den Gefängnisübungen teilzunehmen, ließ Liu sie zu sich ins Büro bringen. Liu packte Xie an den Haaren und stieß sie mit dem Kopf gegen die Wand. Danach schlug sie Luo, versetzte ihr Elektroschocks und trat ihr in den Bauchraum, sodass sie inkontinent wurde.

14. Feng Ruixue

Feng Ruixue war Universitätsprofessorin. Wegen ihres Glaubens wurde sie im Zwangsarbeitslager Shijiazhuang eingesperrt. Am 15. August 2011 riefen Liu und andere Wärter Feng und vier weitere Praktizierende aus ihren Zellen. Sie brachten sie in einen Raum, wo sie 40 Minuten mit Elektroschocks gequält wurden. Gleichzeitig wurden sie gefragt, ob sie bereit seien, Zwangsarbeiten zu leisten und Loblieder auf die Kommunistische Partei Chinas zu singen. Die Praktizierenden weigerten sich. Feng wurde mit Elektroschocks gefoltert und geschlagen, sodass Gesicht, Arme, Beine und Füße mit dunklen Blasen übersät waren. Noch am selben Nachmittag wurde sie von Liu erneut geschockt und geschlagen.

15. Geldstrafe wegen des Besitzes von Falun-Dafa-Büchern

Am 16. November 2008 forderte Liu alle Falun-Dafa-Praktizierenden auf, sich nach dem Mittag in der Eingangshalle zu versammeln. Zur gleichen Zeit durchsuchte ein Wärter das Bett jeder Praktizierenden nach Falun-Dafa-Büchern. Als sie keine finden konnten, unterzogen sie die Praktizierenden einer Leibesvisitation. Schließlich wurde in einer Zelle ein Falun-Dafa-Buch gefunden. Daraufhin wurden zehn Praktizierende mit einer Geldstrafe von je 50 Yuan (rund 7 Euro) und neun weitere Praktizierende mit je 250 Yuan (etwa 34 Euro) Geldstrafe belegt. Praktizierende aus einer anderen Zelle sollten eine Geldstrafe von je 190 Yuan (rund 26 Euro) bezahlen.

16. Zhang Junmei, Meng Shufang und Liu Yuekun

Am 21. August 2008 riss Liu den Praktizierenden Zhang Junmei, Meng Shufang und Liu Yuekun die Kleidung vom Leib; auch ihre Unterwäsche wurde zerschnitten. Lange Zeit mussten sie nackt dastehen. Am nächsten Tag schlug Liu die drei nacheinander und riss ihnen dabei viele Haare aus. Ihre Schläge waren derart brutal, dass die drei im Gesicht Blutergüsse hatten und die Augen kaum öffnen konnten.


[1] Der „Magnitsky Act“ ist ein Gesetz, das Personen, die sich einer Verletzung der Menschenrechte schuldig gemacht haben, die Einreise untersagt und die Regierung dazu berechtigt, deren Bankkonten einzufrieren.