Die Anhaftung entdeckt, sich nicht von materiellen Vorteilen trennen zu wollen

(Minghui.org) Als ich einmal mit einer Praktizierenden einkaufen ging, verglich sie ständig die Preise und sagte, dass die Produkte in diesem Supermarkt billiger seien als in anderen. Ich war nicht ihrer Meinung und dachte: „Ich möchte nicht überall die Preise vergleichen.“

Bei mir zu Hause erblickte die Praktizierende meine Frontlader-Waschmaschine und meinte, sie hätte auch eine, benutze sie aber selten, weil sie Wasser verschwende. Ich erwiderte: „Sie verschwendet kein Wasser. Und warum willst du nur wenig Wasser verbrauchen?“

Nachdem sie gegangen war, dachte ich darüber nach, warum sie sich nur ungern von bestimmten materiellen Dingen „trennte“. Obwohl es mir diesbezüglich nicht so ging wie ihr, hatte ich wahrscheinlich in anderen Bereichen meines Lebens ähnliche Probleme, sonst hätte ich ihre Anhaftung nicht vor Augen geführt bekommen. So begann ich, auf die Geschehnisse in meinem Umfeld zu achten.

Eines Tages saß ich in meinem Auto und wartete auf zwei Praktizierende, die gerade einkaufen waren. Plötzlich hörte ich ein lautes Geräusch. Eine Frau hatte ihre Autotür geöffnet, so dass sie gegen mein Auto gestoßen war. Ich wollte nachsehen, ob meinem Auto etwas passiert war, und überlegte, ob ich sie zurechtweisen oder im Schadensfall um Schadenersatz bitten sollte. Ein gewöhnlicher Mensch hätte sich so verhalten, aber ich unterließ es. Schließlich blieb ich im Auto sitzen und sah zu, wie sie wegfuhr, und dachte nicht weiter über den Vorfall nach.

Ein paar Tage später bemerkte ich zufällig einen schwarzen Kratzer an meinem Auto. Er befand sich in der Frontpartie. Dem Kratzer nach zu urteilen, konnte ich es nicht gewesen sein. Dann fiel mir die Frau auf dem Supermarktparkplatz ein, die mit ihrer Tür gegen mein Auto gestoßen war, und ich regte mich sehr über den Schaden auf. Bald darauf erkannte ich meine Anhaftung an materielle Dinge und dass ich mich nicht von ihnen „trennen“ wollte.

Ich wusste, dass ich die materiellen Dinge loslassen musste, war aber nicht dazu imstande und fühlte mich weiterhin unwohl. Nur mit Hilfe des Fa würde ich es wirklich loslassen können. Vielleicht schuldete ich der Frau vom Supermarkt noch etwas aus einem früheren Leben und es war an der Zeit, es ihr zurückzuzahlen. Mit diesem Gedanken fühlte ich mich wohler.

Doch kurz darauf tauchte das Problem erneut auf und ich fühlte mich wieder unwohl. Nach meinem Verständnis der Fa-Prinzipien wäre mein Eigensinn nicht aufgedeckt worden, wenn die Frau mein Auto nicht angefahren hätte. Wie hätte ich die Anhaftung sonst loswerden können? Ich sollte der Frau also danken! Als ich das begriff, ärgerte ich mich nicht mehr. Mein Herz war ruhig und ich dachte nicht mehr an den Kratzer. Sogleich befand ich mich auf einer anderen Ebene.

Ich erinnerte mich an die Worte des Meisters:

„Aber das ist Kultivierung; was ist denn aus ,lückenlos‘ geworden? Es gibt keine Kleinigkeiten.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Westen der USA 2015, 16.10.2015)

Die Dinge, die passieren, sehen belanglos aus, aber sie sind keine Kleinigkeiten, denn genau dadurch werden die Anhaftungen offenbar. Normalerweise kann man sie nur schwer erkennen. Der Meister hat es klar gesagt – die Kultivierung ist eine ernsthafte Angelegenheit und jede Anhaftung, ob groß oder klein, muss entfernt werden.

Wir sollten in dieser Hinsicht besser aufpassen, denn manche Anhaftungen sind aus Gewohnheiten entstanden und schwer zu entdecken. Aber wenn wir auf unsere Umgebung achten, können wir Dinge finden, die auf unsere Kultivierungslücken hinweisen.