78-Jährige nach vier Jahren im Zwangsarbeitslager nun erneut wegen ihres Glaubens rechtswidrig verhaftet

(Minghui.org) Eine 78-jährige Frau aus der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning, befindet sich seit ihrer Verhaftung am 20. September 2023 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa in der ersten Haftanstalt von Shenyang.

Zhang Yujin, eine pensionierte Professorin an der Ligong Universität in Shenyang, wurde am 8. September 2023 gegen acht Uhr morgens vor ihrem Wohnhaus gesehen, als ein Polizeifahrzeug, ein weißer Minivan, vorfuhr. Das berichtete ein Augenzeuge. Bald darauf kam eine schwarze Limousine mit privatem Nummernschild und zwei schwarz gekleidete Männer stiegen aus. Zuerst sprachen sie mit Zhang und betraten dann mit ihr das Wohnhaus.

Etwa eine halbe Stunde später fuhr ein weiterer Polizeiwagen (eine weiße Limousine) vor. Ein Beamter stieg aus und telefonierte. Die beiden schwarz gekleideten Männer eskortierten dann Zhang und einen Jungen im Alter von etwa 17 oder 18 Jahren aus dem Gebäude. Der Augenzeuge, ein Nachbar, erkannte den Jungen nicht als Mitglied von Zhangs Familie. Der Nachbar beobachtete auch, wie die Polizisten ihren Streifenwagen mit Gegenständen beluden, die sie offenbar in Zhangs Wohnung beschlagnahmt hatten.

Gegen 9:30 Uhr sah der Augenzeuge, wie ein weiterer Streifenwagen kam und dann mit den ersten drei Fahrzeugen (dem weißen Minivan, dem schwarzen Privatwagen und der weißen Limousine) davonfuhr.

Insidern zufolge handelte es sich bei den verhaftenden Polizisten um Beamte der Polizeiwache Wanlian im Bezirk Shenhe der Stadt Shenyang. Sie brachten Zhang in die erste Haftanstalt der Stadt Shenyang, wo sie sich noch immer befindet.

Zhang schreibt es Falun Dafa zu, dass ihr ein krankheitsfreies Leben möglich war. Doch für ihren Glauben an Falun Dafa geriet sie in den letzten 24 Jahren wiederholt ins Visier des Regimes und musste zwei Zwangsarbeitslager-Strafen von insgesamt vier Jahren verbüßen.

Mit Falun Dafa angefangen

Zhang konnte bis zu ihrem sechsten Lebensjahr noch nicht sitzen, litt an Skoliose (einer verkrümmten Wirbelsäule) und Gesichtsdeformitäten. Als Erwachsene achtete sie besonders auf ihre Ernährung und ihr Trainingsprogramm, da sie einen starken und gesunden Körper haben wollte. Trotz aller Bemühungen, sich fit zu halten, geriet sie von Zeit zu Zeit grundlos in einen seltsamen Zustand, in dem sie sich heftig übergeben musste. Nach den Mahlzeiten wurde es schlimmer, da sie alles, was sie gegessen hatte, erbrach, bis nur noch Galle kam. Ihre Speiseröhre blutete und ihr ganzer Körper verkrampfte sich infolge des Erbrechens. Sie suchte medizinische Hilfe, aber nichts half.

Dieser Zustand verschwand jedoch, kurz nachdem sie im Juni 1997 begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren. Auch ihre anderen Symptome verschwanden und sie konnte ein krankheitsfreies Leben führen.

Als Sportlehrerin integrierte Zhang Falun Dafa in ihren Unterricht, was ihren Schülern sehr gut gefiel. Auch die Schulleitung unterstützte sie dabei und stellte ihr Audio- und Videogeräte zur Verfügung, damit sie einen Übungsplatz auf dem Campus einrichten konnte.

Zhang berichtete, dass sie gelernt habe, ein besserer Mensch zu sein, indem sie den Dafa-Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgte. Ein Beispiel: Sie hatte sich 18 Jahre lang über ihre Schwiegermutter geärgert, doch seitdem sie praktizierte, erkannte sie, dass sie eine respektvolle Schwiegertochter sein sollte. Als sie zu ihrem Mann sagte, sie wolle seine Mutter besuchen, fiel ihm die Kinnlade herunter und er fragte: „Du grollst meiner Mutter nicht mehr?“

Nach friedlichem Appell ins Visier genommen

Nachdem am 25. April 1999 etwa 10.000 Falun-Dafa-Praktizierende einen friedlichen Appell vor dem Petitionsbüro des Staatsrats in Peking veranstaltet hatten, gab der damalige Vorsitzende der Kommunistischen Partei (KPCh), Jiang Zemin, einen geheimen Befehl an alle Regierungsbehörden und staatlichen Unternehmen, ihre Angestellten zu überprüfen, die Falun Dafa praktizierten. Der Befehl wies die Arbeitgeber an, ihre angestellten Praktizierenden dazu zu bringen, ihre Falun-Dafa-Bücher abzugeben und ihrem Glauben abzuschwören.

Zhangs Schule teilte ihr daraufhin mit, dass es ihr nicht mehr erlaubt sei, Falun Dafa in ihrem Unterricht zu erwähnen. Auch das Übungsgelände auf dem Campus wurde von Sicherheitskräften des Campus bewacht. Die Schulleitung führte zahlreiche Gespräche mit Zhang, um sie dazu zu bringen, Falun Dafa aufzugeben.

Im September 1999 in Peking verhaftet

Jiang Zemin leitete am 20. Juli 1999 offiziell die Verfolgung von Falun Dafa ein. Als das neue Schuljahr Anfang September desselben Jahres begann, verlangte Zhangs Schule erneut von ihr, Falun Dafa aufzugeben, da sie sonst später im Ruhestand keine Pensionsbezüge erhalten würde.

Zhang gab nicht nach und reiste ein paar Tage später nach Peking, um für Falun Dafa zu appellieren. Dort wurde sie verhaftet und in das Verbindungsbüro der Regierung Shenyang in Peking gebracht. Zwei Tage später holten die Beamten Zhao von der Polizeiwache Wulihe in Shenyang und Zhang, der Leiter der Sicherheitsabteilung ihrer Schule, die Praktizierende aus Peking ab. Sie gaukelten ihr vor, dass sie sie an der Schule absetzen würden, wenn sie in Shenyang ankämen, brachten sie aber stattdessen direkt zur Polizeidienststelle des Bezirks Shenhe.

Nachdem Zhang aus der Polizeidienststelle geflohen war, suchten die Polizei und ihre Schule überall nach ihr. Sie verpflichteten ihre Familie, ihre Schwiegereltern, Verwandten und Nachbarn, sich bei ihnen zu melden, sobald sie sie entdecken sollten.

Die Schule schickte außerdem zwei Sportlehrer nach Peking, wo sie nach Zhang suchen sollten. Im November 1999 gelang es Zhang, unentdeckt in ihre Heimatstadt Jinan in der Provinz Shandong zu kommen. Bald darauf wurde sie jedoch in Jinan verhaftet, als sie sich dort mit einigen örtlichen Falun-Dafa-Praktizierenden traf, die sie gerade erst kennengelernt hatte.

Die Polizei brachte Zhang in die Haftanstalt Nr. 1 der Stadt Jinan. Dort war es ihr nicht erlaubt, mit irgendjemandem zu sprechen oder die Falun-Dafa-Übungen zu praktizieren. Jeden Tag kamen mehrere Beamte, um sie zu verhören. Sie fragten, wer es organisiert habe, dass sie in die Provinz Shandong gekommen sei.

Zwanzig Tage später holten der Beamte Dong von der Polizeibehörde Shenyang und die Leiter Zhang und Hu von der Sicherheitsabteilung von Zhangs Schule sie in der Haftanstalt ab. Sie hielten sie während der gesamten fast 1000 Kilometer langen Strecke von Jinan nach Shenyang in Handschellen gefesselt. In Shenyang angekommen, brachten sie Zhang direkt in die erste Haftanstalt der Stadt, wo sie weiter jeden Tag verhört und gefragt wurde, wer sie beauftragt habe, nach Shandong zu gehen.

Weil Zhang jede Nacht auf dem Boden schlafen musste, war sie bald sehr geschwächt. Eines Morgens konnte sie sich plötzlich nicht mehr aufsetzen und war auch zeitweise verwirrt. Die Polizeibehörde von Shenyang forderte an diesem Nachmittag ihren Sohn auf, seine Mutter abzuholen. Sie wurde gegen eine Kaution von 5.000 Yuan (etwa 650 Euro) freigelassen.

Zwei Jahre Zwangsarbeit im Jahr 2000

Zhang wollte im August 2000 in einer Druckerei Kopien eines Falun-Dafa-Flyers machen lassen, doch der Ladenbesitzer zeigte sie bei der Polizei an, die sie dann in die Strafanstalt Fangjialan im Bezirk Dongling der Stadt Shenyang brachte.

Die Wärter wiesen kriminelle Häftlinge an, Zhang zu beobachten, um sie daran zu hindern, mit anderen über Falun Dafa zu sprechen oder die Falun-Dafa-Übungen zu machen. Hin und wieder zogen die Insassen sie auch bis auf die Unterwäsche aus, um sie zu demütigen.

Zhang musste auf dem kalten Zementboden schlafen und einen Nachttopf in der Zelle benutzen. Manchmal waren in der Zelle so viele Menschen eingesperrt, dass sie nicht einmal einen Platz fand, um sich zum Schlafen hinzulegen. In der Zelle stank es fürchterlich.

Die Wärter schlugen Zhang oft und zwangen sie, für lange Zeit stillzustehen oder sich hinzuhocken.

Im September 2000 verurteilte ein Gericht Zhang zu zwei Jahren Zwangsarbeit im Zwangsarbeitslager Masanjia.

Die Wärter des Arbeitslagers zwangen alle inhaftierten Praktizierenden, sich mit den Händen hinter dem Rücken auf kleine Hocker zu setzen und sich Videos anzusehen, in denen Falun Dafa und sein Begründer verleumdet wurden. Jedem Praktizierenden, der sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben, wurde der Schlaf entzogen; Familienbesuche waren nicht erlaubt. Außerdem durften sie nicht mit anderen sprechen oder zum Essen in die Cafeteria gehen. Zu den weiteren Strafen gehörte es, dass die Praktizierenden lange Zeit mit dem Gesicht zur Wand stehen oder sich hinhocken mussten.

Zhang sagte, sie sei einmal verwirrt gewesen und habe daher gegen ihren Willen eine Erklärung geschrieben, dass sie Falun Dafa aufgebe. Danach verlangten die Wärter von ihr, an den standhaft gebliebenen Praktizierenden zu „arbeiten“, um zu testen, ob sie Falun Dafa tatsächlich aufgegeben hatte.

Zusätzlich zur Gehirnwäsche war Zhang gezwungen, mehr als zehn Stunden täglich Zwangsarbeit ohne Bezahlung zu verrichten. Sie musste giftige Produkte ohne ausreichenden Schutz verarbeiten. Das Essen, das sie bekam, war verschimmelt.

2003 in ihrer Heimatstadt in der Provinz Shandong verhaftet

Zhang wurde im August 2002 aus dem Arbeitslager entlassen, nur um ein Jahr später, im September 2003, erneut verhaftet zu werden, als sie ihre Schwester in der Stadt Laiwu, Provinz Shandong, besuchte.

Ein Beamter verpasste ihr während der Verhaftung einen Fußtritt und beim Verhör auf der Polizeibehörde Nanma fesselten die Beamten sie in einem Metallstuhl. Als die Polizei sie schließlich nachts vom Stuhl aufstehen ließ, hatte sie stechende Schmerzen im rechten Knöchel. Die Polizei brachte sie in das Krankenhaus des Landkreises Yiyuan, wo festgestellt wurde, dass der Knöchel durch den Tritt des Beamten gebrochen war.

Mitte Oktober 2003 holten die Sicherheitsbeauftragten Zhao und Hu von Zhangs Schule und zwei Polizisten sie ab und brachten sie nach Shenyang zurück. Ein Polizist schlug ihr auf dem Rückweg so sehr auf den Nasenrücken, dass sie Sterne sah und sich lange benommen fühlte.

Abrechnung für die Behandlung einer von der Polizei verursachten Knöchelfraktur

Nachdem Zhang zurück nach Shenyang eskortiert worden war, brachten die Beamten sie in die Strafanstalt Fangjialan. Da sie wegen ihres verletzten Knöchels immer noch nicht in der Lage war, für sich selbst zu sorgen, sagten die Wärter ihrem Sohn, er solle sie nach Hause holen, unter der Bedingung, dass sie eine Erklärung schreibe, dass sie Falun Dafa aufgebe. Obwohl sie das verweigerte, ließen die Beamten sie gegen Kaution frei. Die Polizisten schikanierten sie zu Hause und behaupteten, sie würden nur mal nach ihr sehen wollen, doch in Wirklichkeit kontrollierten sie, ob sie sie schon wieder in Gewahrsam nehmen konnten.

Nachdem sie sich ein wenig erholt hatte, besuchte Zhang ihre Schule, wo sie von der Finanzabteilung erfuhr, dass die Polizeibehörde des Bezirks Shenhe 200 Yuan (etwa 26 Euro) von ihrem Gehalt abgezogen hatte. Tage später teilte ihr die Finanzabteilung mit, dass das Krankenhaus des Landkreises Yiyuan in der Provinz Shandong ihr (an die Adresse der Schule) eine Rechnung über mehr als 3.000 Yuan (fast 400 Euro) geschickt hatte. Zhang konnte nicht glauben, dass die Polizei von Shandong das Krankenhaus anweisen würde, ihr die Behandlung des gebrochenen Knöchels in Rechnung zu stellen, obwohl die Polizei ihre Verletzungen überhaupt erst verursacht hatte. Zumal die Polizisten über 2.000 Yuan (etwa 260 Euro) in bar und eine Telefonkarte (mit 30 Yuan, etwa vier Euro) aus Zhangs Handtasche beschlagnahmt hatten.

Die Polizei von Shandong hat Zhang das Geld nie zurückgegeben. Es ist nicht bekannt, ob sie die Arztrechnung bezahlt hat.

2003 zwei weitere Jahre Zwangsarbeit

Um weiteren Verhaftungen zu entgehen, zog Zhang im Dezember 2003 in eine Mietwohnung im Bezirk Dongling von Shenyang. Tage später wurde sie von Beamten der nahegelegenen Polizeiwache Zhulinqiao verhaftet und erneut in die erste Haftanstalt Shenyang gebracht.

Zwanzig Tage später verurteilte die Polizei Zhang zu zwei Jahren Zwangsarbeit und brachte sie in das Zwangsarbeitslager Longshan, wo die Wärter sie drangsalierten, ihren Glauben aufzugeben, indem sie sie Schlägen, Schlafentzug, Elektroschocks und Demütigungen aussetzten. Zudem musste sie mehr als zehn Stunden am Tag schwere Arbeit verrichten.

Weil das Krankenhaus des Landkreises Yiyuan in der Provinz Shandong sehr schlechte Arbeit bei der Reposition von Zhangs Knöchelfraktur geleistet hatte, blieben ihr rechter Fuß und ihr rechtes Bein monatelang taub und kalt, nachdem sie nach Shenyang zurückgebracht worden war. Ihr Bein schmerzte so sehr, dass sie nachts nur schlecht schlafen konnte.

Im Frühjahr 2004 verlegte man Zhang vom Arbeitslager Longshan in die Gehirnwäsche-Einrichtung Zhangshi. Die Gehirnwäsche-Einrichtung und das Arbeitslager wurden beide im Herbst desselben Jahres mit dem Arbeitslager Masanjia zusammengelegt, sodass Zhang den Rest ihrer Haftzeit im Arbeitslager Masanjia verbüßte.

Nachdem Zhang im Jahr 2005 freigelassen worden war, wurde sie von der Polizei zu Hause schikaniert, sodass sie zu einem bestimmten Zeitpunkt gezwungen war, in den Bergen zu leben, um den Schikanen zu entgehen.