Miteinander kooperieren und Menschen während der Pandemie die Augen öffnen

(Minghui.org) Während des chinesischen Neujahrsfest 2020 brach die Corona-Pandemie aus und über unsere Region wurde ein Lockdown verhängt. Alle zwei Tage war es einer Person pro Haushalt erlaubt, zum Einkaufen nach draußen zu gehen. Öffentliche Plätze durfte man nur betreten, wenn man einen Barcode abgescannt hatte. Die meisten Betriebe hatten entweder geschlossen oder ließen ihre Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten. Alle hatten Angst und nur sehr wenige Menschen waren auf der Straße. Wenn man nach draußen ging, musste man eine Maske tragen und die Menschen hielten Abstand. Dadurch wurde es schwieriger, über die Verfolgung aufzuklären.

Nach dem Lesen in der Gruppe schlug ein Praktizierender vor: „Mir ist aufgefallen, dass in der Wohnsiedlung viele Autos parken. In die Wohnhäuser selbst kommt man aktuell nicht hinein, aber wie wäre es, wenn wir die Informationsmaterialien einfach an den Autos hinterlegen?“ Wir fanden die Idee gut und sprachen darüber, wie wir am besten vorgehen könnten.

Wir kamen zu dem Entschluss, das Pandemic Weekly Journal und die Minghui Weekly auszudrucken, die weniger Seiten haben und somit kompakter als andere Materialien sind. Sie passten in einen Umschlag, den man an den Autos auslegen konnte. Die meisten – davon gingen wir aus – würden die Umschläge öffnen, um zu schauen, was sie enthielten.

Als ich die Umschläge zum ersten Mal verteilte, war ich etwas nervös. Die Straßen waren wie leergefegt. Wenn wir zu den Autos gingen, waren wir leicht zu sehen. Deshalb beschlossen eine Praktizierende und ich zusammenzuarbeiten, wobei eine von uns die Materialien verteilte und die andere aufrichtige Gedanken aussendete. Wenn jemand in unsere Richtung lief, warnten wir uns gegenseitig. Wir versahen nicht jedes Auto mit den Informationsmaterialien, die wir entweder an den Windschutzscheiben oder den Türgriffen hinterließen. Es dauerte annähernd zwei Stunden, bis wir 60 Umschläge verteilt hatten.

Am nächsten Tag kehrten wir zurück. Wir sahen, dass viele Autos inzwischen weggefahren beziehungsweise die Umschläge an den verbliebenen Autos mitgenommen worden waren. Nur wenige Umschläge befanden sich noch an den Windschutzscheiben. Auf dem Boden lagen ein paar geöffnete Umschläge. Wir schätzten das Ergebnis als gut ein, was unser Vertrauen in diesen Ansatz stärkte.

Etwas später wurde der Lockdown in unserem Gebiet aufgehoben und man konnte wieder andere Wohnviertel erreichen. Heutzutage besitzt fast jeder Haushalt ein Auto und vor den Wohnhäusern parken immer viele Wagen. Wir schätzen diese Möglichkeit zur Erklärung der wahren Umstände sehr und gehen dabei äußerst sorgfältig vor.

Beim Zusammenstellen der Inhalte versetzen wir uns in die Lage des Lesers und verwenden nur Inhalte von der Minghui-Website. Während wir die Materialien drucken, falten und in die Umschläge packen, senden wir aufrichtige Gedanken aus, sodass jeder Brief große Kraft in sich trägt. Vor dem Verteilen senden wir ebenfalls aufrichtige Gedanken aus und nehmen uns möglichst viel Zeit für das Fa-Lernen. Außerdem kooperieren wir gut miteinander. Wenn wir auf Probleme stoßen, lösen wir sie mit Weisheit. Das funktioniert seit geraumer Zeit sehr gut. Hin und wieder treten kleinere Störungen auf, die sich jedoch durch unsere aufrichtigen Gedanken verflüchtigen. Wir können dann spüren, dass wir Fortschritte machen.

Gemeinsam Mitpraktizierende retten

Erst kürzlich gab es in unserem Gebiet eine großangelegte Verhaftungswelle. Eine mir bekannte Praktizierende wurde ebenfalls inhaftiert. Ihre Familie unterstützt Falun Dafa und bestärkt sie sehr darin, für Falun Dafa einzutreten. Ihr Sohn reagierte auf ihre Verhaftung sehr aufrichtig. Er weigerte sich, mit der Polizei zu kooperieren, und verlangte immer wieder, dass man seine Mutter freilassen solle. Zudem hoffte er, dass Praktizierende helfen könnten, seine Mutter zu retten.

Der Koordinator vor Ort wandte sich an mich, um die Sache zu besprechen, und fragte, ob ich mithelfen könne. Im ersten Moment fand ich, dass es mir dafür an Erfahrung fehlte. Ich war auch wegen meiner eigenen Sicherheit etwas besorgt, weshalb ich zögerte. Als ich jedoch realisierte, welch starken Gerechtigkeitssinn ihr Sohn besaß und dass er auf die Praktizierenden vertraute, begriff ich, dass ich gerade dabei war, mich egoistisch zu verhalten und selbst zu schützen, anstatt für Falun Dafa einzutreten und die Praktizierende zu retten. 

Der Meister sagt:

„Seine Sache ist eben deine Sache, deine Sache ist eben seine Sache.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Washington, D.C., 22.07.2002)

Kultivieren wir uns nicht, um selbstlos zu werden? Wie konnte ich die ganze Zeit immer nur an mich denken? Ich informierte den Koordinator, dass ich helfen würde, auch wenn ich keine Erfahrung mit der Rettung von Mitpraktizierenden besaß.

Ich durchsuchte das Internet und lud mir die Broschüre mit den Informationen über die rechtlichen Möglichkeiten herunter, sich der Verfolgung zu widersetzen. Außerdem suchte ich auf der Minghui-Website nach Erfahrungsberichten über die Rettung von Mitpraktizierenden. Schrittweise eignete ich mir einige Kenntnisse an. Ich druckte mir Klageerwiderungen und rechtliche Stellungnahmen aus, die Mitpraktizierende in dem Rechtsforum zur Verfügung stellen. Dann bereitete ich alles vor, um mich mit dem Sohn der inhaftierten Praktizierenden zu besprechen. Derweil tauschten sich die Praktizierenden über ihren Standpunkt aus, wonach die Rettung unserer Mitpraktizierenden die Errettung aller Mitarbeiter in den Polizeistationen, Staatsanwaltschaften und Justizbehörden, mit denen wir in Kontakt kommen, zum Ziel hat. Wir sollten nicht in Erwartung eines bestimmten Ergebnisses vorgehen und uns auch nicht von dem, was oberflächlich betrachtet passiert, ablenken lassen. Und wir sollten unsere emotionale Anhaftung an die verfolgten Praktizierenden loslassen. Der Meister kümmert sich um sie. Was wir tun, ist, die Ereignisse zu nutzen, um mit den Menschen über Falun Dafa und die Verfolgung zu sprechen und sie wachzurütteln.

Wir luden den Sohn zu einem Treffen ein. Er erzählte, dass er weder gut essen noch gut schlafen könne. Er mache sich große Sorgen, dass seiner Mutter Leid zugefügt werde. Deshalb habe er über Mitschüler Kontakt mit einer Wärterin der Haftanstalt gesucht und darum gebeten, dass sie seine Mutter beschütze. Er habe seiner Mutter auch einen Brief geschrieben, in dem er sie bat, sich klug zu verhalten und sich der Polizei nicht zu widersetzen. Zunächst versicherten wir ihm, dass seine Fürsorge für seine Mutter absolut korrekt sei. Dann sprachen wir darüber, was Familienangehörige aus unserer Perspektive tun sollten, um ihre verhafteten Familienmitglieder wirklich zu unterstützen und ihnen zu helfen. Wir erinnerten ihn daran, dass seine Mutter keinerlei Straftaten begangen habe, sondern die Polizei sich zu Mittätern bei ihrer Verfolgung mache. Daher sollten wir in aufrichtiger Weise mit der Polizei reden und sie zur Freilassung seiner Mutter bewegen.

Nach dem Gespräch meinte er, dass er entspannter und zuversichtlicher sei. Er würde sich an die Staatssicherheitsabteilung wenden und die Freilassung seiner Mutter verlangen. In seinem nächsten Brief an seine Mutter würde er sie ermutigen, standhaft zu sein und mit keinem Polizeibeamten zu kooperieren. Sie habe nichts verbrochen und daher allen Grund, sich aufrecht zu verhalten.

Wieder zu Hause besprachen wir unser bisheriges Vorgehen und nahmen Kontakt zu der weiteren Verwandtschaft der Praktizierenden auf. Wir baten sie, den Sohn der Praktizierenden zu unterstützen und mit ihm gemeinsam zur Polizeiwache und zur Staatssicherheitsabteilung zu gehen, um die Tatsachen über die Verfolgung aufzudecken und ihre Freilassung einzufordern. Wir baten auch einige Praktizierende, in der direkten Umgebung aufrichtige Gedanken auszusenden. Als ihre Familienangehörigen zur Polizeiwache gingen, um für ihre Freilassung zu appellieren, wurden sie von den Polizisten nicht in die Wache gelassen. Der Polizist, der sie in Empfang nahm, teilte ihnen mit, dass sie selbst nicht die Befugnisse hätten, die Praktizierende freizulassen, und verwies sie an die Staatssicherheitsabteilung.

Und so gingen wir zu dem Regionalbüro der Staatssicherheit. Ihr Mann sprach mit dem Wachpersonal vor dem Gebäude über die Situation seiner Frau. Daraufhin rief einer der Wachen im Gebäude an und bat jemanden darum, einen Mitarbeiter herauszuschicken. Dieser erklärte, dass sie nicht mit dem Sohn reden oder ihn hereinbitten wollten, da der Fall der Praktizierenden noch nicht abgeschlossen sei.

Anschließend tauschten wir uns auch darüber aus und kamen überein, dass es gut wäre, wenn ihr Sohn einen Brief mit den Fakten unter anderem an die Staatssicherheit, die Polizei, die Staatsanwaltschaft, das Justizwesen, die Disziplinarkommission und das Petitionsbüro schicken würde. Auf diese Weise könnten wir die Tatsachen über die Verfolgung auf breiter Basis aufdecken. Zunächst zeigte sich ihr Sohn verunsichert über die Wirkung, die ein solcher Brief haben würde.

Ich sagte zu ihm: „Als sie gekommen sind, um deine Mutter zu verhaften, haben sie sich nicht getraut, Polizeiuniformen zu tragen. Sie wissen ganz genau, dass die Praktizierenden gute Menschen sind und keine Verbrecher. Sie waren ängstlich und wollten ihr Vorgehen vertuschen. Deine Mutter hat sich durch das Praktizieren nicht nur von ihren Erkrankungen erholt, sie ist auch ein besserer Mensch geworden. Mit diesem Brief halten wir nur die Tatsachen fest und bitten alle Menschen in verantwortlichen Positionen, sich für Gerechtigkeit stark zu machen. Ist das nicht eine gute Sache? Vermutlich gibt es in jeder Behörde gute Menschen und jedes gute Wort von ihnen kann deiner Mutter helfen.“

Daraufhin stimmte er zu und schrieb den Brief. Darin legte er dar, dass die Kultivierung seiner Mutter ihr zu einer guten Gesundheit verholfen habe und nicht gegen das Gesetz verstoße. Er hoffe, dass alle Vorgesetzten ihre Position weise nutzen würden, um den freundlichen und guten Leuten zu helfen, die Gerechtigkeit zu stärken und seiner Familie eine helfende Hand zu reichen. Er schickte den Brief an alle Behörden. Die Wirkung war sehr gut.

Während unserer Zusammenarbeit tauschten wir uns mit dem Sohn permanent über dessen Sorgen aus und ermutigten ihn. Mit der Zeit stärkte das seine aufrichtigen Gedanken.

Etwas später beauftragte ihr Sohn einen Rechtsanwalt, der die Mutter in der Haftanstalt aufsuchte. Der Anwalt berichtete, dass seine Mutter in guter Verfassung sei, was den Sohn in seinem Einsatz bestärkte. Die Praktizierenden stellten ihre eigenen Belange zurück und arbeiteten selbstlos mit ihm zusammen. Das bewegte ihn sehr. Einmal bestand er darauf, uns zu einem Essen einzuladen. Wir wollten ihn nicht zurückweisen und folgten seiner Einladung. Aber als er einen Moment abgelenkt war, kümmerte ich mich um die Rechnung. Ergriffen sagte er: „Ihr Praktizierende seid fantastisch! Ihr unterstützt mich in allem und gebt dabei euer eigenes Geld aus. Ihr habt mir wirklich vor Augen geführt, was es bedeutet, selbstlos zu sein. Nur Praktizierende können das schaffen. Ihr seid wirklich großartig!“

Nach 37 Tagen Haft rief ein Mitarbeiter aus dem Büro der Staatssicherheit den Sohn an und teilte ihm mit, er möge seine Mutter abholen und nach Hause bringen. Wir waren alle sehr froh und dem Meister unendlich dankbar! Diese Erfahrung zeigte uns auch die Kraft, die aufrichtige Gedanken und aufrichtige Taten sowie eine gute Zusammenarbeit entfalten.

Durch „Nach-innen-Schauen“ aus dem Egoismus ausbrechen

Eine Praktizierende, die Koordinatorin ist, hatte Krankheitssymptome. Über die letzten Monate hin schien sie ziemlich krank zu sein.

Sie ist sehr engagiert und hat ein großes Verantwortungsbewusstsein. Außerdem kann sie viel aushalten und nimmt in unserer Region eine wichtige Rolle ein. Jedoch fand ich, dass sie nicht wirklich wusste, wie man sich kultiviert. Mein Eindruck war, dass sie kein klares Verständnis vom Fa und eine Menge Anhaftungen hatte, wie etwa danach zu streben, Dinge zu tun. Oberflächlich betrachtet sah es danach aus, dass sie anderen Praktizierenden half, aber in Wahrheit führte es dazu, dass sich andere Praktizierende von ihr abhängig machten. Es störte andere Praktizierende auch dabei, ihren eigenen Kultivierungsweg zu beschreiten. Die meisten Praktizierenden in ihrer Umgebung bewegten sich nur sehr selten im Internet und überließen es ihr, sich um alles zu kümmern. Sie ergriffen nicht die Initiative, um sich einzubringen, sondern warteten nur darauf, dass die Praktizierende ihnen sagte, was sie tun sollten. Von daher war sie jeden Tag sehr beschäftigt, was ihr Fa-Lernen und ihre Kultivierung beeinträchtigte.

Ich kenne sie seit über zehn Jahren. Wir hatten immer viel miteinander zu tun. Sie vertraute mir früh und fragte mich nach meiner Meinung. Anfangs, wenn ich Probleme bei ihr sah, wies ich sie ganz ruhig darauf hin. Aber mit dem Verstreichen der Zeit wurde meine Sprache ihr gegenüber schärfer. Ich hatte nicht den Eindruck, dass sich ihr Kultivierungszustand über die Jahre groß verändert hatte und in mir wuchs der Unmut.Wenn ich mit ihr redete, wurde mein Tonfall hin und wieder schroff. Ich fing auch an, auf sie herabzusehen. Mir war klar, dass ich meinen eigenen Anteil daran hinterfragen und Freundlichkeit kultivieren sollte. Ich sollte die Schwächen meiner Mitpraktizierenden mit Barmherzigkeit und Toleranz betrachten. Aber ich sah bei mir keine größeren Probleme und suchte auch nicht weiter danach.

In dieser Zeit fing ich an, das Fa zu rezitieren und entwickelte ein neues Verständnis für die Kultivierung. Zuvor hatte ich, wenn mir Probleme begegneten, nur auf die Oberfläche geschaut und mit den Prinzipien eines gewöhnlichen Menschen. Ich wusste nicht, wie man sich selbst gründlich hinterfragt. Schrittweise lernte ich, dass ich darauf achten sollte, welche meiner Anhaftungen von den oberflächlichen Gründen angesprochen wurde, um sie dann zu beseitigen. Die Praktizierende war wegen ihrer Krankheitssymptome sehr besorgt. Sie hinterfragte sich immer wieder selbst und hoffte, dass wir ihre Schwächen offenlegen würden, damit sie sich schnell korrigieren und verbessern könne.

Ich hatte bislang nicht erkannt, dass ich ihre Probleme ohne Rücksicht auf ihre Gefühle ansprach und mein Tonfall überheblich war. Ich hatte auch gedacht, dass sie verantwortlich für einige der Probleme in unserer Region war. Obwohl sie gegen das, was ich vorbrachte, keine Einwände hatte, wusste ich, dass mein Kultivierungszustand nicht stimmte. Die Konfrontation mit Krankheitskarma an sich ist schon schwer genug. Zwar versuchte ich, ihr beim Auffinden ihrer Schwächen zu helfen und mich mit ihr auszutauschen, aber mein Tonfall und meine Einstellung hatten den Druck auf sie noch erhöht.

Was war der Auslöser für meine Beschwerden ihr gegenüber bis hin zu dem Punkt, dass ich wütend wurde? Warum konnte ich kein Verständnis für ihre Gefühle und Schwierigkeiten aufbringen? Weshalb fehlte es mir an Barmherzigkeit gegenüber meinen Mitpraktizierenden? Ich sagte mir selbst, dass ich nach innen schauen musste. War ihr Zustand nicht auch eine Reflexion meiner Probleme?

Als ich darüber nachdachte, stieg großes Bedauern in mir auf. Ich hatte sie im Stich gelassen. So lange hatte ich nicht ernsthaft meinen eigenen Anteil hinterfragt. Aber nun begann ich, mich mit mir selbst auseinanderzusetzen und mein Herz zu erforschen. Im Zhuan Falun erwähnt der Meister, dass Menschen, wenn sie neidisch sind, auf andere herabsehen. Verhielt ich mich nicht genau so? Jedoch war mir nicht klar, worauf ich neidisch war. Ich hatte kein Interesse daran, selbst Koordinatorin zu sein, woher also kam der Neid? Als ich die Worte des Meisters über den Neid im Zhuan Falun auswendig lernte, begriff ich, dass ich nicht an die Praktizierende glaubte. Ich fand, dass sie nicht dem Maßstab eines Koordinators genügte. Immer, wenn mir eine ihrer Schwächen auffiel, fühlte ich mich unausgeglichen und war sogar regelrecht empört.

Fand ich nicht, dass sie kein gutes Verständnis über die Fa-Prinzipien und starke Anhaftungen hatte? Fand ich nicht, dass ich besser als sie war? Immer wenn ich ihre Probleme sah, wies ich sie direkt darauf hin. Ich dachte, dass ich mich so ihr gegenüber verantwortlich verhielt. Während ich mich selbst hinterfragte, dachte ich darüber nach, ob ich das wirklich zu ihrem Besten tat. Als ich sah, dass sie sich nicht verbessern konnte, hätte ich mit ihr mitfühlen sollen. Warum verspürte ich stattdessen Empörung und Ärger? Da wurde mir auf einmal bewusst, dass ich eine tief versteckte egoistische Ader hatte.

Vielen Dank, verehrter Meister, dass Sie mich erleuchtet haben! Ich verstehe nun, dass mein Motiv, ihr zu helfen, egoistisch war. Ich hatte meine Anschauung darüber, wie ein Koordinator zu sein hat, genutzt, um über sie zu urteilen. Es hatte mir an Barmherzigkeit für eine Praktizierende, die mit Krankheitskarma konfrontiert war, gemangelt. Ich hatte es nicht geschafft, die Dinge aus ihrer Perspektive zu betrachten, stattdessen hatte ich über sie geurteilt. Plötzlich verstand ich auch das grundlegende Problem, weshalb ich mit einem Familienangehörigen, der ebenfalls praktiziert, einen großen Konflikt hatte. Ich dachte immer, ich verhalte mich ihm gegenüber verantwortungsvoll. Wenn ich seine Schwächen sah, wies ich ihn ohne Umschweife darauf hin und hoffte, er würde sich ändern. Wenn er meine Worte nicht akzeptieren wollte, war ich empört und nachtragend. Zwischen uns hatten sich zunehmend Spannungen entwickelt und ich fand, dass er mir Unrecht tat.

Vor zwei Tagen las ich einen Artikel auf der Minghui-Website, in dem der Praktizierende schrieb, dass jedes Leben vom Schöpfer erschaffen sei. Jedes Leben bezeuge auf seine Art den Glanz des Lebens. Niemand könne jemand anderen ersetzen und niemand solle jemand anderem sagen, was er zu tun habe.

Jeder Praktizierende verfügt über sein eigenes Verständnis des Fa und befindet sich in unterschiedlichen Umständen. Jeder geht seinen eigenen Weg und hilft dem Meister in der Zeit der Fa-Berichtigung auf seine Weise. Die Möglichkeit, in dieser Zeit zusammenzuarbeiten, ist auf unsere Schicksalsverbindung zurückzuführen. Deshalb sollten wir unsere Mitpraktiziernden mit Demut und Respekt behandeln. Wenn wir unsere Schwächen wahrnehmen, sollten wir einander freundlich darauf hinweisen, uns gemeinsam verbessern und gut miteinander kooperieren, damit wir unseren heiligen Weg gut gehen.

Erneut bin ich dem barmherzigen Meister unendlich dankbar: „Vielen Dank, dass ich Ihre Jüngerin werden durfte! Vielen Dank für Ihren barmherzigen Schutz und dafür, dass Sie mich auf den Weg zur Rückkehr in mein eigentliches Zuhause gebracht haben!“