China Fahui | Unerschütterlicher Glaube zeigt die Kraft von Falun Dafa – Teil I

(Minghui.org) Ich bin über 70 Jahre alt und habe 1996 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren.

Aufgrund meiner Erfahrungen während meiner Haftzeit bin ich mir zutiefst darüber im Klaren, wie essentiell es ist, meinen unerschütterlichen Glauben an den Meister und das Dafa unabhängig von den Umständen aufrechtzuerhalten. Diese Standhaftigkeit ist von entscheidender Bedeutung, um Schwierigkeiten erfolgreich zu bewältigen.

Die Angst vor dem Praktizieren der Falun-Dafa-Übungen im Arbeitslager überwinden

Mit Beginn der Unterdrückung von Falun Dafa durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) im Juli 1999 ging ich nach Peking, um zu appellieren. Nach der Rückkehr zeigte mich jemand an, woraufhin ich verhaftet und zu einer Strafe von zwei Jahren Arbeitslager verurteilt wurde.

Das Arbeitslager war berüchtigt für seine Brutalität, und mehrere Praktizierende wurden dort zu Tode gefoltert. Am Anfang hielten die Wärter mich und zwei andere Praktizierende in einer Zelle. Ein Praktizierender schlug vor, dass wir gemeinsam die Falun-Dafa-Übungen machen sollten, als Zeichen des Protestes gegen die Verfolgung. Ich stimmte zu. Allerdings bekam ich Angst vor der erneuten Folter. Meine Angst hielt mich davon ab, die Übungen mitzumachen. Bald kamen die Wärter und führten die anderen ab.

Danach fühlte ich mich unwohl: Der Meister hatte bestimmt diese beiden Praktizierenden arrangiert, um mir zu helfen, meine Angst zu überwinden. Warum zog ich mich im entscheidenden Moment zurück? Ist Angst nicht auch ein Eigensinn?

Der Meister sagte:

„Der gesamte Kultivierungsvorgang eines Menschen ist ein Prozess, bei dem seine Anhaftungen ständig beseitigt werden.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 3)

Die Entscheidung, die Angst loszulassen, um das Dafa zu bewahren und zu bestätigen, war während dieser harten Verfolgung keineswegs einfach. Trotz mehrerer Entschlüsse, wieder mit den Übungen zu beginnen, zog ich mich jedes Mal zurück. Erst nach über zehn Tagen fasste ich den Entschluss, die Übungen in der Nacht durchzuführen. Weil der diensthabende Häftling für seine Brutalität bekannt war, fand ich wiederum Gründe, davon Abstand zu nehmen.

Nach weiteren zehn Tagen beschloss ich erneut, die Übungen am Abend zu praktizieren. Zu diesem Zeitpunkt erkannte ich jedoch, dass zwar der diensthabende Häftling nicht bösartig war, aber der Wärter in der Halle weitaus schlimmer sein würde, wenn er mich dabei erwischte. Dies führte zu erneuter Zögerlichkeit, und ich war voller Bedauern und Enttäuschung darüber, dass ich meine Angst nicht überwinden konnte.

Der Meister sagt:

„Das erreichen ist kultivieren.“(Solide kultivieren, 07.10.1994, in: Hong Yin I)

Zwei weitere Wochen vergingen, in denen ich zwischen Angst und aufrichtigen Gedanken schwankte. Dann beschloss ich, die Übungen zu praktizieren, auch wenn ich zu Tode geprügelt würde. Als ich den bösartigen Häftling sah, der Dienst hatte, war er eingeschlafen. Obwohl ich nervös war, begann ich trotzdem. Der Wärter auf dem Gang sah mich, unternahm aber nichts. Nach einer Stunde bemerkte der diensthabende Häftling, was ich tat. Er begann zu fluchen und warf eine Holzbank nach mir. In dem Moment war ich ganz entspannt, denn ich war froh, dass ich meine Angst überwunden hatte. Diese Erfahrung half mir später, mich gegen die Verfolgung zu wehren und Dafa zu bestätigen. Außerdem wollte ich ohne zu zögern Dafa bestätigen, wenn es an der Zeit war.

Nach drei Monaten in der Übergangsabteilung betrauten sie mich mit Hausmeistertätigkeiten. Das war ein begehrter Posten, denn Hausmeister mussten keine Zwangsarbeit verrichten. Einige Häftlinge bestachen sogar die Wärter, um diese Stelle zu bekommen.

Es war der Meister, der das für mich arrangiert hatte. Ich war entschlossen, die Zeit so gut wie möglich zu nutzen, um mich zu kultivieren und Dafa zu bestätigen. Als ich an der Pinnwand Plakate entdeckte, die Dafa verleumdeten, beschloss ich, sie zu entfernen. Als ich jedoch dorthin kam, waren die Plakate bereits durch etwas anderes ersetzt worden.

Deshalb überlegte ich mir, wie ich das Dafa auf andere Weise bestätigen könnte. An einem Sonntagmorgen, als Hunderte Häftlinge einen freien Tag hatten, ging ich auf einen hohen Platz und begann mit den Übungen. Ein Häftling sah mich und rief: „Hier praktiziert jemand Falun Dafa!“ Ein anderer Häftling sagte, er würde die Wärter rufen. Weil sie mich darauf hinwiesen, sahen Hunderte Häftlinge zu, wie ich die Übungen praktizierte. Doch ich hatte keine Angst. Als ich die dritte Übung machte, sagte ein Wärter: „Ich habe dich eine Weile beobachtet und konnte nichts Falsches an Falun Dafa erkennen.“ Er legte mir nur Handschellen an, schlug mich aber nicht.

Obwohl ich wegen dieses Vorfalls den Posten des Hausmeisters verlor, bereute ich es nicht. Schließlich sind die Praktizierenden hier, um Dafa zu bestätigen, und nicht, um nach Bequemlichkeit zu streben.

In der Isolationshaft das Fa rezitieren und meditieren

Kurz darauf schlugen die Wärter einen anderen Praktizierenden. In diesem Moment forderte ich sie auf, damit aufzuhören. Die Wärter waren wütend und steckten mich in Isolationshaft. Trotz des eiskalten Wetters musste ich auf dem Betonboden schlafen. Man gab mir keine Decke und meine Kleidung war äußerst dürftig. Täglich bekam ich nur zwei kleine Mahlzeiten von höchstens 100 Gramm. Am dritten Tag gab man mir eine Decke, aber sie war sehr dünn und half mir nicht viel.

Der Meister sagt:

„Wenn du dich kultivieren willst, musst du dich eben in diesen Schwierigkeiten kultivieren, damit man sehen kann, ob du alle deine Emotionen und Begierden loslassen und leichtnehmen kannst. Wenn du doch noch an solchen Dingen festhältst, kannst du dich nicht zur Vollendung kultivieren.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 128)

Ich betrachtete dies als eine gute Gelegenheit, mich zu erhöhen. Früher war ich mit meiner Arbeit beschäftigt gewesen und hatte nicht viel Zeit gehabt, um das Fa zu lernen und die Übungen zu praktizieren. Jetzt hatte ich viel Zeit. Die wenigen Inhalte, an die ich mich erinnerte, rezitierte ich immer wieder; zum Beispiel aus Hong Yin, Essentielles für weitere Fortschritte und aus dem Zhuan Falun. Die Zeit verging schnell. Obwohl ich nicht viel schlief, dachte ich, dass ich nicht genug Zeit hätte.

Als ich früher Qigong praktiziert hatte, war es einfach gewesen zu meditieren. Doch als ich begann, Falun Dafa zu praktizieren, waren meine Beine steif und ich hatte Schwierigkeiten, auch nur ein Bein in den Lotussitz zu bringen. Allerdings wusste ich, dass die Schmerzen von meinem Karma herrührten.

Ich wollte schon immer beide Beine hochlegen und im vollen Lotussitz meditieren. Deshalb fing ich an, die Beine gekreuzt zu halten, während ich das Fa rezitierte. Da ich keine Uhr hatte, zählte ich das zehnmalige Rezitieren eines Abschnitts der Dafa-Lehre oder eines Gedichts von Hong Yin als eine Minute. Als Ziel setzte ich mir auch, die Beine bis zum Ablauf der vorgegebenen Zeit nicht herunterzunehmen. Manchmal gönnte ich mir einen „Bonus“, indem ich die Zeit um weitere 10 oder 20 Minuten verlängerte. Wegen der starken Schmerzen schwitzte ich stark und meine Kleidung und Hosen waren nass. Doch schon bald konnte ich die Meditation im Lotussitz über eine Stunde lang durchhalten.

Nach ein paar Tagen beschloss ich, mit dem Zählen aufzuhören. So meditierte ich in der vierstündigen Zeit zwischen Frühstück und Mittagessen. Der Schmerz begann in meinen Beinen und breitete sich dann auf meinen ganzen Körper aus – es war unbeschreiblich schmerzhaft.

Ich erinnerte mich, dass der Meister sagte:

„Schwer zu ertragen, ist zu ertragen. Unmögliches ist möglich.“(ebenda, S. 480)

Trotz der Schmerzen machte ich weiter. Der Schmerz war so stark, dass ich nicht einmal weinen konnte. Natürlich wollte ich schreien, aber ich wusste, dass ich das nicht tun sollte.

Um die Mittagszeit nahm ich meine Beine herunter und kroch zur Tür, um mein Essen zu holen. Über eine Stunde lang lag ich auf dem Betonboden, um mich zu erholen, bevor ich essen konnte. Bis dahin war das Essen kalt.

Die Strapazen waren groß, aber das war es wert. Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten, auch nur ein Bein hochzulegen. Aber jetzt konnte ich mehrere Stunden lang im Lotussitz meditieren. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass ich mich in anderen Dimensionen rasch erhöhte. Als ich die erste Übung machte und die Verse rezitierte, konnte ich spüren, wie mein Körper und mein Geist miteinander verschmolzen. Das Gefühl war wunderbar.

Wenn die Menschen aus der Isolationshaft entlassen wurden, sahen sie meistens erschöpft und ausgemergelt aus. Aber ich war voller Energie und sah großartig aus. Diese Erfahrung half mir und ermutigte mich, durchzuhalten.

Die Fesselungsfolter

Die schlimmste Folter im Arbeitslager war die Fesselung in unerträglich schmerzhaften Positionen. Jeder Häftling fürchtete sich vor dieser Foltermethode. Dazu wurde ein spezielles Seil aus rauen Kokosnussschalenfasern verwendet. Es wurde um meine Schultern und dann an den Armen entlang bis zu meinen Handgelenken gebunden. Dann wurde das Seil strammgezogen. Weil es so eng war, schnitt es tief in das Fleisch ein und die Blutzirkulation wurde abgeschnitten. Meine beiden Arme wurden hinter dem Rücken hochgezogen. Die raue Oberfläche des Seils stach wie Nadeln in das Fleisch und verursachte heftigste Schmerzen. Wenn man über einen längeren Zeitraum so gefesselt war, konnte es sein, dass man die Arme anschließend nicht mehr bewegen konnte. Nach dem Lösen der Fesseln war der Schmerz noch stärker.

Nachstellung der Folter: Das Fesseln der Arme

Um mich davon abzubringen, Falun Dafa zu praktizieren, hielten mich zwei Wärter auf dem Boden fest und fesselten mich mit diesen Stricken aus Kokosfasern. Ein Wärter stand auf jeder Seite. Sie standen auf meiner Hand und zogen das Seil fest. Meine Hände waren geschwollen, und die geschwollenen Stellen wurden mit weiteren Seilen gefesselt. Meine Hände wurden dadurch ganz blau. Es war äußerst schmerzhaft, aber ich wusste, dass ich nicht nachgeben durfte.

Dann fesselten sie mir meine Arme hinter dem Rücken. Das Seil wurde um meinen Hals gewickelt, ging über meine Brust und endete mit einem Knoten auf dem Rücken. Dann schoben die Wärter ein Stahlrohr zwischen Arme und Rücken, um das Seil noch fester zu ziehen und die Schmerzen zu verstärken.

„Werden Sie aufhören, Falun Dafa zu praktizieren?“, fragte einer der Wärter wütend.

Die Schmerzen waren so groß, dass ich fast ohnmächtig wurde, aber ich antwortete friedlich und entschlossen: „Ich würde lieber mein Leben aufgeben als Falun Dafa.“

Die Wärter waren überrascht. Nach einer Weile sagte einer von ihnen: „Achte auf die Zeit (damit sie die Zeit nicht überschritten)“. Es waren nur ein paar Minuten, aber es kam mir unendlich lang vor.

Zwei Wochen lang waren meine Hände und Arme taub, was es mir unmöglich machte, Stäbchen zu benutzen, und ich musste mit den Händen essen. Aus den Verletzungen sickerte gelbe Flüssigkeit, und auf meinen Armen bildeten sich Narben, die erst nach zehn Jahren vollständig verschwanden.

Verbesserung meiner Kommunikationsfähigkeit für die Verbreitung von Falun Dafa

Bald darauf wurden mehrere Praktizierende und ich in das sogenannte „Strenge Management Team“ geschickt, das auch als „Gefängnis im Gefängnis“ bezeichnet wird. Wir bekamen wenig zu essen, und selbst Schweine würden dieses Futter nicht fressen. Die Gemüseblätter waren gelb und hatten lange, harte Stängel. Sie waren schwer zu kauen und zu schlucken und die Häftlinge nannten sie „Patronenhülsen“. Es gab nur wenig Öl, und gelegentlich schwammen einige Insekten obenauf. Die gedämpften Brote, die am Morgen serviert wurden, waren so groß wie Mah-jongg-Spielsteine (ähnlich wie Golfbälle).

Obwohl das Umfeld schlecht war, kannten wir Dafa-Jünger unsere Mission. Immer wenn die Wärter während der Versammlungen Dafa verleumdeten, riefen wir: „Falun Dafa ist gut!“ und „Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht ist gut!“ Manchmal schlossen sich uns die Häftlinge an und riefen sogar noch lauter als wir.

Auch wenn ich kein guter Redner war, wollte ich mich gegen die Hasspropaganda, die Dafa verleumdete, äußern. Daher beschloss ich, während meiner Gefangenschaft im Arbeitslager meine kommunikativen Fähigkeiten zu steigern, damit ich nach meiner Entlassung die wahren Umstände verständlicher erklären könnte. Da das Arbeitslager das Essen als eine weitere Form der Misshandlung zurückhielt, beschloss ich, Gelegenheiten zu finden, die Verfolgung aufzudecken und gleichzeitig meine Kommunikationsfähigkeit zu verbessern.

Als ein Häftling eine große Ladung abgestandenes Essen brachte, ging ich zu ihm und rief auch den Quartiermeister dazu. Mein Plan war, ihnen zu sagen, wie schlecht das Essen war. Aber als der Quartiermeister kam, konnte ich nichts sagen. Er beschimpfte und schlug mich. Beim nächsten Mal wollte ich es besser machen, sagte ich mir.

Bald ergab sich eine weitere Gelegenheit. Eine Gruppe von Vertretern der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes, des Volkskongresses und des Frauenbundes kam zu Besuch. Ich bewahrte mein gedämpftes Brötchen auf, um ihnen zu zeigen, wie schlecht das Essen war. Als sie kamen, ging ich auf sie zu. Ein Wärter rief: „Passt auf! Einige Häftlinge bereiten Ärger!“ Sie rannten aus dem Raum.

Dieser Besuch war wichtig für das Arbeitslager, das für einen nationalen Preis nominiert werden wollte. Die Insassen und Wärter hielten mich für einen großen Unruhestifter, und ich musste mit Repressalien rechnen.

An diesem Abend lud mich der Abteilungsleiter zu einem Gespräch ein. Da erläuterte ich ihm, dass es eine Straftat sei, den Häftlingen das Essen vorzuenthalten, und dies außerdem unserer Gesundheit schade. „Wenn ein Häftling hierherkommt, bekommt er die ersten drei Tage nichts zu essen, dann eine Mahlzeit pro Tag für die nächsten drei Tage und zwei Mahlzeiten pro Tag für die nächsten drei Tage. Das heißt, bis zum 10. Tag bekommt man keine drei Mahlzeiten pro Tag“, sagte ich. „Das möchte ich melden.“

„Aber das hier ist das Strenge Management Team und so soll es auch sein“, argumentierte er.

„Aber niemand hat Ihnen die Befugnis gegeben, den Gefangenen das Essen vorzuenthalten und sie zu misshandeln. Gibt es dafür eine Vorschrift?“ fragte ich. Er blieb stumm. Dann berichtete ich von meiner groben Schätzung, dass die Differenz zwischen den Ausgaben für das Essen und den erhaltenen Mitteln laut öffentlichen Berichten mindestens 120.000 Yuan (15.400 Euro) pro Jahr betrüge. Als ich fragte, was sie mit den restlichen 120.000 Yuan machten, schwieg der Leiter. Mit Hilfe des Meisters konnte ich mit Vernunft und eine Stunde lang problemlos alles erzählen. Er unterbrach mich auch nicht.

„Warum werden diese Häftlinge immer wieder verhaftet? Bestrafung allein kann ihre Gesinnung nicht ändern. Nach ihrer Entlassung setzen sie ihre schlechten Taten fort. Doch wenn jemand Falun Dafa praktiziert und den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgt, kann er wirklich eine Veränderung in seiner Einstellung erfahren. Die Praktizierenden sind durch Falun Dafa zu guten Menschen geworden“, erklärte ich. Der Leiter forderte mich auf zurückzugehen und gab keine Anweisungen zur Bestrafung. Das war im Arbeitslager bisher noch nie vorgekommen. Mir war bewusst, dass der Meister mich beschützte, weil ich das Richtige tat.

Am nächsten Morgen wurden die gedämpften Brötchen größer und wir bekamen mehr zu essen. Die Häftlinge waren begeistert und äußerten: „Falun Dafa ist wirklich erstaunlich!“ Einige von ihnen gaben uns ein Daumen-hoch-Zeichen.

Meine sprachlichen Fähigkeiten haben sich deutlich verbessert. Unter allen Umständen und in Gesprächen mit verschiedenen Menschen, einschließlich Professoren, konnte ich flüssig sprechen und den Kern der Diskussion rasch erfassen. Bei ausreichender Zeit konnte ich stundenlang klar und logisch argumentieren. Dies trug dazu bei, die Verfolgung im Arbeitslager aufzudecken und zu reduzieren. Wenn mich jemand fragte, ob ich Professor sei, erklärte ich, dass ich lediglich die Mittelschule besucht hätte.

Widerstand gegen die Verfolgung

Am Tag, nach meiner Rückkehr aus dem Arbeitslager, sagte ein Polizeibeamter namens Meng, er wolle mit mir sprechen. Sobald ich die Wohnung verließ, zerrten mich mehrere Beamte in einen Polizeiwagen und brachten mich in eine Gehirnwäsche-Einrichtung, die vom Büro 610 betrieben wurde.

Auch dies war ein grausamer Ort. Zu meiner ständigen Überwachung teilten sie zwei Leute ein. Die Bediensteten bekamen ein gutes Gehalt und gutes Essen. Viele Praktizierende in meiner Gegend waren hier inhaftiert. Nach meiner Erfahrung im Arbeitslager fürchtete ich mich nicht.

Am nächsten Tag kam ein sogenannter Experte und sagte: „Im Zimmer nebenan hat es bei einem mit der Umerziehung geklappt“. Du solltest das auch tun.“ – „Ich stimme zu, dass ‚Umerziehen‘ eine gute Sache ist“, antwortete ich. Er war froh, das zu hören. „Aber es ist nur darauf ausgerichtet, sich vom Schlechten zum Guten zu verändern. Ich nehme an, dass Sie deshalb hier sind, ansonsten würden Sie sich ja eines Verbrechens schuldig machen“, erklärte ich. Kaum hatte ich das gesagt, verließ er den Raum und kam nicht mehr zurück. Später kamen mehrere Leute, aber keiner von ihnen erreichte etwas. Die beiden Mitarbeiter, die mich beobachten sollten, lachten und einer sagte: „Es scheint, als würdest du sie umerziehen!“

Da sie mich nicht überzeugen konnten, begannen sie, Videos zu zeigen, die Dafa verleumdeten. „Da diese Gehirnwäsche für mich bestimmt ist, sollte ich die Führung übernehmen“, sagte ich. „Außerdem nennt ihr das hier ein ‚Zentrum für Rechtserziehung‘. Also lass uns einen juristischen Kanal anschauen.“

Sogleich nahm ich die Fernbedienung und wählte einen Sender mit Gerichtssendungen. Dort wurde gerade über einen Fall von illegaler Inhaftierung berichtet. „Ich bin ein unschuldiger Bürger und habe gegen kein Gesetz verstoßen. Es ist illegal, dass Sie mich hier festhalten. Genau wie in der Fernsehsendung gesagt wird, begehen Sie eine Straftat.“ Einige von ihnen besaßen sogar einen Abschluss in Rechtswissenschaften und waren nicht in der Lage, mich zu widerlegen.

Jeden Abend fanden in der Gehirnwäsche-Einrichtung Besprechungen statt. Es wurde besprochen, wie die Praktizierenden zu behandeln seien. Der leitende Mitarbeiter in meinem Zimmer berichtete jeden Tag über meine Situation und erhielt Anweisungen für den nächsten Schritt.

„Ihr nehmt täglich an dieser Versammlung über mich teil, ohne mir je etwas darüber zu berichten. Das ist nicht angemessen. Ihr genießt gutes Essen und werdet großzügig entlohnt, nur meinetwegen. Aber ich wurde von dieser Versammlung ausgeschlossen. Ab morgen werde ich an eurer Stelle hingehen.“

Da die Behörden erkannten, dass sie keine Kontrolle über mich bekamen, planten sie, mich zurück ins Arbeitslager zu schicken. Sie riefen mich in einen Raum mit drei Polizeibeamten. Dort fragten sie nach meinem Namen, Geschlecht und Geburtsdatum, obwohl sie diese Informationen ja bereits kannten.

„Sie wissen nicht einmal meinen Namen, dennoch haben Sie mich verhaftet. Wie absurd! Ich werde jetzt gehen“, erwiderte ich und ging. Im Flur rief ich laut aus: „Wie können Sie Falun-Dafa-Praktizierende nach Belieben verhaften? Wir sind keine Bürger zweiter Klasse.“ Mehrere Wärter kamen und versuchten, mich anzugreifen, aber ich wehrte sie ab.

Wei, einer der Mitarbeiter, die mich überwachen sollten, war verständnisvoll. Er ging in das Büro, schlug auf den Tisch und sagte laut: „Ich habe das beobachtet, und es ist Ihre Schuld. Sie halten ihn seit über zehn Tagen hier fest und wissen nicht, wie er heißt. Ihr wollt ihn auch noch schlagen. Ich sage euch, wenn ihm etwas zustößt, werde ich euch zur Rechenschaft ziehen. Da Sie ihn nicht umerziehen können, sollten Sie ihn doch freilassen.“

Die Leitung entschied, mich daraufhin in eine reguläre Haftanstalt zu verlegen und dort in Isolationshaft zu stecken. Nach einem Jahr bekam ich gesundheitliche Probleme. Als die Polizei mich ins Krankenhaus brachte, sagte ich den Ärzten und Krankenschwestern: „Mit Beginn des Praktizierens von Falun Dafa ging es mir ausgezeichnet. Aber diese Polizisten verhafteten mich willkürlich und hielten mich unrechtmäßig in einem dunklen Gefängnis fest. Rufen Sie den Sicherheitsdienst des Krankenhauses her und lassen Sie diese sofort verhaften, da sie gegen das Gesetz verstoßen haben!“

Außerdem sagte ich: „Ich fordere Sie auf, die Vereinbarung zur Rechenschaftspflicht zu unterschreiben, bevor Sie mich medizinisch behandeln. Wenn etwas passiert, werden Sie zur Rechenschaft gezogen. Wenn Sie die Verantwortung nicht tragen wollen, ist es das Beste, wenn Sie mich freilassen.“ Keiner von ihnen wollte die Verantwortung übernehmen, und so ließen sie mich frei. Kurz darauf verschwand mein Leiden ohne jegliche Behandlung.

Teil II