Sagenhafter Fund: Archäologen entdecken 476.000 Jahre alte Holzkonstruktion im afrikanischen Sambia

(Minghui.org) Archäologen machten in diesem Jahr bei Ausgrabungen in Afrika eine bahnbrechende Entdeckung: Wie im Wissenschaftsjournal Nature zu lesen war, wurde eine etwa 476.000 Jahre alte Holzkonstruktion in Sambia entdeckt – das damit älteste bisher entdeckte Artefakt aus Holz.

Die am 12. September veröffentliche Publikation des Autorenteams um Professor Larry Barham trug den Titel „Evidence for the earliest structural use of wood at least 476,000 years ago“ (Beweis für die früheste bauliche Verwendung von Holz vor mindestens 476.000 Jahren).

Laut dem Papier fanden die Ausgrabungen in der Nähe der Kalambo-Wasserfälle statt. Die mit einer Höhe von 235 Meter an der Grenze zwischen Sambia und der Region Rukwa in Tansania liegenden Wasserfälle sind die zweithöchsten ununterbrochenen Wasserfälle in Afrika.

Die Kalambo-Wasserfälle an der Grenze zwischen Sambia und Tansania

„Die Funde zeigen eine unerwartete frühe Formenvielfalt und die Fähigkeit, Baumstämme zu großen zusammenhängenden Strukturen zu verarbeiten“, schrieben die Autoren. „Diese neuen Daten erweitern nicht nur die Zeitspanne der Holzverarbeitung in Afrika, sondern auch unser Verständnis der technischen Fähigkeiten der frühen Homininen [Menschenaffen] und drängen zu einer erneuten Untersuchung der Verwendung von Bäumen in der Geschichte der Technik.“

Archäologen finden in der Nähe der Kalambo-Wasserfälle eine etwa 476.000 Jahre alte Holzkonstruktion

In der Publikation heißt es weiter: „In den Wasserablagerungen an der Ausgrabungsstätte […] sind zwei ineinandergreifende Baumstände konserviert, die durch eine gezielte Einkerbung verbunden sind.“ Die bearbeiteten Holzstämme blieben nach Angabe der Archäologen unter Wasser erhalten, da die umliegenden Tonablagerungen für eine sauerstofffreie Umgebung sorgten und so den Zerfall verhinderten.

Die Artefakte sind ein Beweis dafür, dass Holz in dieser frühesten Zeit mit Werkzeugen bearbeitet wurde. Tatsächlich fanden die Wissenschaftler einige Holzwerkzeuge an der Ausgrabungsstätte. Die Forscher gehen davon aus, dass die Konstruktion zum Bau von erhöhten Plattformen, Stegen oder Hausfundamenten verwendet worden sein könnte.

Professor Larry Barham von der Abteilung für Archäologie, Klassische Philologie und Ägyptologie der Universität Liverpool, der das Forschungsprojekt „Deep Roots of Humanity“ (Tiefe Wurzeln der Menschheit) leitet, vermutet, dass die Holzkonstruktion dazu geeignet gewesen sein könnte, um die Füße der Menschen, ihre Nahrung oder Brennholz trocken zu halten.

Nach Ansicht der Archäologen erfordert eine derartige Holzverarbeitung zur damaligen Zeit viel Geschick, die richtigen Werkzeuge und eine gute Planung. Der damit verbundene Aufwand lässt vermuten, dass die Arbeiter lange am Fundort bleiben mussten.

„Dieser Fund hat meine Sichtweise auf unsere frühen Vorfahren verändert“, so Barham. „Vergessen Sie das Etikett ‚Steinzeit‘. Schauen Sie sich an, was diese Leute taten: Sie stellten etwas Neues und Großes aus Holz her. Sie nutzten ihre Intelligenz, ihre Vorstellungskraft und ihre Fähigkeiten, um etwas zu schaffen, das sie noch nie zuvor gesehen hatten – etwas, das es noch nie zuvor gegeben hatte.“

Während sich frühere Forschungen darauf beschränkten, dass unsere Vorfahren Holz lediglich zum Feuermachen oder zur Herstellung von Stöcken und Speeren verwendeten, belegen diese frühesten Artefakte, dass sie tatsächlich Holzkonstruktionen gebaut haben.