Geschichten über außergewöhnliche Phänomene: Levitation – Teil II

(Minghui.org) 

Teil I

Über die Jahrtausende hinweg wurden in China und auch im Westen zahlreiche faszinierende Geschichten über Menschen dokumentiert, die am helllichen Tag in die Lüfte schwebten oder aufstiegen. Diese Berichte reichen von chinesischen Taoisten und indischen Yogis bis hin zu fliegenden heiligen Priestern in der westlichen Welt. Im Folgenden werden einige dieser bemerkenswerten und außergewöhnlichen Vorfälle vorgestellt.

Der Gelbe Kaiser

Laut Shi Ji (Aufzeichnungen des großen Historikers) nahm der Gelbe Kaiser Kupfer vom Berg Shou und benutzte es zur Herstellung von Kesseln (ding) in der Nähe des Berges Jing. Als die Kessel bereits fertig waren, kam ein Drache und senkte seinen Kopf, um den Gelben Kaiser zu begrüßen. Nach einem freundlichen Gespräch zwischen dem Gelben Kaiser und dem Drachen kletterten er und über 70 weitere Personen, darunter Beamte und sein Harem, auf den Drachen, der daraufhin davonflog. Andere, niedrigere Beamte, die es nicht geschafft hatten, auf den Drachen zu steigen, hielten sich am Bart des Drachens fest und rissen ihn heraus. Als der Gelbe Kaiser auf dem Drachen davonflog, weinten die Menschen und hielten den Bogen, den der Kaiser hinterlassen hatte, und die Haare aus dem Bart des Drachens. In der heutigen Provinz Henan erhielt dieser Ort später den Namen Ding-See, und der Bogen wurde Wu Hao genannt.“

Shi Ji war eine der vertrauenswürdigsten historischen Aufzeichnungen der Geschichte. Sein Verfasser, Sima Qian, sammelte eine Vielzahl von Beweisen und verglich sie mit alten Aufzeichnungen. Er schloss Vorfälle aus, die er nicht bestätigen konnte. Ein Beispiel dafür war Li Pu Die (Aufzeichnung über Jahre hinweg), die Sima Qian aufgrund ihrer vielen Ungereimtheiten nicht berücksichtigte. Dennoch verfasste er eine Beschreibung des Gelben Kaisers, der wie oben erwähnt schwebte, was die Glaubwürdigkeit des Vorfalls unterstützt.

Zhang Zhihe

Die meisten der offiziellen historischen Aufzeichnungen Chinas konzentrierten sich auf Anstand und Moral und erwähnten nicht oft die Kultivierung oder die Fähigkeit zu schweben. In den Taiping Guangji aus der Song-Dynastie gibt es jedoch Berichte über Zhang Zhihe, Yan Zhenqing und andere, die schwebten.

Zhang war ein Dichter vom Berg Huiji (in der heutigen Provinz Zhejiang) während der Tang-Dynastie. Er bestand die kaiserlichen Prüfungen und war sehr begabt. Neben dem Schreiben von Gedichten war Zhang auch für seine kalligraphischen und zeichnerischen Fähigkeiten bekannt. Er kultivierte den Taoismus und „fror nicht einmal, wenn er im Schnee schlief, und wurde nicht nass, wenn er ins Wasser getaucht wurde.“ Er reiste an viele Orte, um die Berge und Flüsse zu erkunden, und hatte wenig Interesse an Ruhm.

Zhang war auch ein guter Freund des berühmten Gelehrten Yan Zhenqing. Als Yan Gouverneur von Huzhou (in der heutigen Provinz Zhejiang) war, lud er viele Gelehrte zum gemeinsamen Trinken und Gedichte-Schreiben ein. Zhang schrieb das erste Gedicht:

Fischer

Am Berg Xisai gleiten Kraniche über dem Flussam Ufer blühende Pfirsichbäume und im Wasser Mandarinfische;Mit einem blauen Hut aus Bambus und einem grünen Mantel aus Stroh,steht er schräg gegen den Wind bei leichtem Regen, nicht bereit, aufzuhören.

Yan und andere Gelehrte, darunter Lu Hongjian, Xu Shiheng und Li Chengju, schrieben bei dem Treffen 25 Gedichte. Sie teilten ihre Freude und hatten eine gute Zeit. Zhang bat um Tinte und weiße Seide, um Bilder für das Gedicht „Jing Tian“ zu zeichnen. In kurzer Zeit zeichnete er mit viel Geschick fünf Bilder, die Blumen, Vögel, Fische, Insekten, Berge und Flüsse zeigten. Yan und den anderen gefielen sie sehr gut.

Später reiste Yan nach Osten, um Pingwang Yi zu besuchen. Nachdem Zhang eine Menge Wein getrunken hatte, spielte er ein Spiel im Wasser. Er legte eine kleine, dünne Bambusmatte auf das Wasser, setzte sich darauf, trank und sang. Die Bambusmatte ging nicht unter. Sie bewegte sich frei hin und her wie ein Boot, manchmal langsam und manchmal schnell. Dann kamen Kraniche und schwebten über ihm, was Yan und die anderen erstaunte. Nach einer Weile winkte Zhang Yan dankend zu und schwebte davon.

Yan Zhenqing

Sobald Taoisten die Vollendung erreicht haben, verlassen sie die Erde durch Aufstieg oder durch Shijie (Befreiung des Körpers).

Yan war für seinen aufrechten Charakter und seine Kalligrafie bekannt. Seine Schrift wurde als „aufrichtig und nicht starr, ernsthaft und nicht schwierig, großzügig und tiefgründig, majestätisch und elegant“ beschrieben, „die Verbindung mit der alten Bedeutung und die Einbettung der Fähigkeiten in die Einfachheit“. So schrieb er zum Beispiel das „Duobao-Pagoden-Denkmal“ in seinen frühen Jahren und das „Denkmal zur Würdigung des Bildnisses von Dongfang Shuo“ in seinen mittleren Jahren. Die „Geschichte des ewigen Altars von Magu“ und das „Yan Qinli Monument“ gelten als die besten Beispiele für Kalligrafie in der chinesischen Geschichte.

Yans Kalligraphie zeugte auch von seinem edlen Charakter und seiner Kultivierung. Laut Taiping Guangji wurde Yan von einem hohen Beamten reingelegt und von der Rebellenarmee gehängt. Doch Yan gab nicht auf und starb in Würde. „Ich kultiviere den Taoismus und hoffe, meinen Körper zu erhalten“, sagte er bevor er gehängt wurde. Die rebellierenden Soldaten begruben ihn nach seinem Tod. Als seine Familie später seinen Leichnam abholte und in einen Sarg legte, sahen sie, dass er makellos war, fast so, als wäre er noch am Leben. Als sie den Sarg wegtrugen, bemerkten sie, dass er sich immer leichter anfühlte. Als sie an der Grabstätte ankamen, öffneten sie den Sarg und stellten fest, dass er leer war. Im Taiping Guangji heißt es, dass über zehn Jahre nach Yans Tod ein Diener der Familie in eine andere Stadt reiste und Yan sah.

Dies ist eine Geschichte von der Befreiung des Körpers (shijie). Das heißt, bevor man im Taoismus die Vollendung erreicht, zieht man einen Gegenstand (sei es ein Bambusstab oder Schuh) so um, dass er wie sein Leichnam aussieht, während sein wahres Selbst in der Welt lebt und die Dinge zu Ende bringt, bevor es die Erde verlässt, um in eine göttliche Welt zu gehen.

(Fortsetzung: Teil IITeil III, Teil IV)